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Hemmregler ohne Eigenschwingung Die Erfindung betrifft Hemmregler ohne Eigenschwingung (sogenannte Zappelhemmungen) mit Anker und Steigrad, wie sie insbesondere für Kurzzeitmesser und Kurzzeitschalter gebräuchlich sind. Zweck der Erfindung ist, eine Vorrichtung zu schaffen, mit welcher solche Hemmregler in einfacher Weise reguliert werden können.
Der Ausdruck Hemmregler ohne Eigenschwingung"wird hier im Gegensatz zu dem Begriff Hemmregler mit Eigenschwingung" gebraucht. Während bei dem zweiten die Geschwindigkeit des geregelten Laufwerkes bestimmt wird durch das Zeitmass der Schwingung eines Pendels, nämlich entweder eines Schwerkraft- oder eines Federkraftpendels, verzichtet der Hemmregler ohne Eigenschwingung auf den besonderen Schwingungsregler (Pendel), und die Schwingungszahl des Ankers wird dann mehr oder weniger von der Antriebskraft abhängig. Für Kurzzeitmesser und Kurzzeitschalter reicht gleichwohl der erzielbare Genauigkeitsgrad aus.
Das Erfindungsziel wird in ebenso einfacher wie wirksamer Weise dadurch erreicht, dass der Anker des Hemmreglers mit wenigstens einem Ende seiner Welle in einem Lagerkörper gelagert wird, der in der zugehörigen Werkplatte des Laufwerkgestelles beweglich angeordnet ist, und dass sein Eingriffs-Abstand vom Steigrad mittels einer am beweglichen Lagerkörper angreifenden Feinstellvorrichtung zum Zwecke der Regulierung der Schwingungsdauer eingestellt werden kann.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ein zylindrischer Lagerkörper vorgesehen, in welchem die Lageraushöhlung exzentrisch angebracht ist, und es sind Mittel zum Verdrehen dieses Lagerkörpers vorgesehen, beispielsweise ein mit dem Lagerkörper fest verbundener Hebel, der als Stellzeiger ausgebildet sein kann und dessen Spitze mit einer Skala zusammenwirkt, die auf der zugehörigen Werkplatte angebracht ist. Auch empfiehlt es sich, zur Herbeiführung einer Reibungsverbindung zwischen Stellzeiger und zugehöriger Werkplatte den Lagerkörper, z.
B. durch einen Bund, in axialer Richtung zu sichern und auf das auf der Aussenseite der Werkplatte überstehende Ende des Lager- körpers einen Stellzeiger, der zu diesem Zwecke mit einem durchgezogenen Auge versehen ist, aufzudrücken und Einprägungen und/oder abgebogene Reiblappen am Stellzeiger vorzusehen, mit denen er in federnder Reibungsberührung mit der Werkplattenoberfläche steht. Bei Laufwerken der hier überwiegend in Betracht kommenden Art ist der Anker meist in einem sogenannten Körnerlager gelagert, und zur einfachen Montage empfiehlt es sich, den zweiten Lagerkörper als an sich bekannte Lagerschraube auszubilden.
Während die Veränderung der Eingriffsentfernung zwischen Anker und Steigrad mittels der vorbeschriebenen Feinstellvorrichtung wesentlich der Feinregulierung dient, kann, zusätzlich, zur Veränderung der Schwingungsdauer in weiteren Grenzen in bekannter Weise das Gewicht des Ankers verändert werden, vorzugsweise mittels auf die Ankerwelle aufsetzbarer Scheiben vorbestimmter unterschiedlicher Durchmesser, je nach der erwünschten Schwingungsdauer.
