AT1904U1 - Fahrbahnbegrenzungskörper - Google Patents
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Abstract
Beschrieben wird ein Fahrbahnbegrenzungskörper (1), insbesondere eine Leitschiene, welche ein aus Kunststoffabfall gebildeter Spritzguß-, Preß- oder Extrusionskörper ist, in den ein oder mehrere bewehrende Verstärkungselemente, z.B. Seile (6, 7), eingefügt sind.
Description
AT 001 904 Ul
Die Erfindung betrifft einen Fahrbahnbegrenzungskörper, insbesondere Leitschiene.
Zur Fahrbahnbegrenzung, insbesondere auf Autobahnen, werden üblicherweise Leitschienen aus Metall, die an Pfosten angebracht werden, oder aber auch Begrenzungskörper aus Beton verwendet, die auf dem Boden aufgestellt werden und sich von einem massiven, breiten Basisteil nach oben gemäß einem konkaven Profil verjüngen. Die bekannten Fahrbahnbegrenzungskörper haben sich in der Vergangenheit bei Unfällen, beim Aufprallen von Kraftfahrzeugen und Personen, häufig als nachteilig erwiesen, indem sie selbst zufolge ihrer Starrheit zu schweren Verletzungen von Unfallopfern, wie zu Abtrennungen von Gliedmaßen, führten.
Ziel der Erfindung ist daher die Schaffung eines Fahrbahnbegrenzungskörpers, wie insbesondere einer Leitschiene, mit dem bzw. mit der bei einem Aufprall eine Dämpfungswirkung erzielt wird, so daß die Unfallfolgen vielfach gemildert werden können.
Die Erfindung zielt weiters darauf ab, Kunststoffabfälle in einer wirtschaftlichen Weise einer Wiederverwertung zuzuführen, wodurch in der Folge auch Material wie Aluminium bzw. Stahl, die für Leitschienen in der Regel verwendet werden, als Rohstoffe eingespart werden können.
Der erfindungsgemäßen Fahrbahnbegrenzungskörper ist demgemäß dadurch gekennzeichnet, daß der Körper ein aus Kunststoffabfall gebildeter Spritzguß-, Preß- oder Extrusionskörper ist, in den ein oder mehrere bewehrende Verstärkungselemente eingefügt sind.
Ein derartiger aus Altkunststoff hergestellter, mit einer Bewehrung versehener Fahrbahnbegrenzungskörper kann mit der erforderlichen Verformbarkeit in dem Sinne ausgebildet werden, daß bei einem Aufprall kinetische Energie vernichtet wird, so daß der Aufprall gedämpft wird. Auch kann die Materialfestigkeit so gewählt werden, daß es zu keinem Splittern und Sprödbruch kommt, damit die Gefahr von Verletzungen durch abgebrochene oder abgesplitterte Teile reduziert wird. Die Haupt-Festigkeit im Sinne einer Auffang-(Leitschienen)funktion wird durch die bewehrenden Verstärkungselemente erzielt, wobei eine Festlegung der gewünschten Eigenschaften innerhalb enger Grenzen möglich ist. Andererseits erlaubt die Verwendung von Altkunststoff bzw. Kunststoffabfällen eine preiswerte Herstellung und ein ökonomisches Kunststoff-Recycling, wobei von Vorteil ist, daß 2 AT 001 904 Ul die gesammelten Plastikteile nur grob vorgewaschen bzw. gereinigt und gegebenenfalls zerkleinert werden müssen; Fremdkörper-Anteile, wie Flaschen-Metallverschlußteile, müssen nicht abgetrennt werden.
Der vorliegende Fahrbahnbegrenzungskörper kann an sich nur aus Kunststoffabfällen hergestellt werden, sofern ein ausreichend großer Anteil an Thermoplastmaterial gegeben ist. Um die zerkleinerten Kunststoffabfälle sicher zu einem fest-elastischen Verbund zu formen, ist es jedoch von besonderem Vorteil, wenn der Körper unter Beigabe eines Kunstharzbindemittels und/oder unter Beigabe von bindendem Kunststoffneumaterial gebildet ist. Für die angestrebte einfache Herstellung ist es besonders vorteilhaft, wenn der Körper ein Spritzguß- oder Extrusionskörper ist, welcher aus überwiegend oder nur Thermoplastmaterial enthaltendem Kunststoffabfall gebildet ist.
Andererseits können aber auch Duroplaste verwendet werden, und es hat sich demgemäß als günstig erwiesen, wenn der Körper ein aus einem Gemenge von überwiegend oder nur duroplastischem Abfallmaterial in zerkleinerter Form und einem duroplastischen Kunstharzbindemittel gebildeter Preß-, Spritzguß-, oder Extrusionskörper ist.
