DE2054378C3 - Reguliereinrichtung für das Einregulieren der Frequenz eines mechanischen Schwingers - Google Patents
Reguliereinrichtung für das Einregulieren der Frequenz eines mechanischen SchwingersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Frequenzreguliereinrichtung für einen mechanischen Schwinger eines Zeitmeßgeräts,
der mindestens einen Massekörper und mindestens eine Feder aufweist, deren einer Endabschnitt mit
einem Schwingkörper verbunden und deren anderer Endabschnitt an einem anderen Befesiigungspunkt befestigt
ist, welche Einrichtung eine Rückervorrichtung mit einem verstellbaren Rückerglied hat, das an der Feder
angreift und die Länge der sich zwischen Angriffsstelle und Befestigungspunkt erstreckenden Restfeder
bestimmt, sowie eine Stabilisierungsvorrichtung mit einem Stabilisierungsglied, das auf die Restfeder stabilisierend
einwirkt, längs der Restfeder frei verschiebbar ist und zusammen mit dem Rückerglied einen Zwischenfederabschnitt
der Restfeder begrenzt.
Bei Unruhuhren mit einer schwingenden, mit einer Spiralfeder zusammenwirkenden Unruh kann die Frequenz
dieser Unruh durch Änderung der wirksamen Länge der Spiralfeder geändert werden. Dies geschieht
in bekannter Weise durch einen Rücker, der um das Unruhlager schwenkbar angeordnet ist und auf den
Endteil der Spiralfeder in der Nähe ihrer Befestigungsstelle am Gestell wirkt. Um auf die Spiralfeder günstig
einwirken zu können, hat bei einer bekannten Ausführungsform der Rücker an seinem Vorderende zwei An
schlage, die beiderseits der Spiralfeder angeordnet sind und die den einen Endpunkt des beweglichen Teils der
Unruhfeder darstellen sollen. Bei vielen Konstruktionen befinden sich diese Anschläge in einem kleinen
Querabstand von der Spiralfeder, so daß sich beim Durchbiegen die Spiralfeder von einem Anschlag zum
anderen quer bewegt, und ferner noch eine kleine Längsbewegung zwischen den Anschlägen hindurch in
tanf/entialer Richtung ausführt, welche durch die
Durchbiegung der Spiralfeder verursacht wird. Hierdurch ergeben sich Einwirkungen auf das Richtmoment
der Spiralfeder und damit eine Veränderung der Frequenz.
Dieser Nachteil wurde schon dadurch zu überwinden versucht, daß die Anschläge gegen die Spiralfeder ohne
Zwischenraum angepreßt werden. Hierdurch ist zwar eine Festhaltung des betreffenden Spiralfederendes erreicht,
doch wird damit nicht etwa die Einwirkung der Restfeder ausgeschaltet, die zwischen diesem festgehaltenen
Punkt und der Befestigung am Gestell vorhanden ist, denn diese führt in einem gewissen Umfang ebenfalb
Bewegungen durch, die sich ungünstig auf die Frequenzkonstanz auswirken. Außerdem hai diese Konstruktion
den Nachteil, daß das Verstellen des Rückers schwierig ist Entweder ist es notwendig, die festgedrückten
A-nschläge von der Spiralfeder abzuheben, was zum Teil durch eine umständliche Konstruktion
geschieht, die selbsttätig beim Verstellen ein Abheben eines Anschlages bewirkt, oder es sind die Anschläge in
Form von Rollen ausgebildet, die auf der Spiralfeder beim Verstellen abrollen. Diese vorgenannten Konstruktionen,
d. h. sowohl das selbsttätige Abheben mindestens eines Anschlages beim Rückerverstellen als
auch das Abrollen der Rollen, bedingen eine verhältnismäßig komplizierte und daher teure Bauart. Was die
Freigabe der Spiralfeder durch Abheben eines Anschlages anbetrifft, so hat diese Konstruktion den Nachteil,
daß während der Rückerverstellung, d. h. bei abgehobenem Anschlag, die Frequenz des Schwingsystems nicht
der endgültigen Frequenz entspricht, wenn beide Anschläge wieder angedrückt sind, so daß also während
der Einstellung ständig die Spiralfeder erneut festgeklemmt werden muß, ehe Messungen vorgenommen
werden können. Ein weiterer Nachteil der bekannten Einrichtungen ist darin zu erblicken, daß bei Verschiebungen
des Rückergliedes in Richtung auf den Befestigungspunkt der Feder der zwischen beiden Gliedern
festgehaltene Federabschnitt ausgeknickt werden kann, wenn man vorher nicht den Eingriff des Stabilisierungsteils aufhebt bzw. ausreichend locken.
