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Waage, deren Lastzug zwei Waagsysteme belastet
Die Erfindung betrifft eine Waage, deren Lastzug zwei Waagsysteme belastet, von denen das eine Waagsystem, z. B. eine Neigungswaage, mit Zusatzgewichten ausgerüstet ist und das zweite
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der erforderlichen Zusatzgewichte dient.
Die bekannten Ausführungen der Waagen mit Schaltgewichtseinrichtung, gleichgültig ob die Schaltgewichte von Hand aus oder automatisch aufgesetzt werden, haben den Nachteil, dass die Wägezeit durch den Schaltvorgang bedeutend verlängert wird, weil zu Beginn der Wägung die Anzahl der erforderlichen Schaltgewichte noch nicht feststeht. Die Gewichtsermittlung kann daher nur schrittweise vor sich gehen und es muss nach jedem Aufsetzen eines Schaltgewichtes der zeit-
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den, bis die Waage anzeigt, ob noch eine weitere
Schaltung erforderlich ist. Die Wägezeit ist aber auch noch wesentlich von der Geschicklichkeit der die Schalteinrichtung bedienenden Person oder bei einer automatischen Schaltgewichtseinrichtung von deren Wirkungsweise bzw. von den Arbeitszeiten der die Automatik bedingenden mechanischen oder elektromechanischen Bauelemente abhängig.
Bei diesen bekannten Waagen erfolgt die Schaltung wegen der vorgeschriebenen Fehlergrenze am Ende eines jeden Wägebereiches in einem eng begrenzten Skalenabschnitt. So muss z. B. die Schaltung bei einer Waage mit 3000 kg Gesamtauswägung und einer Anzeigeskala auf 1000 kg mit 2000 Skalenteilchen, in dem eng begrenzten Skalenabschnitt von 2 Skalenteilchen (0, 5 kg) erfolgen. Die Schaltung in einem derart eng begrenzten Skalenabschnitt ist in vieler Hinsicht nachteilig und es kommt dabei leicht zu Fehlschaltungen.
Dies trifft auch bei einer bekannten Waage zu, die zur Vergrösserung des Wiegebereiches aus drei Waagsystemen besteht, und zwar werden vom Lastzug eine Schnellwaage, eine Neigungsskalenwaage und eine Federwaage belastet. Die Schnellwaage dient zur Vergrösserung des Wiegebereiches der Neigungsskalenwaage, die Federwaage zur Anzeige des Gesamtgewichtes für die Verstellung des Laufgewichtes der Schnellwaage. Die bekannte Waage arbeitet infolge der den Feder- waagen eigentümlichen grossen Fehlergrenzen von
1/2 bis l"/o, bei Lastgewichten, die nahe an den mittels des Laufgewichtes einstellbaren ganzen
Gewichtseinheiten, also nahe am Ende des Skalen- bereiches liegen, ungenau und nur eine zusätz- liche Kontrolle des Wiegeergebnisses kann in die- sen Gewichtsbereichen Klarheit schaffen.
Dazu kommt noch, dass die Federwaage noch andern Einflüssen unterliegt, welche ihre Fehler- grenzen von Va bis l"/o noch vergrössern können.
So betreibt sie über ein Zahngetriebe den Skalen- zeiger und wird durch die zu leistende Reibungs- arbeit abgebremst, ausserdem ist ihre Anzeige auch von der Seehöhe des jeweiligen Standortes der
Waage abhängig.
Die Erfindung zielt darauf ab, solche Fehlschaltungen auszuschliessen und die Zahl der
Schaltgewichte zu Beginn einer Wägung zu bestimmen, damit diese ohne Zeitverlust von Hand aus oder automatisch aufgesetzt werden können.
Sie besteht im Wesen darin, dass die Skala des Waagsystems mit den Zusatzgewichten anschlie- ssend an den normalen Skalenbereich eine zusätzliche Skala für einen übergangsbereich, z. B. im Ausmass von 20 kg, aufweist, innerhalb welches das Abheben und Aufsetzen der Zusatzgewichte erfolgt. Mit dem Skalenzeiger des Waagsystemes für das automatische Aufsetzen bzw. Abheben der Zusatzgewichte ist nach weiteren Merkmalen der Erfindung ein einen Rollen- oder Schleifkontakt tragender Arm verbunden, der über Kontaktsegmente läuft und die Stromkreise der Steuereinrichtungen zum Aufsetzen der Schaltgewichte schliesst, wobei jedem Schaltgewicht ein Kontaktsegment zugeordnet ist.
Zu gleichem Zweck können von dem mit dem Skalenzeiger bzw. mit der Zugstange der Federwaage verbundenen Arm auch Druck- oder Hebelschalter betätigt werden. Bei Waagen, die mit gewichtsregistrierenden Druckwerken ausgestattet sind, weisen die Merkmale der Registrierung, wie Stifte, Bohrungen od. dgl., am Bogen der Neigungswaage einen Registrierübergangsbereich auf.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Fig. 1 zeigt den Aufbau der erfindungsgemässen Waage, und zwar einer vollautomatischen Zusatzgewichts-Leuchtbildwaage mit zwei Zusatzgewichten in schematischer
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Darstellung, Fig. 2 und 3 eine Ansicht bzw.
Sei- tensicht der mit dem Skalenzeiger des Waag- systemes für das Aufsetzen der Zusatzgewichte verbundenen Schaltvorrichtung, Fig. 4 eine weitere Ausführung dieser Schaltvorrichtung und Fig. 5 die Skala des Waagsystemes für die Gewichtsanzeige.
