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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Eisblumen auf Glas
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Eisblumen auf Glas, mittels dessen der aufgetragene Leim rascher zum Trocknen und Abspringen gebracht und ein kontinuierliches Arbeiten ermöglicht wird und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Es ist bekannt, dass auf sandstrahlmattiertem Glas aufgetragener Leim einem Trocknungsprozess auszusetzen ist, um die Spannungen in der Leimschicht hervorzurufen, die eine dünne Schicht der sandmattieren Glasoberfläche herausreisst und dadurch eisblumenartige Gebilde. entstehen lässt. Diese Trocknung des Leims wird in Trockenkammer erreicht.
Diese Art des Trocknungsvorganges hat den Nachteil, dass die Glastafeln einzeln in die Trockenkammer gestellt werden müssen und nach ihrem Aufheizen bis zu 700 C durch ungefähr 24 Stunden hindurch in ihnen verbleiben müssen. Diese Zeit ist ausserdem von der herrschenden Luftfeuchtigkeit sehr abhängig.
Nachdem von allen in der Trockenkammer befindlichen Glastafeln der Leim abgesprungen ist, muss diese
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die Trockmmgsdauer durch Verwendung von trockener Luft wesentlich herabgesett, obwohl die Kammer nur auf 300 C aufgeheizt wird.
Nachdem auf die Glastafel flüssiger Leim aufgetragen wurde, wird sie durch Führungsrollen in die Trockenkammer und dort auf einem Tragrahmen geschoben. Dieser Tragrahmen wird nun um den Teil eines Viertelkreises gehoben und bleibt dann solange in dieser Stellung, bis die nächste Glastafel auf den nächsten Tragrahmen geschoben ist. Wenn dieser Vorgang sich einigemale wiederholt hat, so steht der erste Tragtahmen mit der Glastafel fast senkrecht und wird nun in dieser Lage weiterbewegt. Dieses zeitweise Weiterbewegen der Tragrahmen wird durch elektromagnetischer Ankuppeln an einen laufenden Motor bewirkt. Das Schalten der elektromagnetischen Ankupplung geschieht durch die Glastafel.
Inzwischen ist auch ein Luftgebläse mit normaler Aussenluft zur Vortrocknung der Leimschicht in Tätigkeit getreten und kühlt vorerst den Leim bis zur Erstarrung ab, wobei ihm gleichzeitig ein Teil seines Wassergehaltes entzogen wird. Da es nun öfters vorkommt, dass die normale Luft einen höheren Feuchtigkeitsgehalt hat und somit wenig Feuchtigkeit dem Leim entzieht, wurde ein Verfahren entwickelt, wonach in der zweiten Etappe des Trocknungsvorganges getrocknete Luft auf die Glastafeln geblasen wird. In den weiteren Etappen des Trocknungsprozesses wird die getrocknete Luft durch eine Heizung noch zusätzlich erwärmt, um den Trocknungsvorgang noch weiter zu beschleunigen.
Um nun bei einem kontinuierlichen Betrieb keine Ausfälle an trockener Luft befürchten zu müssen, wurde ein Zusatzgerät entwickelt, mit dem es möglich ist, die Luft ohne Unterbrechung zu trocknen. Dies wird dadurch erreicht, dass eine Trommel mit mehreren aus einem Heizleitermaterial bestehenden Röhren mit einem Trocknungsmittel, z. B. Kieselgel, gefüllt sind und durch diese Füllung die Luft mittels eines Gebläses durchgedrückt wird.
Ist nun die Füllung einer Röhre mit Feuchtigkeit gesättigt, so genügt es, durch kurzes Weiterdrehen die folgende gefüllte Röhre in die Luftströmung zu bringen. Nach abermaligem Weiterdrehen der Trommel befindet sich nun die dritte Röhre im Luftstrom und zugleich ist die erste Röhre mit dem gesättigten Kieselgel in einem Stromkreis geschaltet, wodurch sich die aus einem Heizleitermaterial bestehende Röhre auf die notwendige Temperatur erwärmt und dadurch die Feuchtigkeit aus dem Kieselgel austreibt. Nach völliger Regenerierung des Trocknungsmittels steht dieses wieder zur Lufttrocknung bereit.
Zur Kontrolle dient ein nach dem Trocknungsmittel in die Luftleitung eingebautes Hygrometer. Die Wirkung der Lufttrocknung kann dadurch erhöht werden, dass die Luft vorher stark abgekühlt wird und dadurch einen wesentlichen Teil der Feuchtigkeit, ausscheidet. In der letzten Warmluftetappe ist der Leim
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fettig abgesprungen und die noch leicht haftenden Leimreste werden mittels eines Abstreifers entfernt.-
Anschliessend werden die Glastafeln in die unmittelbar folgende Wäscherei bewegt, worin mittels Heiss- wasserbrausen und selbsttätig arbeitenden, rotierenden Bürsten die Glastafeln gereinigt werden. Die nuas- sen Tafeln werden nun durch einen Warmluftstrom getrocknet und gelangen zur Abnahme, entweder durch eine automatisch arbeitende Laufkatze mit Greifern oder durch eine menschliche Arbeitskraft.
