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Feldstecher
Der Erfindung liegt ein Feldstecher zugrunde, bei dem in bekannter Weise ein Spiegelträger in Form eines Porro-Prismas zweiter Art aus Metall od. dgl. vorgesehen ist, welcher Bohrungen für den Lichtdurchtritt aufweist und bei dem auf diesen Träger Planspiegel gelegt sind. Spiegel und Spiegelträger ersetzen hier die üblicherweise im Feldstecher angeordneten Porro-Prismen.
Die Ausbildung hat vor den Porro-Prismen aus Glas den Vorteil, dass hier die Flächenund Winkelbedingungen bei der Herstellung in einfachster Weise und sehr genau erfüllt werden können, indem jetzt die Metallkörper mit den richtigen Flächenwinkeln und die Planspiegel gesondert mit grosser Flächengüte hergestellt werden können. Im Gegensatz dazu musste man früher bei der Herstellung der Porro-Prismen darauf achten, dass die Flächen- und Winkelbedingungen gleichzeitig eingehalten wurden. Dies war nicht oder nur sehr schwer möglich, weil, wenn eine Winkelkorrektur vorgenommen wurde, die Spiegelfläche darunter litt. Wurde dagegen die Spiegelfläche nachbearbeitet, litt gewöhnlich der Winkel.
Der der Erfindung zugrunde liegende Feldstecher ist also fertigungstechnisch leichter herzustellen als ein solcher mit PorroPrismen aus Glas und er wird deshalb wesentlich billiger.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Herstellung eines solchen Feldstechers noch weiter zu verbilligen, indem eine bessere Justiermöglichkeit geschaffen wird als sie bisher vorhanden war,
Die Prismen wurden nämlich in einer bekannten Ausführungsform in vorgesehene Lager des Feldstechergehäuses gesetzt. Hierbei war es schwierig, die Lager derart auszubilden, dass die Prismen z. B. richtig zu den Objektiven und Okularen lagen. Deshalb wurden gewöhnlich die Okulare und Objektive nach dem Einsetzen der Prismen für sich noch einmal justiert. Dies war umständlich und verteuerte die Feldstecher wesentlich. Ag- dere Feldstecher sahen Verschiebungsmöglichkeiten der Porro-Prismen in einer Richtung senkrecht zur optischen Achse vor.
Auch diese Justierung konnte nicht befriedigen, weil die Führung für die Verschiebung der Prismen einerseits Teil des Gehäuses war und somit nur schwer in die richtige Lage zu den optischen Achsen gebracht werden konnte, und zum andern, weil nur eine Verschiebung in einer Richtung vorgesehen war.
Es ist auch eine Anordnung bekannt, bei der die Prismen des Umkehrsystems auf zwei durch Distanzstücke miteinander verbundenen Platten ruhen. Hier ist für jedes Prisma eine Platte vorgesehen. Diese Ausbildung erfordert ebenfalls noch eine langwierige Justierung, einmal, weil beide Prismen gemeinsam verschoben werden müssen und zum andern, weil die Prismen häufig noch zusätzlich zu kippen sind, um eine bildaufrichtende Wirkung zu erzielen oder eventuelle Pyramidalfehler der Prismen unwirksam zu machen.
Nach der Erfindung werden die Nachteile der bekannten Justiervorrichtung dadurch vermieden, dass jedes Lager aus zwei miteinander fest verbunden, senkrecht zu den optischen Achsen der Okulare und Objektive angeordneten Platten gebildet ist, zwischen denen der Spiegelträger liegt, dass eine Platte jedes Lagers als Führungsfläche für die Verschiebung des Spiegelträgers zu Justierzwecken ausgebildet ist und dass in jeder Platte zur Aufnahme des Okulars bzw. des Objektivs eine Bohrung vorgesehen ist und dass schliesslich das Lager jeder Fernrohrhälfte eine weitere Bohrung für die Aufnahme der Knickachse hat.
Bei dieser Ausbildung treten von vornherein keine Pyramidalfehler mehr auf, weil die Spiegelflächen auf einem Träger liegen, der so lange ohne auf eine besondere Güte der Oberfläche zu achten, nachbearbeitet werden kann, bis seine Flächen die richtige Neigung zueinander haben. Dies ist bei Spiegelprismen nicht der Fall, weil hier bei einer Nach-
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bearbeitung die Oberfläche der Prismen leidet und deshalb erneut nachbearbeitet werden muss, wodurch häufig wieder der Prismenwinkel zerstört wird.
Sind die Bohrungen für die Aufnahme der Okular- und Objektivfassungen durch Gewindebohrungen gebildet, in die dann die Fassungen eingeschraubt werden, so ist für diese Fassungen vorteilhaft jeweils eine justierte Anlagefläche vorgesehen. Die Anlagefläche liegt dann parallel zu der planen Führungsfläche des Lagers.
Zweckmässig weist jeder Träger eine Dreipunktauflage auf, mit der er auf der zugeordneten Führungsfläche liegt.
Zur Befestigung des Trägers an dem Lager nach der Justierung dienen vorteilhaft Anzugsschrauben, welche in den Auflagepunkten des Trägers angreifen.
Die Hilfsmittel für die Verschiebung der Träger auf den Führungsflächen können verschiedenartig sein, insbesondere kann eine weitere Bohrung in jedem Lager parallel zu den optischen Achsen der Objektive und Okulare vorgesehen sein. In dieser Bohrung liegt dann zweckmässig ein Drehzapfen, der seinerseits eine Bohrung senkrecht zu seiner Achse hat, in die ein mit dem Spiegelträger verbundener Stift verschiebbar liegt. Diese Ausbildung gewährleistet Verschiebungen und Drehungen des Spiegelträgers in einer Ebene parallel zur Führungsfläche.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Spiegelträgers ist vorteilhaft eine Ausnehmung vorgesehen, in die zum Justieren ein Stift gesteckt werden kann. An Stelle dieser Ausnehmung kann auch ein Justierstift vorgesehen sein, der dann jedoch nach dem Justieren am Träger verbleibt.
