<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
EMI1.2
<Desc/Clms Page number 2>
Erfindungsgemäss enthält die Mischung zwischen 50 und 70 Gew. -'10 Pulver und zwischen 50 und
30 Gew.-% Öl, wobei sie bei Raumtemperatur (um etwa 250C) eine Durchdringungs- oder Fl1esszahl von zwischen 250 und 400, vorzugsweise zwischen 350 und 275 (ASTM) aufweist.
Durch den Ölträger gemäss der Erfindung werden die. Eigenzurückziehungen der vorbekannten Öl- i reservoire bei selbstschmierenden Lagern vermieden. Er ist hitzebeständig, besitzt eine geringe Härte, eine helle Farbe und ist billig. Die Hitzebeständigkeit hat zur Folge, dass auch bei einer hohen Umfangs- geschwindigkeit der Welle eine gute Schmierkraft gegeben ist. Wenn die Masse des Ölträgers zur Welle vordringt, tritt kein besonderer Verschleiss ein, da, wie schon erwähnt, seine Härte sehr gering ist, und es erfolgt auch keine Schwärzung des Lagers wegen der hellen Färbung des Ölträgers. Da das Pulver auch ) nicht elektrisch leitend ist, wird eine Stromweiterleitung in elektrischen Motoren vermieden.
In der Zeichnung ist ein Längsschnitt durch ein für eine Motorwelle bestimmtes Lager mit einem Öl- träger gemäss der Erfindung dargestellt.
Die Welle 10 eines z. B. hochtourigen Elektromotors ist mit einem Wellenzapfen 11 von kleinerem
Durchmesser versehen, auf dem ein poröser selbstschmierender Lagerkörper 12 aus Kupferzinnbronze be- i festigt ist. Der Lagerkörper 12 ist innen mit einer zylindrischen Gleitfläche 13 und aussen mit einer teil- kugelförmigen Oberfläche 14 versehen. Das kleinste Spiel zwischen der Gleitfläche 13 und dem Wellen- zapfen 11 beträgt etwa 7 Mikron, d. h. 0, 007 mm. Das äussere Ende des Lagerkörpers 12 ruht in einem konischen Lagersitz 15, der in dem Lagergehäuse 16 angeordnet ist, wogegen sein inneres Ende in einer konischen Metallkappe 17 ruht.
Diese Metallkappe kann in eine zylindrische Ausnehmung 18 des Lager- ) gehäuses 16 eingesetzt sein, die im Abstand um die Oberfläche 14 des Lagerkörpers 12 herumläuft. Die
Metallkappe ist in der Ausnehmung mit Hilfe einer Scheibe 19 gehalten, die durch Schrauben 20 in dem Motorgehäusè festgeschraubt ist.
Die Ausnehmung 18 in dem Lagergehäuse, die durch die Metallkappe 17 dicht abgeschlossen ist, ent- hält ein Pulver, das Öl abgeben und aufnehmen kann und ein Ölreservoir oder einen Ölleiter zwischen verschiedenen Poren der Oberfläche 14 des Lagerkörpers 12 bildet. Pulver, die für den Ölträger oder das Ölreservoir 21 geeignet sind und nicht selbst unmittelbar an der Schmierung teilnehmen, sind Talkum- puder und aufbereitete Kalziumkarbonate. Talkum ist ein Magnesiumsilikat mit der chemischen Formel
HO. Mg0. 4SiO und die chemische Formel des Kalziumkarbonates lautet CaCO.
Die beiden Salze, nämlich Magnesiumsilikat und Kalziumkarbonat sind die Sauerstoffverbindungen zweier Nichtmetalle
Silicium und Kohlenstoff, die zur Gruppe IVb des periodischen Systems gehören, wogegen die Metalle
Magnesium und Kalzium zur Gruppe lla des periodischen Systems gehören. Die letztere Verbindung und z. Z. auch die erstere sind gewöhnlich auf sogenannte alkalische Erdmetalle bezogen.
Talkum ist ein weissliches Pulver und besitzt ein spez. Gewicht von etwa 2, 7. Es fühlt sich fettig (schmierig) an und hat eine Härte von weniger als 1 - 1, 5 nach der Härteskala von Mohs und ist leicht mit dem Fingernagel zu zerdrücken. Kalziumkarbonat, das amorph ist, ist ebenfalls weiss und weich. Die
Härte der Partikelchen ist weniger als 3 nach der Härteskala von Mohs. Beide Substanzen sind elektrisch nichtleitend und sehr billig.
Pulver, die aus anorganischen Substanzen bestehen, widerstehen hohen Temperaturen und haben gün- stige hygroskopische Eigenschaften. Sie haben eine grosse Absorptionskapazität für Öl. Reines Pulver, das in die Ausnehmung 18 eingebracht ist, kann Öl von dem Lagerkörper 12 aufnehmen und an denselben wieder abgeben und dient so als Ölträger und Ölleiter zwischen verschiedenen Poren des Lagerkörpers. Das
Pulver ist aber zweckmässig durch Verrühren mit Öl, vorzugsweise mit Silikonöl vermischt, in dem Masse, dass es eine. pastenförmige Konsistenz aufweist und durch einen Druckschmierkopf in einer vorbestimmten
Menge in die Ausnehmung 18 rund um den Lagerkörper 12 eingedrückt werden kann.