In der CH-PS 324 254 ist eine einfache Frequenzreguliereinrichtung
beschrieben, die aus einem ortsfesten Träger mit zwei oder drei im Abstand voneinander befindlichen
öffnungen besteht. Durch diese öffnungen ist die Restfeder so eingesteckt, daß sie gleitbar unter
Spannung gehalten wird. In einer zweiten Ausführungsform ist eine zusätzliche Feder auf dieselbe Weise in
zwei weiteren öffnungen desselben Trägers gleitbar unter Spannung gehalten, deren wirksames Ende das
Rückerglied bildet. Die genannte gleitbare Halterung hat den Nachteil, daß sie sehr empfindlich gegenüber
Vibrationen und Stoßbeanspruchungen ist, durch die die aktive Federlänge verändert und somit die Ganggenauigkeit
verringert wird. Ferner erfordert die Montage und Betätigung insbesondere beim Vorhandensein
von drei öffnungen große Geschicklichkeit und Erfahrung. So muß z. B. das frei aus der rückwärtigen öffnung
herausragende Federende stets unter einem bestimmten Winkel und sehr langsam herausgezogen
werden, da die Restfeder sonst verbogen würde. Noch größeres Geschick verlangt das Hineinstoßen dieses (>s
Federendes in seine öffnung, da sonst die Restfeder ausknickt. Die heute insbesondere an tragbare Uhren
Bestellten Anforderungen an die Vibrations- und Stoßsicherheit werden also bei dieser Frequenzreguliereinrichtung
nicht erfüllt, und auch von einer narrensicheren Betätigungsweise kann keine Rede sein.
Einen gewissen Fortschritt stellt die FR-PS 434 300 dar, in der mehrere Frequenzreguliereinrichtungen beschrieben
sind, bei denen die Beibehaltung der einmal eingestellten Frequenz durch besondere Arretiervorrichtungen
in Form von mindestens einer Schraube eines elastischen Bügels und/oder einer Schraubendruckfeder
sichergestellt wird. Diese Arretiervornchtungen haben aber nicht nur die eingangs erwähnten
Nachteile, die die Einstellgenauigkeit betreffen. Sie vergrößern außerdem die Stückliste und erschweren die
Einstellung. Ferner sind sie keineswegs narrensicher, da entweder das Entarretieren oder das Wiederarretieren
vergessen werden kann, was zum Verbiegen empfindlicher Bestandteile bzw. zum Absinken der Ganggenauigkeit
nach kurzer Laufzeit führen kann. Mit Ausnahme der letzten Ausführungsform mit einstückig miteinander
verbundenem Rückerglied und Stabilisierungsglied wird durch diese Arretiervorrichtungen obendrein das
Ausknicken der Restfeder nicht verhindert, so daß trotz des großen apparativen Bedienungsaufwands keine Narrensicherheit erzielt wird. Dieselben Nachteile
gelten für die im Prinzip ähnlich beschaffenen Frequenzreguliereinrichtungen der CH-PS 18 711 und der
CH-PS 264 668.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine betriebssichere Frequenzreguliereinrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die eine weitgehend narrensichere, von der Restfeder im wesentlichen unbeeinflußte Regulierung
ermöglicht. Diese Aufgabe wird bei der eingangs erwähnten Frequenzreguliereinrichtung gemäß der Erfindung
dadurch gelöst, daß das RücWerglied mit dem Stabilisierungsglied mechanisch so gekoppelt ist, daß
letzteres in jeder Betriebsstellung des Rückergliedes relativ zu diesem innerhalb eines Freilaufbereichs
gleichbleibender Länge der Restfeder frei verschiebbar ist und daß das Stabilisierungsglied vom Rückerglied
nach Aufbrauch des Freilaufbereichs derart mitnehmbar ist, daß der Zwischenfederabschnitt bei Verschiebung
des Rückerglieds in Richtung auf den Befestigungspunkt eine gleichbleibende Mindestlänge hat, bei
Verschiebung in Gegenrichtung dagegen gleich der Summe aus der gleichbleibenden Länge des Freilaufbereichs
und der gleichbleibenden Mindestlänge ist.
