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Entlüftungsvorrichtung für Feuerlöschkreiselpumpen
Kreiselpumpen müssen, damit sie überhaupt in Funktion treten können, zuerst entlüftet werden. Bei Feuerlöschkreiselpumpen werden für diesen Zweck häufig von den Auspuffgasen des Antriebsmotors betriebene Gasstrahler verwendet, die keinen Hilfswasservorrat benötigen.
Ungünstig ist jedoch, dass die Auspuffgase das Rohrleitungsmaterial korrodierend angreifen und dass dadurch die Gefahr von Undichtheiten oder von Verklemmungen auftritt, wobei überdies keine grosse Saughöhe erzielbar ist. Zur Entlüftung von Feuerlöschkreiselpumpen stehen auch Wasserringpumpen in Verwendung, die unmittelbar auf der Pumpenwelle fest verbunden sitzen, wodurch eine einfache Konstruktion erreicht wird. Nachteilig ist hiebei jedoch, dass bei einem allfälligen Festfrieren des Wasserringes in der kalten Jahreszeit oder bei einem Verreiben der Stirnflächen des Sternrades, was bei sandigem Wasser leicht vorkommen kann, die ganze Kreiselpumpe blockiert und damit ausser Funktion gesetzt ist.
Wenn zur Vermeidung des Einfrierens ein Frostschutzmittel eingefüllt wird, so erfordert dies immerhin verhältnismässig umständliche Manipulationen. Überdies läuft das Sternrad ständig mit, verzehrt also Kraft und führt zu einer ständigen Abnützung an den reibenden Stirnflächen.
Es werden daher zur Entlüftung auch schon Verdrängerluftpumpen herangezogen, die ohne Zuhilfenahme eines Wasservorrates und ohne Verwendung der heissen Motorauspuffgase arbeiten und zudem in vorteilhafter Weise binnen sehr kurzer Zeit ein hohes Vakuum ergeben.
Bekannt ist es, die Kreiselpumpe an der einen und die über eine elektrische Kupplung angetriebene Entlüftungspumpe an der anderen Seite eines gemeinsamen Motors koaxial anzuordnen, wobei sich in ungünstiger Weise eine lange Ent- lüftungsleitung ergibt. Da Wasserreste in der Leitung kaum vermieden werden können, ist demnach auch hier bei Frost die Gefahr des Einfrierens und des Ausfalls des ganzen Löschgerätes vorhanden. Die elektrische Kupplung ist zwar in Abhängigkeit vom Kreiselpumpendruck selbständig ein-und ausschaltbar, es ist aber jeweils notwendig, das Absperrorgan in der Entlüftungsleitung willkürlich zu betätigen, so dass Bedienungsfehler nicht ausgeschlossen sind. Die Anordnung der Entlüftungspumpe auf der verlängerten Kreiselpumpenwelle jenseits des Motors ist insbesondere bei kleinen, tragbaren Feuerwehrspritzen nachteilig.
Die Breitseite des Gerätes muss nämlich für den Bedienungsmann freibleiben und die Tragkraftspritze demnach mit der Stirnseite zum Wasser aufgestellt, der Saugeingang der Kreiselpumpe also in Achsrichtung vorgesehen werden, was nicht möglich ist, wenn dort die Entlüftungspumpe liegt. Wird als Ausweichlösung ein nach oben oder unten führender Eingangskrümmer verwendet, ergeben sich neben strömungstechnischen Mängeln eine beträchtliche und sehr unerwünschte Vergrösserung der Baulänge, eine Steigerung des Gewichtes und eine Erhöhung des Bauaufwandes.
Schliesslich ist eine Ausführung bekannt geworden, bei der die Entlüftungspumpe von einem eigenen Elektromotor angetrieben wird und von der Kreiselpumpe getrennt aufgestellt ist. Dabei führt die Entlüftungsleitung zwar über ein durch den Wasserdruck in der Kreiselpumpe selbständig absperrbares Ventil, es fehlt aber die Möglichkeit der automatischen Abschaltung des Entlüftungspumpenmotors. Ausserdem ist die Entlüftungsleitung zu lang und es eignet sich die Anordnung mit einer von der Kreiselpumpe entfernten Entlüftungspumpe kaum für Feuerlöschaggregate.
Die Erfindung bezweckt eine Verbesserung der bekannten Entlüftungsvorrichtungen im Sinne einer baulichen Vereinfachung bzw. Verringerung des Raumbedarfes, Erhöhung der Betriebssicherheit und Erleichterung der Bedienung.
Die Erfindung geht von einer Feuerlösch- kreiselpumpe mit einer zu dieser bzw. deren Antriebsmotor koaxialen, als Verdrängerpumpe ausgebildeten Entlüftungspumpe aus und besteht im wesentlichen darin, dass die Entlüftungspumpe zwischen der Kreiselpumpe und dem Motor konzentrisch zur durchlaufenden Antriebswelle angeordnet und über eine mit der Antriebswelle in an sich bekannter Weise durch eine elektrische Kupplung verbundene Hohlwelle antreibbar ist.
