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Photographisches Material
Als Schichtträger für photographische Materialien sind schon verschiedene Kunststoffe empfohlen worden, aber nur wenige haben sich bewährt, da an die photographischen Schichtträger verhältnismässig hohe Anforderungen. namentlich hinsichtlich ihrer mechanischen Eigenschaften, gestellt werden. Selbst der bekannte Ersatz der leicht entflammbaren Nitrocellulose durch die nicht entflammbare Acetylcellu- lose muss mit gewissen Nachteilen erkauft werden. Dic schwerwiegendsten sind die wesentlich grössere Wasserempfindlichkeit der Acetylcellulose und die mechanische Unterlegenheit.
Der erste Nachteil, tritt vor allem in Erscheinung bei Filmsorten, bei denen auf grösste Stabilität der Dimensionen (Masshaltigkeit) Wert gelegt werden muss, insbesondere also bei Filmen, die in der Reproduktionstechhik verwendet werden.
Trotz grosser Fortschritte hinsichtlich der mechanischen Eigenschaften, die bei derAcetylcellulose erzielt werden konnten, ist die Qualität des Nitrocellulosefilms doch noch immer nicht ganz erreicht worden, was sich besonders in einer geringeren Lebensdauer der Positiv-Kinefilme bemerkbar macht.
Es ist auch schon versucht worden, die vielseitige Entwicklung neuer Kunststoffe auch für Photofilmunterlagen nutzbar zu machen. Vor allem sind es zwei Kunststofftypen, mit denen hier gewisse Fortschritte erzielt worden sind. Als masshaltige Unterlage sind Mischpolymerisate von Polyvinylchlorid mit andern Komponenten, z. B. Maleinsäureestern, verwendet worden, die unter verschiedenen Bezeichnungen bekannt sind. Für mechanisch hochwertige Filme kommen diese Kunststoffe nicht in Betracht. Die Hauptnachteile dieser Folien sind, dass sie nur sehr schwer in langen Rollen und in gleichmässiger Qualität mit hochglänzender Oberfläche hergestellt und nur schwer mit einer Haftschicht versehen werden können, die ein genügendes Haften der lichtempfindlichen Schicht gewährleisten.
Besonders ist dies deshalb der Fall, weil die Folien, die an sich schon gegen 800 C erweichen, beim Aufbringen der Haftschichten Lösungsmittel aufnehmen, welche den Erweichungspunkt noch weiter herabsetzen, so dass eine genügende Trocknung,'welche Voraussetzung für eine gute Masshaltigkeit ist, nur sehr schwer durchzuführen ist.
Ein weiterer Kunststoff, der sich wegen seiner mechanischen Eigenschaften, aber auch wegen seiner Hydrophobie als Filmunterlage eignet, ist der Polyester aus Terephthalsäure und Glykol. Den vorzüglichenEigenschaften dieser Folie stehen aber sehr grosse Schwierigkeiten der Herstellung gegenüber, insbesondere bedingt durch die hohe Schmelzviskosität und die grosse Kristallisationsneigung dieses Kunststoffes. Wie allen nicht nach dem Giessverfahren hergestellten Filmen haften auch diesem Material die Mängel der ungleichmässigen Stärke, der mehr oder weniger matten oder strukturierten Oberfläche sowie der nicht völligen Sauberkeit, die bei Photofilm besonders wichtig ist, an.
Es wurde nun gefunden, dass man ein hervorragendes photographisches Material erhält, wenn der Schichtträger aus einem Polycarbonat auf der Grundlage von Di-monooxyaryl-alkanen, insbesondere 4, 4'- Di-monooxyaryl-alkanen. besteht oder ein solches Polycarbonat enthält und mit mindestens einer an sich bekannten Zwischen-oder Haftschicht für die lichtempfindlichen Schichten versehen ist.
