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Antriebsanordnung für bewegliche Wasserbauverschlussorgane Die Erfindung bezieht sich auf eine Antriebsanordnung für bewegliche Wasserbauverschlussorgane mit einer hydraulischen Hubeinrichtung. Solche Wasserbauverschlussorgane sind z. B. Wehrsehützen, Insbeson- dere Doppelhakenschützen, Hub- und Senktore bei Schiffahrtsschleusen u. dgl., bei denen die Schwierigkeit besteht, einen genauen Gleichlauf zwischen den beidseits des Verschlussorganes angreifenden AnI triebsgliedern zu erzielen.
Bekannt sind hydraulische Schützenantriebe, bei denen ein ölhydraulischer Servomotor in Schützenmitte angeordnet ist. Eine solche Anordnung ist im allgemeinen nur bei Einlaufschützen möglich, weil sonst eine sehr schwere Wehrbrücke erforderlich würde. Bekannt sind weiter hydromechanische Antriebe, bei denen die beiden hydromechanischen Windwerke auf den Pfeilern beidseitig der SchUtze angebracht sind. In diesem Falle wird der Gleichlauf durch ein Steuerventil erzielt, das bei einer Differenzbewegung der beiden Hubritzel mechanisch beeinflusst wird. Diese Steuerung ist im rauhen Winterbetrieb Störungen durch Frieren von im Ölkreislauf enthaltenem Wasser oder durch Einwirkungen auf die über das ganze Wehrfeld gespannten Übertragungswellen ausgesetzt.
Eine solche hydraulische Gleichlaufsteuerung arbeitet bei Hub- und Senkgeschwindigkeiten bis zu 1 m/min grundsätzlich zufriedenstellend. Bei höheren Gei schwindigkeiten, wie sie bei modernen Wehrverschlüssen besonders zum Absenken gefordert werden, besteht jedoch die Gefahr, dass eine hydraulische Gleichlaufeinrichtung nach diesem Prinzip in unzulässige Schwingungen gerät, die zu ruckartigem Pendeln der Schütze führen.
Die Erfindung bezweckt, diese Nachteile zu beseitigen, wobeiesdieerfindungsgemässe Antriebsanord- nung ermöglicht, auf die hydraulische Gleichlaufeinrichtung überhaupt zu verzichten. Dies erfolgt erfindungsgemäss dadurch, dass als Hubeinrichtung ein hydraulischer Servomotor unterhalb der Verschlussöffnung angeordnet ist, zu dem die beidseits an dem Verschlussorgan angeschlossenen Antriebsglieder über Umlenkungen seitlich und unterhalb der Verschlussöffnung führen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das eine Antriebsglied über ein Querhaupt in zwei Stränge geteilt, die, ebenso wie das andere Antriebsglied, an dem beweglichen Teil des Servomotors festgelegt sind.
Die hydraulische Hubeinrichtung kann z. B. wahlweise für die Betätigung eines von zwei Verschlussteilen aus je einem ölhydraulischen Teleskopservomotor bestehen, dessen translative Schubbewegung über Antriebsglieder bekannter Art, wie Gall'sche Ketten, Fleyer-Ketten oder Seile, auf die Verschlussorgane wirken. Es können jedoch auch drehende Hydromotoren zur Anwendung gelangen. Der Gleichlauf wird bei der erfindungsgemässen Anordnung zwangsläufig ohne sekundäre Steuerung auf mechanischem Weg hergestellt, da sämtliche Antriebsglieder, die auf einen einzigen Verschlussteil wirken, durch einen einzigen Servomotor betätigbar sind.
Die Anordnung der Hubeinrichtung unterhalb der Wehrsohle bringt neben dem zwangsläufigen Gleichlauf den Vorteil, dass die jahreszeitlichen Temperaturschwankungen klein und dadurch die Viskositätsschwankungen des Hydrauliköles sowie allfällige Kondenswasserbildungen minimal und unschädlich werden, weil die Umgebungstemperatur immer über dem Gefrierpunkt bleibt. Auf diese Weise kann auf eine periodische Ölreinigung und Wasserabscheidung verzichtet werden.