Eine solche Frequenzreguliereinrichtung hat außer der Ausknicksicherheii den Vorteil, daß das Rückerglied
beim Regulieren von seinem Ausgangspunkt aus erst den Freilaufbereich aufbraucher, muß, ehe das Stabilisierungsglied
mitgenommen wird. Dieser Freilaufbereich kann in beiden Verstellrichtungen vorhanden
sein oder nur in einer; er stellt eine einfache und trotzdem zuverlässige Entarretiervorrichtut.g dar, die selbsttätig
ist, wodurch eine Narrensicherheit bei der Betätigung der Frequenzreguliereinrichtung erzielt wird, die
bei den bekannten Frequenzreguliereinrichtungen nicht vorhanden ist.
Vorzugsweise wird die Mindestlänge des Zwischen-Tederabschnitts
so bemessen, daß die Restfeder bei Verschiebungen des Rückerglieds in Richtung auf den
Befestigungspunkt am Ausknicken gehindert ist und der Freilaufbereich derart angeordnet ist, daß das Stabilisierungsglied
während der Bewegung des Schwingers die Restfeder im wesentlichen in Ruhe hält. Zweckmäßigerweise wird das Stabilisierungsglied mit
dem Rückerglied durch einen Mitnehmer mechanisch gekoppelt, so daß das Stabilisierungsglied in einer oder
beiden Verstellrichtungen mitnehmbar ist.
Die Erfindung ist nicht auf eine bestimmte Federform beschränkt, vielmehr können die Federn von beliebiger
Art sein, also auch beispielsweise in Art eines Stabes. Häufig wird die Erfindung jedoch bei Federn
angewandt, die eine bestimmte zentrale Schwingachse haben, also beispielsweise bei einer Spiralfeder oder
einer Schraubenfeder. In einem solchen Fall ist es vorteilhaft, wenn die beiden Glieder koaxial zueinander
angeordnet sind und vorzugsweise auch koaxial zur Schwingachse des Schwingers. Dabei können die beiden
Glieder unmittelbar übereinander angeordnet sein und beim Verstellen aufeinander gleiten.
Das Stabilisierungsglied kann vorteilhaft an Kurven des Einstellgliedes und/oder von stationären Teilen,
beispielsweise Teilen eines Werkgestelles, bei seiner Bewegung geführt sein. Dabei ist es günstig, wenn das
Stabilisierungsglied durch die Feder gegen die Kurven angepreßt ist, um so eine sichere Führung zu erhalten.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht. Es zeigt
F i g. 1 eine Draufsicht auf eine Unruh eines zeithaltenden Geräts, nämlich einer Uhr, die eine erste Ausführungsform
einer Frequenzreguliereinrichtung zeigt, bei welcher Darstellung der Unruhkioben zur besseren
Darstellung der Reguliereinrichtung an seinem oberen Ende abgebrochen ist,
F i g. 2 einen Schnitt durch die Unruh entlang der Linie 2-2 der F i g. 1,
F i g. 3 eine Ansicht der Unruh in Richtung des Ffeils A der Fi g. 1,
F i g. 4 einen Ausschnitt der Draufsicht gemäß Fig. 1, stark vergrößert, zur Veranschaulichung der
Führung des äußeren Umganges der Spiralfeder durch das Rücker- und Stabilisierungsglied der Reguliereinrichtung,
F i g. 5 die gegenseitige Zuordnung von Einstellglied und Stabilisierungsglied der Reguliereinrichtung gemäß
F i g. 1 in schaubildlicher Darstellung und in größerem Maßstab,
F i g. 6 eine Draufsicht auf die Unruh eines zeithaltenden Geräts, nämlich einer Uhr, die mit einer zweiten
Ausführungsform einer Reguliereinrichtung ausgestattet ist wobei der Unruhkolben zur besseren Darstellung
der Reguliereinrichtung an seinem oberen Ende abgebrochen ist,
F i g. 7 einen Schnitt entlang der Linie 7-7 der F i g. 6,
F i g. 8 einen Ausschnitt der Draufsicht gemäß F i g. 6, in stark vergrößerter Darstellung, zur Veranschaulichung
der funktionswesentlichen Teile der Reguliereinrichtung,
F i g. 9 die gegenseitige Zuordnung von Rückerglied und Stabilisierungsglied in größerem Maßstab.
