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Anlage zur Versorgung der Brennkraftmaschinen von Flugzeugen mit Kraftstoff Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zur Versorgung der Brennkraftmaschinen von zur Ausführung von Kunstflügen bestimmten Flugzeugen mit Kraftstoff, bei welcher der Kraftstoff in der Normallage des Flugzeuges aus zwei Hauptbehältern unter Gefälle in einen Verbindungsbehälter geleitet wird.
Um bei Ausführung von Kunstflügen, insbesondere bei sogenannten Rückenflügen, eine klaglose und 5 durchlaufende Versorgung der Verbrennungskraftmaschine mit Brennstoff sicherzustellen, hat man bei Anlagen mit zwei Hauptbehältern, aus welchen der Kraftstoff einem Verbindungsbehälter (in der Normallage des Flugzeuges) unter Gefälle zugeleitet wird, bereits vorgeschlagen, Fallbehälter anzuordnen, die aber mit einem besonderen Einfüllstutzen versehen waren und nicht ein Glied des von der Kraftstoffpumpe abhängigen Kreislaufes gebildet haben.
D Der Kraftstoff wurde von der Pumpe direkt in den Vergaser gefördert. Bei einer allfälligen Undichtheit des Umschaltventiles des Fallbehälters kam es vor, dass der aus dem Hauptbehälter in den Vergaser geförderte Kraftstoff in den Fallbehälter eindrang und durch die Entlüftungsleitung herausfloss. Ausserdem verblieb in den Hauptbehältern bei vorzeitigem Umschalten auf die Zufuhr des Reservekraftstoffes eine beträchtliche Menge von unausgenütztem Kraftstoff zurück.
) Diese Nachteile werden durch die erfindungsgemässe Anlage dadurch vermieden, dass der zwischen Kraftstoffpumpe und Vergaser angeordnete Fallbehälter durch eine vom oberen Teil ausgehende Leitung und durch eine vom Boden desselben ausgehende und in ein Kraftstoffilter mündende Leitung und eine an diese Leitungen anschliessende gemeinsame Leitung mit dem Vergaser verbunden ist.
Dadurch wird in allenFluglagen eine störungsfreie Zufuhr von Kraftstoff zur Maschine gewährleistet.
) Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist dadurch gegeben, dass der Fallbehälter bei einer vorzeitigen Einschaltung erst nach Entleerung des Kraftstoffvorrates der beiden Hauptbehälter automatisch in Tätigkeit gebracht wird. Das wird dadurch erreicht, dass die beiden Kreise (Kraftstoffpumpenkreis sowie Fallkreis) beim Einschalten des Kraftstoffspeisehahnes in die Lage "Reserve" bis zur Entleerung der Hauptbehälter gleichzeitig in Tätigkeit bleiben.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes zeigt die Zeichnung, wo eine Kraftstoffanlage gemäss der Erfindung schematisch dargestellt ist.
Die Kraftstoffanlage umfasst zwei Hauptbrennstoffbehälter 2 und 3, einen Verbindungsbehälter 12, einen Fallbehälter 1, ein Kraftstoffilter 27,28 mit einer Handpumpe 20 und einem Ventil 29, eine motorisch angetriebene Kraftstoffpumpe 7, einen Kraftstoffdruckmesser 4,5, Kraftstoffleitungen 9, 10,16, 17, 19, 22, 25 und 26 und die Behälterentlüftungsleitungen 8,11, 14 und 21.
Aus den beiden Hauptbrennstoffbehältern 2 und 3, die als Flügelbehälter ausgebildet sind, fliesst der Kraftstoff bei Normallage des Flugzeuges unter Gefälle durch die Verbindungsleitungen 10 und 16 in den Verbindungsbehälter 12 über ein T-Formstück 13, in dem sich eine Kugel befindet, die bei Neigung des Flugzeuges ein Überlaufen des Kraftstoffes aus einem der Behälter 2 oder 3 in den andern verhindert. Aus dem Verbindungsbehälter 12 wird der Kraftstoff mittels einer Handpumpe 20 oder mittels einer Motorpumpe 7 über die Leitung 9 den Kraftstoffilter 27 für den Kreis des Hauptkraftstoffbehälters und die Leitung 17 angesaugt. Aus der Motorpumpe 7 wird der Kraftstoff durch die Leitung 25 in den Fallbehälter 1 gefördert, der so ständig mit Kraftstoff gefüllt ist. Der Kraftstoff strömt durch den Fallbehälter 1 und durch die Leitungen 19 und 22 in den Vergaser 23.
