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Flaschenverschluss
Das Stammpatent bezieht sich auf einen Flaschenverschluss, bei welchem der Flaschenhals in seinem oberen Bereich stufenartig nach unten er- weitert ist und der Absatzrand in Form einer ring- förmigen, nach unten gerichteten Schneide ausge- bildet ist, die bei eingeführtem Stöpsel aus elasti- schem Material dichtend auf der oberen Ansatzfläche eines am Stöpsel vorgesehenen Ringwulstes aufliegt.
Die Erfindung betrifft die weitere Ausgestaltung des Flaschenverschlusses gemäss dem Stammpatent und bezweckt durch Anordnung einer durch axiales Verschieben des Stöpsels freigebbaren Ausflussöffnung in der Stöpselwand zwischen zwei Dichtungsstellen diesen für das Ausgiessen bzw. die tropfenweise Entnahme des Flascheninhaltes geeignet zu machen.
Derartige Tropfvorrichtungen sind an sich bekannt. Die unterhalb der Durchtrittsöffnung vorgesehene Dichtungsstelle-meist in der Form eines die Stöpselwandung umgebenden Dichtungsringes-hat die Aufgabe, ein Ausfliessen der Flüssigkeit bei geneigter Flasche zu verhindern. Es soll die Flüssigkeit ausschliesslich in das Innere des hohlen Stöpsels eindringen und durch die Ausfluss- öffnung in der Stöpselwand tropfenweise austreten. Bei den bekannten Tropfvorrichtungen dieser Art dichtet aber der unterhalb der Ausflussoff- nung liegende Dichtungsring nicht sehr gut. Es kann dort Flüssigkeit zwischen Stöpselwand und Flaschenhals eintreten. Bei klebrigen Flüssigkeiten führt dies zu einer der Bedienung des Verschlusses hemmenden Klebwirkung.
Im Zuge der weiteren Ausgestaltung des Flaschenverschlusses gemäss dem Patent Nr. 196729 werden auch die Mängel der bekannten Tropfvorrichtungen, bei denen in der Stöpselwand zwischen zwei Dichtungsstellen eine durch axiales Verschieben des Stöpsels freigebbare Ausflussöffnung für die Flüssigkeit vorgesehen ist, erfindungsgemäss dadurch behoben. dass der Stöpsel unterhalb des Ringwulstes eine zylindrische Verlängerung aufweist, in deren Wandung eine mit dem Flascheninneren in Verbindung stehende Ausflussöffnung ausgebildet ist und die unterhalb dieser Öffnung als zweite Dichtungsstelle mindestens einen weiteren Ringwulst aufweist, der in der Tropfstellung
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des Flaschenhalses anliegt.
Diese Massnahme verhindert jegliches Eindringen der Flüssigkeit zwischen Stöpselwand und Flaschenhals, auch wenn die Flasche mit halb herausgezogenem Stöpsel sich in Tropfstellung befindet.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert, die nur eines der möglichen Ausführungsbeispiele darstellt. Fig. 1 zeigt den Stöpsel im eingeführten Zustand und Fig. 2 im teilweise herausgezogenen Zustand.
Gemäss den Fig. 1 und 2 ist der Stöpsel unterhalb des im vollständig eingeführten Zustand (Fig. 1) dichtend an der ringförmigen Schneide 1 anliegenden Ringwulstes 2 nach unten verlängert und besitzt in diesem verlängerten zylindrischen Bereich 3 einen weiteren Ringwulst 4. Zwischen dem oberen Ringwulst 2 und dem unteren Ringwulst 4 weist der Stöpsel eine in das Flascheninnere führende Öffnung 5 auf.
Bei einem hohlen Stöpsel ist diese öffnung lediglich eine Ausnehmung im hülsenförmigen Schaft des Stöpsels unterhalb des Ringwulstes 2 ; bei vollem Stöpsel muss ausserdem noch ein Kanal vorgesehen sein, der von der Öffnung 5 zum unteren Ende des Stöpsels führt und die Verbindung zum Flascheninneren herstellt.
Im eingeführten Zustand des Stöpsels (Fig. 1) ist ein vollkommen dichter Abschluss des Flaschen- inneren nach aussen durch das Zusammenwirken des oberen Ringwulstes 2 mit der ringförmigen Schneide 1 gegeben.