Die Pumpen- und Steueraggregate, die das für den Antrieb der Servomotoren erforderliche Drucköl liefern, können einzeln neben den Servomotoren zur Aufstellung gelangen ; es wäre aber auch möglich, alle Servomotoren für den Antrieb aller Verschlussteile von einem zentralen Pumpen- und Steueraggregat, das etwa im Krafthaus selbst zur Aufstellung gelangt, mit Drucköl für den Betrieb zu versorgen.
Eine beispielsweise Ausführung einer erfindungsgemässen Antriebsanordnung ist in den Figuren der
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Zeichnung schematisch ersichtlich ; es zeigen : Fig. 1 einen Vertikalschnitt in und Fig. 2 einen solchen quer zur Wasserlaufrichtung bei einer Stauanlage mit Doppelhakenschützen, Fig. 3 eine Seitenansicht, teilwei- se im Schnitt, und Fig. 4 eine Draufsicht auf die hydraulische Hubeinrichtung.
Bei der mehrere Wehrfelder aufweisenden Stauanlage in den Fig. 1 und 2 besitzt jedes Wehrfeld eine Öffnung l, die durch den Unterteil 2 und den Oberteil 3 einer üblichen Doppelhakenschütze verschliessbar ist. An jedem der beiden Teile 2 bzw. 3 der Verschlusskonstruktion ist beidseits je ein Antriebsglied, 4', 4" bzw. 5', 5", z. B. ein Seil, angeschlossen. Diese Seile laufen über auf den Pfeilern 6 angeordnete Um- lenkrollen 7, durch vertikale Schächte 8 in den Pfeilern und über eine weitere Umlenkrolle 9 zu den hy- draulischen Hubeinrichtungen 10 bzw. 11, bestehend aus einem eine translative Bewegung erzeugenden Teleskopservomotor, der sich in der horizontalen Kammer 12 befindet, die in der Wehrsohle 13 ausgebil- det ist.
Jedem Teil der Verschlusskonstruktion ist somit eine einzige hydraulische Hubeinrichtung zugeord- net.
Jeder Teleskopservomotor 10 bzw. 11 besitzt, wie aus den Fig. 3 und 4 hervorgeht, bei dem darge- stellten Ausführungsbeispiel drei Zylinderschüsse 14, 15, 16 und trägt am Ende des innersten Zylinders 16 i drei Umlenkrollen 17, die in der Geradführung 18 um den Hub"H"bewegt werden können. Am Ende des feststehenden äussersten Zylinders 14 des Servomotors sind zwei Umlenkrollen 19 angebracht.
Das über die Umlenkrolle 9 laufende Seil 4', das an dem einen Ende des Unterteiles 2 der Schützen- konstruktion angeschlossen ist, läuft um die mittlere der Umlenkrollen 17 und ist bei 20 an dem festste- henden Servomotorzylinder 14 befestigt. Das an dem an4ern Ende des Unterteiles 2 angeschlossene Seil 4" ist mit der andern Seite der Sch11tzentafel verbunden und löst sich nach der Umlenkrolle 9 über das Quer- haupt 21 in zwei Stränge 22,23 auf, die über die Umlenkrollen 19 und die beiden äusseren Umlenkrol- len 17 geführt und bei 24 an dem Servomotorzylinder 14 befestigt sind.
Es ist selbstverständlich auch mögliche das Seil 4"einsträngig über eine mittlere Rolle 19 und die mittlere der Rollen 17 zu fahren und bei 20 anzuschliessen, während das Seil 4'in zwei Stränge aufgelöst wird, die über die beiden äusseren der Rollen 17 laufen und bei 24 befestigt werden ; dadurch wurde eine
Rolle 19 erspart werden.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Anwendungsbeispiel beschränkt. So könnte beispielsweise die Hubeinrichtung seitlich in einem Wehrpfeiler oder im Krafthaus angeordnet werden ; wesentlich ist jedoch, dass jeweils die beiden an einem Verschlussteil angreifenden Antriebsglieder zu einer gemeinsamen Hubeinrichtung geführt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Antriebsanordnung für bewegliche Wasserbauverschlussorgane mit einer hydraulischen Hubeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass als Hubeinrichtung ein hydraulischer Servomotor (10, 11) unterhalb der Verschlussöffnung (1) angeordnet ist, zu dem die beidseits an dem Verschlussorgan angeschlossenen An-
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