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:
sche Reste, Phenyl-und Furylreste,
Z = die zum Schliessen eines cycloaliphatischen Ringes erforderlichen Atomgruppierungen, R'= Wasserstoff, einwertige, verzweigte und unverzweigte aliphatische Kohlenwasserstoffreste mit bis zu fünf Kohlenstoffatomen, einwertige cycloaliphatische und aromatische Kohlen- wasserstoffreste, n = eine ganze Zahl, grösser als 20, vorzugsweise grösser als 50, bedeuten.
Vorteilhafterweise verwendet man Polycarbonate, in denen R* Wasserstoffatome und R aliphatische oder cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe der oben genannten Art sind, wobei die beiden R dieselben oder verschiedene Glieder der oben genannten Gruppe sind, z. B. ein aliphatischer oder cycloaliphatischer Kohlenwasserstoffrest.
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B.bonat, das Poly-(1,1-(4,4'-dihydroxydiphenylen-cyclohexancarbonat) und das gemischte Poly- (2, 2- (4, 4'-dioxy-diphenylen)-propan und (4, 4'-Dihydroxy-diphenylen) -methan-carbonat).
Derartige Polycarbonate können hergestellt werden durch Umsetzung von etwa gleichen molaren Mengen Di-monooxy-arylen-alkanenundBis-chlorkohlensäureestern vonDi-monooxy-arylen-alkanenoder von Di-monooxy-arylen-alkanen mit Phosgen oder mit Kohlensäurediestem, z. B. nach dem Verfahren gemäss der belgischen Patentschrift Nr. 532. 543. Geeignete Oxyverbindungen für die Durchführung dieser Verfahren sind Di- (monooxy-arylen)-alkane der allgemeinen Formel :
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in welcher X und R'dieselben Atome oderGruppen darstellen wie in der ersten Formel. Die zwei phenoli- schen Reste können gleichartig oder verschieden sein.
Geeignete Di- (monooxy-arylen) alkane sind z. B. :
4, 4'-Dioxy-diphenylen-methan.
1, 1- (4, 4'-Dioxy-diphenylen)-äthan,
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1- (4. 4'-Dioxy-diphenylen) -propan,l, 1-(4,4'-Dioxy-diphenylen)-2-methyl-propan, l, 1- (4. 4'-Dioxy-diphenylen) -heptan, l, 1- (4, 4'-Dioxy-diphenylen)-l-phenyl-methan,
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Diese Mischpolycarbonate können nach dem gleichen Verfahren hergestellt werden wie die einfachen Polycarbonate, d. h. Mischungen der genannten Di-monooxy-arylen-alkane mit andern Dioxyverbindungen der Kohlensäure, z. B. Kohlensäurediestern, insbesondere Diarylestern, Phosgen und/oder bis-Chlorkohlensäureestem von Dioxyverbindungen umgesetzt werden.
Die Mischungen von Dioxyverbindungen können mit Kohlensäure-Diestern, wie z. B. mit Dimethyl-, Diäthyl-, Dipropyl-, Dibutyl-, Diamyl-, Dioctyl-, Dicyclohexyl- und insbesondere mit Diphenyl-und Di-o. m, oder p-Toluyl-Kohlensäure umgeestert werden oder mit gemischten Estern. wie z. B. mit Me - thyl-äthyl, Methyl-propyl, Äthyl-propyl, Methyl-cyclohexyl, Äthyl-cyclohexyl, Propyl-cyclohexyl, Methyl-phenyl, Äthyl-phenyl, Propyl-phenyl, Äthyl-o-. m- oder p-Toluyl und Cyclohexylphenyl Koh - lensäure, wobei die Umesterung bei höherer Temperatur zwischen etwa 50 - 3300 C. vorzugsweise bei etwa 120-2900 C und unter vermindertem Druck, z. B. bis zu 0, 1 mm erfolgt.
Bei der Umesterung der genannten Kohlensäure-Diester werden die entsprechenden Alkyl- oder Cycloalkylalkohole oder die entsprechenden Phenole abgespalten.
