<Desc/Clms Page number 1>
Stromunterbrecher mit Löschgas erzeugenden Isolierteile, insbesondere mit Giessharzlöschkammer
Die Erfindung bezieht sich auf Stromunterbrecher, insbesondere Hochspannungsschalter mit Giessharzisolierteilen, wie Giessharzlöschkammem.
Es ist bekannt, als Aufbaustoffe für Isolierbauteile von Schaltern oder ähnlichen Stromunterbrechern, z. B. zur Herstellung von Löschkamm em, Giessharze zu verwenden.
Die an sich bekannten und auf dem Markt erhältlichen Phenolepoxydgiessharze finden für diesen Zweck Verwendung. Sie haben jedoch den Nachteil, dass sie unter Lichtbogeneinwirkung Spaltprodukte bilden, welche eine Verschlechterung der Oberflächeneigenschaften dieser Giessharzisolierteile herbeifuhren. Als besonders nachteilig hat sich herausgestellt, dass Giessharzisolierteile aus den bekannten Phenolepoxydharzen, wenn sie z. B. als Schaltkammerwände dienen, durch ihre Zersetzungsprodukte Anlass zu Rückzündungen geben, so dass die Betriebstüchtigkeit solcher Stromunterbrecher dadurch sehr beeinträchtigt, wenn nicht in Frage gestellt wird.
Man hat schon versucht, nach Art'der bekannten Hartgasschalter solche dem Lichtbogen ausgesetzten
EMI1.1
Schichtenüblichen mechanischen Verstärkung des Harzes mit Füllstoffen, wie anorganischen Pigmenten oder Faserstoffen, tritt die Gefahr auf, dass unzureichende Löschgasmengen abgegeben werden.
Die Erfindung beschreitet deshalb einen neuen Weg, um diese Nachteile zu vermeiden.
Gegenstand der Erfindung ist ein Stromunterbrecher, insbesondere Hochspannungsschalter mit Giess-
EMI1.2
net ist, dass die einer Lichtbogeneinwirkung ausgesetzten Teile mindestens zum Teil aus einem Epoxydgiessharz bestehen, welches durch Einbau von Epoxygruppen in Triazinverbindungen oder deren Derivate hergestellt und mit einem geeigneten Härter, z. B. sauren oder alkalisch reagierenden Härtern oder Metallalkoholaten. ausgehärtet worden ist.
Durch Verwendung der Giessharze nach der Erfindung für den genannten Zweck wird überraschenderweise ein Isolierteil erhalten, welcher unter Lichtbogeneinwirkung keine Spaltprodukte hinterlässt, welche zu Rückzündungen des Bogens fdhren oder die Oberfläche des Isolierteils nachteilig beeinflussen. Ihre Löschwirkung ist gegenüber bekannten ändern Isolierteile mit Löschgas abgebenden Verbindungen min-
EMI1.3
schaften dieser Giessharzisolierteile für eine Hochspannungsisolation aus. Hiezu kommen die günstigen Verarbeitungseigenschaften, da diese Harze niedrigviskos und als Giessharz auch bei niedrigen Temperaturen ausgehärtet werden können.
Die Giessharzisolierteile nach der Erfindung bestehen mindestens zum Teil aus einem gehärteten Giessharz, welches ein 2. 4, 6-Triglyzidoxy-l, 3, 5-Triazin enthält. Der heterozyklische Ring im Epoxydharz bildet offenbar unter der Lichtbogeneinwirkung Spaltprodukte ; welche eine gute Löschgaswirkung haben ;
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
der elektrischen Apparate wirken.
Für die Erfindung können auch Giessharze Verwendung finden, bei denen sich die Epoxydharzbasis vom Melamin ableitet, so dass die Seitengruppen noch zusätzlich Stickstoff enthalten.
Die Gas abgebenden Giessharze nach der Erfindung eignen sich insbesondere für die Herstellung von Flachkammerschaltem,-bei welchen die Schaltstrecke sich in einem schlitzförmigen Teil der Löschkammer befindet und bei welchen besonders hohe Anforderungen an die ein Löschgas abgebenden Kammerwände gestellt werden.
Auf Grund welcher Vorgänge die überraschend gute Löschwirkung des Harzes beruht und weshalb insbesondere mit den Giessharzen nach der Erfindung eine Rlickzundung des Lichtbogens vermieden werden kann, ist noch nicht völlig geklärt.