Die in den F i g. 1 bis 3 gezeigte Unruh weist einen mit 10 bezeichneten Unruhreif auf, der über eine Speiche
12 auf einer Schwingachse 14 in bekannter Weise drehfest angeordnet ist Der aus Unruhreif, Speiche
und Schwingachse gebildete mechanische Schwinger ist zwischen einer Werksplatine 16 des Werks eines
zeithaltenden Geräts und einem Unruhkloben 18 in Steinlagern drehbar gelagert Der Unruhkloben 18 ist
mittels eines Pfeilers 20 im Abstand und parallel zur Werksplatine 16 gehalten. Mittels Schrauben 22 bzw.
24 und Paßstiften 26 bzw. 28 sind Pfeiler 20 und Unruhkioben 18 voneinander zu trennen und von der Werksplatine 16 zu lösen.
Das im Unruhkloben 18 angeordnete Steinlager ist in einer in eine Ausnehmung des Unruhklobens eingesetzten
Lagerbuchse 30 gefaßt. Das gegenüberliegende Steinlager ist in der Werksplatine 16 gehalten. Der
Aufbau der Steinlager ist an sich bekannt. Sie weisen einen das abgesetzte Ende 32 der Schwingachse aufnehmenden
Lagerring 34 auf, der von einer Platte 36 abgedeckt ist, an der sich das abgesetzte Ende 32 der
Schwingachse abstützt. Wie aus F i g. 2 zu ersehen ist, ist an der Lagerbuchse 30 ein Flansch 38 angeformt,
der sich gegenüber der gemäß F i g. 2 unteren Seite des ίο Unruhklobens 18 im Abstand befindet.
Zwischen dem Unruhreif 10 und dem Unruhkloben 18 ist auf der Schwingachse in an sich bekannter Weise
eine Spiralfederrolle 40 zur Verankerung des inneren Endes einer Spiralfeder 42 mit dem Schwinger angeordnet.
Das äußere Ende 44 dieser Spiralfeder 42 ist mittels eines Keilglieds 50 in einem Arm 48 bei 44a
befestigt. Der Arm 48 ist auf dem Unruhkloben angeordnet und erstreckt sich von diesem nach unten
(F ig. 3).
Erfindungsgemäß ist nun der Spiralfeder eine als Ganzes mit 52 bezeichnete Reguliereinrichtung zugeordnet,
mit deren Hilfe die effektive Länge der Spiralfeder einregulierbar ist, d. h., die Reguliereinrichtung
reguliert die Frequenz des Schwingers. Diese Reguliereinrichtung weist ein als Ganzes mit 54 bezeichnetes
Rückerglied und ein als Ganzes mit 56 bezeichnetes Stabilisierungsglied auf. Diese beiden Glieder wirken
mit dem am Befestigungsarm 48 verankerten äußeren Spiralfederumgang zusammen. Um die Frequenz des
Schwingers zu verändern, kann die effektive Länge des äußeren Spiralfederumgangs auf bekannte Weise geändert
werden. Es wird außerdem gewährleistet daß die verbleibende Länge der Spiralfeder (der Teil der Spiralfeder
hinter dem effektiven Teil der Spiralfeder) stabilisiert wird. Die restliche Länge der Spiralfeder kann
sich nicht bewegen und hat daher keine nachteilige Wirkung auf die Frequenz des Schwingers.