Das Umesterungsverfahren wird vorzugsweise unter möglichst weitgehendem Ausschluss von Sauerstoff durchgeführt, indem z. B. ein Inertgas, wie Wasserstoff, Stickstoff oder Kohlensäure durch die Schmelze geleitet wird.
Die Umesterung kann durch Umesterungskatalysatoren, wie anorganische Basen. z. B. Ätznatron und Kaliumhydroxyd, hochsiedende organische Basen, wieAcridin, Metallhydride, wie Lithium- und Calciumhydrid, Alkali oder Erdalkalimetalle, wie Natrium, Kalium, Magnesium und Calcium, Metalloxyde, wie Zinkoxyd, Aluminiumoxyd, Bleioxyd, Antimotrioxyd, Ceriumoxyd, und Boroxyd, Säuren, wie Phosphorsäure und p-Toluolsulphonsäure und Salze, wie Natriumbenzoat, Calciumacetat, und Borphosphat, Alkohole und Phenolate, aktiviert werden.
Die Polycarbonate können ferner durch Einführung von Phosgen in Lösungen von Mischungen der genannten Dioxyverbindungen in organischen Basen, wie Dimethylanilin, Diäthylanilin, Trimethylamin und Pyridin oder in verschiedenen organischen Lösungsmitteln, wie Petroleum, Ligroin, Cyclohexan, Methylcyclohexan, Benzol, Toluol, Xylol, Chloroform, Methylenchlorid, Tetrachlorkohlenstoff, Trichlor- äthylen, Di-chloräthan, Methylacetat und Äthylacetat unter Zusetzung eines Säurebindemittels, z. B. tert. Am in, hergestellt werden.
Ein besonders geeignetes Verfahren besteht darin, dass Phosgen in die wässerige Lösung von Alkali oder Erdalkalisalzen, wie Lithium-, Natrium-, Kalium-, und Calciumsalzen der Dioxyverbindungen, bei- spielsweise in Gegenwart eines Überschusses einer Base, wie Lithium-, Natrium-, Kalium-oder Calciumhydroxyden oder Carbonaten eingeführt wird. Das Polycarbonat scheidet sich dann aus der wässerigen Lösung aus.
Die Umsetzung in der wässerigen Lösung wird durch Zugabe von inerten Lösungsmitteln der obcnge- nannten Art beschleunigt, die in der Lage sind, Phosgen und gegebenenfalls das erhaltene Polycarbonat zu lösen.
Das Phosgen kann in äquivalenten Mengen angewandt werden. Im allgemeinen ist es jedoch vorteilhaft, einen Überschuss an Phosgen zu verwenden. Geeignete Temperaturen sind etwa 00 C - 1000 C.
Es ist schliesslich ebenfalls möglich, bis-Chlorcarbonate von Di-monooxy-arylen-alkanen, gegebenenfalls in Mischung mit solchen der vorgenannten andern Dioxyverbindungen, mit den genannten Dioxyverbindungen. gegebenenfalls auch mit Mischungen dieser Dioxyverbindungen und mit Dimoncoxy- arylen-alkanen, umzusetzen. Die Kondensation verläuft vorteilhafterweise in Gegenwart von inerten Lösungsmitteln sowie säurebindenden Substanzen, wie z. B. tert. Aminen.
Bei der Verwendung von Phosgen oder bis-Chlorkohlensäure kann der Zusatz von Katalysatoren von Vorteil sein. Geeignete Katalysatoren sind z. B. tert. oder quarternäre organische Basen oder deren Salze. wie Trimethylamin, Triäthylamin, Dimethylanilin, Diäthylanilin, Dimethylcyclohexylamin und Pyridinoder die entsprechenden Hydrochloride, ferner Tetramethylammoniumhydroxyd, Triäthyloetadecylam- moniumchlorid, Trimthyl-benzylammoniumfluorid, Triäthylbenzylammoniumchlorid, Dimethyldode-
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entweder vor oder während der Umsetzung dem Reaktionsgemisch zugesetzt werden.