Die Paste haftet gut auf der Oberfläche 14 des Lagerkörpers 12 Über dessen ganze Ausdehnung zwischen den Teilen 15 und 17 und ergibt einen guten Kontakt und eine gute Ölverbindung zwischen dem Lagerkörper 12 und dem Öl- reservoir 21, so dass die Paste als ein wirklicher Träger und Leiter für das Öl dient. Der Ölverlust aus dem
Lager ist unbedeutend. Infolge ihrer Weichheit können Pulverteilchen, die einen Weg entlang des Wellen- zapfens 11 suchen, den letzteren nicht beschädigen. Durch die helle Farbe des Pulvers, wird eine Schwär- zung der Hände, z. B. beim Umgang mit dem Lager oder der Paste, vermieden.
Das Pulver und das Öl sind vorzugsweise in solchen Mengenverhältnissen zusammengemischt, dass die
Mischung eine solche Konsistenz bei Raumtemperatur (um 250C) oder bei der Arbeitstemperatur, bei der die Mischung in die Ausnehmung 18 eingebracht wird, aufweist, dass das Öl die Pulverteilchen zusam- menhält, um vorzugsweise eine teigartige Masse oder Paste zu bilden, die in die Ausnehmung mit Hilfe eines Druckschmierkopfes eingedrückt werden kann. Die Mischung kann leicht mit einer Durchdringungs- oder Fliesszahl (in 1/10 mm) von 250 oder mehr, in Übereinstimmung mit der Bestimmung D 217-44 T
<Desc/Clms Page number 3>
derAmericanSociety of Testing Materials (ASTM) verwendet werden. Auf der andern Seite soll das Mischungsverhältnis zwischen Öl und Pulver so sein, dass eine Trennung des Öles bei der Arbeitstemperatur des Lagers nicht stattfinden kann.
Die Durchdringungs- oderFliesszahl der Mischung bei. Raumtempera- tur soll deshalb weniger als 400 und vorzugsweise zwischen 350 und 275 (ASTM) liegen.
EMI3.1
Eine leicht in das Lager einzudrückende Paste, die sogar bei einer hohen Lagertemperatur von etwa
200 C eine gute Wirkung ergibt, besteht aus 57 Gew.-% Talkum und 43 Gew.-% Silikonöl mit einer
Viskosität von 200 Centistokes (Cst) bei 250C. Das spez. Gewicht dieser Paste beträgt 1, 51, wogegen das spez. Gewicht des Silikonöles nur 0, 97 beträgt. Die Durchdringungs-oder Fliesszahl liegt bei etwa 325 (ASTM). Das in der Paste enthaltene Talkumpuder ist von einer Feinheit mit einer Teilchengrösse von weniger als 100 Mikron, vorzugsweise variierend zwischen weniger als 1 Mikron und etwa 60 Mikron. Das Pulver besteht aus runden Partikelchen.
Die Porosität der Pulvermenge in der Paste, die sich im wesentlichen in derselben Grössenordnung wie die Porosität des selbstschmierenden Lagerkörpers 12 bewegt, ist so, dass das Öl, wenn erforderlich, leicht von der Paste zum Lagerkörper dringen kann.
Eine vorteilhaft zu verwendende Paste kann auch durch Mischung von 51, 5 Gew.-% eines aufbereiteten Kalziumkarbonats mit 48, 5 Gew.-lo Silikonöl erhalten werden.
An Stelle eines Silikonöles kann auch bei einer niedrigen Temperatur, z. B. 75 C, ein gewöhnliches mineralisches Schmieröl (Paraffin) benutzt werden. Hiebei hat das dickflüssige Öl eine Viskosität von etwa 100 Centistokes bei 250C und das darin enthaltene Pulver kann vorteilhafterweise vermehrt sein.
Eine derartige Mischung kann aus 61, 5 Gew.-lo Talkum und 38, 5 Gew.-% Öl bestehen. Es kann auch eine weitere Verminderung der Ölmenge erfolgen und das Pulver auf ungefähr 70 Gew. -'10 erhöht werden.
Die dargestellte und beschriebene Anordnung und die angegebenen Mischungen sollen im wesentlichen die Erfindung erläutern, aber sie nicht begrenzen. Verschiedene Abänderungen sind deshalb im Rahmen des Erfindungsgedankens möglich.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Ölträger für selbstschmierende Lager, welcher in eine Ausnehmung des Lagergehäuses eingebracht mit der Oberfläche eines porösen Lagerkörpers, die von der Gleitfläche des Lagerkörpers getrennt ist, in Berührung steht, dadurch gekennzeichnet, dass der Ölträger aus Pulver besteht oder solches enthält und die Neigung hat, Öl zu den Poren des Lagerkörpers abzuliefern.