<Desc/Clms Page number 1>
Bauelement
Es ist bekannt, dass die beiden Grundstoffe Be- ton und gebrannter Ton (keramisches Material) beim Bauen in vielfältigster Weise in Kombina- tion zur Anwendung gebracht werden, um jeweils die besonderen Eigenschaften dieser Baustoffe aus- nutzen zu können. Dabei ist es jedoch eine be- kannt Tatsache, dass es viel leichter ist, den
Beton mit speziellen Eigenschaften auszubilden, z. B. als Leicht- oder Schwerbeton, als den ge- brannten Ton.
Soweit man bisher Beton und keramisches Ma- terial in Kombination verwendete, hat man dies so bewerkstelligt, dass sowohl die Bauelemente aus Beton als auch die Bauelemente aus kerami- schem Material getrennt fabriziert und erst an der Baustelle mit Bindemittel zusammengefügt wur- den. So wurden z. B. im Wandbau Ziegelbauten mit Kunststeinplatten verkleidet. Umgekehrt wurden Leichtbetonbauten mit keramischen Klinkerplatten auf der Fassade versehen, so dass diese gewissermassen die Haut des Bauwerkes bildeten.
Bei Tragkonstruktionen ist es bekannt, als Putzträger keramische Platten in die Schalung einzulegen oder auch werkseitig bei Betonformsteinen Ziegelplatten als Putzträger und zur Isolierung zu benutzen.
Gegenstand der Erfindung ist nunmehr ein als Hohlstein ausgebildetes Bauelement, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass eine Wand des im wesentlichen prismatisch ausgebildeten Steines aus Beton und die gegenüberliegende Wand aus keramischem Material, insbesondere Ziegel, besteht und die die beiden Wände verbindenden, einen oder mehrere Hohlräume umschliessenden Stege aus Beton bestehen.
Ein in dieser Weise ausgebildetes Bauelement bedeutet im Zuge der Entwicklung des Montagebauwesen einen erheblichen technischen und wirtschaftlichen Fortschritt. Die Herstellung von gebrannten Tonelementen bringt es nämlich mit sich, dass diese im Preis in erster Linie nach dem Volumen bestimmt sind, da die Kosten vor allem von der Kapazität des Brennofens abhängen. Das Leichterwerden eines keramischen Bauteiles durch grosse Hohlräume bringt keine wesentliche Kostenersparnis. Bei der Betonfertigung hingegen, bei der der Raumbedarf wegen des entfallenden Brennvorganges lange nicht so ausschlaggebend ist, wird der Preis fast ausschliesslich nach dem
Gewicht, bestimmt, da der im Betongemisch vor- geschriebene Zementgehalt den hauptsächlichen
Preisfaktor ausmacht.
Gemäss der vorliegenden
Erfindung werden nun die Vorteile von Beton- und Keramikbauteilen in einem Hohlstein verei- nigt, ohne deren Nachteile in Kauf nehmen zu müssen.
Erfindungsgemäss braucht der aus keramische : ! 1
Material bestehende Teil des Steines nicht aus einer durchgehenden Platte zu bestehen, sondern er kann aus einer Mehrzahl von kleineren bzw. schmäleren plattenförmigen Teilen, die jeweils von Steg zu Steg reichen, zusammengesetzt sein.
Auf diese Weise werden die Schwierigkeiten, die bisher bei der Herstellung von grossformatigen keramischen Elementen bestanden, nämlich das
Schwinden und Verziehen beim Trocknen und
Brennen, vermieden. Es wird eine genaue Mass- haltigkeit der keramischen Elemente, die beim Montagebau von besonderer Wichtigkeit ist, mit
Sicherheit gewährleistet.
Das erfindungsgemässe Bauelement kann als Decken-, Wandbaustein od. dgl. verwendet wer- den. Bei allen Tragkonstruktionen, wie Decken, werden die verschiedenen Teile im Querschnitt verschieden stark beansprucht. Hier ist die kombinierte Verwendung von Beton und keramischem Material von besonderer Bedeutung. Die bisher beschrittenen Wege sind einerseits die Verwendung von Ziegelelementen als reine Füllsteine, die keinerlei statische Funktion innerhalb einer solchen Konstruktion, sondern lediglich Schalungsund Putzträgerfunktion haben, so dass dann auf der Baustelle sehr viel Ortbeton für die Druckzone verwendet werden muss, anderseits die sogenannten. Steineisendecken, bei denen die obere ! Platte als Druckplatte teilweise oder zur Gänze ausgebildet ist, deren Herstellung aber ungemein schwierig ist.
Die Herstellung auf Druck beanspruchter Elemente aus gebranntem Ton ist für solche Zwecke deshalb so schwierig, weil es sich i dabei im Querschnitt um verschiedene Wandstärken handelt, so dass es bei der Produktion immer zu inneren Spannungen kommt, die dann beim Fertigelement zu Verziehungen oder zur Rissebildung führen. Bekanntlich ist die Herstellung eines I "zielsicheren Betons", nämlich eines Betons mit
<Desc/Clms Page number 2>
ganz bestimmten Eigenschaften innerhalb gewis- ser Toleranzen, absolut möglich, während dies bei der Ziegelproduktion bei den derzeitigen Pro- duktionsmethoden wesentlich schwieriger ist, was 5 dazu führt, dass die von den Baubehörden geneh-
EMI2.1
als beim Beton.
