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Verfahren zum Beflocken bzw. Beschichten von Textilien
Es wurde gefunden, dass sich Textilmaterialien in vorteilhafter Weise beflocken bzw. beschichten lassen, wenn man als Bindemittel Emulsionen wasserunlöslicher oder schwerlöslicher an sich bekannter polymerer Filmbildner zusammen mit wasserlöslichen bzw. dispergierbaren methylolgruppenhaltigen N-Methylolpolyäthern aus Poly- N-methylolverbindungen und Polyakoholen verwendet.
Die erfindungsgemäss zu verwendenden wasserlöslichen bzw. dispergierbaren N-Methylolipoly- äther werden durch Kondensation von Poly-Nmethylolvenbindungen und Polyalkoholen erhalten. Für das vorliegende Verfahren haben sich dabei ondensationsprodukte aus Polymethylol-
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gen andern Alkoholen, als-besonders geeignet erwiesen, beispielsweise Polykondensationsprodukte aus Polymethylolharnstoffen und Hexantriol und Butandioxäthylglykol, Hexantriol, oxäthylier- tem Trimethylolpropan, Glycerin in Mischung mit Hexantriol und Hexantriol in Mischung mit Pentaerythrit bzw. Sorbit.
Die Herstellung derartiger höhermolekularer methylol- und methyl- olalkyläthengruppenhaltiger N - Methylol - poly- äther aus Poly-N-methylolverbindungen und polyfunktionellen Äther-oder Thioäthergruppen enthaltenden Polyalkoholen oder Polyalkoholgemischen ist in der italienischen Patentschrift Nr. 580. 027 beschrieben.
Auch Modifizierungsprodukte solcher N-Me- thylol-polyäther mit niedermolekularen Poly-Nmethylolvenbindungen, vgl. italienische Patentschrift Nr. 581. 141, oder mit monofunktionellen Alkoholen können Anwendung finden.
Geeignet sind auch stärker verzweigte N-Methylol-polyäther aus Poly-N-methylolverlbindun- gen und beliebigen polyfunktionellen Alkoholen, die in Gegenwart sehr geringer Säuremengen ohne vorzeitige Vernetzung der Reaktionsansätze hergestellt werden können, beispielsweise indem man Tri-und Tetramethylolverbindungen des Harnstoffes oder Dimethylolharnstoffes in Ge- genwart von Formaldehyd mit tri- und höher- funktionellen Alkoholen bzw. Polyalkoholgemischen beliebiger Alkohole kondensiert.
N-Methylol-polyäther auf Basis von Hexame-
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fen können ebenfalls eingesetzt werden.
Als wasserunlösliche bzw. schwerlösliche polymere Filmbildner sind für das erfindungsgemä- sse Verfahren insbesondere solche Polymerisationsprodukte geeignet, die Methylolgruppen bzw. Methylolalkyläthergruppen und ausserdem weitere reaktionsfähige Gruppen, wie Amidgruppen, OHGruppen und Estergruppen aufweisen. Vorzugsweise werden Polymerisate und Mischpolymerisate von Verbindungen eingesetzt, die die Grup- p1eruIJjg :
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wobei R Wasserstoff, Alkyl oder Aryl und Rt Alkyl bedeuten, mehrfach im Molekül enthalten. Polymerisate bzw.
Mischpolymerisate aus methyloläthergruppenhaltigen Verbindungen, beispielsweise aus Alkyläthern der Methylolverbindung des Acrylamids, Methacrylamids, des Sorbinsäureamids, der Diamide der Muconsäure oder , der Methy101verlbindungen ungesättigter Urethane und ungesättigter Harnstoffe, lassen sich nach dem Verfahren der franz. Patentschrift Nr.
1. 127. 727 herstellen.
Besonders günstig erwiesen sich für die Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens solche Mischpolymerisate, die Butadien, dessen Homologe und Derivate, Styrol und dessen Substitutionsprodukte, Acrylnitril, Acryl-und Methacrylsäure, Acrylsäure-undMethacrylsäureester, Acrylamid und Methacrylamid, Vinylchlorid,
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halten. Vorzugsweise ist in solchen Mischpolymerisaten der Anteil an Methacrylamid-methyl-
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oläther geringer als 100/0, bezogen auf die Gesamtsumme der monomeren Komponenten.