Eine hinsichtlich ihrer elastisch-dämpfenden Eigenschaften besonders vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fahrbahnbegrenzungskörpers ist dadurch gekennzeichnet, daß der Körper die Form einer Leitschiene hat und daß als Verstärkungselemente zumindest ein, vorzugsweise zwei längslaufende Seile oder Stangen eingefügt sind. Hierbei ist es für die Montage auch von Vorteil, wenn die Seile oder Stangen in längslaufenden Kanälen des Körpers angeordnet sind. Um einen einfachen Zusammenbau im Sinne eines Einschnappens der Seile oder Stangen in die Kanäle zu ermöglichen, ist es ferner günstig, wenn die Kanäle zur Rückseite des Körpers hin geschlitzt sind.
Zur Befestigung der Leitschienen an Pfosten bzw. Pfählen ist es weiters von Vorteil, wenn die Seile oder Stangen an ihren Enden mit Befestigungsösen versehen sind.
Eine andere vorteilhafte Ausführungsform ist schließlich dadurch gekennzeichnet, daß der Körper die Form eines Breitfuß-Fahrbahnbegrenzers hat, in dessen Fußzone ein massiver Beschwerungskörper, z.B. aus Gußeisen oder Beton, eingefügt 3 AT 001 904 Ul ist. Durch den massiven, schweren Beschwerungskörper kann dabei die erforderliche Standfestigkeit erzielt werden, um den Fahrbahnbegrenzungskörper einfach entlang von Straßen und Autobahnen aufstellen zu können.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen sowie unter Bezugnahme auf die Zeichnung noch weiter erläutert, in der Fig.l eine schaubildliche Ansicht eines Fahrbahnbegrenzungskörpers in Form einer Leitschiene zeigt;
Fig.2 einen Querschnitt durch eine gegenüber Fig.l modifizierte Leitschiene darstellt; und Fig.3 einen Querschnitt durch einen Breitfuß-Fahrbahnbegrenzungskörper veranschaulicht.
In Fig.l ist ein Fahrbahnbegrenzungskörper in Form einer Leitschiene 1 mit an sich herkömmlicher Form, jedoch mit einem aus Kunststoffabfallen hergestellten Körper 2 gezeigt. Dieser Körper 2 hat an seiner Rückseite 3 (d.h. an der im montierten Zustand von der Fahrbahn abgewandten Seite) zwei in Schienenlängsrichtung verlaufende Kanäle 4, 5, in die als bewehrende Verstärkungselemente Seile 6, 7 eingesetzt sind. Die Kanäle 4, 5 können dabei an der Rückseite 3 des Körpers 2 in schmalen Schlitzen 8, 9 münden, so daß die Seile 6, 7 durch Einschnappen in den Kanälen 4, 5 montiert werden können (bzw. der Leit-schienen-Körper 2 auf die Seile 6, 7 aufgeschnappt werden kann).
Zur Befestigung der Leitschiene 1 am herkömmlichen Pfosten (nicht gezeigt) können an den Enden der Seile 6, 7 Befestigungsösen oder -laschen 10 angebracht werden.
Bei der Leitschiene 1 gemäß Fig.2 sind die als Verstärkungselemente vorgesehenen Seile 6, 7 im Körper 2' eingegossen.
Anstatt der Seile 6, 7 können bei beiden Ausführungsformen selbstverständlich auch andere Verstärkungselemente, wie insbesondere Stangen, eingesetzt werden.
In Fig.3 ist ein als Breitfuß-Fahrbahnbegrenzer 11 ausgebildeter Fahrbahnbegrenzungskörper im Querschnitt gezeigt, wobei ersichtlich ist, daß in der Fußzone 12 des Körpers 2" dieses Fahrbahnbegrenzers 11 als Verstärkungselement ein Beschwerungskörper 13 eingegossen ist, der insbesondere aus Gußeisen oder Beton besteht.
In allen gezeigten Ausführungsbeispielen besteht der Körper 2; 2'; 2" aus Kunststoffabfall-Material, wobei Thermoplaste ebenso wie Duroplaste Verwendung finden können. Nachfolgend wird 4 AT 001 904 Ul die Herstellung von Breitfuß-Fahrbahnbegrenzer 1 bzw. 11 aus derartigen Kunststoffabfällen beispielhaft noch mehr im einzelnen beschrieben:
Beispiel 1:
Zur Herstellung z.B. einer Leitschiene gemäß Fig.l wird KunstStoff-Altmaterial, welches überwiegend oder nur Thermoplaste enthält, auf ungefähr 5 mm bis 30 mm große Stücke vorzerkleinert; diese zerkleinerten Stücke werden dann einer Schneckenspritzgußmaschine aufgegeben, wobei das Material in der Schnecke durch die innere Reibung ausreichend stark erhitzt wird, so daß es weich wird, um in der Folge die gewünschten Spritzgußkörper zu erhalten.