Es kann ferner von Vorteil sein, den Reaktionsgemischen oberflächenaktive Mittel zuzugeben, wie Alkalisalze höherer Fettsäuren, Sulfonsäuren von höheren aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffen und/oder polyoxyäthylierte Alkohole oder Phenole. Grössere Mengen der genannten quaternären Ammoniumbasen wirken ebenfalls als oberflächenaktive Mittel. Auch hat sich der Zusatz von kleinen Mengen an reduzierenden Mitteln, wie z. B. Natrium-oder Kaliumsulfid, Sulphiten und Dithioniten oder
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von Phenol und p-tert. Butylphenol als vorteilhaft erwiesen.
Durch Zugabe von monofunktionellen Verbindungen, die mit Phosgen oder mit den Endgruppen der Polycarbonate reagieren können, wie z. B. von Phenolen, z. B. Phenol, tert. Butylphenol, Cyclohexylphenol und 2, 2- (4, 4-Oxyphenylen-4-methoxyplleiiylen)-propan, ferner Anilin und Methylanilin, kann das Molekulargewicht der Polycarbonate in weiten Grenzen reguliert werden (vgl. in diesem Zusammenhang die österr. Patentschrift Nr. 195639).
Folien aus den erwähnten Polycarbonaten zeichnen sich durch Eigenschaften aus, die sie für sämtliche Filmsorten geeignet machen. Ihre Reissfestigkeit kommt schon in unverstrecktem Zustande praktisch der eines Acetylcellulosefilmes gleich. Die Dehnbarkeit und die Stossfestigkeit sind sogar wesentlich höher. Durch Verstrecken können Reisswerte erzielt werden, die bei guter Dehnbarkeit und Stoffe- stigkeit an die der Terephthalsäurepolyester heranreichen. Besonders bemerkenswert ist überdies, dass diese guten mechanischen Eigenschaften auch in unverstrecktem Zustande auch bei längerer Einwirkung von Temperaturen bis etwa 160 C erhalten bleiben. So ist nach einer Lagerung bei 1400 C an der Luft während 6 Wochen noch keine Abnahme der mechanischen Eigenschaften festzustellen.
Wichtig ist fernerhin die hervorragende Beständigkeit gegenüber der Einwirkung von Licht, auch ultravioletter Bestrahlung, Luft und Feuchtigkeit. Dia Wasseraufnahme ist ausserordentlich gering (0, 5 o und weniger), so dass die Filme besonders masshaltig auch im nassen Zustand sind.
Da die erfindungsgemäss zu verwendenden Polycarbonate in einer Reihe auch niedrig siedender Lösungsmittel gut löslich sind, kann man die Folien nach dem üblichen Giessverfahren auf einer Band- oder Trommelmaschine herstellen, wobei die Vorteile dieses Verfahrens, nämlich die Erzielung gleichmässi- ger Dicke und optischer Klarheit in Durchsicht und Oberfläche, voll zur Geltung kommen. Der gui getrocknete Rohstoff wird in einem Rührwerk, am besten einem Schnellrührer, z. B. in Methylenchlorid zu einer Lösung von etwa 50000 cp gelöst. Es können auch geringe Mengen von höher siedenden Lösung- mitteln, die nicht unbedingt gute Löser für den Kunststoff zu sein brauchen (wie Chloroform, Propylacetat und Butylacetat), zugesetzt werden.
Je nach der gewünschten Qualität ist auch der Zusatz kleiner Mengen von Weichmachern empfehlenswert. Die Lösung wird nach Entfernung der Luft auf einer Giessmaschine je nach der gewünschtenstärke mitder auch für Acety1cellulosefolien ül > lichen Geschwindigkeit gegossen.
Gegebenenfalls können die erfindungsgemäss zu verwendenden Polyester auch in an sich bekannter Weise aus dem Schmelzfluss zu Filmen verarbeitet werden. Selbstverständlich können den lösungen oder Schmelzen der Polycarbonate vor der Formgebung auch Farbstoffe oder Pigmente zugesetzt werden.