Bei Belastung der Waagbrücke, deren Wägebereich z. B. durch Aufsetzen von zwei Zusatzgewichten von je 1000 kg auf 3000 kg erhöht werden kann, wird nach Fig. 1 der Lastzug 1 von zwei Waagsystemen aufgenommen, und zwar von einer Neigungswaage 2 und einer Federwaage 4.
Die Neigungswaage, die 1020 kg der Last übernehmen kann, weist eine Projektionsskala 3 mit einem Skalenbereich 3'von 1000 kg und anschlie- ssend einen Skalenbereich 3" von 20 kg, also insgesamt von 1020 kg auf (Fig. 5). Die über den normalen Gewichtswert von 1000 kg vorgesehe-
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nerhalb welchem die Zusatzgewichte aufgesetzt werden. Die Skala der Federwaage ist grob geteilt und bringt die gesamte Auswägung der Waage von 0 bis 3000 kg zur Anzeige. Mit dem Gewichtszeiger 5 der Federwaagenskala ist nach Fig. 2 und 3 ein Rollenarm 6 fest verbunden, dessen Rolle 7 auf Kontaktsegmenten 8, 9 läuft, wobei jedem der Zusatzgewichte 10, 11 ein Kontaktsegment zugeordnet ist.
Die Kontaktsegmente sind zur Rolle so angeordnet, dass diese bei dem Gewichtswert 1010 kg auf dem ersten Segment 8, bei dem Gewichtswert 2010 kg auf dem zweiten Segment 9 aufläuft, wodurch ein Kontaktschluss hergestellt wird, der das Abheben der Zusatzgewichte bewirkt. Das Abheben der Zusatzgewichte erfolgt somit in der Mitte des übergangsbereiches der Skala der Neigungswaage. Durch die Berührung der Rolle mit dem Kontaktsegment treten naturgemäss Reibungen auf, die eine ungenaue
Anzeige der Federwaage bewirken, die jedoch be- langlos für das Abheben der Zusatzgewichte ist.
Bei einer Belastung von 1010 kg kann die Rolle vor oder auf dem ersten Kontaktsegment stehen.
Steht sie vor dem Segment, so wird kein Zusatzgewicht abgehoben, die Leuchtbildskala 19 zeigt
1010 kg an. Steht die Rolle dagegen auf dem
Segment, so wird durch das Schliessen des Stromkreises ein Zusatzgewicht abgehoben, die Leucht- bildskala zeigt wieder 1010 kg an, u. zw. : 10 kg durch die Neigungswaage, die von 1010 kg auf
10 kg zurückgegangen ist und 1000 kg durch das Abheben des Zusatzgewichtes. Die Stromkreise der Steuereinrichtungen für das automatische Aufsetzen der Zusatzgewichte können auch mit einer an der Zugstange 20 der Federwaage angeordneten Schaltvorrichtung geschaltet werden. Nach Fig. 5 weist die Zugstange 20 einen Arm 21 auf, der an seinem Ende einen Rollen- oder Schleifkontakt 22 vorgesehen hat.
Bei Belastung der Federwaage bewegt sich die Zugstange in der Pfeilrichtung nach unten und der Rollen- oder Schleifkontakt kommt mit den Konktaktstreifen 23,24
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setzen der Zusatzgewichte 10, 11 erfolgt vorteil- haft mit Druckluftzylinder 12, 13, die von Ma- gnetventilen 14, 15 gesteuert werden. Die nötige
Pressluft erzeugt ein kleiner Kompressor 16 mit einem Windkessel 17. Jedes Zusatzgewicht besitzt einen eigenen Druckluftzylinder.
Wird die Waagbrücke mit beispielsweise
2500 kg belastet, so kommt in die beiden unabhängigen Waagsysteme der ihnen entsprechend der Übersetzung zufallende Lastzug 1. Das Neigungssystem 2 wird sich infolge der überlast bis zum Anschlag 18 bewegen. Die Federwaage 4 dagegen wird auf der groben Teilung den Gewichtswert 2500 kg anzeigen, wobei die Rolle 7 des Rollenarmes 6 über das Kontaktsegment 8 bis in die Mitte des Kontaktsegmentes 9 sich bewegt hat, wobei der hergestellte Kontaktschluss durch Rolle und Kontaktsegment über ein nicht dargestelltes Schaltgerät die Betätigung der pneumatischen Magnetventile bewirkt, wodurch die Druckluftzylinder betätigt und die zwei Zusatzgewichte abgehoben werden.
Bei Entlastung der Waage rollt die Rolle des Rollenarmes wieder über die Kontaktsegmente zurück, wobei die Magnetventile wieder gesteuert werden und die Zusatzgewichte sich aufsetzen. Die vorzugsweise pneumatische Betätigung der Zusatzgewichte wirkt sich auf die Waage schonend aus.
Bei halbautomatischem Betrieb wird durch den Kontaktschluss der Rolle 7 mit den Kontaktsegmenten 8, 9 eine Anzeigevorrichtung einge-
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Hand aufzusetzen bzw. abzuheben sind.
Bei Waagen mit Registrierung befinden sich die Registriermerkmale, z. B. Stifte, Bohrungen etc. am Bogen 25 der Neigungswaage, die wie die Projektionsskala einen Registrierübergangsbereich von 20 kg aufweisen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Waage, deren Lastzug zwei Waagsysteme belastet, von denen das eine Waagsystem, z. B. eine
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ist und das zweite Waagsystem, z. B. eine Federwaage, zur Steuerung der erforderlichen Zusatzgewichte dient, dadurch gekennzeichnet, dass die Skala (3) des Waagsystems mit den Zusatzgewichten anschliessend an den normalen Skalen-
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20 kg, aufweist, innerhalb welches das Abheben und Aufsetzen der Zusatzgewichte erfolgt.