An Hand der F i g. 4 und 5 wird im folgenden die Konstruktion der Reguliereinrichtung 52 im einzelnen
näher beschrieben. Das Rückerglied 54 hat einen Gabelkopf 55, dessen Gabelarme 60, 62 im wesentlichen
achsparallel zur Schwingachse angeordnet sind. Die beiden Gabelarme 60, 62 erstrecken sich mit ihrem
freien Ende nach unten (F i g. 2,3 und 5) und definieren einen ersten Federdurchgang 64. Auch das Stabilisierungsglied
56 weist einen Gabelkopf 57 auf, dessen Gabelarme 66, 68 einen zweiten Federdurchgang 70 difinieren.
Die Gabelarme 66, 68 erstrecken sich in die gleiche Richtung wie die Gabelanne 60, 62 und sind
ebenfalls parallel zur Schwingachse angeordnet Jedei der beiden Gabelköpfe ist an einem Tragarm befestigt
Der Gabelkopf 55 ist von einem Tragarm 72 gehalten der sich radial von dem gemäß F i g. 2 oberen Steinla
ger weg erstreckt Der Tragarm 74 des Gabelkopfes 5i erstreckt sich ebenfalls radial vom oberen Steinlagei
weg.
Der Tragarm 72 hat einen einstückigen Gleitring 76
der in Art eines Sprengrings bei 78 geschlitzt ist De Tragarm 74 ist einstückig mit einem weiteren Gleitrinj
80 ausgebildet, der ebenfalls mit einem Schlitz 82 in Ar eines Sprengrings versehen ist Diese beiden Gleitringi
76,80 sind koaxial zueinander auf der Lagerbuchse 3i
und zwar zwischen dem Unruhkloben 18 und den Flansch 38, angeordnet (s. F i g. 2). Hierbei sind die In
nendurchmesser der beiden Gleitringe etwas kleine gewählt als der Außendurchmesser der Lagerbuchs«
wodurch eine verhältnismäßig große Haftreibung er zielt und dadurch eine Drehsicherung der Gleitring
auf der Lagerbuchse überflüssig wird.
Wie aus F i g. 1 und 5 zu ersehen ist, weist das Rükkerglied 54 noch einen Reguliergriff 84 auf, mit dessen
Hilfe sich das Rückerglied 54 in beiden Richtungen verstellen läßt. Des weiteren ist am Außenumfang des
Gleitringes 76 eine als. Mitnehmer dienende, nach unten gerichtete Mitnehmernase 86 angeformt, die im
Winkelabstand vom Tragarm 72 vorgesehen ist. Dieser Mitnehmernase 86 isl am Außenumfang des Stabilisierungsgliedes
56 ein Anschag 88 zugeordnet. Dieser Anschlag 88 befindet sich im festen Winkelabstand vom
Tragarm 74. Die Mitnehmernase 86 greift zwischen den Anschlag 88 und den Tragarm 74 ein. Die Breite der
Mitnehmernase 86 isl so gewählt, daß das Rückerglied 54 einen vorbestimmten Schwenkweg ausführen kann,
bevor durch dasselbe die Mitnahme des Stabilisierungsgliedes 56 erfolgt.
Wie aus F i g. 4 zu ersehen ist, sind in Draufsicht gesehen die Gabelköpfe 55, 57 abweichend von 90°
schräg zur Längsrichtung ihrer Tragarme 72 bzw. 74 angeordnet. Der äußere Umgang der Spiralfeder ist
durch die geschlitzten Durchgänge der beiden Gabelköpfe hindurchgeführt. Die schräge Anordnung der
Gabelköpfe ist erfindungsgemäß so getroffen, daß die Gabelarme 60 bzw. '66 von der Befestigungsstelle 44a
des freien Spiralfederendes am Arm 48 abgekehrt sind. Die Gabelarme 60 und 66 liegen an der Innenseite 90
des äußeren Federumgangs an, während die Gabelarme 62 bzw. 68 an der Außenseite 92 des äußeren Spiralfederumgangs
anliegen. Auf Grund der erwähnten schrägen Anordnung der Gabelköpfe wird im Bereich
von deren Federdurchgängen 64 bzw. 70 die Spiralfeder in entgegengesetzter Richtung gekrümmt, so daß
sie unter elastischem Druck an den Armen der Gabelköpfe anliegt.
