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Verfahren zur Trockenherstellung von Mehrschichtenglas
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Einbringenscheiben gebildet werden.
Solche Verfahren zur Herstellung vonMehrschichtenglas sind z. B. in der österr. Patentschrift Nr. 135652 und in der brit. Patentschrift Nr. 334, 858 beschrieben. Bei dem erfindungsgemässen Verfahren erfolgt die Herstellung"trocken", d. h. eine thermoplastische Folie wird direkt zwischen zwei Glasscheiben eingebracht, ohne dass zum Verkleben der einzelnen Elemente miteinander eiie Flüssigkeit oder eineZwischen- schicht verwendet wird, und die Haftung wird durch spätere Einwirkung von Wärme und Druck erreicht.
Bei solchen Verfahren erzielt man die Haftung zwischen den einzelnen Elementen des Sicherheitsglases bekanntlich durch Pressen mit geheizten Platten oder Druckwalzen. Bei dieser Arbeitsweise ist jedoch der durch Bruch, verursachte Ausschuss ziemlich beträchtlich. Man hat auch schon die Verwendung von Autoklaven vorgeschlagen, wodurch die Bruchgefahr praktisch beseitigt wird, doch muss man dann den Satz in einen verformbaren Sack einschliessen, den man im Augenblick der Einführung des Satzes evakuiert, bevor oder während man ihn dem Druck einer heissen Flüssigkeit oder eines heissen Gases aussetzt.
In der franz. Patentschrift Nr. l. 095. 476 und dem Zusatzpatent Nr. 65. 111 wurde bereits"orgeschlagen, dieses Verfahren dadurch zu vereinfachen, dass der Gummisack durch Zwingen oder einen Rahmen ersetzt wird.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Mehrschichtenglases mit ausgezeichneten physikalischen und optischen Eigenschaften, das insbesondere vollkommen blasenfrei ist und das man erhält, wenn man im Autoklaven"trucken"einen Druck ausübt, wodurch verformbare Säcke oder Zwingen überflüssig werden. Gemäss der Erfindung werden die Sätze unter Zwischenlegen von Beilagen in horizontalen Lagen in einem Autoklaven aufeinandergestapelt und dann ohne jedwede Befestigungs-oder Pressvorrichtung zunächst im Autoklaven unter Unterdruck und dann unter der Einwirkung von Druck erhitzt.
Die beidenArbeitsgänge können in einem einzigen, entsprechend ausgerüsteten Autoklaven vorgenommen wer- den oder in zwei Autoklaven, von denen der eine für eine Erhitzung in Vakuum, der andere für eine Erhitzung unter Druck ausgestattet ist.
Durch das erfindungsgemässe Verfahren ist es ermöglicht, zusätzliche druckausübende Mittel ohne nachteilige Wirkung wegzulassen. Hiefür ist eine wichtige Voraussetzung, dass die Platten nicht vertikal, sondern horizontal gelagert werden. Durch diese an sich einfache Massnahme wird eine bedeutende Arbeitsvereinfachung und eine Erhöhung der Produktionskapazität erreicht. Ausserdem ergibt sich eine bessere Ausnützung des Autoklaven.
Als weiterer Vorteil ergibt sich eine wesentliche Beschleunigung der Arbeitsvorgänge und in weiterer Folge ein geringerer Bedarf an Bedienungspersonal.
Daraus folgt, dass das Verfahren gemäss vorliegender'Erfindung den bisher bekannten Verfahren gegen- über überlegen ist und zu einer erheblichen Verringerung der Herstellungskosten von Mehrschichtglas führt.
Die Beilagen ermöglichen eine freie Zirkulation des mit den Aussenflächen der Sätze in Berührung stehenden Gases, die gegebenenfalls durch Umwälzung beschleunigt werden kann. Man kann sie zur Abtrennung jedes einzelnen Satzes verwenden, man kann sie auch nur zwischen Stapeln von Sätzen einlegen, die z. B. aus 2,5, 10 oder noch mehr direkt übereinandergestapelten Sätzen bestehen, die vorzugsweise zum Schutz der Aussenflächen durch Papierblätter, Kartons od. dgl. voneinander getrennt sind.
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Vorzugsweise legt man oben auf den Stapel ein Gewicht, um, insbesondere im oberen Teil des Stapels, die Glasplatten auf den Kunststoff-Folien zu halten. Die Beilagen können aus Holz, Metall, Kautschuk oder aus einem anderen Material bestehen, das eine Temperatur in der Grössenordnung von 1500 aushält. Die Beilagen müssen so weit voneinander entfernt sein, dass das Gas frei zirkulieren kann, jedoch nicht so weit, dass der Kontakt zwischen den Glasplatten und den dazwischenliegenden Kunststoff-Folien durch eine elastische Verformung der Glasplatten unterbrochen wird.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann ebenso zur Herstellung von ebenen wie auch vor regelmässig oder unregelmässig gekrümmten Mehrschichtengläsern verwendet werden, deren Beschaffenheit so ist, dass sich die Form der Beilagen nach den Abmessungen und der Form der gewünschten Mehrschichtengläser richtet. Die Beilagen können aus kleinen Elementen verschiedener Form und Grösse (z. B. kleine Würfel oder kleine Zylinder), die man mehr oder weniger regelmässig über die Oberfläche und den Umfang der Sätze verteilt, oder aus geraden oder gebogenen Stäbchen bestehen, die in beliebiger Richtung, z. B. in Längs- oder Querrichtung, angeordnet werden können, wobei ihre Abmessungen von denen der Sätze abhängen.
Vorzugsweise verwendet man so lange Stäbchen, dass sie von einem bis zum anderen Rand der Glasplatte oder sogar etwas darüber hinausreichen. Ihr Querschnitt kann verschieden sein und z. B. ebenso wie bei den kleinen Elementen etwa 1 mal 2 cm betragen.
Für das erfindungsgemässe Verfahren können Kunststoffolien verwendet werden, wie sie üblicherweise bei Trockenverfahren angewandt werden, z. B. Folien aus plastifiziertem Celluloseacetat oder aus Poly- vinylacetalen, z. B. dem Butyral.
Die Werte für Unterdruck, Druck, Temperatur und auch die Behandlungzeit hängen von der Beschaffenheit und Stärke der zu behandelnden Sätze ab. Man erhält z. B. gute Ergebnisse bei Sätzen, deren Kunststoffeinlage aus einer 0,4 mm starken Polyvinyibutyralfolie besteht und bei einer Druckerniedrigung auf etwa 50 bis 100 mm Hg, wobei man bei diesem Druck 45 min laig auf 135 bis 1400 erhitzt und dann 20 bis 45 min je rach Grösse der Sätze, unter einem Luftdruck von 4 atü auf 140 bis 1450 erhitzt.