<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von aus gewendeltem
Draht bestehenden Körpern, insbesondere Glühkörpern für Elektronenröhren, Glühlampen, Entladungsröhren u. dgl.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von aus gewendeltem Draht bestehenden Körpern, insbesondere Glühkörpern für Elektronenröhren, Glühlampen, Entladungsröhren u. dgl., wobei ein Draht schraubenförmig auf einen Dorn gewunden und das erhaltene Produkt durch eine Glühzone hindurchgeführt wird.
Für einige Lampen und Röhren werden solche Körper in eine Form gebracht, die verhältnismässig scharfe Biegungen aufweist, z. B. eine M-Form. Dabei haben die Körper die Neigung, sich in der Nähe der Biegungen zu verformen und sogar zusammenzudrehen, was verhütet werden muss. Dies erfolgte bisher dadurch, dass schraubenförmig auf einen Dorn gewundener Draht zunächst durch einen Glühofen geführt und in Stücke geschnitten wird, wonach diese Stücke gerade in Schiffchen gelegt und dann geglüht werden, damit beim Wendeln erzeugte Spannungen, die bei der erwähnten ungewünschten Verformung eine Rolle spielen, beseitigt werden. Dann können die Körper auf einer Biegemaschine verformt und weiter bearbeitet werden, indem sie z. B. kataphoretisch mit einem Brei überzogen und gesintert werden.
Diese Reihe von Bearbeitungen erfordert viel Handarbeit. Mechanisierung ist praktisch unmöglich.
Die Erfindung schafft ein Verfahren, das eine passend durchführbare Mechanisierung ermöglicht.
In der österr. Patentschrift Nr. 155585 ist eine Einrichtung zum Herstellen von gewendelten Leuchtkörpern für elektrische Glühlampen beschrieben, bei welcher die Abwickelspule um eine zur Spulenachse senkrecht stehende Achse drehbar ist. Dabei wird lediglich der zur Herstellung der Spirale dienende Draht, der normal beim Aufwickeln in Wendelform tordiert wird, in entgegengesetzter Richtung tordiert, so dass als Endergebnis die Torsion des Drahtes im wesentlichen ausgeschlossen wird.
Gemäss der Erfindung wird während des Glühvorganges der bereits mit der Drahtspirale versehene Dorn entgegengesetzt zum Wicklungssinn der Spirale derart tordiert, dass die Spirale etwas vom Dorn gelockert wird.
Die Tordiergeschwindigkeit wird zweckmässig an die Durchführungsgeschwindigkeit durch die Glühzone angepasst.
Es hat sich herausgestellt, dass mit Hilfe der Erfindung schraubenförmig auf eine Spule gewundener Draht erzielbar ist, der automatisch geschnitten und gebogen werden kann, wonach er automatisch nach Stellen zur weiteren Be- und Verarbeitung transportierbar ist, so dass ein völlig mechanisierter Prozess ermöglicht wird.
Die vorstehend erwähnte Verformung bzw. Zusammendrehung des gebogenen Drahtes kann völlig verhütet werden.
Ausserdem ist die Gefahr eines Drahtbruches an den Biegestellen, z. B. den Scheiteln des M, geringer, weil sich der Draht lockerer auf den Kern legt.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung ist in bekannter Weise mit einer Abwickelspule für schraubenförmig auf einen Dorn gewundenen Draht, einer Aufwickelspule für diesen Dorn mit. Draht und mindestens einem Glühofen, durch den der Draht auf dem Weg von der Abwickelspule zur Aufwickelspule hindurchgeführt wird, versehen.
<Desc/Clms Page number 2>
Gemäss der Erfindung ist eine der Spulen um eine zur Spulenachse senkrechte Achse drehbar, derart, dass der Draht mit dem Dorn auf dem Weg zwischen den Spulen entgegen dem Wicklungssinn der Drahtspirale tordierbar ist.
Die Zeichnung zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung nach der Erfindung, u. zw. in Fig. 1 in Vorderansicht und in Fig. 2 in Seitenansicht, während Fig. 3 eine Ansicht eines Mförmig gebogenen Drahtkörpers und Fig. 4 eine Ansicht eines verformten M-förmigen Drahtkörpers ist.
Eine Abwickelspule 1 ist drehbar auf einer Spindel 2 angeordnet, die an einem Arm 3 befestigt ist, der am unteren Ende eine Führungsrolle 4 für den von der Spule 1 ablaufenden schraubenförmig auf einen Kern gewickelten Draht 5 trägt und am oberen Ende an einer Scheibe 6 befestigt ist, die an einer Welle 7 befestigt ist, die in einem Lager 7a drehbar gelagert ist.
Die Welle 7 wird über ein Getriebe, z. B. Scheiben 8 und 9 und ein Seil 10, von einer Welle 11 getrieben, die ihrerseits über ein Getriebe 12, 13, 14 von einem Motor 15 angetrieben wird.
Der Draht 5 läuft von der Spule 1 über die Rolle 4 durch zwei Glühöfen 16 und 17 hindurch zu einer um eine Spindel 18 drehbaren Aufwickelspule 19. Das Maschinengestell ist mit 20 bezeichnet.
Die erwünschte Torsion des Drahtkörpers zwischen den beiden Spulen wird durch die Drehzahl der Spule 1 um die Welle 7 bestimmt.
Für einen Draht mit- einem Durchmesser von etwa 50li. der schraubenförmig mit einersteigung von etwa 801l auf einen Dorn mit einem Durchmesser von etwa 70bol gewickelt ist, stellt sich heraus, dass bei einer Durchführungsgeschwindigkeit durch die Öfen 16 und 17 von 330 cm/min und einer Drehzahl der Spule 1 um die Welle 7 von etwa 700 Umdr/min die Verzerrung bzw. Verwindung des gewendelten Drahtes an den Biegestellen A und B (s. Fig. 4) eines M-förmigen Drahtkörpers praktisch nicht auftritt.
Dies ist lediglich ein Beispiel. Es ist möglich, die Tordiergeschwindigkeit noch zu erhöhen, wobei auch die Durchführungsgeschwindigkeit durch die Öfen erhöht werden muss.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Herstellen von aus gewendeltem Draht bestehenden Körpern, insbesondere Glühkörpern für Elektronenröhren, Glühlampen, Entladungsröhren u. dgl., bei dem ein Draht schraubenförmig auf einen Dorn gewickelt und das erhaltene Produkt durch eine Glühzone hindurchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass während des Glühprozesses der bereits mit der Drahtspirale versehene Dorn entgegengesetzt zum Wicklungssinn der Spirale derart tordiert wird, dass die Spirale etwas vom Dorn gelockert wird.