Lager und Spiegelträger können aber auch durch einen Exzenter miteinander verbunden sein, so dass durch Drehen dieses Exzenters Bewegungen des Spiegelträgers entlang der Führungsebene möglich werden.
In geänderter Ausführungsform sind Lager und Spiegelträger durch zwei Drehzapfen mit- einander verbunden.
Die auf den Spiegelträgern liegenden Spiegel weisen vorteilhaft drei Zungen auf, so dass jeder Spiegel mit einer Dreipunktauflage auf dem Träger liegt. Da ein Spiegelbelag nur soweit erforderlich ist, als die Bohrungen Licht auf den Spiegel fallen lassen, können die Zungen Fortsetzungen des Spiegelbelages sein.
Die Spiegel selbst können durch ein elasti- sches Band auf den Spiegelträger gehalten sein. Diese Möglichkeit ergibt sich einmal durch die Form des Spiegelträgers nach Art eines Porro-Systems zweiter Art, sie ergibt sich anderseits aber auch dadurch, dass die
Spiegel beim eingesetzten Spiegelträger in das Fernrohr von dem Spiegelträger nicht mehr abfallen können, weil das Ganze von einem Gehäuse umgeben ist.
Sind die beiden Justierstift, wie oben beschrieben, am Spiegelträger vorgesehen, dann kann das elastische Band um diese Stifte herumgelegt sein, um ihm eine sichere Lage zu geben.
Die Bohrungen füc den Lichtdurchtritt durch den Spiegelträger sind vorteilhaft geriefelt, um auftretende Wandreflexe zu vermeiden.
Zwei Systeme.. Spiegelträger mit Spiegel" sowie Lager mit eingesetzten Okularen und Objektiven", welche miteinander über die Knickachse verbunden sind, stellen für sich bereits ein vollständiges Doppelfernrohr dar.
Im Gegensatz zu früher, wo das Gehäuse selbst als Lager für die Prismen bzw. Spiegel od. dgl. ausgebildet war, dient das Gehäuse jetzt nur noch der Verschönerung und dem Schutz gegen Staub und Feuchtigkeit.
Dies bringt eine weitere Vereinfachung der Herstellung solcher Feldstecher mit sich.
Das Gehäuse kann jetzt nämlich zweckmässig aus zwei zusammensetzbaren Teilen bestehen, welche die Lager für die Spiegelträger umschliessen und sich auf den Lagern abstützen. Gehäuse und Lager sind zweckmässig durch Schrauben und Schraubringe verbunden. Die den Okularen zugekehrten Schraubenköpfe können gleichzeitig Ösen für einen Tragriemen bilden.
Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, u. zw. zeigen Fig. 1 einen Teilschnitt durch einen Feldsteeher, Fig. 2a den Spiegelträger der Fig. 1 in Ansicht, Fig. 2b den Spiegel träger der Fig. 2a in Draufsicht, Fig. 2c den Spiegelträger der Fig. 2b in Seitenansicht, Fig. 3 zeigt die Spiegelträgerverbindung mit dem Lager durch einen Exzenter, Fig. 4 zeigt die Verbindung des Spiegelträgers mit dem Lager durch zwei Drehzapfen. Fig. 5 einen Spiegel.
Wie aus Fig. 1 zu erkennen ist, treffen die durch einen Objektivstutzen 1 tretenden Lichtstrahlen in ein Porro-System zweiter Art.
Sie werden dort umgelenkt und verlassen dieses System in Richtung auf das Okular 3.
Das Porro-System besteht aus einem durchbohrten Metallträger-/ (Fig. 2a bis 2c) und vier Spiegeln 5,6, 7 und 8. Die Lichtstrahlen treffen in der Reihenfolge der Numerierung auf diese Spiegel. Die Spiegel 5,6, 7 und 8 werden durch ein Gummiband 9 auf dem Spiegelträger 4 gehalten. Jeder der Spiegel weist drei Zungen 10, 11 und 12 auf, mit denen er auf dem Spiegelträger 4 in drei Punkten aufliegt (Fig. 5). Der Spiegelträger in den Fig. 2a bis 2c hat ferner zwei Stifte
13 und 14. Das Gummiband 9 ist in der in den Figuren dargestellten Weise zur Erzielung eines besseren Haltes um diese Stifte
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aufkopf 53 dieser Schraube bildet gleichzeitig eine Öse für einen Tragriemen. Das Gehäuseteil 51 ist durch einen Schraubring 54 mit dem unteren Teil des Lagers 15 befestigt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Feldstecher mit durchbohrten Spiegelträgern in Form von Porro-Prismen zweiter Art und am Träger befestigten Spiegeln sowie einem Lager für die Spiegelträger in jeder Fernrohrhälfte, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Lager aus zwei miteinander fest verbundenen, senkrecht zu den optischen Achsen der Okulare und Objektive angeordneten Platten gebildet ist, zwischen denen der Spiegelträger liegt, dass eine Platte jedes Lagers als Führungsfläche für die Verschiebung der Spiegelträger zu Justierzwecken ausgebildet ist und dass in jeder Platte zur Aufnahme des Okulares bzw. des Objektivs eine Bohrung vorgesehen ist und dass schliesslich das Lager jeder Fernrohrhälfte eine weitere Bohrung für die Knickachse hat.