AT20822B - Verfahren und Apparat zur Erzielung von Reingärungen in Brennerreimaischen. - Google Patents

Verfahren und Apparat zur Erzielung von Reingärungen in Brennerreimaischen.

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AT20822B
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Karl J Somlo
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Karl J Somlo
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  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Österreichische 
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   Zum Zwecke der Erzielung von Reingärungen in Brennereimaischen hat man die Maische selbst dadurch bakterienfrei zu halten gesucht, dass man die schädlichen Mikroorganismen durch Zusätze geeigneter   Antiseptika"tötete bezw.   die Entwicklung derselben behinderte. Wie wohl es seit langer Zeit bekannt ist, dass das Malz mit zahlreichen gärungsschädlichen Bakterien verschiedener Arten behaftet ist und dass die   gärungpschädlichen   Organismen der Maische hauptsächlich durch das Malz derselben zugeführt werden, schreckte man vor einer direkten Desinfizierung trotz verschiedener Vorschläge (z. B. Schwefeln) zurück, weil es sich ergeben hat, dass alle Antiseptika die   Ialzdiastase   mehr oder minder schädigen.

   Man hat aus diesem Grunde bis heute die Desinfizierung des Malzes mit Erfolg 
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Zweck des vorliegenden Verfahrens ist nun, das Grünmalz selbst von den denselben   anhaftenden, gärungsschädlichon Keimen   durch eine derartige Behandlung mittels geeigneter Stoffe zu befreien, dass die Malzdiastase nicht geschädigt wird. Die hiezu geeigneten Mittel sind Formaldehyd oder heisses Wasser, welche allein in der noch näher zu beschreibenden Weise angewandt, die volle Gewähr für die Erreichung des angestrebten Zweckes bieten. 



   Formaldehyd ist ein in der   Gärungsindustrie hezw.   in der Brennerei längst bekanntes Antiseptikum und dient bekanntlich als Zusatz zu Maischen. Seine Verwendung als keim-   tötondes   Mittel für Malz ist wohl bereits ebenfalls vorgeschlagen worden, denn   Dejonghe   sagt in seinem Werke Traite complet de la fabrication de   l'alcool",   Tome I, 1899,   Seite'271-272, dass Formaldehyd zu   diesem Zwecke ein geeignetes Mittel sein dürfte, aber seiner Anwendung ist der Umstand hinderlich, dass dasselbe schon in einer Verdünnung von 0-4 Teile auf 100 Teile Wasser die Keimung und somit die Diastasebildung vernichtet. 



   Die Behandlung des Malzes mit Formaldehyd nach Dejonghe besteht darin, dass das auf der Tonne im Wachstum   begin'pane   Malz mit einer verdünnten   Formaldehydlösung   bespritzt wird. Aus den Angaben Dejonghes geht somit hervor, dass man bei der Behandlung des   Malzes mit Formaldehyd sehr vorsichtig   zu Werke gehen muss, weil die dadurch er-   zidbaren   Vorteile die durch die gleichzeitige Schädigung der Diastase erwachsenen Nachteile kaum aufwiegen, abgesehen davon, dass die nach Dejonghe als höchst zulässige Formaldehydmengen nicht keimtötend, sondern höchstens die Entwicklung der Keime behindernd wirken können. 



   Durch den Erfinder angestellte Versuche haben diese Angaben vollauf bestätigt, es hat sich aber im Verlaufe derselben ergeben, dass man bei geeigneter Behandlung selbst das Zehnfache der das Malz bezw. die Diastase desselben auf der Tenne tötenden Menge von Formaldehyd verwenden kann, ohne die Diastase zu schädigen. Ja die Versuche haben die überraschende Tatsache zutage gefördert, dass die Diastase dadurch gestärkt wird, wenn die folgenden Bedingungen bei der Behandlung des Grünmalzes mit Formaldehyd innegehalten werden :
1. Darf nicht auf der Tenne wachsendes, sondern nur fertiges Grünmalz mit einer   Formaldehydlösung   behandelt und 
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   Unter Beobachtung dieser Massregeln kann man nach zahlreichen übereinstimmenden Feststellungen das fertige Grünmalz selbst mit einer   4-5%oigen Formaldehydlösung   behandeln, ohne die Diastase im geringsten zu schädigen und dadurch, da so starke Form-   aldehydlösungen   keimtötend wirken, das Malz völlig steril erhalten, was bisher mit keinem der bekannten Mittel erreichbar war. Die diastatische Kraft des auf diese Weise völlig keimfrei gemachten Malzes ist sehr wesentlich erhöht, denn sie zeigt eine um   15- 200/0   grössere verzuckernde Kraft. 



