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Verfahren zur Herstellung eines geschichteten blatt- oder plattenförmigen Materials
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines geschichteten blatt- oder plattenförmigen Materials aus mindestens einer Lage faserigen, mit einem wärmehärtenden harzartigen Kondensationsprodukt, wie PhenolFormaldehydharz, imprägnierten Materials und einem Blatt einer vulkanisierbaren Mischung natürlichen oder synthetischen Kautschuks mit Vulkanisiermitteln, Füll- oder Farbstoffen, Harzen u. dgl., wobei die Verbindung unter Vulkanisierung des Kautschuks durch Heisspressen vor sich geht.
Von den bekannten Verfahren dieser Art unterscheidet sich nun das erfindungsgemässe Verfahren vor allem dadurch, dass als Kunstharzträger ein biegsames Material verwendet wird und dass die Kautschukmischung wenigstens 5 /o ihres Kautschukgewichtes an wärmehärtbarem Kunstharz enthält, das bei der Vulkanisation des Kautschuks ausgehärtet wird.
Zur Herstellung des vulkanisierbaren Blattes wird Zuerst ein wärmehärtendes, harzartiges Kondensationsprodukt mit den Bestandteilen einer vulkanisierbaren Natur- oder Kunstkautschukmischung gemischt, die ausser dem Kautschuk und einem Vulkanisiermittel die üblichen Bestandteile einer solchen Mischung enthalten kann, wie einen Vulkanisierbeschleuniger, einen Aktivator und ein Füllmittel. Die Temperatur beim Mischvorgang ist dabei genügend hoch, um das Kondensationsprodukt zu schmelzen. Der Mischvorgang erfolgt zweckmässigerweise auf Mischwalzen, wie sie zur Aufbereitung von Kautschukmischungen Verwendung finden. Wenn der Mischvorgang bei einer Temperatur erfolgt, die zur Vulkanisierung des Kautschuks führen könnte, wird der Beschleuniger vorzugsweise gegen Ende des Mischvorgangs beigegeben.
Ist ein inniges und gleichförmiges Gemisch erhalten worden, so wird das Gemisch in Blattform gewalzt. Es ist wünschenswert, dass das Kondensationsprodukt in an sich bekannter Weise während des Misch- oder Walzvorganges oder während beider Vorgänge eine teilweise Härtung (Kondensation) erfährt, u. zw. in solchem Masse, dass das vulkanisier- bare Blatt während des Heisspressvorganges nicht flüssig wird, sondern fest bleibt. Das Kondensationsprodukt wird in dieser Phase jedoch nicht endgültig gehärtet, da die endgültige Härtung während der Heisspressung des vulkanisierbaren Blattes und des Kunstharzträgers durchgeführt werden muss.
Während die vulkanisierbare Kautschukmischung harzartiges Kondensationsprodukt im Verhältnis von mindestens 5 % des Gummigewichts enthalten muss, kann dieses Verhältnis zwischen Kondensationsprodukt und Kautschuk innerhalb weiter Grenzen verschieden sein, da es vom gewünschten Grade der Biegsamkeit oder Nachgiebigkeit im gummihaltigen Blatt nach der Vulkanisierung abhängt. Beispielsweise kann der Anteil des Kondensationsprodukts innerhalb des Bereichs von 10 bis 300 % des Kautschukgewichts liegen.
Als Kunstharzträger können alle beliebigen biegsamen, faserigen Materialien, wie Holzfurnier, Papier, Karton oder ein Textilgewebe aus Celluloseacetat, Wolle, Leinen, Hanf oder Jute, verwendet werden. Auf Wunsch können als Kunstharzträger auch eine Mehrzahl von Schichten des faserigen Materials verwendet werden.
So ist es z. B. möglich, ein mit dem Kondensationsprodukt imprägniertes Blatt Holzfurnier durch Heisspressung mit einem vulkanisierbaren Blatt zu verbinden, das Kautschuk und ein harzartiges Kondensationspro- dukt enthält, um ein biegsames, geschichtetes Material herzustellen, das eine glänzende Decklage besitzt, welche die Faserung des Holzes zur Geltung bringt. Das auf diese Weise als Verstärkung mit dem Holzfurnier verbundene gummihaltige Blatt erhöht die Biegsamkeit und Bruchfestigkeit des Furniers besonders in einer quer zur Faserung liegenden Richtung. Ein solches biegsames Holzfurnier eignet sich vorzüglich zur Bedeckung von
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Zimmerwänden und anderen Flächen, wie Möbel, Tischplatten usw.