Bei der erfindungsgemässen Ausbildung eines
Deckensteines bestehen der Putzträger bzw. der Unterteil eines solchen Steines aus gebranntem
Ton, während die Druckplatte bzw. der Ober- teil, ebenso wie die Schenkel bzw. Stege, die die
Vebindung zwischen der Beton- und der Ton- platte bilden, aus Beton bestehen. Die Schenkel der Steine haben in diesem Falle auch eine gewis- se statische Funktion zu erfüllen, da sie gleich- zeitig bei entsprechender Verzahnung eine Ver- breiterung der Tragrippen bilden. Steine dieser
Art haben auch den Vorteil, dass sie bei gleich- ) zeitiger Verwendung von Ziegeltragelementen ei- ne einheitliche Deckenuntersicht gewährleisten, so dass jede Streifenbildung u. dgl. vermieden wird.
EMI2.2
teile.
Der erfindungsgemässe Stein ist leichter als ein völlig aus Beton hergestellter Stein, besitzt aber beim Transport die Bruchunempfindlichkeit eines Betonsteines. Es können ohne weiteres auch grossformatige. Steine hergestellt werden, die ge- naue Passgenauigkeit haben, ohne bei den keramischen Elementen über das optimale Mass einer
EMI2.3
zumüssen. Wenn die keramischen Elemente erfindungsgemäss in Form mehrerer, die Betonstege überbrückender Teile hergestellt werden, ist kein Festigkeitsverlust zu befürchten, da sie von den Betonsteen zu einer festen Einheit werkseitig zusammengefasst werden.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Die Fig. 1 und 2 zeigen Horizontalschnitte durch Wand- und die Fig. 3 und 4 Vertikalschnitte durch Deckenkonstruktionen.
Die Wandkonstruktion gemäss Fig. 1 ist aus Hohlsteinen aufgebaut, welche aus der die Innenwand bildenden Betonplatte 1, den Verbindungstegen 2 aus Beton und der Aussenwand 3 aus keramischem Material bestehen. Die Aussenwand ist
EMI2.4
setzt, deren Grösse dem Abstand zwischen einem äusseren und dem mittleren Steg entspricht, so dass der mittlere Steg die aneinanderstossenden
EMI2.5
besitzen verbreiterte Füsse und können an den Verbundstelle mit dem keramischen Material Nuten, Rillen od. dgl. zur Verbesserung der Hartung aufweisen. Da die Keramikplatten bei diesem Ausführungsbeispiel die Aussenwand bilden, soll zur Erhöhung der Wetterbeständigkeit mit
Vorteil gesintertes keramisches Material verwen- det werden.
Der Beton für die die Innenwand bildenden Steinteile kann aus einem hochisolie- renden Leichtbeton bestehen. Für die aus gesin- tertem keramischen Material bestehende Aussen- fläche ist kein zusätzlicher Verputz erforderlich. Gemäss Fig. 2 wird zum Aufbau der Wandkon- struktion ein Hohlstein verwendet, bei dem die
Betonplatte 1 die Aussenwand und die Keramik- platten 3 die Innenwand bilden sollen. Demge- mäss werden bei diesem Beispiel die Betonteile mit Vorzug aus Schwerbeton hergestellt und als keramisches Material zur besseren Isolierung Zie- gel mit Lufthohlräumen 4 verwendet. Auch hier ist für die Aussenfläche kein zusätzlicher Verputz erforderlich. Wie in Fig. 1 ist die Betonplatte des Steines durchgehend, während die einzelnen
Keramikplatten nur jeweils die Distanz zwischen zwei Betonstegen 2 überbrücken.
Die Decke gemäss Fig. 3 ist eine Steineisendek- ke, die auf Schalung verlegt wird. Mit 1 ist wie- der die Betonplatte bezeichnet, die hier den Ober- teil des Steines bildet und die Stege 2 trägt, an denen die Keramikplatten 3 so befestigt sind, dass eine einzelne Platte von einem äusseren zu dem mittleren Steg reicht.
Die Decke gemäss Fig. 4 ist eine Fetigteildecke aus erfindungsgemässen Hohlsteinen mit der den
Oberteil bildenden Betonplatte 1, den Stegen 2 und den damit verbundenen Keramikplatten 3.
Die Tragelemente J, auf welchen die Aussenstege jedes Steines mittels eines schulterförmigen Absat- zes aufliegen, können aus zentrisch vorgespannten Tonelementen bestehen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Als Hohlstein, ausgebildetes Bauelement, von im wesentlichen prismatischer Gestalt mit Wandteilen aus Beton und aus keramischem Material, dadurch gekennzeichnet, dass eine Wand des im wesentlichen prismatisch ausgebildeten Steines aus Beton und die gegenüberliegende Wand aus keramischem Material, insbesondere Ziegel, besteht und die die beiden Wände verbindenden, einen oder mehrere Hohlräume umschliessenden Stege aus Beton bestehen.