Als Alternative können die Leitschienen, insbesondere gemäß Fig.l, auch in einem Schneckenextruder in Form von Extrusionsprofilen bzw. Extrusionskörpern erzeugt werden.
Um gegebenenfalls, etwa wenn außer thermoplastischem Kunststof fmaterial auch andere Kunststoffabfälle enthalten sind, eine gute Bindung des hergestellten Körpers sicherzustellen, kann dem der Spritzgußmaschine oder dem Schneckenextruder zugeführten zerkleinertem Altmaterial auch ein Kunstharzbindemittel zugegeben werden, welches thermoplastisch, aber auch duroplastisch sein kann. Als Bindemittel könnte auch ein Kunststoffneumaterial, insbesondere ein thermoplastisches Kunststoffneumaterial, zugegeben werden.
Beispiel 2:
Ein überwiegend oder nur duroplastisches Altmaterial enthaltendes Kunststoffabfallmaterial wird zu einem Granulat mit einer rieselfähigen Korngröße (etwa 0,5 mm bis maximal 5 mm) zerkleinert. Sodann wird dem Granulat ein Kunstharzbindemittel, gegebenenfalls ein thermoplastisches Kunststoffneumaterial, zugegeben.
Im Fall der Zugabe eines duroplastischen Kunstharzbindemittels kann das rieselfähige Material sodann - beispielsweise unter Einsetzen der bewehrenden Verstärkungselemente 6, 7 bzw. 13 - verpreßt werden, um so die Preßkörper bzw. Fahrbahnbegrenzungskörper zu erhalten. Anstatt eines Verpressens kann auch eine Verarbeitung in einer Schneckenspritzgußmaschine mit geheizten Formen vorgesehen werden, um so Spritzgußkörper zu erhalten. Überdies ist hier auch die Verarbeitung zu 5 AT 001 904 Ul
Strangprofilen mit Hilfe eines Extruders und einer geheizten Durchlaufform denkbar.
Bei Zugabe von thermoplastischem Neumaterial zum zerkleinerten duroplastischem Altmaterial kann der Einsatz einer Schneckenspritzgußmaschine mit gekühlten Formen oder aber der Einsatz eines Extruders mit gekühlten Durchlaufformen zur Herstellung der Fahrbahnbegrenzungskörper vorgesehen werden. 6
Claims (9)
- AT 001 904 Ul Ansprüche: 1. Aus Kunststoffabfall gebildeter Fahrbahnbegrenzungskörper, insbesondere Leitschiene, vorzugsweise in Form eines Extrusions-körpers, dadurch gekennzeichnet, daß in den Körper, der gegebenenfalls ein Spritzguß- oder Preßkörper ist, ein oder mehrere bewehrende Verstärkungselemente, wie an sich bekannt, eingefügt sind.
- 2. Fahrbahnbegrenzungskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper unter Beigabe eines Kunstharzbindemittels und/oder unter Beigabe von bindendem Kunststoffneumaterial gebildet ist.
- 3. Fahrbahnbegrenzungskörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper ein Spritzguß- oder Extrusionskörper ist, welcher aus überwiegend oder nur Thermoplastmaterial enthaltendem Kunststoffabfall gebildet ist.
- 4. Fahrbahnbegrenzungskörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper ein aus einem Gemenge von überwiegend oder nur duroplastischem Abfallmaterial in zerkleinerter Form und einem duroplastischen Kunstharzbindemittel gebildeter Preß-, Spritzguß-, oder Extrusionskörper ist.
- 5. Fahrbahnbegrenzungskörper in Form einer Leitschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Verstärkungselemente zumindest ein, vorzugsweise zwei längs-laufende Seile, wie an sich bekannt, oder Stangen eingefügt sind.
- 6. Fahrbahnbegrenzungskörper nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Seile oder Stangen in längslaufenden Kanälen des Körpers, wie an sich bekannt, angeordnet sind.
- 7. Fahrbahnbegrenzungskörper nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle zur Rückseite des Körpers hin geschlitzt sind.
- 8. Fahrbahnbegrenzungskörper nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Seile oder Stangen an ihren Enden mit Befestigungsösen, wie an sich bekannt, versehen sind.
- 9. Fahrbahnbegrenzungskörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper die Form eines Breitfuß-Fahrbahnbegrenzers hat, in dessen Fußzone ein massiver Beschwerungskörper, z.B. aus Gußeisen oder Beton, eingefügt ist. 7
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1998
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