In den Fällen, wo die Anforderung an die Löschgasmengen nicht allzu hoch zu stellen sind, können geeignete Kombinationen aus dem Giessharz nach der Erfindung mit ändern Epoxydgiessharzen, z. B. auf Phenolepoxydharzbasis oder Anilinbasis Anwendung finden, um den Anforderungen det Isolierteileinme- chanischer, thermischer und elektrischer Hinsicht zu genügen. Selbstverständlich können auch gefüllte Giessharze, d. h. mit Quarzmehl oder mit Glasfasern verstärkte Giessharzisolierkörper. in an sich bekannter Weise mit den Harzen nach der Erfindung hergestellt werden.
Beispiel1 :AlsgeeigneteGiessharzkomponentenachderErfindunghatsicheinTriazinepoxydharz mit drei Epoxydgruppen pro Molekül erwiesen, das auf 100 Teile Harz 100 Teile Maleinsäureanhydrid als Härter und 100 Teile Quarzmehl enthielt.
Be is pi el 2 : Ebenfalls günstige Eigenschaften für die Löschwirkung zeigt folgende Harzmischung :
EMI2.2
<tb>
<tb> 100 <SEP> Teile <SEP> eines <SEP> Triazinepoxydharzes <SEP> mit-zwei <SEP> Epoxydgruppen <SEP> pro <SEP> Molekül <SEP>
<tb> 70 <SEP> Teile <SEP> Maleinsäureanhydrid
<tb> 50 <SEP> Teile <SEP> Porzellanmehl
<tb> 100 <SEP> Teile <SEP> Glasfasern.
<tb>
EMI2.3
EMI2.4
<tb>
<tb> HarzmischungBeispiel <SEP> 3 <SEP> :
<SEP> 90 <SEP> T <SEP> eines <SEP> Bisphenol-Epoxydharzesmit <SEP> einem <SEP> Epoxydäquivalent <SEP> von <SEP> 195
<tb> 10 <SEP> T <SEP> eines <SEP> Triazin-Epoxydharzes <SEP> mit <SEP> einem <SEP> Epoxydäquivalent <SEP> von <SEP> 150
<tb> 140 <SEP> T <SEP> Dodecylbernsteinsäureanhydrid.
<tb>
EMI2.5
Zähigkeit dieser Giessharzmassenharzmischungen mit sauren Estern bzw. sauren Polyestern von Di- bzw.
Polycarbonsäuren verwendet, wobei noch gegebenenfalls Mischungen dieser Dicarbonsäuren mit Anhydriden zwei- oder mehrbasischerSäuren verwendet werden können :
EMI2.6
<tb>
<tb> Beispiel <SEP> 4 <SEP> : <SEP> 10 <SEP> T <SEP> eines <SEP> Triazin-Epoxydharzes <SEP> mit <SEP> einem <SEP> Epoxydäquivalent <SEP> von <SEP> 150
<tb> 90 <SEP> T <SEP> eines <SEP> Bisphenol-Epoxydharzes <SEP> mit <SEP> einem <SEP> Epoxydäquivalent <SEP> von <SEP> 195
<tb> 90 <SEP> T <SEP> eines <SEP> Esters, <SEP> der <SEP> aus <SEP> einem <SEP> Mol <SEP> Glyzerin <SEP> und <SEP> 3 <SEP> Mol <SEP> Adipinsäure <SEP> hergestellt <SEP> ist.
<tb>
<Desc/Clms Page number 3>
EMI3.1
<tb>
<tb>
Beisp <SEP> iel <SEP> 5 <SEP> : <SEP> 10 <SEP> T <SEP> eines <SEP> Triazin-Epoxydharzes <SEP> mit <SEP> einem <SEP> Epoxydäquivalent <SEP> von <SEP> 150
<tb> 90 <SEP> T <SEP> eines <SEP> Bisphenol-Epoxydharzes <SEP> mit <SEP> einem <SEP> Epoxydäquivalent <SEP> von <SEP> 195
<tb> 200 <SEP> T <SEP> eines <SEP> Polyesters, <SEP> der <SEP> aus <SEP> 4 <SEP> Mol <SEP> Glykol <SEP> und <SEP> 4 <SEP> Mol <SEP> Adipinsäure <SEP> hergestellt <SEP> ist, <SEP> und
<tb> 15 <SEP> T. <SEP> Phthalsäureanhydrid.
<tb>
PATENT ANSPRÜCHE :
1. Stromunterbrecher, insbesondere Hochspannungsschalter mit Giessharzisolierteilen, vorzugsweise eine Löschkammer aus Giessharz enthaltend, dadurch gekennzeichnet, dass die einer Lichtbogeneinwirkung ausgesetzten Isolierteile mindestens zum Teil aus einem Epoxydgiessharz bestehen, welches durch Einbau vonEpoxydgruppen in Triazinverbindungen oder deren Derivate hergestellt und mit einem geeigneten Harter, z. B. sauren oder alkalisch reagierenden Härtern oder Metallalkoholaten, ausgehärtet worden ist.