Bei einer Störung der Kraftstoffzufuhr, z. B. durch Aussetzen der Pumpe 7, wird über die an dem Fallbehälter l oben angeschlossene Leitung 19 und die Leitung 22 Kraftstoff dem Vergaser 23 so lange zufliessen, bis der Spiegel des Kraftstoffes im Behälter 1 unter die
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Mündung der Leitung 19 sinkt. Der Motor beginnt schon vorher unregelmässig zu arbeiten. Man öffnet dann das Ventil 29 und es fliesst dann Kraftstoff aus dem Behälter 1 mit Gefälle über die vom Boden des Behäl- ters abgehende Leitung 26 und den Kraftstoffilter 28 zum Vergaser 23, bis der ganze Inhalt des Behälters
1 erschöpft ist.
In der Rückenfluglage wird die Entlüftungsleitung 14 des Verbindungsbehälter 12 durch ein Kugel- ventil 15 geschlossen. Dadurch wird verhindert, dass durch diese Leitung Kraftstoff ausfliesst. Der Kraftstoff strömt dann durch das Saugrohr 24 und die Saugleitungen 9 und 17 so lange in die Motorpumpe 7, bis der Kraftstoffspiegel im Behälter 12 unter die Ausmündung der Saugleitung 24 sinkt. Bei Rückkehr des Flugzeuges in die Normallage füllt sich der Verbindungsbehälter 12 wieder mit Kraftstoff.
Die Entlüftung der beiden Hauptbehälter 2 und 3 erfolgt durch das Rohr 11 und die anschliessende gemeinsameRohrleitung 21. Der Verbindungsbehälter 12 ist durch die Leitung 14 in einen der Hauptbehälter 3 entlüftet. Bei Rückenflug hingegen wird der Verbindungsbehälter 12 über das T-Formstück 13, die Verbindungsleitungen 10 und 16 in den Raum der Kraftstoffbehälter 2 und 3 entlüftet. Im Fallbehälter 1 ist ein Entlüftungsventil 18 mit einer Drosseldüse eingebaut, welche die Luft und überschüssigen Kraftstoff abführt und von welchem die Leitung 8 in den Raum des Kraftstoffbehälters 2 führt.
Durch die so ausgebildete Kraftstofförderanlage wird eine Reihe bedeutender Vorteile erzielt.
Der Fallbehälter besitzt keinen Füllstutzen und ist bei Betrieb des Flugzeuges stets voll, so dass es nicht nötig ist, ihn zu kontrollieren und nachzufüllen.
Der Fallbehälter gleicht den Kraftstoffdruck, der von der Kraftstoffpumpe erzeugt wird, aus und entfernt die Luft, die allfällig in die Kraftstoffleitung gelangt, so dass diese Luft nicht in den Vergaser gelangt. Dadurch wird die Betriebssicherheit wesentlich erhöht.
Die Anordnung der Behälter verringert die Menge des unausgenützten Kraftstoffes in den Hauptbehältern nach Umschalten auf die Reserve auf Null.
Die Speisung des Motors mit Kraftstoff ist bei allen Kunstflugmanövern, insbesondere bei Rückenflügen, in allen Lagen des Flugzeuges gesichert.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Anlage zur Versorgung der Brennkraftmaschinen von Flugzeugen mit Kraftstoff, bei der der Kraftstoff in der Normallage des Flugzeuges aus zwei Hauptbehältern unter Gefälle in einen Verbindungsbehälter geleitet wird, dadurch gekennzeichnet, dass der zwischen Kraftstoffpumpe (7) und Vergaser (23) angeordnete Fallbehälter (1) durch eine vom oberen Teil ausgehende Leitung (19) und durch eine vom Boden desselben ausgehende und in ein Kraftstoffilter (28) mündende Leitung (26) und eine an diese Leitungen anschliessende gemeinsame Leitung 22 mit dem Vergaser (23) verbunden ist.