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Druckluftbremsausrüstung für mit Luftfederung ausgerüstete
Fahrzeuge, insbesondere Strassenfahrzeuge
Die Erfindung betrifft eine Druckluftbremsausrilstung für mit Luftfederung ausgerüstete Fahrzeuge, insbesondere Strassenfahrzeuge, welche eine mittels einer vom in der Luftfederung herrschenden Druck steuerbaren Ventileinrichtung bewirkte Lastabhängigkeit der Bremsung aufweist.
Bei derartigen Druckluftbremseinrichtungen ist es bekannt, den in einem Luftfederbalg einer Fahr- zeugachse herrschenden, lastabhängigen Luftdruck zur Steuerung der Beaufschlagung des Bremszylinders bei einer Bremsung auszunutzen. Unter der Voraussetzung einer gleichmässigen Beladung eines Fahrzeuges erzielt man hiebei eine den Bedürfnissen der Praxis genügende lastabhängige Wirkungsweise der Bremse.
Bei einer ungleichmässigen Belastung eines Fahrzeuges aber, wie sie oftmals bereits während der Be- ladung, jedoch auch durch eine Verschiebung der Last während der Fahrt oder beim Durchfahren einer
Kurve auftritt, werden die an den Achsen eines Fahrzeuges verteilten Luftfederungsbälge verschieden be- lastet und weisen daher einen unterschiedlichen Luftdruck auf. Die bekannten, lastabhängigen Bremseinrichtungen greifen nun den in nur einem dieser Luftfederbälge herrschenden Druck ab und überwachen diesem entsprechend die Bremsvorgänge. Dies führt bei der oben geschilderten, ungleichmässigen Belastung zwangsläufig zu einer Unter- oder Überbremsung des Fahrzeuges.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und bei einem luftgefederten Fahr- zeug eine lastabhängige Bremsung zu schaffen, die auch bei ungleichmässiger Fahrzeugbeladung eine der mittleren Belastung einer Achse entsprechende Bremsung ergibt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine mechanische Einrichtung gelöst, die unter Beaufschlagung durch die in den an einer Fahrzeugachse verteilten Luftfedern herrschenden Drücke als lastabhängigenSteuerwert für denBremsdruck einen dem jeweiligen Mittelwert dieser Drücke entsprechenden Steuerwert für die Betätigung der Ventileinrichtung bildet.
Vorteilhaft beinhaltet in weiterer Ausbildung der Erfindung die mechanische Einrichtung einen federbelasteten, vorzugsweise ein wirksames Flächenverhältnis von 1 : 1 aufweisenden Tandemkolben, dessen jeder Teilkolben von einem in einer der Luftfedern herrschenden Druck beaufschlagt ist und dessen Hub eine lastabhängige Steuergrösse für die Höhe der Bremsung darstellt.
Im Rahmen der Erfindung liegt es auch, wenn die mechanische Einrichtung zwei federbelastete, vorzugsweise gleichflächige Kolben aufweist, welche von den in den Luftfedern herrschenden Drücken beaufschlagt sind und deren vermittels eines Waagebalkens gebildeter mittlerer Hub eine lastabhängige Steuergrösse für die Höhe der Bremsung darstellt.
In den Zeichnungen ist ein Aufführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes in schematischer Ansicht gezeigt, u. zw. in Fig. 1 eine Gesamtanordnung der lastabhängigen Bremseinrichtung an einer Fahrzeugachse eines Anhängewagens und in Fig. 2 eine andere Ausführungsart der Steuereinrichtung.
Gemäss Fig. 1 stützt sich der Wagenkasten 1 zu beiden Seiten über je einen Luftfederbalg 3 bzw. 5 auf die Fahrzeugachse 7 ab, die an ihren Enden die Fahrzeugräder 9,11 trägt. Von einem nicht gezeigten Motorwagen führt eine Anhängerleitung 13 zu einem Anhängersteuerventil 15, welches eine mit dem Hebel 17 einstellbare Lastabhängigkeitseinrichtung aufweist. Das Anhängersteuerventil verbindet eine Leitung 19 mit dem Bremszylinder 21 und eine weitere Leitung 23 mit einem Bremsluftbehälter 25 und über ein Überströmventil 27 mit einem weiteren Druckluftbehälter 29.