Je nach dem gewünschten Griff des behandelten Gewebes werden Art und Menge, der einzelnen Komponenten ausgewählt. So erhält man z.
B. durch hohe Dosierung von Butadien bzw. von Acrylsäureestern mit mehr als 3 C-Atomen im Alkoholrest Bindemittel, die dem behandelten Gewebe einen weichen Griff verleihen. Acrvlnitril liefert bekanntlich Filme, die gegen Lö- sungsmittel beständig sind.
Die genannten Mischpolymerisate können auch zusammen mit beliebigen Polymerisaten oder Mischpolymerisaten eingesetzt werden, die beispielsweise Amid-, COOH- oder OH-Gruppen aufweisen, wie Acrylamid, Methacrylamid, Polyvinylalkohol oder Polyacrylsäure.
Bei der Vernetzungsreaktion bewirkt der methylolgruppenhaltige N-Methylol-polyäther infolge seiner weichmachenden Eigenschaften einen guten Griff des Gewebes, ohne dass die Fixierung zurücktritt. Der hochmolekulare wasserunlösliche oder schwerlösliche polymere Filmbildner wird dabei einerseits durch Selbstvernetzung, anderseits durch Wechselwirkung mit dem wasserlöslichen Vernetzer (N-Methylol-polyäther) in den unlöslichen Zustand übergeführt.
Die Zubereitung der Flockdruckkleber kann : n beliebiger Reihenfolge vorgenommen werden, beispielsweise indem man methylolgruppenreiche und verzweigte N-Methylol-polyäther auf Harnstoffbasis mit den oben genannten polymeren Filmbildner mischt, wobei übliche Verdickungsund Hydrophobiermittel zugesetzt werden können. Um das Auskondensieren der Methylolverbindungen auf dem Textilgut zu bewirken, werden dem Kleber zweckmässigerweise anorganische oder organische Säuren bzw. säureabspaltende Mittel, wie Ammoniumchlorid, Ammoniumrhodanid u. dgl. zugesetzt. Das Gewebe wird mit dem Kleber vorgestrichen und anschliessend elektrostatisch oder mechansich beflockt, getrocknet und bei Temperaturen zwischen 100-1500 C kondensiert (fixiert) ; hiebei wird die Zeitdauer der Kondensation auf das Textilgut abgestimmt.
Als Beflockungsmittel kommen beispielsweise die handelsüblichen Kunstseidenflocken zur Anwendung.
Durch die Verwendung der erfindungsgemäss
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wird gegenüber niedermolekularenolverbindungen des Harnstoffes, Thioharnstoffes, der Urethane, Hydrazodicarbonamide, Aminotriazine, sowie ihrer sauer oder basisch hergestellten harzartigen Kondensationsprodukte eine wesentlich verbesserte Anpassung der Bindemittelfilme und Fixierung der Beflockung an Textilmaterialien bewirkt.
Die beflockten Textilien zeichnen sich durch weichen Griff, hervorragende Wasch-, Reib- und Lösungsmittelechtheit auch gegenüber chlorierten Kohlenwasserstoffen aus. B e i s pie I 1 : Ein Gewebe wird mit einem Flockdruckkleber folgender Zusammensetzung vorgestrichen :
9, 7 Gew.-Teile einer 71, 4"/eigen Trimethylol-
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75C C), 68, 4 Gew.-Teile eines 400/ogen wässerigen Latex, der ein Mischpolymerisat aus Butadien, Acrylnitril, Styrol und Methacrylamid-methylolmethyläther (40 : 36 : 20 : 4) enthält,
11, 4 Gew.-Teile einer 100/ogen Polyacrylamidlösung,
7, 6 Gew.-Teile der 140frigen wässerigen Lösung eines Mischpolymerisates aus Acrylamid und Methacrylamid-methylolmethyläther (42 :
58),
2, 9 Gew.-Teile einer 250/oigen Ammoniumchloridlösung.
Anschliessend wird das Gewebe elektrostatisch oder mechanisch mit einer handelsüblichen Kunstseidenflocke beflockt. Nach dem Trocknen wird 10 Minuten auf 1000 C erhitzt. Man erhält eine hervorragende wasch-, reib-, licht- und lösungsmittelechte Beflockung auf dem Textilmaterial.