Die Erfindung hat den Vorteil, dass durch einfache Mittel, ähnlich den Regulierzeigern bei den Unruhhemmungen eine genaue Feinregulierung erfolgen kann und ohne Veränderung am Räderwerk auch verschiedene Ablaufzeiten schnell und in einfacher Weise hergestellt werden können.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Es zeigen :
Fig. 1 unter Weglassung von für das Verständnis der Erfindung nicht notwendigen Bauelementen ein Laufwerk von der Rückseite gesehen, Fig. 2 die Ansicht von oben zu Fig. 1, Fig. 3-6 Ansichten von Schwingern mit unterschiedlichen Beschwerungsgewichten.
Mit 1 ist die Ankerwelle bezeichnet, die in einer Körnerschraube 2 und einem Körnerbolzen 3 gelagert ist. Die Körnerschraube 2 ist in die Werkplatte 4 von aussen eingeschraubt, während der von innen mit einem Bund 5 gegen die Werkplatte 6 anliegende Körnerbolzen 3 einen exzentrisch angeordneten "Körner" 7 aufweist. Auf den Körnerbolzen 3 ist zur Fixierung in der Werkplatte 6 von aussen ein Stell-
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zeiger 8 mit durchgezogenem Auge 9 aufgedrückt.
Der Stellzeiger 8 weist ausser dem durchgezogenen Auge Ausprägungen 1p auf, die auf der Werkplatte 6 federnd aufliegen und damit eine bestimmte Reibung zwischen Zeiger 8 und Werkplatte 6 bewirken.
Wenn der Stellzeiger 8 verschwenkt wird und damit der Körnerbolzen 3 sich dreht, wird die Eingriffsentfernung zwischen Ankerwelle 1 und
Steigrad 14 vergrössert oder verkleinert und damit die Schwingungsdauer des Hemmreglers verändert.
Auf der Werkplatte 6 ist eine Skala 12 für den Stellzeiger 8 angebracht, welche den Betrag der Verstellung angibt. Mit dem Stellzeiger 8 kann das Uhrwerk genau und schnell einreguliert werden, sei es zunächst in der Fabrik oder später zum Zwecke der Nachregulierung bei einer Reparatur.
Auf der Ankerwelle 1 ist ein Palettenträger 13 aus Blech befestigt. Ebenso wäre ein gestanzter Massivanker oder ein Stiftenanker brauchbar.
Der Anker wirkt in bekannter Weise mit dem Steigrad 14 auf Welle 11 zusammen und diese Elemente wiederum mit dem Laufwerksgetriebe, das bekannt ist und daher nicht näher beschrieben wird. Die Werkplatten 4 und 6 sind mittels Abstandshülsen 15 und Schraubenbolzen 16 zusammengehalten.
Zur Veränderung der Laufzeit ohne Veränderung der Übersetzungsverhältnisse zwischen den einzelnen Getriebelementen können (vgl.
Fig. 3-6) auf die Ankerwelle 1 Gewichtsscheiben 17 a oder 17 b oder 17 c unterschiedlichen Durchmessers und daher unterschiedlichen Gewichtes und Trägheitsmomentes aufgesetzt werden. Beispielsweise werden mit einem Laufwerk, wie in der Zeichnung dargestellt, Ablaufzeiten von 10/15/30/60 Minuten erreicht, wenn Anker gemäss Fig. 3 bzw. 4 bzw. 5 bzw. 6 eingebaut werden. In jedem Falle lässt sich die Laufzeit dann mit der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Feinregulierung genau einstellen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Hemmregler ohne Eigenschwingung (sogenannte Zappelhemmung) mit Anker und Steigrad, insbesondere für Kurzzeitmesser und Kurzzeitschalter, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker des Hemmreglers mit wenigstens einem Ende seiner Welle in einem Lagerkörper gelagert ist, der in der zugehörigen Werkplatte des Laufwerkgestelles beweglich angeordnet ist, und dass sein Eingriffsabstand vom Steigrad mittels einer am beweglichen Lagerkörper angreifenden Feinstellvorrichtung zum Zwecke der Regulierung der Schwingungsdauer eingestellt werden kann.