   In der Praxis wird zweckmässig in folgender Weise verfahren : Das fertige Grünmalz wird'in eine   1-50/oigne   Lösung des käuflichen Formaldehyds getaucht und in derselben ein bis vier Stunden lang (je nach der Stärke der Lösung) belassen. Hierauf wird die Lösung abgelassen und zur Entfernung der dem Malz noch anhaftenden Formaldehydmengen mit Wasser sorgfältig nachgewaschen. Statt der   Formaldehydlösung   kann man auch gasförmiges Formaldehyd anwenden. 



   Im Verlaufe weiterer Untersuchungen hat sich nun noch herausgestellt, dass ein gleiches Ergebnis erzielt wird, wenn man an Stelle des Formaldehyds das fertige Grünmalz einige Zeit in heissem   Wasser   von zirka 40-600 C weicht und hierauf mit kaltem Wasser nachwäscht. Dadurch wird zunächst ein grosser Teil der den Hülsen anhaftenden Keime aufgeweicht und weggeschwemmt, ein anderer Teil der Sporen aber, welche sonst durch die Verzuckerungstemperatur nicht getötet werden, und darin beruht hauptsächlich die Wirksamkeit der Behandlung mit heissem Wasser, wird durch Belassen des Malzes in demselben und darauffolgender Abkühlung durch Nachwaschen mit kaltem Wasser zum Auskeimen gebracht, so dass sie dann hei der Mischung in Form von vegetativen Zellen vorhanden sind,

   welche gegen die nachfolgende Maischtemperatur sehr empfindlich sind und bei derselben sicher getötet worden. 



   Praktisch stellt sich die Behandlung des Malzes mit heissem Wasser derart, dass man das fertige   Grünmalz 1/4-112   Stunde lang in heissem Wasser von zweckmässig 40-600 (' weicht und hierauf mit kaltem Wasser   nachwäscht.   



   Hat man das Malz in der einen oder anderen Weise keimfrei gemacht, so ist damit die gestellte Aufgabe, nämlich die Erzielung von Reingärungen noch nicht erreicht, da das Malz, bevor es in die Maische gelangt, während der mit demselben vorgenommenen vorbereitenden Handlungen, und zwar während der Zerkleinerung, während welcher es am meisten der Infektion ausgesetzt ist, auch keimfrei erhalten werden muss, denn während der Nichtbenützung dieser Apparate bilden sich bekanntlich in denselben unter anderen fremden Mikroorganismen insbesondere Buttersäuresporen, von denen die Malzeinteiggefässe und Malzmühlen der heute üblichen Art sehr schwerlich bezw. gar nicht befreit werden können. 



   Das für die Hefegefässe und Rohrleitungen vielfach in der Brennerei benutzte Ausdämpfen führt hier nicht zum Ziele, denn es ist (vergl. z. B.   Maerker-Delbrück,   Handbuch der Spiritusfabrikation, 8. Auflage, Seite 499, Absatz 3) hinlänglich bekannt, dass insbesondere die sehr gärungsschädlichen Buttersäuresporen selbst Siedetemperatur längere Zeit vertragen, ohne den geringsten Schaden zu erleiden. Würde somit das mittels
Formaldehyd z. B. in der vorbeschriebenen Weise keimfrei gemachte Malz in mit solchen schädlichen Organismen durchsetzten Einteiggefässen oder Mühlen behandelt werden, so wäre die vorherige Sterilisation durch neue Infektion doch zunichte gemacht.

