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Verbundträger
Die Erfindung bezieht sich auf einen Verbundträger, bestehend aus einem Stahlträger und einer vor dem Verbund vorgespannten Betonplatte.
Bei der Ausführung von Verbundträgerbrücken, welchefüber Zwischenstützen durchlaufen, treten im Beret'cri der negativen Momente über den Stützen in der Betonplatte Zugspannungen auf. Um die Rissebildung in der Betonplatte zu verhindern, ist es zweckmässig, die Betonplatte vorzuspannen, so dass sie eine Druckspannung erhält,
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nungen abgebaut wird.
Dieses Vorspannen kann zu zwei verschiedenen Zeitpunkten erfolgen ; einerseits, indem man zuerst die Platte schulbfest mit dem Stahlträger in bekannter Weise verbindet und dann eine Vorspannung der Platte vornimmt, und anderseits, indem man die Platte zuerst vorspannt und sodann die schubfeste Verbindung mit dem Stahlträger herstellt. Für den Verbundträger ist es zweifellos'günstiger, eine Vorspannung der Betonplatte mit nachträglichem Verbund auszuführen, da bei einem Vorspannen mit vorherigem Verbund ein Teil der Vorspannkraft in den Stahlträger eingeleitet wird und, dadurch die Vorspannung für den Beton nicht voll zur Wirkung kommt ; aber auch die Verbundelemente und der Stahlträger erhalten beim Vorspannen zusätzliche Spannungen.
Für das Vorspannen vor dem Verbund bestehen bereits Vorschläge, z. B. nachträgliches Vergiessen der Dübel oder nachträgliches Befestigen der Dübel ; eine andere Ausführung ist im Stahlbau", 1954, Seite 129 ff, beschrieben. Wegen der komplizierten Durchführung werden diese Möglichkeiten nur selten angewendet. Ferner bestehen Vorschläge, die Betonplatte an den Stahlträger anzuklemmen, wobei die Schubkraft durch Reibung übertragen wird. Das Anklemmen erfolgt mit vorzugsweise hochfesten Sehrauben, die durch die Betonplatte geführt sind. Die erforderliche . grosse Pressung ergibt allerdings eine zusätzliche Beanspruchung der Betonplatte, und es ist fraglich, ob die Betonplatte, welche zum Teil Zug erhält und in der Berechnung als gerissen angesehen wird, gleichzeitig diese Querpressung übernehmen kann.
Die Erfindung bezweckt, eine einfache und leicht durchzuführende nachträgliche Verbindung zwischen Betonplatte und Stahlträger zu ermöglichen, so dass eine Vorspannung vor dem Verbund in wirtschaftlicher Weise durchgeführt werden kann, wobei die gesamte Vorspannkraft der Betonplatte zur Druckvorspannung ausgenützt wird.
Der erfindungsgemässe Verbundträger ist da- durch ausgezeichnet, dass mit der Betonplatte vermittels bekannter Verbindungselemente ein Tförmiger Hilfsgurt schubfest verbunden ist, der erst nach dem Vorspannen der Platte mit dem Stählträger fest verbunden wird, vorzugsweise mittels einem in Richtung des Trägersteges angebrachten Flachblech oder einem über den Trägergurthinauragendenstegblech.
Es kann also z. B. auf dem Stahlträger, der zweakmässigerweise aus Montagegründen einen leichten Druckgurt erhält, in Verlängerung des Stegbleches ein Blechstreifen angebracht werden, an dem ein T-förmiger Gurt zunächst lösbar, etwa mit Schrauben, angeschlossen ist. An diesem T-Gurt sind'die Dübel oder sonstige bekannte Schubelemente mit der Betonplatte angebracht.
Nach dem Betonieren der Betonplatte mit den eingebrachten Vorspannelementen wird die Schmubverbindung mit dem Stahlträger gelöst und die Betonplatte vorgespannt. Dabei wird nur der mit der Betonplatte verbundene Hilfsgurt mitgedrückt, jedoch keine Spannung im Stahlträger erzeugt. Nach dem Vorspannen der Platte wird die endgültige Verbindung zwischen Träger und Hilfsgurt hergestellt, indem die Schraubenlöcher, die sich etwas gegeneinander verschoben haben, aufgerieben und dure5 Niete geschlossen werden, oder durch eine andere Verbindung, wie hochzugfeste Schrauben oder Schwei- ssung.
Eine. andere Ausführung besteht darin, dass das Trägerstegblech den Obergurt überragt, so dass an diesem Stegblechstrelfen der T-förmige Hilfsguit angeschlossen wird.
Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass der Stahlträger auch ohne Betonplatte die zur Montage und Handhabung erforderliche Steifig- keit erhält und die nachträgliche Verbindung
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mit der Betonplatte auf einfache, dem Stahlbau entsprechende und geläufige Art sicher erfolgt.
Erfindungsgemäss entfällt die Anordnung zusätzlicher Gleiteinrichtungen, die bei vorbekannten Anordnungen gebraucht wurden, so dass der Arbeitsvorgang wesentlich wirtschaftlicher und vereinfacht wird. Da ferner der Hilfsträger nicht flächenhaft auf dem Obergurt aufliegt, was bisher manchmal das Zwischenschalten einer Gleitschicht, etwa aus Bitumen erforderlich machte, ist ein Haften der Stahlteile ausgeschlossen und die Reibung von Stahl auf Stahl gering.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbei- spiele des erfindungsgemäss ausgebildeten Ver- bundträ, gers im Querschnitt dargestellt.
Fig. 1 zeigt einen geschweissten Stahlträger, an dem in Richtung des Stegbleche a ein Blechstreifen b angeschweisst ist. Mit der Betonplatte c ist der T-förmige Hilfsgurt d über die Schubelemente e schubfest verbunden. In der Betonplatte c befinden sich die Vorspannelemente f, mit denen die Betonplatte nach dem Erhärten vorgespannt wird. Dann erfolgt der Zusammenschluss des Tförmigen Hilfsgurtes d mit dem Stahlträger a vermittels der Verbindungselemente g, wozu Schrau- ben, Nieten, aber auch Schweissnähte dienen können.
Fig. 2 zeigt eine andere Ausführung in genieteter Bauweise, wobei an dem Stahlträger der Obergurt durch angenietete Winkel h gebildet wird ;, das Stegblech a überragt den Obergurt, und an diesem Stegblechstreifen wird der Hilfsgurt d befestigt.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt ; insbesondere können nach Art und Grösse des Tragwerkes die Querschnitte des Stahlträgers und des Hilfsträgers nach den im Stahlbau üblichen Ausbildun- gen gewählt werden.