Es wir so ein Festhalten der Spiralfeder zwischen den Gabeiarmen erreicht, derart, daß durch die Gabelarme 60 (des Gabelkopfes 55) für den äußeren Federumgang
eine Federungsendstelle geschaffen wird. Die sich von dieser Federungsendstelle bis zum Arm 48 erstreckende
Restfeder 58 wird durch den Gabelkopf 57 festgehalten. Die Restfeder kann nun bei stillstehendem
oder bewegtem Rückerglied 54 keine Bewegungen ausführen. Eine solche Bewegung würde sich ungünstig auf
die Frequenzkonstanz auswirken.
Die Anordnung des Stabilisierungsgliedes gewährleistet damit eine von der Restfeder im wesentlichen unbeeinflußte
Regulierung der Frequenz des Schwingers. Der Abstand zwischen den beiden Gabelköpfen ist
auch bei einer größeren Verstellung des Rückergliedes begrenzt. Wäre dies nicht der Fall, dann könnte dieser
Abstand so groß werden, daß bei Verstellung des Rükkergliedes in entgegengesetzter Richtung (zur Reduzierung
der Frequenz des äußeren Federumganges) die Feder geknickt würde. Diese Abstandsbegrenzung erfolgt
durch die zwischen der Mitnehmernase 86, dem Anschlag 88 und dem Tragarm 74 vorhandene Schleppverbindung.
Diese Schleppverbindung gewährleistet, daß das Stabilisierungsglied vom Rückerglied mitgenommen
wird, wenn dasselbe durch entsprechendes Verstellen des Reguliergriffes 84 eine bestimmte relative
Lage zum Stabilisierungsglied 56 einnimmt. Die Mitnahme des Stabilisierungsgliedes durch das Rückerglied
bei einem größeren gegenseitigen Abstand dieser beiden Glieder zueinander erfolgt, wenn das Rückerglied
zur Erhöhung der Frequenz des Schwingers in der in F i g. 4 angegebenen Pfeilrichtung verschwenkt wird.
Bei Verschwenken des Riickerglieds in Pfeiirichtung
gleitet mit entsprechender Reibung der Gabelkopf des Rückerglieds auf dem äußeren Umgang der Spiralfeder
entlang. Das Stabilisierungsglied verharrt so lange im Stillstand, bis die Mitnehmernasc 86 an dessen Tragarm
74 zur Anlage kommt. Von diesem Zeitpunkt an bewegen sich beide Glieder gemeinsam relativ zur Spiralfeder.
Soll die Frequenz des Schwingers vermindert werden, so ist der Reguliergriff 84 in entgegengesetzter
ίο Richtung zu verschwenken. Hierbei wird das Stabilisierungsglied
wiederum so lange im Stillstand verharren, bis die Mitnehmernase 86 am Anschlag 88 des Stabilisierungsgliedes
zur Anlage kommt. Diese Situation ist in F i g. 4 dargestellt. Es ist dabei zu ersehen, daß das
zwischen den beiden Gabelköpfen festgehaltene Teilstück der Spiralfeder nur geringfügig verbogen wird. In
jeder Bewegungsphase des Rücker- und Stabilisierungsgliedes ist jedoch die Restfeder 58 festgehalten
und der äußere Federumgang spielfrei im Rückerglied angeordnet.
Im folgenden wird an Hand der F i g. 5 bis 8 das zweite Ausführungsbeispiel der Erfindung des näheren
beschrieben. Teile dieser Unruh, die in ihrer konstruktiven Gestaltung entsprechenden Teilen der Unruh gemaß
F i g. 1 bis 3 gleichen, sind mit den gleichen Bezugszahlen wie die Teile dieser Figuren bezeichnet.
