<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur elektrochemischen Behandlung von Weissblech bzw. daraus hergestellten Lebensmittelbehältern
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur elektrochemischen Behandlung von Weissblech oder-band für Lebensmittelbehälter bzw. zur Behandlung solcher aus Weissblech hergestellter Behälter zur Verhinderung einer Anätzung, sowie Schwefelverfärbung.
Es ist bekannt, Weissblech zur Verminderung einerseits des Angriffs durch schwefelhaltige Füllgüter, sowie anderseits der atmosphärischen Korrosion in Alkalichromatlösungen bei Temperaturen in der Nähe des Siedepunktes durch Tauchen zu behandeln.
Ausserdem ist es bekannt, Weissblech durch Tauchen in Chromsäure-Phosphorsäure bei 900 C während 10 min rostbeständiger zu machen. Es ist weiterhin bekannt, auf elektrochemischem Wege in zwei Stufen eine ähnliche Passivierung dadurch zu erzeugen, dass das Weissblech zuerst durch kathodische Behandlung von dem bei der Aufschmelzung erzeugten natürlichen Oxydfilm befreit wird, und man dann durch anodische Oxydation in alkalischer Chromatlösung einen dichteren, künstlichen Oxydfilm herstellt.
Es hat sich jedoch gezeigt, dass derartige Passivierungen den Anforderungen, die an Lebensmittelbehälter aus Weissblech gestellt werden, oft nicht gerecht werden, da es sich-z. B. bei Milchdosen-meist nicht um eine normale Korrosion, sondern um eine regelrechte Anätzung handelt. Diese Anätzung wird insbesondere durch saure oder komplex lösende Bestandteile des Füllgutes bewirkt.
Es sind auch verschiedene Verfahren zur elektrolytischen Reinigung von Eisenbleche, insbesondere zur Entfernung von Walzsinter und Oxydschuppen bekannt, bei denen in der Hauptsache Säuren Verwendung finden. Diese Verfahren eignen sich jedoch nicht zur Nachbehandlung von verzinnten, zur Herstellung von Konservendosen u. dgL bestimmten Weissblechen.
Weissblech oder-band kann nun weitgehend gegen Anätzung unempfindlich gemacht werden, wenn gemäss der Erfindung das verzinnt Blech oder Band bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise zwischen 60
EMI1.1
mit einer niedrigen Stromdichte behandelt wird.
Die vorerwähnte Anätzung kann mit den vorbekannten Verfahren, insbesondere auch mit der bekannten kathodisch-anodischen Behandlung, nicht verhindert werden.
Bei der kathodischen Behandlung nach der Erfindung wird in einem pro-bereich von 4-6 gearbeitet.
Als Elektrolyt wird eine Alkalibichromatlösung verwendet. Hiebei wird ferner mit einer niedrigen Stromdichte, vorzugsweise im Bereich zwischen 2 und 4 A/dm ? Oberfläche gearbeitet. Um die gewünschte unsichtbare Schutzschicht auf dem Weissband oder-blech zu erzielen, genügt eine kurzzeitige Behandlung unter 5 sec, vorzugsweise bei 3 sec. Die kathodische Behandlung nach der Erfindung erfolgt bei einer höheren Badtemperatur, vorzugsweise zwischen 60 und 900C.
Bei der erfindungsgemässen Behandlung in dem vorgenannten PH- Bereich von 4 - 6 wird gleichzeitig auch das Maximum der Schwefelbeständigkeit des so nachbehandelten Weissbleches erzielt.
Das Verfahren nach der Erfindung kann vorteilhaft zur Nachbehandlung von Weissblech angewandt werden, das zu Milchdosen, Konservendosen für Obst u. dgl. verarbeitet wird. Eingehende Versuche haben gezeigt, dass die Oberfläche von einem erfindungsgemäss nachbehandelten Weissblech durch in Frage kommende organische Stoffe nicht angegriffen bzw. verfärbt wird.
<Desc/Clms Page number 2>
Das erfindungsgemässe Verfahren ist anwendbar für die Behandlung von Weissblech bzw. Dosen für Lebensmittel, bei denen es nicht nur auf die Schwefelfestigkeit, sondern auch auf die Beständigkeit gegen sauere Bestandteile ankommt.
EMI2.1
In diesem Elektrolyten wird das verzinnt Band oder Blech 3 sec lang kathodisch behandelt. Die Stromdichte beträgt in diesem Falle 3 A/dm Oberfläche. Der Elektrolyt wird auf einer Temperatur von 800 C gehalten.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur elektrochemischen Behandlung von Weissblech oder-band für Lebensmittelbehälter, bzw. zur Behandlung solcher aus Weissblech hergestellter Behälter zur Verhinderung einer Anätzung, sowie Schwefelverfärbung, dadurch gekennzeichnet, dass das Weissblech oder -band bzw. der Behälter bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise zwischen 60 und 900 C, ausschliesslich kathodisch in einer Alkalibichromatlösung mit einem PH-Bereich von 4 - 6 und mit einer niedrigen Stromdichte behandelt wird.
EMI2.2