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Tonaufnahmeeinrichtung mit veränderbarer Richtcharakteristik
Gegenstand der Erfindung ist eine Tonaufnahmeeinrichtung mit veränderbarer Richtcharakteristik für Einkanal- und stereophone Tonaufnahmen bzw. -übertragungen. bei welcher wenigstens zwei Richtmikro- phone in ihrer Winkellage zwecks Änderung ihrer Schallaufnahmerichtung verstellbar sind.
Es sind bereits Richtmikrophonanordnungen bekannt, bei welchen die Mikrophone möglichst nahe beieinander, vorzugsweise übereinander in einer vertikalen Achse angeordnet sind und eines derselben oder beide gegeneinander mittels Drehknopf, der mit einer Drehskala zusammenwirken kann, verdrehbar sind, wobei ein elektrischer Umschalter vorgesehen ist, an dessen Kontakten die Mikrophonausgänge der- art angeschlossen sind, dass diese entweder gleichsinnig oder gegensinnig geschaltet werden können oder für stereoakustische Übertragungen unabhängig voneinander herausgeführt sind.
Da bei verschiedenen Tonaufnahmen, wie z. B. Orchesteraufnahmen für die Schallplattenherstellung oder bei Aufnahmen für den Film bzw. im Theater, die Richtmikrophone zumeist an exponierten Stellen des Aufnahmeraumes angeordnet sind, erfordert eine notwendige Winkeländerung der Richtmikrophone einen erheblichen Zeitaufwand. bis dieselben erreicht sind, bzw. wieder in ihre Stellung gebracht wur- den. Die Feststellung, ob die Richtmikrophone hinsichtlich ihrer Aufnahmerichtung am günstigsten angeordnet sind, kann nur durch die unmittelbare Wiedergabe der Tonaufnahme im Abhörraum festgestellt werden. Die Korrektur der Mikrophoneinstellung wird daher während der Aufnahme als sehr störend empfunden. Durch die bisherige Einrichtung an den Mikrophonen ist es nicht möglich, z.
B. bei Tonaufnahmen mit stark wechselnder Änderung der Stellung der Schallquelle, z. B. bei bewegten Film- oder Theaterszenen, die Lage der Mikrophone während der Aufnahme entsprechend dem Szenenwechsel bzw. den Begebenheiten der Aufnahme für die bestmögliche Tonübertragung zu korrigieren.
Die vorgenannten Nachteile werden nach der erfindungsgemässen Tonaufnahmeeinrichtung in der Weise beseitigt, dass wenigstens ein Richtmikrophon der Tonaufnahmeeinrichtung mit einer von einer Schalt- oder Regeleinrichtung wie Potentiometer, elektromagnetischer bzw. elektrodynamischer Geberapparat, Stufenschalter, Ein- und Ausschalter ode dgl. über eine Leitung steuerbaren elektrischen, das Mikrophon entsprechend dem Steuerbefehl verdrehende Verstelleinrichtung, beispielsweise einem elektrischen Kleinstmotor oder einem Schrittschaltwerk, einem Elektromagneten, einem Drehspul- bzw.
Drehmagnetsystem od. dgl., gekuppelt ist.
Wenn die Schalt- oder Regeleinrichtungen für die Verstelleinrichtungen am Schaltbrett im Abhörraum angeordnet sind, kann der Tontechniker im Abhörraum die an jeder beliebigen Stelle im Aufnahmeraum angeordneten Richtmikrophone während der Aufnahme, ohne diese zu stören, für eine einwandfreie Tonaufnahme - sei es nun für eine Einkanal- oder stereoakustische Übertragung - in ihrer Lage zur Richtung der Schallquelle ändern bzw. in ihrer gegenseitigen Lage einstellen.
Bei Tonaufnahmeeinrichtungen mit mindestens zwei nach der A-B Stereophonie im Abstand oder nach dem Intensitätsverfahren für Stereophonie nahe beieinander angeordneten R1chtmikrophonen ist es vorteilhaft, jedes Mikrophon mit einer gesonderten Verstelleinrichtung zu kuppeln. Bei Tonaufnahmen mit zwei nach dem Intensitätsverfahren für Stereophonie nahe beieinander angeordneten Richtmikrophonen kann eines der beiden Richtmikrophone mit einer Verstelleinrichtung gekuppelt und das zweite über ein Umkehrgetriebe mit dem ersten Richtmikrophon verbunden sein : die Verstelleinrichtung kann aber auch an das Umkehrgetriebe angeschlossen sein, in welchem Falle eine Übersetzungsdifferenz im Geber korrigiert sein musste.
Für die Steuerung und Betätigung der Verstelleinrichtung wird erfindungsgemäss Gleichstrom verwendet, um störende Frequenzen in der Nähe der Mikrophone zu vermeiden.
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Als Verstelleinrichtung wird vorzugsweise ein in das Mikrophongehäuse eingebauter, an sich bekannter elektrischer Kleinstmotor verwendet, der von einem am Schaltbrett des Abhörraumes montierten, an sich bekannten Präzisions-Kleinstlagengeber als Schaltorgan entsprechend dessen Lageverdrehung um den gleichen Winkelbetrag mitverdreht wird und dadurch auch die mit dem Kleinstmotor gekuppelte und drehbar angeordnete Kapsel des Richtmikrophons in gleichem Ausmasse verdreht. Das Kabel zwischen Kleinstlagengeber und Kleinstmotor kann neben oder in dem Mikrophonkabel geführt sein.
