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Druck1uftbremse insbesondere für Eisenbahnen
Die Erfindung betrifft eine insbesondere für Eisenbahnen bestimmte Druckluftbremse mit einer Hauptleitung, einem Steuerluftbehälter, einem auf Druckunterschiede in der Hauptleitung gegenüber dem Steuerluftbehälter ansprechenden Hauptsteuerorgan zur Überwachung der Füllung und Entleerung des Bremszy- linders, einem vom Hauptsteuerorgan unabhängigen Bremsbeschleuniger, der bei einer Bremsung vor dem Hauptsteuerorgan anspricht und Druckluft aus der Hauptleitung in eine Kammer abzapft, und mit einem Abschlussorgan, das die Verbindung zwischen dem Steuerluftbehälter und der Hauptleitung unterbrechen kann.
Die Verwendung der aus der Hauptleitung abgezapften Druckluft zur Betätigung eines Abschlussorga- nes, z. B. eines Mindestdruckventils, ist bei bekannten Bremsen mit einem Hauptsteuerorgan bereits bekannt. Bei diesen wird der Beschleuniger durch das Hauptsteuerorgan selbst gebildet, so dass eine Abzapfung erst nach dessen Ansprechen eintreten kann. Zur raschen Unterbrechung der Verbindung eines Steuerluftbehälters mit der Hauptleitung zu Beginn einerBremsung sind diese bekannten Anordnungen nicht geeignet, da infolge der normalen Unempfindlichkeit der Hauptsteuerorgane die Abzapfung von Druckluft aus der Hauptleitung bezogen auf den Beginn des Druckabfalles in derselben zu spät einsetzt.
Gegenüber bekannten Bremsen dieser Art bezweckt die Erfindung, zu Beginn einer Bremsung ein rascheres Ansprechen des Abschlussorgans zu erreichen und dadurch die Unerschöpfbarkeit der Bremse zu verbessern. Erfindungsgemäss wird hiezu das Abschlussorgan durch den Druck betätigt, den die in die Kammer fliessende, aus der Hauptleitung abgezapfte Druckluft in einem den Bremsbeschleuniger mit der Kammer verbindenden Durchgang erzeugt.
Die beiliegende Zeichnung zeigt in Fig. l und 2 als Beispiel eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes.
In der Fig. l ist in der Leitung 18. die zur Aufladung des Steuerluftbehälters 3 dient, ein Abschlussorgan 111 eingeschaltet, dessen untere Seite unter Atmosphärendruck steht und auf dessen obere Seite der Druck der durch den Beschleuniger 7 aus der Hauptluftleittmg abgezapften Druckluft, geführt durch die Leitungen 9, 69 und 109, wirkt. Die obere Seite kann durch eine gedrosselte oder ungedrosselte Leitung 110 mit der Leitung 33 für den Einschuss oder direkt mit dem Bremszylinder 1 oder einer Abzapfkammer verbunden werden.
In der Leitung 15 kann ein Steuerorgan 112 vorhanden sein, das einen gedrosselten und einen grossen Durchgang besitzt. Letzterer ist beispielsweise als Kugel ventil ausgebildet. Das Steuerorgan 112 kann bei der in der Fig. l gewählten Anordnung auch in der Leitung 9 vor dem Füllventil 40 des Hilfsluftbehälters 2 angebracht werden.
Nach Fig. 2 lässt sich mit dem Abschlussorgan 111 eine Auslösevorrichtung vereinigen, bestehend beispielsweise aus einem Ventil 116 und einem Umstellhahn 114 mit den drei Stellungen : a) Leitung 113 abgeschlossen ; b) Leitungen 113 und 115 verbunden und c) Leitung 113 mit dem Freien verbunden.
Die Arbeitsweise ist die folgende :
Beim Auffüllen der Bremse gelangt Druckluft von der Leitung 9 durch das Steuerorgan 112 und die
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Miter 3. Die Leitung 110 ist durch das Hauptsteuerorgan 6 mit dem Freien verbunden und somit ist das
Abschlussorgan 111 in der offenen. Stellung.
Bei Ausführung einer Betriebs-oder Schnellbremsung wird der Druck in der Bremsleitung wie üblich erniedrigt. Die vom Beschleuniger 7 aus der Hauptluftleitung durch dieleitung 9 abgezapfte Druckluft : ge- langt durch die Leitung 69, das Abschlussventil 35, die Leitung 199 in den Raum auf der oberen Seite des
Abschlussorganes 111 und drückt dieses, sobald ein kleiner vorbestimmter Druck erreicht ist, in die Ab- schlussstellung. Dadurch wird der Steuerbehälter 3 während des ganzen Bremsvorganges, bis beim Lösen der gleiche niedrige Druck wieder unterschritten wird, isoliert und kann sich nicht erschöpfen.