Diese Anordnung ergibt eine sehr gedrängte Bauweise ohne seitlich oder axial ausragende Teile, da die Entlüftungs-
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pumpe auch unmittelbar an die Kreiselpumpe angeflanscht werden kann. Die Stirnseite der Kreiselpumpe bleibt zur wünschenswerten Ansaugung in axialer Richtung frei. Die Entlüftungsleitung erhält geringstmögliche Länge und kann innerhalb des Kreiselpumpengehäuses angeordnet und bei Frost vom Löschwasser auf Temperatur gehalten werden, so dass die Gefahr des Einfrierens sicher vermieden ist. Die elektrische Kupplung erfordert zu ihrer Betätigung kein störanfälliges Gestänge od. dgl. und kann auf geringem Raum untergebracht werden.
Um die richtige und schnelle Bedienung des ganzen Aggregates auch bei wenig geschultem Bedienungspersonal sicherzustellen, sind sowohl die elektrische Kupplung als auch das Absperrorgan für die Entlüftungsleitung in an sich bekannter Weise in Abhängigkeit vom Wasserdruck in der Kreiselpumpe selbsttätig steuerbar, wobei vorzugsweise jeweils die Ausschaltung der Kupplung gegenüber der Schliessung des Absperrorgans verzögert ist. Dadurch wird eine vollautomatische Schaltung erreicht. Wird die leere Kreiselpumpe in Drehung versetzt, so läuft die Entlüftungspumpe bei offener Entlüftungsleitung selbständig mit, und es wird erst bei einem vorbestimmten Mindestdruck in der Kreiselpumpe der Antrieb der Entlüftungspumpe automatisch abgeschaltet und das Absperrventil geschlossen.
Reisst während des normalen Betriebes der Kreiselpumpe die Saugsäule ab, was immer wieder vorkommen kann, so schaltet sich die Entlüftungspumpe selbsttätig ein und es wird so lange angesaugt, bis die Kreiselpumpe wieder Wasser gefasst hat. Die Bedienung des Aggregates beschränkt sich demnach bloss auf die Bedienung des Antriebsmotors. Da der Antrieb der Entlüftungspumpe später ausgeschaltet als das Absperrorgan geschlossen wird, kann die Entlüftungspumpe die Leitung leersaugen und alles Wasser ausstossen, so dass der Gefahr des Einfrierens auf jeden Fall vorgebeugt ist.
Besonders zweckmässig ist es auch, wenn die Entlüftungspumpe zwei Kolben od. dgl. mit zwei einzeln oder gemeinsam absperrbaren Ansaugleitungen aufweist. Es kann also jeder Kolben für sich zum Ansaugen benützt werden, es ist aber auch möglich, beide Kolben gleichzeitig und gemeinsam arbeiten zu lassen, was der Regelfall sein wird. Die Betriebssicherheit ist dadurch, insbesondere beim Ansaugen von schmutzigem Wasser, praktisch verdoppelt.
Die Zeichnung zeigt den Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel im Schema.
Mit 1 ist die Kreiselpumpe und mit 2 der Antriebsmotor bezeichnet. Zwischen der Kreisel- pumpe und dem Motor ist die Entlüftungs- pumpe 3 konzentrisch zur durchlaufenden Antriebswelle 4 angeordnet. Sie weist einen Doppelkolben 5 auf, der über eine Hohlwelle 6 mit Exzenter 7 angetrieben wird. Die Hohlwelle 6 ist mit der Antriebswelle 4 durch eine elektrische Kupplung 8 kuppelbar. Von der Entlüftungspumpe 3 führen zwei Ansaugleitungen 9, die sich zur Entlüftungsleitung 10 vereinen, zur Kreiselpumpe 1. Im Gehäuse der Kreiselpumpe ist eine federbelastete Membran 11 oder ein Kolben vorgesehen. Wird die Membran durch den Druck der Kreiselpumpe J gegen die Federkraft aufwärtsgeschoben, so wird zuerst ein Absperrorgan 12 yin der Entlüftungsleitung 10 und dann ein Schalter 13 betätigt.
Hat also die Kreiselpumpe 1 Wasser gefasst und steigt demnach der Pumpendruck auf ein die Kraft der Feder übersteigendes Mass, wird die Entlüftungsleitung 10 abgesperrt und etwas später der Schalter 13 geöffnet, so dass die elektrische Kupplung 8 ausser Funktion gesetzt, die Entlüftungspumpe 3 also abgestellt wird. Sobald der Druck in der Kreiselpumpe 1 absinkt, öffnet sich wieder das Absperrorgan 12, es schliesst sich der Schalter 13, die Kupplung 8 zieht an und die Entlüftung- pumpe 2 tritt wieder in Tätigkeit.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Entlüftungsvorrichtung für Feuerlöschkreiselpumpen mit einer zu dieser bzw. deren Antriebsmotor koaxialen, als Verdrängerpumpe ausgebildeten Entlüftungspumpe, dadurch gekennzeichnet, dass die Entlüftungspumpe (3) zwischen der Kreiselpumpe (1) und dem Motor (2) konzentrisch zur durchlaufenden Antriebswelle (4) angeordnet und über eine mit der Antriebswelle in an sich bekannter Weise durch eine elektrische Kupplung (8) verbundene Hohlwelle (6) antreibbar ist.