Vor dem Aufbringen der lichtempfindlichen Schichten, insbesondere Halogensilberemulsionsschichten oder photographischen Hilfsschichten, deren Bindemittel aus Gelatine der andern natürlichen oder synthetischen filmbildenden hydrophilen Kolloidschichten bestehen, wird der Schichtträger mit geeigneten Haftschichten versehen, die nach verschiedenen Methoden hergestellt werden können.
Es kann z. B. der Schichtträger vor dem Auftragen von hydrophilen Kolloidschichten mit einer Lösung behandelt werden, die ein Mischazetal aus Polyvinylalkoholen und Aldehyden mit wasserlöslichmachenden Gruppen und Aldehyden ohne wasserlöslichmachende Gruppen enthält. Dieses Mischazetal ist in organischen Lösungsmitteln löslich und hat ein starkes Quellungsvermögen in Wasser. Die Behandlung mit der genannten Lösung kann entweder allein oder in Kombination mit andern Zwischenschichten erfolgen. Die oben erwähnten Filme können mit dieser künstlichen Harzschicht ohne zusätzliche Zwischenschicht direkt hergestellt werden. In einigen Fällen kann die Verwendung einer Zwischenschicht wünschenswert sein, um eine gute Haftwirkung zu erzielen.
Für die Herstellung dieser Zwischenschichten haben sich Vinylchloridmischpolymerisate, wie z. B. solche aus Vinylchlorid-, Vinylazetat bewährt.
Mischazetale können nach einem üblichen Verfahren erhalten werden, z. B. indem man die Komponenten mehrere Stunden lang in methanolischer Lösung mit Schwefelsäure als Katalysatoren erhitzt.
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matischen Kern durch Karboxyl-, Sulfonsäure- oder Oxygruppen substituiert sind, z. B. Benzaldchyd-2sulfonsäure, Benzaldehyd-2,2-disulfonsäure und p-Oxybenzaldehyd. Beispiele von Aldehyden ohne was- ser-öslichmachende Gruppen sind araliphatische und aliphatische Aldehyde, z. B. Benzaldehyd, Tolylaldehyd, p-Chlorbenzaldehyd und Hydrozimtaldehyd.
Für die Haftwirkung, die erzielt werden soll, ist es von entscheidender Bedeutung, dass sowohl die hydrophilen und die hydrophoben Komponenten benutzt werden. Der Grad der Azetalisierung kann in weiten Grenzen schwanken, jedoch werden die besten Ergebnisse mit Produkten erzielt, in denen 50-65 Ufo aller Hydroxylgruppen des Polyvinylalkohols azetalisiert sind. Das günstigste Verhältnis zwischen Aldehyden mit wasserlöslichmachenden Gruppen und solchen ohne wasserlöslichmachende Gruppen hängt von der Art der Aldehyde ab. Es hat sich aber gezeigt, dass im allgemeinen ein molekularer Überschuss an
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Aldehyden ohne wasserlöslichmachende Gruppen für die Erzeugung eines genügenden Grades von Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln erforderlich ist.
Zur Erzeugung der Zwischenschicht werden die Mischazetale zweckmässigerweise in einer Menge von 0, 75-1, 25 % in einer Mischung von Methanol und eines oder mehrerer anderer organischer Lösungsmittel, z.B. Azeton, Tetrahydrofuran oder Dioxan gelöst. Zur Verbesserung der Haftwirkung empfiehlt es sich, einen kleinen Teil eines teilweise verseiften Mischpolymerisates aus Vinylchlorid und einem organischen Vinylester, z. B. Vinylazeta :, Vinylpropionat, Vinylbutyrat, z. B. eines teilweise verseiften Mischpolymerisates aus Vinylchlorid und Vinylazetat, zuzugeben.