Nach Ab- nahme der Glastafel wird der Tragrahmen. nach unten gekippt und zur Aufnahme einer neuen Glastafel befördert.
Die Fig. l der Zeichnung stellt die Trockenanlage in Seitenansicht bei fehlender Wand dar. Auf dem
Tisch 2 wird die Glastafel 1 von der Leimmaschine kommend, mittels Führungs- und Antriebsrollen 3 auf einen Tragrahmen 4 geschoben. Dieser Tragrahmen wird durch den Antrieb 11 soweit gehoben, bis sich der nächste Tragrahmen zur Aufnahme einer weiteren Glastafel auf gleicher Höhe mit dieser befindet.
Der gehobene Tragrahmen 4 befindet sich nunmehr schon im Anfang der Trockenkammer 10, wohin be- reits von den Röhren 12 Luft einströmt. Diese Luft kühlt vorerst den noch warmen Leim bis zur Erstarrung ab. Nachdem die Tragrahmen eine fast senkrechte Lage erhalten haben, werden sie nun in den Raum 9 mittels Rollen, die in den beiden Führungsschienen 7 und 8 laufen, weiterbewegt. Die Rollen der Trag- rahmen, die in der Führungsschiene 8 laufen, sind mit kettenartigen Gliedern miteinander verbunden, um alle Tragrahmen mittels des Antriebs 11 gleichzeitig weiterbewegen zu können. Nun kommen die Glas- tafeln in den Bereich der getrockneten Luft und anschliessend in die noch zusätzlich erwärmten Luftströ- mungsbereiche im Raum 9. Zum Entweichen der einströmenden Luft sind in der Trockenkammer regulier- bare Öffnungen 5 eingebaut.
Nachdem die Glastafel am Ende der letzten Warmluftzone angelangt ist, tritt selbsttätig der Abstreifer 18 in Funktion, d. h. er wird einmal auf der Glastafel von oben nach unten geschoben und sodann wieder hochgezogen. Der abfallende Leim sammelt sich in der Wanne 17. Nun ge- langen die Glastafeln auf den Tragrahmen in die Wäscherei 22, worin sich Heisswasserbrausen 20 befin- den und eine rotierende Bürste 19 ähnlich dem Abstreifer 18 in Tätigkeit ist, das ablaufende Wasser wird in der Wanne 21 gesammelt und von dort abgeleitet. Die Glastafeln werden nun im Bereich 25 mittels
Warmluft aus den Röhren 24 getrocknet.
Ist nun der Tragrahmen beim Punkt 23 der Führungsschiene 7 an- gelangt, so wird die Glastafel abgehoben und wegbefördert, danach wird der leere Tragrahmen um den
Punkt 27 drehbar, nach unten gekippt (26) und die Führungsschiene 7 fängt dann bei 28 die obere Füh- rungsrolle des Tragrahmens wieder ein. Die Lufttrocknungsanlage ist in Fig. 2 wiedergegeben und zeigt ein Luftgebläse 29 mit Lufttrocknung und Heizung. Die Abzweigung 12 bläst normale Luft über die ge- leimten Glastafeln zur Vortrocknung. Der grössere-rteil der Luft wird nun durch die mit Kieselgel gefüll- ten aus Heizleitermaterial bestehenden Röhren 30, (31, 32, 33) gedrückt. Die Luftfeuchtigkeitskontrolle wird durch eine Hygrometer 37 erreicht.
Die Abzweigung 13 leitet die Trockenluft über die Glastafeln Bider. zweiten Etappe der Vortrocknung. Durch die Heizung 38 im Luftrohr wird die Trockenluft noch zusätz- lich erwärmt und durch die Abzweigungen 14,15 und 16 eine stufenweise Temperaturerhöhung der Luft erreicht. Der Ausblasöffhung von der Abzweigung 24 entströmt Luft mit der hier höchst erzeugten Tem- peratur und dient zur Trocknung nach dem Waschen der Glastafeln. Die Fig. 3 zeigt beispielsweise einen
Schnitt der Anordnung der Röhren 30, 31, 32 und 33, die zur Trocknung der Luft mit Kieselgel gefüllt sind.
Zwischen keramischen Scheiben 34 befinden sich die Röhren aus Heizleitermaterial, an denen an beiden
Enden ein Kontakt 36 angebracht ist. und zur Regenerierung des Kieselgelsmit Stromzuführungen 35 ver- bunden werden. Das vollkommen von Feuchtigkeit befreite Kieselgel wird bis zur Benützung unter Ver- schluss 39 gehalten.
PATENTANSPRÜCHE ;
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Eisblumen auf Glas unter Zuhilfenahme einer Sandstrahlmattierung, Auftragen von Leim und Trocknen mittels trockener und geheizter Luft, dadurch gekennzeichnet, dass die sandstrahlmattierten Glastafeln unmittelbar nach der Leimung durch eine Anordnung von bewegten Tragrahmen (4) mehrere Trocknungszonen durchlaufen, in denen der auf den Glastafeln aufgetragene Leim und die Glastafeln selbst nach dem Abspringen des Leims und ihrem Waschen getrocknet werden.