   Es hat sich deshalb die dringende Notwendigkeit ergeben, jene Gefässe derart   einzurichten, dass jede Ansteckungs-   gefahr ausgeschlossen ist.   Al1f   einfache Weise kann man dies erreichen, wenn die Malzzerkleinerungsapparate vollkommen geschlossen und durch Druck sterilisierbar eingerichtet sind. Die bisher unbekannte Vermahlung des Malzes in allseits geschlossenen und mit
Dampf unter Druck sterilisierbar eingerichteten Malzzerkleinerungsapparaten, ist somit ein sehr wesentlicher Bestandteil der Erfindung, dessen Weglassung die Erreichung des angestrebten Zieles vereitelt. 



   In der anliegenden Zeichnung sind in beispielsweiser Ausführungsform ein nach obigem Prinzipe konstruiertes Malzeinteiggefäss und Malzmühle dargestellt, welche in direkter Verbindung mit dem   Malzeinweichgofäss   stehen.   A   ist das Malzeinweichgefäss mit Rührwerk   1,   Siebboden 2, Wasserüberlauf 3, Wassereinströmungshahn 4 und einem Wasserablasshahn 5. 



   Der durch eine Klappe verschliessbare Verbindungsstutzen 6 verbindet das Einweichgefäss mit dem Malzeinteiggefäss B, welches ebenfalls mit einem Rührwerk 7 versehen ist. Das
Malz wird durch das Rohr 8 von der   Malzzerkleinerungsmühlo   C angesaugt und durch das
Druckrohr 9 und durch den Dreiwegehahn 10 wieder in das   Malzeinteiggefäss   zurückgedrückt. 



   Auf dem Wege durch die Zentrifugalmühle wird das Malz zerkleinert, 11 ist die Dampf- einströmung, durch welche das   Gefäss   vor dem Gebrauch unter Druck sterilisiert wird. 



   12 ist ein Manometer zur Beobachtung des Dampfdruckes. 

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   Die Vorteile des vorliegenden Verfahrens sind bei allen jenen Fabrikationsmethoden, bei welchen Grünmalz zur Verwendung gelangt, in einer nahezu idealen Reinheit der Gärung zu suchen. Die   Endsäuren   betragen z. B. bei Maismaischen bloss   0'25   bis   0'30 cm3   Normalnatron auf 20 cm3 Maischfiltrat. Dementsprechend sind die Alkoholausbeuten sehr hohe und betragen bei Maisverarbeitung   37-38 l   absoluten Alkohol von 100 kg Getreide. 



   Jede Schädigung der Schlempe, wie dies bei direktem Zusatze von Antisepticis zur Maische der Fall ist, ist vermieden. Beim sogenannten Amyloverfahren ist es durch das vorliegende Verfahren ermöglicht worden, die kostspielige Sterilisierung der Maische zu umgehen, was ein bedeutendes   Brennmaterialersparnis   zur Folge hat. 



   In der Presshefefabrikation wird auch mit Grünmalz bei Anwendung dieses Verfahrens eine sehr reine und haltbare Presshefe gewonnen. 



   PATENT-ANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zur Erzielung einer Reingärung in Brennereimaischen durch Sterilisierung des Malzes mit Formaldehyd, dadurch gekennzeichnet, dass fertiges Grünmalz mit einer Formaldehydlösung behandelt bezw. in derselben geweicht und hierauf sorgfältig mit Wasser ausgewaschen wird.

Claims (1)

  1. 2. Âusftlhrungsform des Verfahrens nach Anspruch l, darin bestehend, das an Stelle von Formaldehyd das fertige Grünmalz in heissem Wasser geweicht und darauf mit kaltem Wasser nachgewaschen wird.
    3. Zur Reinerhaltung des gemäss Verfahren nach Anspruch 1 bezw. 2 steril gemachten Malzes, eine Ausgestaltung der bekannten Malzmilchapparate, dadurch gekennzeichnet, dass deren Malzeinteiggefäss und Malzzerkleinerungsvorrichtungen mittelst Dampf unter Druck sterilisierbar eingerichtet sind.
AT20822D 1903-04-23 1903-04-23 Verfahren und Apparat zur Erzielung von Reingärungen in Brennerreimaischen. AT20822B (de)

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