Diese teilweise verseiften Mischpolymerisate werden nach bekannten Verfahren durch Verseifung in Methanollösung mit Schwefelsäure als Katalysator hergestellt, wobei lediglich die organischen Estergruppen teilweise verseift werden. Geeignet, verseifte Mischpolymerisate enthalten ungefähr 45-70 Gew.-% Vinylchlorid, 5-30 Gew.-% Hydroxyd und 10-40 grew.-% Vinylazetat oder eines andern organischen Vinylesters. Es kommen auch Mischpolymerisate aus Vinylchlorid und a-ss-ungesättigten Karbonsäuren bzw. teilweise verseifte Mischpolymerisate aus Vinylchlorid und Estern der vorgenannten Säuren für den vorliegenden Anwendungszweck in Frage.
Der Überzug wird vorteilhafterweise nach einem der konventionellen Tauchverfahren hergestellt.
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dünnen Zwischenschicht aus Zelluloseestern und einer diinnen gelatinehaltigen Schicht als dritte Schicht versehen werden.
Als Vinylchloridmischpolymerisate der ersten Schicht verwendet man zweckmässigerweise ein Mischpolymerisat aus etwa 40-70 Gew.-Teilen Vinylchlorid mit etwa 30 Gew.-Teilen mischpolymerisationsfähiger Komponenten, z. B. niedriger Alkylester ungesättigter Karboxylsäuren und Vinylester niedrigerer Fettsäuren, wie Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Butylester der Acrylsäure, Methacrylsäure. Crotonsäure, Maleinsäure, ferner Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylbutyrat. Geeignete Zelluloseestel sind z. B.
Mischester aus Zellulose mit Essigsäure und Fettsäure, die 3-4 Kohlenstoffatome enthalten, z. B. Zelluloseazetoproprionat und Zelluloseacetobutyrat. Für die Herstellung der ersten Schicht werden Zelluloseazetoproprionat und Zelluloseacetobutyrat verwendet. Für die Herstellung der ersten Schicht werden die Zelluloseester vorteilhafterweise in Mengen von 30 - 70 Gew. -0/0, berechnet auf die Gesamtmenge der Polymerisate und Zelluloseester, angewandt.
Für die Präparation des Schichtträgers kann man auch Hilfsschichten benutzen, die im wesentlichen
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nis von Gelatine'gegenüber dem Mischpolymerisat kann innerhalb weiter Grenzen schwanken ; vorteilhafterweise wird jedoch ein Verhältnis von 2-3 Gew.-Teilen Gelatine auf 3 -2 Gew. -Teile des Mischpolymerisates verwendet. Ferner können Härtemittel für Gelatine in diese Hilfsschicht, z. B. Formaldehyd, Glyoxal, eingearbeitet werden. Die obengenannten Komponenten werden in den üblichen organischen Lösungsmitteln gelöst und die Lösungen auf den Träger nach einer der bekannten Tauchverfahren aufgebracht.
Anders geeignete Hilfsschichten bestehen z. B. aus Nitrocellulose und aus einem Epoxydharz, worüber eine zweite Schicht aus Gelatine aufgebracht wird. Eine weitere Schicht aus Nitrozellulose kann zwischen der Schicht aus Nitrozelluloseepoxydharz und der Gelatineschicht aufgebracht werden. Vorteilhafterweise nimmt man solche Epoxydharz, die durch Umsetzung von Epichlorhydrin mit den Di- (monohydroxy- arylen)-alkanen erhalten werden, welche für die Herstellung der Polykarbonate des Schichtträgers benutzt werden. An Stelle des Epoxydharzes kann man auch einen Polykarbonatester aus einem Di- (mano- hydroxyarylen)-alkan benutzen, ebenfalls in Mischung mit Nitrozellulose. Für den Auftrag der Zwischenschichten können die üblichen Vorrichtungen benutzt werden.