Da für die Verdrehung der Mikrophonkapsel im Mikrophongehäuse nur äusserst kleine Drehmomente notwendig sind, kann als Verstelleinrichtung auch ein Schrittschaltwerk oder ein Drehspul- bzw. Drehmagnetsystem verwendet werden, wobei für das System des Drehmagnetinstrumentes eine Rückstellkraft aus einer elastischen Feder erforderlich ist. Im Abhörraum ist als Geber ein Potentiometer oder ein Stufenschalter vorgesehen.
Für die Verstellung der Mikrophone kann in deren Gehäuse auch unmittelbar ein die Mikrophonkapsel verstellender Elektromagnet dienen, in welchem Falle keine allmähliche Verdrehung der Richtmikrophone, sondern nur eine solche auf einen bestimmten Anschlag möglich ist.
Als Richtmikrophon kann jedes beliebige Mikrophon, wie z. B. elektromagnetisches, elektrodynamisches Kondensatormikrophon od. dgl. in Anwendung kommen, soweit es eine Richtwirkung aufweist.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht. Fig. 1 zeigt in einem Längsschnitt eine Mikrophonanordnung für stereoakustische Aufnahmen und Fig. 2 für den gleichen Zweck eine andere Einrichtung schematisch im Schaubild.
Nach Fig. 1 ist im Mikrophongehäuse l, in das in bekannter Weise der Mikrophonverstärker eingebaut ist, ein Rahmen 2 vorgesehen, der die Lager 3,4 und 5 für die verdrehbar angeordneten Mikrophonkap- seln 6,7 trägt, die über Kupplungen 9 mit den am Rahmen 2 befestigten elektrischen Kleinstmotoren 11 bzw. 12 für ihre Verdrehung verbunden sind.
Im Bereiche der Mikrophone 6,7 ist das Mikrophonschutzgitter 10 über dem Rahmen 2 vorgesehen, das oben mit einer den Rahmen 2 und das Gitter 10 aufnehmenden Kappe verbunden ist.
An die Lötfahnen 12a der Kleinstmotoren 11 bzw. 12 sind die Steuerleitungen angeschlossen, die zu dem im Abhörraum am, Schaltbrett montierten Präzisions-Kleinstlagengeber und zu einer Stromquelle führen, so dass durch Verstellen des Lagengebers die Kleinstmotoren eine analoge Verdrehung der gesteuerten Mikrophonkapsel 6 bzw. 7 bewirken. Durch diese Einrichtung ist es möglich, die Richtmikrophone'an einer beliebigen, auch unzugänglichen Stelle im Raum in die erforderliche Schallrichtung vom Abhörraum heraus zu verdrehen. Wenn die. Richtmikrophone in gleiche Schallrichtung gestellt sind, so
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zweite Mikrophonkapsel auch als Reserve dienen kann.
Die Anwendung der erfindungsgemässen Einrichtung ist natürlich auch bei einzelnen Einkanalrichtmikrophonen möglich.
Gemäss dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 sind die beiden Mikrophonkapseln 16, 17 gegenseitig drehbar gelagert angeordnet und mit Zahnrädern 18 bzw. 19 verbunden, die über die Zahnräder 20, 21, 22 und 23 für einen gegenläufigen Drehsinn der Mikrophonkapseln gekuppelt sind. Mit jedem der Zahnräder 18, 19 ist ein Anker 24 bzw. 25 eines Elektromagneten 26 bzw. 27 gekuppelt, deren Anschlussleitungen zu Schaltorganen im Abhörraum führen. Die beiden Richtmikrophone 16, 17 sind im Winkel von 900
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te kann nun der Verstellwinkel von 90 um einen fixen Betrag vergrössert oder verkleinertwerden, je nach dem, ob der Elektromagnet 25 oder 24 eingeschaltet ist.
Nach dem Aufhören des Magnetstromes werden die Richtmikrophone in die 900 Stellung durch die Federn zurückgeführt. Um die Magnete nicht dauernd im Stromfluss halten zu müssen, können die Anker 24 bzw. 25 in der Magnetendstellung verrastet werden, so dass die Magnete aus dem Stromkreis wieder abgeschaltet werden können. Ein vorgesehenes Relais hebt die Verrastung wieder auf.
Für viele Tonaufnahmeeinrichtungen genügen eine kleine Anzahl von Stellungen der Richtmikrophone zueinander, so dass mit dieser Elektromagnetanordnung für die Fernverstellung das Auslangen gefunden wird.
Wird jedoch an eine der Wellen des Zahnradgetriebes 19 bis 23 ein Kleinstmotor gekuppelt, dessen elektrische Leitung im Abhörraum bzw. Schaltraum zum Geber führt, so genügt bei dieser mit einem Getriebe versehenen Ausführung ein einziger Kleinstmotor, um beide Mikrophone 16,17 in jede gewünschte Stellung von 00 (Einkanalübertragung) bis 1800 zueinander zu verdrehen.
Die Mikrophone sind selbstverständlich mit einer Schaltvorrichtung zur Änderung der Aufnahmecharakteristik ausgestattet.