Beispiel 2 : Ein Gewebe wird mit einem Flockdruckkleber folgender Zusammensetzung vorgestrichen :
9, 7 Gew.-Teile einer 71, 4"/oigen Lösung eines Trimethylolharnstoff-hexantriol- butandioxäthyl- glykol-polyäthers (Schmelzviskosität 5900 cP bei 75C C),
68, 4 Gew.-Teile eines 40"/eigen wässerigen Latex, der ein Mischpolymerisat aus Acrylsäurebutylester.
Acrylnitril, Methacrylamid und Meth- acrylamid-methylolmethyläther (60 : 34 : 2 : 4) enthält,
11, 4 Gew.-Teile einer 100/oigen Polyacrylamidlösung,
7, 6 Gew.-Teile der 140/oigen wässerigen Lösung eines Mischpolymerisates aus Acrylamid und Methacrylamid-methylolmethyläther (42 : 58),
2, 9 Gew.-Teile einer 25"/eigen Ammoniumchloridlösung.
Man erhält nach der Verfahrensweise des Beispiels 1 eine hervorragende Fixierung auf Baumwolle, Perlon und Polyacrylnitrilfasern.
Beispiel 3 : Ein Gewebe wird mit einem Flockdruckkleber folgender Zusammensetzung vorgestrichen : a) 9, 7 Gew.-Teile einer 71, 40/oigen Lösung eines Trimethylolharnstoff-hexantriol-polyäthers (15570 cP bei 750 C) oder b) 9, 7 Gew.-Teile eines Trimethylolharn- stoffbutantriol- (1, 2, 4) -polyäthers (Schmelzvisko- sität 2500 cP bei 75C C) und 68, 4 Gew.-Teile eines 400/ogen wässerigen Latex, der ein Mischpolymerisat aus Acrylsäurebutylester, Acrylnitril und Methacrylamidmethylolmethyläther (60 : 36 : 4) enthält,
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11, 4 Gew.-Teile einer 10%igen Polyacrylamidlösung,
7, 6 Gew.-Teile einer 140/oigen wässerigen Lö-
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:
58)ridlösung.
Man erhält nach der Verfahrensweise des Beispiels 1 hervorragende wasch-, reib-, licht-und lösungsmittelechte Beflockungen auf dem Textilmaterial.
Beispiel 4 : Ein Gewebe wird mit einem Flockdruckkleber folgender Zusammensetzung vorgestrichen : a) 9, 7 Gew.-Teile einer 71, 40J0igen Lösung eilles Polyäthers aus Trimethylolharnstoff und ox- äthyliertem Trimethylolpropan (Schmelzviskosität 2555 cP bei 750 C) oder b) 9, 7 Gew.-Teile einer 71, 40/eigen Lösung eines mit Hexamethylolmelamin durch basische Kondensation modifizierten Trimethylolharnstoff-
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7 Gew.-Teileviskosität 9320 cP bei 750 C) oder e) 9, 7 Gew.-Teile einer 71,4%igen Lösung eines N-Methylol-polyäthers aus Tetramethylolhydrazodicarbonamid, Hexantriol und oxäthyliertem Trimethylolpropan (Schmelzviskosität 6780 c. P/75O C)
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7 Gew.-Teileviskosität 8360 c.
P./75 C) oder g) 9, 7 Gew.-Teile einer 71, 40/oigen Lösung eines N-Methylol-polyäthers aus Trimethylol-
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und 68, 4 Gew.-Teile eines 400/eigen wässerigen Latex, der ein Mischpolymerisat aus Butadien, Acrylnitril, Styrol und Methacrylamid-methylolmethyläther (40 : 36 : 20 : 4) enthält
11, 4 Gew.-Teile einer 100/ogen Polyacrylamidlösung 7, 6 Gew.-Teile einer 140/ogen wässerigen Lösung eines Mischpolymerisates aus Acrylamid und
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(42 :ridlösung.
Nach dem Trociknen und Kondensieren erhält man Beflookungen mit den gleichen hervorragenden Echtheitseigenschaften wie in den Beispielen 1-3.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Beflooken bzw. Beschichten von Textilien, dadurch gekennzeichnet, dass man als Bindemittel Emulsionen wasserunlöslicher bzw. schwerlöslicher an sich bekannter polymerer Filmbildner zusammen mit wasserlöslichen bzw. dispergierbaren methylolgruppenhaltigen N-Methylol-polyäthern aus Poly-N-methylolverbin- dungen und Polyalkoholen verwendet.