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Steuerventil für die Druckluftbremsen von Schienenfahrzeugen
Die Erfindung betrifft ein Steuerventil für die Druckluftbremsen von Schienenfahrzeugen, insbesondere mehrlösige Dreidrucksteuerventile, welche die die Bremswirkung einleitende Druckminderung schnellwirkend übertragen und beim Auftreten von Undichtigkeitsverlusten des Bremszylinders selbsttätig nachspeisen. Sie ist eine weitere Ausbildung der Erfindung nach Patent Nr. 198791.
In dem Steuerventil nach dem Stammpatent ist der Steuerbehälter in den Rohrträger des Ventils eingebaut. Die Grösse des Steuerbehälters ist daher durch die Abmessungen des R9hrträgers festgelegt. Es hat sich im Betrieb jedoch gezeigt, dass sie nicht ausreicht, um den Steuerbehälterdruck bei Bewegungen des Hauptsteuerkolbens praktisch konstant zu halten. Als Folge einer Drucksenkung in der Hauptleitung biegt der Steuerbehälterdruck die Membran der Sceuerkammer durch und schiebt den Hauptsteuerkolben in die Bremsstellung. Die Durchbiegung der Membran bewirkt eine Volumenvergrösserung und bei dem verhältnismässig geringen Volumen des Steuerbehälters ein Absinken des Druckes in der Steuerkammer.
Durch diese Erscheinung wird das Ansprechen des Steuerventils auf eine zur Einleitung einer Bremsung in der Hauptleitung hervorgerufene Drucksenkung verzögert ; es wird nicht der einer bestimmten Drucksenkung in der Hauptleitung entsprechende Bremszylinderdruck erreicht bzw. es muss, um einen bestimmten Bremszylinderdruck zu erreichen, der Hauptleitungsdruck weiter als normalerweise notwendig wäre, gesenkt werden.
Es ist bekannt, um ein sich nachteilig auswirkendes Sinken des Steuerbehälterdruckes während der Einleitung einer Bremsung zu vermeiden, zwischen dem Steuerbehälter und dem Vorratsbehälter eine Verbindung herzustellen, über welche bei Einleitung einer Bremsung Druckluft aus dem verhältnismässig grossen, bei gelösten Bremsen auf den auch im Steuerbehälter herrschenden üblichen Betriebsdruck aufgefüllten Vorratsbehälter in den Steuerbehälter überströmt, sobald der Steuerbehälterdruck infolge Ausweichens der Steuerkammermembran absinkt.
Ein in diese Verbindung eingefügtes Rückschlagventil verhindert dabei das Zurückströmen von Druckluft aus dem Steuerbehälter in den Vorratsbehälter, wenn der Druck im Vorratsbehälter nach Umsteuern des Hauptsteuerkolbens in die Bremsstellung durch Einspeisen in die Bremszylinder unter den Betriebsdruck gesunken ist.
Da es für das einwandfreie Arbeiten eines Dreidrucksteuerventils Voraussetzung ist, dass während einer Bremsung keine Undichtigkeitsverluste des dann abgeschlossenen Steuerbehälters auftreten, ist dieses zusätzliche Rückschlagventil am Steuerbehälter als mögliche Quelle zusätzlicher Störungen ein Nachteil. Die Erfindung schlägt vor, ein zusätzliches Ventil dadurch entbehrlich zu machen. dass die Aufgabe des erwähnten Rückschlagventils von dem bereits vorhandenen, zum Entlüften des Steuerbehälters dienendenRückschlagventil in dem von Hand zu betätigenden Auslöseventil übernommen wird. Beim Erfindungsgegenstande stellt das zwischen Vorratsbehälter und Steuerbehälter angeordnete Rückschlagventil einen Teil eines Dreifach-Auslöseventils dar und entlüftet bei Betätigung von Hand den Steuerbehälter zur Atmosphäre.
In Fig. l und 2 der Zeichnung ist ein Steuerventil mit dem Auslöseventil nach der Erfindung beispielsweise dargestellt.
Der Vorratsbehälter 3 steht über das durch eine leichte Feder 66 belastete Rückschlagventil 63 mit dem Steuerbehälter 5 (Bohrung 42) in Verbindung, wobei die Spannung der Feder 66 so niedrig gewählt ist,
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dass das Ventil bereits bei sehr geringen Drucksenkungen im Steuerbehälter öffnet. Gleichachsig unter dem Rückschlagventil 63 ist das Rückschlagventil 49 in einer zylindrischen Führung 67 angeordnet. Es entlüftet beim Öffnen den Vorratsbehälter 3 (Bohrung 12) und hebt bei weiterem Öffnen mittels des Stiftes 68 auch das Rückschlagventil 63 an. Unabhängig von den beiden Rückschlagventilen 49,63 dient das Rückschlagventil 50 zum Entlüften des Bremszylinders 4 (Bohrung 30).
Im Betrieb bei Einleitung einer Bremsung infolge Ausbiegens der Membran 32 der Steuerkammer 41 auftretende Druckdifferenzen zwischen Steuerbehälter 5 und Vorratsbehälter 3 können sich ohne weiteres über das Rückschlagventil 63 zum Steuerbehälter 32 ausgleichen, während bejm Bremsen nach Absinken des Druckes im Vorratsbehälter 3 unter den Betriebsdruck ein Zurückströmen von Druckluft aus dem Steuerbehälter 5 durch Schliessung des Rückschlagventils 63 verhindert wird.
Das Auslösen der Bremsen von Hand lässt sich in bekannter Weise durch Betätigen des Hebels 61 vornehmen, u. zw. derart, dass zunächst nur der Bremszylinder 4 über das Rückschlagventil 50 entlüftet wird.Bei weiterer Betätigung des Hebels 61 öffnet auch das Rückschlagventil 49 und entlüftet den Vorratsbehälter 3 ; erst bei noch weitergehender Betätigung des Hebels 61 wird auch das Rückschlagventil 63 geöffnet und damit auch der Steuerbehälter 5 entlüftet.
Um zu vermeiden, dass sich nach Rückkehr des Hauptsteuerkolbens in die Lösestellung ein höherer Druck als der Betriebsdruck in der Steuerkammer 41 bildet, kann sich der Überdruck über das kurz vor
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8 und über die Drossel 69 in die Hauptleitung 2 ausgleichen.