Weiters kann als Kunstharzträger in an sich bekannter Weise ein Blatt Papier, Karton oder Textilgewebe verwendet werden, das ein Muster, Bild oder eine Aufschrift, ein gedrucktes Muster, eine gedruckte oder geschriebene Aufschrift, ein Gemälde oder eine Photographie trägt.
Das Blatt wird mit einem harzartigen Kondensationsprodukt imprägniert und mit dem kautschukhaltigen Blatt verbunden, um ein biegsames, geschichtetes Blatt herzustellen, wobei das Muster, Bild oder die Aufschrift zuäusserst liegt und durch einen glänzenden, durchsichtigen Film aus gehärtetem Harz geschützt wird.
Es ist auch möglich, zwischen einem biegsamen, faserigen und mit dem Kondensationsprodukt imprägnierten Material und dem vulkanisierten Blatt ein nicht imprägniertes, biegsames und faseriges Material einzuschalten, durch welches Kondensationsprodukt vom imprägnierten Material während des Heisspressvorganges dringt. Das nicht imprägnierte Material kann beispielsweise ein Blatt sein, das ein Muster, Bild oder eine Aufschrift nach obiger Beschreibung trägt, während das imprägnierte Material aus dünnem Papier oder einem Gazegewebe bestehen kann, das vom Kondensationsprodukt während des Heisspressvorganges durchsichtig gemacht wird, damit das Muster und ähnliches durch das mit Harz behandelte Papier oder Gewebe hindurch sichtbar ist.
Alle beliebigen wärmehärtenden, harzartigen Kondensationsprodukte können verwendet werden, wie beispielsweise ein Kondensationsprodukt aus Melamin-Formaldehyd, PhenolFormaldehyd, Kresol-Formaldehyd oder Harnstoff-Formaldehyd.
Schliesslich kann als Verstärkung eine Schicht nicht imprägniertes Textilgewebe während des Heisspressvorganges mit der rückseitigen Fläche des vulkanisierbaren Blattes verbunden werden. An Stelle dieses Textilgewebes könnte auch eine steife Stütze treten. Als solche steife Stütze kann beispielsweise ein Blatt aus Holz, Presskork, gepresstem Holz-
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung eines geschichteten blatt- oder plattenförmigen Ma- mehl oder gepressten Holzspänen verwendet werden.
Das folgende Beispiel erläutert die erfindungsgemässe Herstellung eines biegsamen, geschichteten Blattes :
Rohkautschuk wird in einem Walzwerk verarbeitet. Darauf wird er mit dem harzartigen Kondensationsprodukt mittels auf 40 bis 50 C erwärmter Walzen gemischt. Dann werden der Schwefel und das Füllmittel beigegeben, der Beschleuniger jedoch nicht. Das Gemisch wird dann in einem auf etwa 120"C erwärm- ten Walzwerk verarbeitet, um die Härtung des Kondensationsproduktes herbeizuführen, wobei die Walzen so dicht aneinander abrollen, dass die Mischung als papierdünnes Blatt herausgezogen wird, und das Blatt mittels einer Rakel von der Walze entfernt wird.
Diese Behandlung wird 3 bis 4 Minuten lang fortgesetzt, bis das Kondensationsprodukt halb kondensiert worden ist. Dieser Zustand lässt sich daran erkennen, dass das Material einen Glanz annimmt, seinen gummiartigen Charakter verliert und einem künstlichen Pressstoff gleicht. Der Beschleuniger wird dem Gemisch möglichst nahe dem Ende der Behandlung beigegeben, so dass der Kautschuk bei der Temperatur von 1100 C, bei der er verarbeitet wird, keine Vulkanisierung erfährt.
Das Material wird dann abgekühlt und auf einem gewöhnlichen, auf 40 bis 500 C erwärmten Kalander in ein Blatt der gewünschten Dicke verarbeitet.
Ein Blatt Papier oder Holzfurnier wird durch Eintauchen in eine Lösung eines harzartigen Kondensationsproduktes imprägniert und dann getrocknet. Das imprägnierte Blatt wird dann mit dem vorgewärmten KautschukHarz-Blatt in Berührung gebracht, worauf das Ganze in eine Presse gelegt und bei einer Temperatur von 1300 C und einem Druck von
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harzartige Kondensationsprodukt gehärtet wird.
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