Beim Lösen wird der Druck in der Bremsleitung erhöht. Wenn ein grosser Druckunterschied zwischen den Leitungen 9 und 15 entsteht, bei Ausführung eines Füllstosses, wird der grosse Durchgang im Steuer- organ 112 durch das Kugelventil abgeschlossen und der Hilfsluftbehälter 2 und der Steuerbehälter 3 nur . noch, ausser durch die Leitung 44, durch den gedrosselten Durchgang im Steuerorgan 112 aufgefüllt. Die dadurch bedingte längere Fullzeit ermöglicht längere Füllstosse.
Bei der in Fig. 2 angegebenen Auslösevorrichtung wird, wenn der Dreiweghahn 114 die Verbindung zwischen den Leitungen 113 und 115 abschliesst, an der normalen Arbeitsweise des Steuerventils bei Be- triebsdrücken bis und über 5 kg/cm2 nichts geändert. Wird durch diesen Umstellhahn 114 diese Verbin- dung hergestellt, so lässt das durch eine Feder mit 5 kg/cm2 belastete Ventil 116 den Überdruck aus dem
Steuerbehälter abströmen. Diese Stellung kann somit dazu dienen, Überladungen zu entfernen. Schliess- lich in der dritten Stellung wird die Leitung 113 mit dem Freien verbunden und dadurch die Bremse ent- leert zu ihrer Ausserbetriebsetzungz. B. für den Verschiebedienst.
Es ergeben sich folgende Vorteile :
Durch die Steuerung des Abschlussorganes 111 in die Abschlussstellung, durch die vom Beschleuniger
7 bei Beginn der Bremsung aus der Hauptluftleitung abgezapfte Druckluft, ist es möglich, die Verbindung des Steuerbehälters 3 mit der Hauptluftleitung und gegebenenfalls auch dem Hilfsluftbehälter 2 zu unterbrechen, bevor der Druck in letzterem wesentlich gesunken ist bzw. das Hauptsteuerorgan 6 in Tätigkeit tritt, und somit behält der Steuerbehälter noch ganz oder doch angenähert den Betriebsdruck bei. Ungefähr den gleichen Vorteil erreicht man auch bei Steuerung des Abschlussorganes 111 durch den Einschussdruck.
Das Abschlussorgan 111 kann auchdurch den Druckunterschied zwischen dem Steuerbehälter 3 und dem Hilfsluftbehälter 2 gesteuert werden, so dass die Verbindung zwischen diesen beiden Behältern nach einer Bremsung erst wieder hergestellt wird, wenn der Druckunterschied auf einen vorbestimmten Wert gefallen ist.
Die durch das Steuerorgan 112 ermöglichten langen Füllstösse ergeben kürzere Lösezeiten der Bremse bei langen Zügen.
Die Auslosevorrichtung verhindert selbsttätig in der Stellung für Betriebsdruck von 5 kg/cm2 die Überladung der Bremse. Wenn in der andern Betriebsstellung gefahren wird, so lässt sich eine allfällige Überladung genau, ohne weiteren unnötigen Luftauslass, durch Umstellung des Hahnes 114 auf die erstere Stellung entfernen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Druckluftbremse, insbesondere für Eisenbahnen, mit einer Hauptleitung, einem Steuerluftbehälter, einem auf Druckunterschiede in der Hauptleitung gegenüber dem Steuerluftbehälter ansprechenden Hauptsteuerorgan zur Überwachung der Füllung und Entleerung des Bremszylinders, einem vom Hauptsteuerorgan unabhängigen Bremsbeschleuniger, der bei einer Bremsung vor dem Hauptsteuerorgan anspricht und Druckluft aus der Hauptleitung in eine Kammer abzapft, und einem Abschlussorgan, das die Verbindung zwischen dem Steuerluftbehälter und der Hauptleitung unterbrechen kann, dadurch gekennzeichnet, dass das Abschlussorgan (111) durch den Druck betätigt wird, den die in die Kammer (1) fliessende, aus der Hauptleitung (9) abgezapfte Druckluft in einem'den Bremsbeschleuniger (7)
mit der Kammer (1) verbindenden Durchgang (69, 109, 110) erzeugt.