Beispiel 1 : 100 kg 4. 4'-Dioxydipnenyldimethylmethanpolycarbonat werden in einem Gemisch von 600 kg Methylenchlorid gelöst. Die Lösung wird filtriert, durch Erhitzen auf 500 C luftfrei gemacht und nach Beruhigung der Lösung zu einem klaren Film von 0, 1'mm Stärke vergossen. In einer geeigneten
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20 g eines Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymerisates 6 : 4 3 g Nitrozellulose, hochviskos 300 cm Chloroform
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700 cm3 Essigester 2. Schicht :
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<tb>
<tb> 15 <SEP> g <SEP> Nitrocellulose, <SEP> hochviskos
<tb> 250 <SEP> cm3 <SEP> Butylacetat
<tb> 150 <SEP> cm3 <SEP> Essigester
<tb> 600 <SEP> cm3 <SEP> Äthanol
<tb>
3.
Schicht :
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<tb>
<tb> 10 <SEP> g <SEP> Gelatine
<tb> 1, <SEP> 6 <SEP> g <SEP> Phthalsäure <SEP> oder <SEP> Salizylsäure
<tb> 7 <SEP> g <SEP> Glyoxal
<tb> 60 <SEP> cm <SEP> Wasser
<tb> 50 <SEP> cm3 <SEP> Butylacetat <SEP>
<tb> 890 <SEP> cm3 <SEP> Methanol
<tb>
Nach gründlichem Trocknen wird ein klarer Film erhalten, der mit einer geeigneten Emulsion, gegebenenfalls auch Lichthofschutzschicht, begossen wird. Das Haften der Schichten auch in den photographischen Bädern ist genügend.
Die Längsänderung des bei 200 C und 60 % r. F. angeglichenen Films nach. 16stündiger Wässerung beträgt 0, 01-0, 03 % (die eines Cellulosetriacetatfilms 0, 4-0, 6 %).
Beispiel 2 : Ein wie inBeispiell hergestellter 0, 14 mm starker Film wird auf einer Seite mit folgender Lösung behandelt :
1 g Polyvinylalkoholmischacetal aus Polyvinylalkohol, Benzaldehyd und ben- zaldehyddisulfosaurem Natrium, eingesetzt im Verhältnis 3 : l, Acetalisie- rungsgrad 57, 3 %
20 cm3 Methanol
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0, 3 g eines Verseifungsproduktes aus Vinylchlorid Vinyl acetal 1 : 1
Die zweite Seite kann mit einer der für Kinefilm üblichen antistatischen Schichten, gegebenenfalls auch mit einem Gleitmittel versehen werden.
Der so erhaltene Film hat nachstehende mechanische Werte :
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<tb>
<tb> Bruchlast <SEP> Dehnung <SEP> Stossfestigkeit <SEP>
<tb> (kg/mm2) <SEP> (%) <SEP> cm <SEP> kg/cn
<tb> 8,8 <SEP> 120 <SEP> 800
<tb> (Acetylcellulosefilm <SEP> 9, <SEP> 0 <SEP> 35 <SEP> 350)
<tb>
Er kann mit einer Kine-Positiv-Emulsion begossen werden. Der Film hat im Projektionsapparat die gleiche Haltbarkeit wie ein Acetylcellulosefilm.
Beispiel3 :100kg4,4'-DioxydiphenylmethyläthylmethanpolycarbonatwerdenineinemGemisch von 550 kg Methylenchlorid und 20 kg Butylacetat gelöst, unter Zugabe von 5 kg Phthalsäure-dibutylester,
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Der Film hat in der Längsrichtung folgende mechanische Daten :
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<tb>
<tb> Bruchlast <SEP> Dehnung <SEP> Stossfestigkeit
<tb> (kg) <SEP> (%) <SEP> cm <SEP> kg/cm3 <SEP>
<tb> 15 <SEP> 30 <SEP> 400
<tb>
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erhöhte Haltbarkeit.
