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Österreichische PATENTSCHRIFT Nr. 18837.
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(OHIO, V. ST. A.).
Feuerwafenrohr mit Einrichtung für Rückstossgegenwirkung.
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und Geschütze.
Bei der gewöhnlichen Feuerwaffe treiben die Pulvergase das Geschoss durch das Rohr bezw. den Lauf und treten an der vorderen Mündung der letzteren aus. Sie haben hiebei nur die Wirkung, das Geschoss fortzubewegen, wobei durch den Explosionsdruck nachteilige Heanspruchungen sowohi im Rohr oder Lauf, als in den Lafetten bezw. Gewehr-
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auftritt, teils auf die Reaktion zwischen den aus dem Rohr austretenden Pulvergasen und der vor dem Rohr liegenden Luftmasse. Zweck der Erfindung ist, die Treibkraft der
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sie aus dem Rohr bezw.
Lauf austreten, einen Teil ihrer Treibkraft dem Rückstoss entgegenwirken lassen und dass zugleich ihr Druck, ihre Bewegungsrichtung, Geschwindig- keit und Menge so geregelt wird, dass der Rückstoss herabgemindert wird, der durch die Reaktion der aus dem Rohr austretenden Pulvergase verursacht wird und dass daher das Abfeuern ruhiger und mit weniger scharfem Knall stattfindet.
Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, dass in dem vorderen Endteile des Knhrcs bezw. Laufes der Feuerwaffe, der mit dem übrigen Teil aus einem Stück bestehen
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niicbeu im Rohr oder Lauf Kanäle nach aussen führen, die dazu dienen, die Treibwirkung und die Richtung der Bewegung der Pulvergase zu regeln.
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dem Rückstoss entgegenwirken und von den Anfsehtagnächen rückwärts durch die Kanäle nach aussen entweichen, wobei die Reaktion der ausströmenden Pulvergase gegen die äussere Luftmasse dem Rückstoss beim Abfeuern weiter entgegenwirkt.
Dieses Ausströmen von Pulvergasen nach rückwärts durch geneigte Kanäle hat weiter zur Folge, dass die Menge, der Druck und die Geschwindigkeit der vorn aus der Mündung des-Rohres oder Laufes hervorströmenden Pulvergaso sehr herabgemindert und daher auch der Toit des Rückstosses vermindert wird, der auf die Reaktion der Pulvergaso zwischen dem Rohr oder dem Lauf und der vor diesen stehenden Luftmasse zurückzuführen ist.
Man stellt die Ringnuten im Querschnitt zweckmässig dreieckig her, wobei eine Seite des Dreiecks senkrecht zur Seelenachse steht, während eine zweite Seite nach rück- wärts gegen die Seelenachse geneigt ist. Bei einer solchen Ausführung können die Pulvergase auf die Aufsch ! agnäche der Ringnuten am stärksten einwirken.
Zur Erreichung des besten Ergebnisses sollte der Durchgangsquerschnitt der Kanäle und die Grösse der Aufschlagfläche jeder Nut in einer solchen Beziehung stehen, dass die gewünschte Stosskraft der Pulvergase gegen die Aufschlagfächen und die gewünschte Reaktion der aus den geneigten Kanälen nach rückwärts hervorströmenden Gase erreicht wird und zugleich hiemit die zweckmässigste Herabminderung der Menge, Geschwindigkeit und Spannung der aus der Rohr- oder Laufmündung hervorströmenden Pulvergase, damit der betreffende Teil des Rückstosses möglichst abgeschwächt werde.
Wie schon erwähnt, empfiehlt es sich, näher gegen die Rohrmündnng hin eine grössere Aufschlag-be < . w. Widerstandsfläche zu haben, als weiter davon entfernt und dementsprechend muss auch der gesamte Durchgangsranm, den die geneigten Kanäle bieten, nach der RohrmUndung zu grösser sein, als weiter davon entfernt.
Wenn also beispielsweise Ringnuten mit Aufschlagflächen gewählt werden, so Liasste die am wenigsten tiefe Ringnut am weitesten von der Mündung des Rohres oder Laufes entternt sein. Wenn andererseits eine zusammenhängende ! Schraubennut im Innern des Rohres oder Laufes eingedreht ist, so müsste auch diese ihre geringste Tiefe an demjenigen Ende haben, welches von der Mündung am weitesten entfernt ist, während die Gangtiefe der Schraubennut weiter nach der Mündung zu allmählich grösser wird. Immer muss damit auch der Gesamtdurchgangsquerschnitt, den die geneigten Kanäle bieten, in Einklang stehen.