Bei diesem Ausführungsbeispiel weist der Unruhkloben 100 eine andere Konstruktionsform auf. An der
einen Seite dieses Unruhklobens ist ein Führungsstück 102 angeformt, das eine innere konkave Führungskante
104 aufweist. Die äußere Begremiungskante 106 verläuft
vorzugsweise parallel zur inneren Führungskanle 104. Die Reguliereinrichtung 108 ist ebenfalls um die
Achse des Schwingkörpers verstellbar. Sie weist, analog zur vorbeschriebenen Konstruktion, ein als Ganzes
mit 110 bezeichnetes Rückerglied und ein als Ganzes mit 112 bezeichnetes Stabilisierungsglied auf.
Das Rückerglied 110 verfügt über einen ebenfalls zwischen dem Flansch 38 und deim Unruhkloben 100
auf der Lagerbuchse angeordneten, geschlitzten Trägerring 114. Am Trägerring ist ein Reguliergriff 116
angeformt. Mit 118 ist ein plattenförmiger Ansatz bezeichnet, an dem im Winkelabstand vom Reguliergriff
ein einen Gabelkopf 120 tragender Arm sowie im Abstand vom letzteren eine als Mitnehmer dienende Mitnehmernase
124 angeformt ist. Der Gabelkopf weist zwei relativ zum Arm 122 ungefähr senkrecht nach unten
gerichtete Gabelarme 126, 128 auf, die einen ersten Federdurchgang 130 definieren.
Das als Ganzes mit 112 bezeichnete Stabilisierungsglied
hat die Gestalt einer rechteckförmigen Platte, die sowohl am Rückerglied als auch am bogenförmiger
Führungsstück 102 beweglich gehalten ist (F i g. 9). Diese Platte weist einen Einschnitt 132 auf. in welchen dei
Arm 122 des Gabelkopfes 120 eingreift. An der gegenüberliegenden Stirnseite ist ein Ausschnitt 134 an
geordnet, in welchen das bogenförmige Führungsstüd
des Unruhklobens eingreift. Ungefähr im mittlerer Plaitenteil erstreckt sich von der unteren Plattenlängs
kante her nach oben ein einen zweiten Durchgang bil dender Einschnitt 136. An der gegenüberliegenden, d. r
gemäß F i g. 9 oberen, Längskante ist eine randoffeni
Ausnehmung 138 angeordnet in welche mit seitlicher Spiel die Mitnehmernase 124 eingreift.
Wie deutlich aus F i g. 8 zu ersehen ist, ist der Gabel kopf am Arm 122 in einer Schräge abweichend von 90
angeordnet. Der Gabelarm 126 liegt an der Innenseit und der Gabelarm 128 an der Außenseite der durch de
Federdurchgang 130 hindurchgeführten Spiralfeder an. Die Spiralfeder ist außerdem durch den zweiten Federdurchgang
136 so hindurchgeführt, daß gemäß F i g. 8 die äußere, obere, mit 140 bezeichnete Seitenkante an
der Innenseite der Spiralfeder und die innere, untere, mit 142 bezeichnete Seitenkante an der Außenseite der
Spiralfeder anliegen.
Bei dieser Konstruktion ist analog zum vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel durch den Gabelkopf 120
eine Federungsendstelle geschaffen. Das Stabilisierungsglied gewährleistet, daß hinter der Federungsendίο
stelle die Restfeder keine Bewegungen ausführen kann. Durch den seitlichen Abstand zwischen der Mitneh
mernase 124 und den Seitenwänden der Ausnehmung 138 ist sichergestellt, daß beim Verrücken des Gabelkopfes
120 auf dem äußeren Umgang der Spiralfedei nach einem vorbestimmten Verstellweg das Stabilisierungsglied
in beiden Richtungen mitbewegt wird. In je der Stellung bzw. in jeder Bewegungsphase des Gabel
kopfes ist ein Festhalten der Spiralfeder sowie eine Stabilisierung der Restfeder 58 gewährleistet.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (14)
1. Frequenzreguliereinrichtung für einen mechanischen Schwinger eines Zeitmeßgeräts, der mindestens
einen Massekörper und mindestens eine Feder aufweist, deren einer Endabschnitt mit einem
Schwingkörper verbunden und deren anderer Endabschnitt an einem anderen Befestigungspunkt befestigt
ist, welche Einrichtung eine Rückervorrichtung mit'einem verstellbaren Rückerglied hat, das
an der Feder angreift und die Länge der sich zwischen Angriffsstelle und Befectigungspunkt erstrekkenden
Restfeder bestimmt, sowie eine Stabilisierungsvorrichtung mit einem Stabilisierungsglied,