Beispiel 4 : Auf eine Folie wie in Beispiel 1 werden auf beiden Seiten folgende zwei Schichten aufgetragen, u. zw. aus folgenden Lösungen :
4 % Nitrozellulose
2 o Epoxydharz
94 % Essigsäureäthylester
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2. Schicht :
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<tb>
<tb> 2, <SEP> 3 <SEP> % <SEP> Gelatine
<tb> 22,7 <SEP> % <SEP> Essigsäure
<tb> 75,0 <SEP> % <SEP> Methylalkohol
<tb>
Darauf wird die lichtempfindliche Schicht und eine geeignete Rückschicht gegossen.
Auch hier wird ein Film erhalten, der bei gutem Schichthaften eine ausgezeichnete Masshaltigkeit ) esitzt.
Beispiel 5 : Auf eine Folie wie in Beispiel 1 werden auf beiden Seiten drei Schichten aufgetragen, i. zw. aus folgenden Lösungen :
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<tb>
<tb> 1. <SEP> Schicht <SEP> : <SEP> 2 <SEP> % <SEP> Nitrocellulose
<tb> 2 <SEP> % <SEP> Epoxydharz
<tb> 96 <SEP> % <SEP> Essigsäureäthylester
<tb> 2. <SEP> Schicht <SEP> : <SEP>
<tb> 2 <SEP> % <SEP> Nitrocellulose
<tb> 68 <SEP> % <SEP> Essigsäureäthylester
<tb> 30 <SEP> % <SEP> Methylalkohol
<tb> 3. <SEP> Schicht <SEP> : <SEP>
<tb> 2, <SEP> 3 <SEP> % <SEP> Gelatine
<tb> 22, <SEP> 7 <SEP> % <SEP> Essigsäure
<tb> 75, <SEP> 0 <SEP> % <SEP> Methylalkohol
<tb>
Der nach Aufbringen der erforderlichen photographischen Schichten erhaltene Film entspricht in ! einen Eigenschaften dem nach Beispiel 1 erhaltenen.
Beispiel 6: Auf eine Folie wie in Beispiel 1 werden auf beiden Seiten drei Schichten aus folgen- len Lösungen aufgetragen :
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<tb>
<tb> 1. <SEP> Schicht <SEP> : <SEP> 2 <SEP> % <SEP> Polykohlensäureester <SEP> aus <SEP> 2,2-(4,4'-Dioxydiphenyl)-pentan <SEP> (K-Wert <SEP> 45)
<tb> 2 <SEP> % <SEP> Nitrocellulose
<tb> 96 <SEP> % <SEP> Essigsäureäthylester
<tb> 2. <SEP> Schicht <SEP> : <SEP>
<tb> 2 <SEP> % <SEP> Nitrocellulose
<tb> 68 <SEP> % <SEP> Essigsäureäthylester
<tb> 30 <SEP> % <SEP> Methylalkohol
<tb> 3. <SEP> Schicht <SEP> :
<SEP>
<tb> 2, <SEP> 3 <SEP> % <SEP> Gelatine
<tb> 22,7 <SEP> % <SEP> Essigsäure
<tb> 75, <SEP> 0 <SEP> % <SEP> Methylalkohol
<tb>
Auch hier wird nach dem Aufbringen der erforderlichen photographischen Schichten ein Film mit guter Schichthaftung und ausgezeichneter Masshaltigkeit erzielt.
Beispiel 7: Ein nach Beispiel 1 hergestellter Film wird mit folgender Lösung behandelt :
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75 cm3 Glyoxallösung (1 %ig in Methanol) 450 cn Methylenchlorid rein 150 cm3 Methanol 100 crn ? Tetrachloräthan
75 cm3 Verseifungsprodukt eines Mischpolymerisates aus 1 Gew..-Teil Vinylchlorid
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Das Verseifungsprodukt hat folgende Zusammensetzung :
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<tb>
<tb> 65, <SEP> 7 <SEP> Gew.-% <SEP> Vinylchlorid
<tb> 22, <SEP> 7 <SEP> Gew.- <SEP> b <SEP> Vinylhydroxyd
<tb> 11, <SEP> 6 <SEP> Gew.-% <SEP> Vinylacetat.
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