Von dem Druckluftbehälter 29 führt
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eine Leitung 31 zu zwei am Wagenkasten befestigten Luftfederventilen 33,35, die einem Luftfederbalg 3 bzw. 5 zugeordnet sind und dessen Beaufschlagung mit Druckluft mittels einer auf der Fahrzeugachse 7 gelagerten Fühlstange 37 bzw. 39 und eines Hebels 41 bzw. 43 in Abhängigkeit von dem Abstand des Wagenkastens 1 zur Fahrzeugachse 7 steuern. Der in den Luftfederbälgen 3, 5 herrschende Druck wirkt über die Leitungen 45, 47 auf je einen Teilkolben 48, 50 einer als Tandemkolben 49 ausgebildeten Steuer-
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kolbens 49 auf den Hebel 17 des Anhängersteuerventiles 15.
Bei gelöster Bremse strömt Druckluft aus der Anhängerleitung 13 über das Anhängersteuerventil 15 und die Rohrleitung 23 in den Bremsluftbehälter 25 ein. Ist dieser bis zu einem bestimmten Druck aufge- laden, so gelangt die Druckluft weiter über das Überströmventil 27 in den Luftbehälter 29 und durch die
Leitung 31 zu den Luftfederventilen 33, 35. die je nach der Belastung des Wagenkastens einen höheren oder geringeren Druck in die Luftfederbälge 3, 5 derart einsteuern, dass der Wagenkasten 1 sich immer in gleicher Höhe über der Fahrzeugachse 7 befindet.
Die in den Luftfederbälgen 3, 5 herrschenden, last- abhängigen Drücke beaufschlagen je einen Teilkolben 48 bzw. 50 des Tandemkolbens 49, der die Kol- benkräfte addiert und die Feder 51 bis zu einem Gleichgewichtszustand zusammenpresst, wobei über die
Kolbenstange 53 und den Hebel 17 das Anhängersteuerventil entsprechend der mittleren Achsbelastung eingestellt wird.
Bei einer Bremsung trennt das Anhängersteuerventil 15 die Anhängerleitung 13 von dem Bremsluft- behälter 25 ab und steuert je nach der Druckabsenkung in der Leitung 13 und der Stellung des Hebels 17 einen bestimmten Druck aus dem Bremsluftbehälter 25 in den Bremszylinder 21 ein.
Gemäss der Erfindung kann auch eine andere Einrichtung als der Tandemkolben 49 zur Steuerung des
Anhängerbremsventils entsprechend der Fahrzeugbelastung verwendet werden. Eine beispielsweise Ausführungsart zeigt Fig. 2, worin zwei parallel angeordnete Zylinder 61. 63 dargestellt sind, deren Kolben 65, 67 einerseits von einer Feder 69 bzw. 71 und anderseits über die Leitungen 45 bzw. 47 von je einem Luftfederbalg 3, 5 beaufschlagt werden. Die beiden Kolbenstangen 73 und 75 sind an den Enden eines Waagebalkens 77 angelenkt, an dessen Mitte der Hebel 17 des Anhängersteuerventiles 15 angreift.
Auch mit dieser Einrichtung lässt sich bei gleicher Kolbenf1äche der Kolben 65, 67 und bei gleichen Fe- dern 69, 71 erreichen, dass der Hebel 17 jeweils entsprechend einer mittleren, aus dem Druckinden beiden Luftfederbälgen 3, 5 darstellbaren Achsbelastung verstellt wird.
Selbstverständlich kann der Erfindungsgegenstand auch bei Fahrzeugen verwendet werden, die eine andere, geeignete Bremsanlage als die in Fig. 1 gezeigte besitzen, wie beispielsweise eine Zweileiterdruckluftbremse.
Im Rahmen der Erfindung liegt auch eine derartige Ausgestaltung des Steuerventils 15, dass die den Kolben 49 bzw. 65, 67 zugeordneten Zylinder durch Anflanschen an das Steuerventil mit diesem zu einer Einheit verschmolzen werden und die Kolbenstange 53 bzw. der Waagebalken 77 direkt an der zu verstellenden, meist als Gleitstein ausgebildeten Ventileinrichtung des Steuerventils angreifen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Drucklufibremsausrüstung für mit Luftfederung ausgerüstete Fahrzeuge, insbesondere Strassenfahrzeuge, welche eine mittels einer vom in der Luftfederung herrschenden Druck steuerbaren Ventileinrichtung bewirkte Lastabhängigkeit der Bremsung aufweist, gekennzeichnet durch eine mechanische Einrichtung, die unter Beaufschlagung durch die in den an einer Fahrzeugachse (7) verteilten Luftfe- derR. {3, 5) herrschenden Drücke als lastabhängigen Steuerwert für den Bremsdruck einen dem jeweiligen Mittelwert dieser Drücke entsprechenden Steuerwert für die Betätigung der Ventileinrichtung (15) bildet.