das auf die Restfeder stabilisierend einwirkt, längs der Restfeder frei verschiebbar ist und zusammen
mit dem Rückerglied einen Zwischenfcderabschnitt der Restfeder begrenzt, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rückerglied (54,110) mit dem Stabilisierungsglied (56, 112) mechanisch so gekoppelt
ist, daß letzteres in jeder Betriebsstellutig des Rückergliedes (54, 110) relativ zu diesem innerhalb
eines Freilaufbereichs gleichbleibender Länge (A) der Restfeder (58) frei verschiebbar ist und daß das
Stabilisierungsglied (56, 112) vom Rückerglied (54, UO) nach Aufbrauch des Freilaufbereichs derart
mitnehmbar ist, daß der Zwischenfederabschnitt bei Verschiebung des Rückerglieds (54,110) in Richtung
auf den Befestigungspunkt (44a) eine gleichbleibende Mindestlänge (B) hat, bei Verschiebung in Gegenrichtung
dagegen gleich der Summe (A + B) aus der gleichbleibenden Länge (A) des Freilaufbereichs
und der gleichbleibenden Mindestlänge (B) ist.
2. Frequenzreguliereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mindestlänge (B)
des Zwischenfederabschnitts so bemessen ist, daß die Restfeder (58) bei Verschiebungen des Rückerglieds
(54, 110) in Richtung auf den Befestigungspunkt (44a) am Ausknicken gehindert ist.
3. Frequenzreguliereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Freilaufbereich
derart angeordnet ist, daß das Stabilisierungsglied (56, 112) während der Bewegung des Schwingers
(10, 12, 14) die Restfeder (58) im wesentlichen in Ruhe hält.
4. Frequenzreguliereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Feder (42) unter elastischem Druck gegen die beiden Glieder (54,110; 56,112) anliegt.
5. Frequenzreguliereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Stabilisierungsglied (56, 112) mit dem Rückerglied (54, 110) durch einen Mitnehmer (86,
!24) mechanisch gekoppelt ist, so daß das Stabilisierungsglied (56, 112) in einer oder beiden Verstellrichtungen
mitnehmbar ist.
6. Frequenzreguliereinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Mitt.ehmer (86,
124) mit der Rückervorrichtung verbunden ist und in eine Ausnehmung der Stabilisierungsvorrichtung
vorspringt.
7. Frequenzreguliereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Glieder (54,110; 56,112) je mindestens
zwei Gabelarme (60, 62, 66, 68, 126, 128) haben, die die Feder (42) in verwundenem Zustand
festhalten.
8. Frequenzreguliereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Glieder (54,110; 56,112) je zwei Gabelarme (60, 62, 66, 68. 126, 128) haben, die
gleichartig gegen die Feder (42) auf entgegengesetzten Seiten und im Längsabstand anliegen.
9. Frequenzreguliereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Glieder (54,56) koaxial zueinander angeordnet sind.
10. Frequenzreguliereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Glieder (54, 56) übereinander angeordnet sind.
11. Frequenzreguliereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Glieder (54, 56) koaxial zur Schwingachse (14) des Schwingers (10,12, 14) sind.
12. Frequenzreguliereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Stabilisierungsglied (112) an Kurven des Rückergliedes (110) und/oder von stationären
Teilen, beispielsweise Teilen eines Werkgestelles, bei seiner Bewegung geführt ist (F i g. 8).
13. Frequenzreguliereinrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Stabilisierungsglied
(112) durch die Feder (42) gegen die Kurven angepreßt ist (F i g. 8).
14. Frequenzreguliereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Feder eine gekrümmte Feder, insbesondere eine Spiralfeder (42), oder eine Schraubenfeder
ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US87836469A | 1969-11-20 | 1969-11-20 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2054378A1 DE2054378A1 (de) | 1971-05-27 |
DE2054378B2 DE2054378B2 (de) | 1975-03-13 |
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