Wird nun der Stöpsel ein Stück herausgezogen, und zwar bis der untere Ringwulst 4 an der ringförmigen Schneide 1 anliegt, dann kommt die Öffnung 5 oberhalb des Mündungsrandes zu stehen. Beim Neigen der Flasche gelangt die Flüssigkeit in den Bereich der Öffnung 5, kann aber noch nicht ausrinnen, da wegen des dichtenden Anliegens des unteren Ringwulstes 4 an der ringförmigen Schneide 1 keine Luft in das Flascheninnere eindringen kann. Erst wenn auf den Flaschenkörper ein leichter Druck ausgeübt wird, entsteht im Inneren der Flasche der Überdruck gegen den Aussendruck, der für den Austritt der Flüssigkeit durch die öffnung 5 erforderlich ist.
Dadurch hat man es in der Hand, die Anzahl der Tropfen
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genau zu überwachen, ja man kann sogar einen Tropfen, welcher sich noch nicht von der öffnung gelöst hat, erforderlichenfalls durch Aufheben des Druckes auf den Flaschenkörper zurücksaugen.
Voraussetzung für die beschriebene Wirkungsweise ist einmal, dass der Abstand der Öffnung 5 vom unteren Ringwulst 4 grösser als der Abstand des oberen Randes 6 des Flaschenhalses von der ringförmigen Schneide 1 ist und ferner, dass der Flaschenkörper elastisch nachgiebig ist, damit ein Druck auf den Flaschenkörper eine Deformation desselben hervorruft, die ihrerseits die Entstehung eines überdruckes im Flascheninneren bewirkt.
Es ist zweckmässig, die Öffnung 5 knapp unterhalb des oberen Ringwulstes anzuordnen, da da-
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halten werden kann.
Es ist ferner günstig, den Stöpsel nicht in seiner ganzen Länge hohl, sondern den oberen Teil bis knapp oberhalb der öffnung voll auszuführen. Auf diese Weise kann der gesamte Inhalt der Flasche durch die Öffnung 5 ausgetropft werden, was bei einem Stöpsel nach den Fig. 1 und 2 nicht der Fall ist, da die Flüssigkeit, die sich beim Neigen der Flasche im Hohlraum des Stöpsels über der Öffnung befindet, keine Möglichkeit mehr hat, auszutropfen. Bei wertvollen Flüssigkeiten würde dies aber unangenehme Verluste verursachen.
Für die Form des unteren Ringwulstes 4 ist es
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selmantel steile obere Ansatzfläche 7 zu wählen. Bei einer solchen Formgebung sind einmal die Dichtungseigenschaften äusserst günstig und ferner bietet ein derartiger Ringwulst eine bessere Sicherung gegen ein ungewolltes vollständiges Herausziehen des Stöpsels.
Eine steile obere Ansatzfläche 8 wird auch beim oberen Ringwulst 2 verwendet. Der Abstand dieser Ansatzfläche 8 von der Ringkehle 9 ist vorteilhaft etwas geringer als der Abstand des oberen Randes 6 des Flaschenhalses von der ringförmigen
Schneide 1, so dass beim Verschliessen der Flasche erst durch Ausübung eines Druckes auf den Stöp- sel der Ringwulst 2 unter der Schneide 1 einrastet. Nach Aufhören des Verschliess druckes wirkt ein entsprechender Zug nach oben, welcher die obere Ansatzfläche 8 sehr intensiv an die Schneide 1 drückt und so eine besonders gute Dichtung be- dingt.
An Stelle eines Ringwulstes 4 können auch deren mehrere, voneinander distanziert, unterhalb der öffnung 5 vorgesehen sein. Dies im Sinne einer weiteren Sicherheitsmassnahme gegen ungewolltes vollständiges Herausziehen des Stöpsels. Mit Vorteil kann dabei die Stärke der Ringwulst nach unten hin zunehmen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Flaschenverschluss nach Patent Nr. 196729, bei dem in der Stöpselwand zwischen zwei Dichtungsstellen eine durch axiales Verschieben des Stöpsels freigebbare Ausflussöffnung für die Flüssigkeit angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Stöpsel unterhalb des Ringwulstes (2) eine zylindrische Verlängerung (3) aufweist, in deren Wandung eine mit dem Flascheninneren in Verbindung stehende Ausflussöffnung (5) ausgebildet ist, und die unterhalb dieser öffnung als zweite Dichtungsstelle mindestens einen weiteren Ringwulst (4) aufweist, der in der Tropfstellung des Stöpsels dichtend an der ringförmigen Schneide (1) des Flaschenhalses anliegt.