Auf diese Weise wird nicht nur dem Rückstoss durch die nach rückwärts ausströmenden Pulvergase kräftig entgegenwirkt, es findet auch eine Herabminderung der Schlagkraft der vorn aus der Rohrmündung ausströmenden Puhergase statt und somit wird auch der Huckstoss, soweit er auf diese Ursache zurückzuführen ist, beträchtlich ab- geschwächt.
In den beiliegenden Zeichnungen zeigt Fig., 1 einen Längsschnitt durch den Mündungsendtoil eines mit einer solchen Einrichtung versehenen Feuerwaffenrohres.
Fig. 2 ist eine Seitenansicht zur Fig. 1,
Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt durch eine andere Ausführungsform der Einrichtung ; d6 Fig. 4 und 5 zeigen Querschnitte.
Bei den in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispielen nimmt der Aussen- durchmesser dos Mündungsendteiles 1 des Feuerwaffonrohres von hinten nach vorne bis zu der Stelle 2, die in einigem Abstande von der Mündung des Rohres gelegen ist, zu. Von dieser Stelle 2 an bis zur Mündung ist der Aussendurchmesser des Rohres wieder geringer, wie bei 3 ersichtlich ist. Eine Anzahl von Ringnuten 4 ist in d) e Seelenwand dieses Mundungsendteils eingeschnitten. Die Vorderflächen 5 dieser Nuten bilden die Wider- standsnächen für die nach vorn gerichtete Treibwirkung der Gase.
Diese Flächen 5 werden daher am besten senkrecht zur Seelenachse angeordnet, während die Flächen 6 zur Seelen- achse geneigt sind. Hervorzuheben ist, dass die Tiefe der Ringnuten 4 gegen die Rohr- mündung zu allmählich derart zunimmt, dass jede folgende Ringnut der Strömung der Gase einen grösseren Widerstand entgegensetzt, als jede vorhergehende Ringnut. Da die Dicke der Rohrwand entsprechend der Tiefe einer Ringnut nach vorne zu grösser ist, als in dem nach hinten gelegenen Teile des Rohres, in welchem sich Ringnuten befinden, so wird auch eine angemessene grössere Widerstandsfähigkeit an den betreffenden Stellen erreicht : Vorteilhaft bleibt der vorderste Endteil 7 des Rohres frei von Nuten.
Durch die Rohrwandung führen aus einigen oder aus allen Ringnuten Kanäle 8, welche nach auswärts und rückwärts geneigt sind, aber auch zur Seelenachse radial an-
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geordnet sein könnten. Bei der dargestellten Ausführungsform sind derartige, nach rück- wärts geneigte Kannle jeder Widerstandsfäche 5 gegenüber angeordnet, doch können auch einzelne Widerstandsftächen ohne solche Kanäle vorhanden sein. Es empfiehlt sich, die achten Durchmesser dieser Kanäle der Grosse der Widerstandsfläche anzupassen, so dass also die weiter nach rückwärts liegenden Kanäle geringeren Durchmesser besitzen, als die weiter nach vorn liegenden.
Um ferner die aus dem Rohr durch diese Kanäle austretenden Pulvergaso über eine so weite Zone wie nur möglich zu verteilen, ist der Neigungswinkel der Kanäle von hinten nach vorn zu grösser gewählt (Fig. 3). Die Auswärtsneigung sämtlicher Kanäle ist aber derart, dass nach hinton eine Zone von Pulvergasen freibleibt, um die Bedienungsmannschaft nicht zu belästigen.
Zweckmässig werden die Kanäle in den einzelnen Reihen gegeneinander versetzt angeordnet (Fig. 2), damit keine Schwächung der Rohrwand nach einer bestimmten Erzeugenden stattfindet
Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform ist eine Schraubengangnut im Innern des Geschützrohres eingeschnitton. Diese Schraubengangnut 9 nimmt von hinten nach
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dieser Nut nach aussen fuhren, weiter nach hinten kleineren Durchmesser als weiter nach vorn. Die Vorderfläche 10 dieser Schraubengangnut bietet ebenfa ! den nach vorn treibenden Pulvergasen einen erheblichen Widerstand und die Kanäle 8 münden innen im Rohr hinter der Vordernäche jtü oder dicht an derselben aus.
Diese Kanäle sind am besten zwischen den zwischen den Zügen der Rohrseele verbleibenden Feldern anzuordnen, demit die Einwirkung dieser Felder auf das Geschoss nicht gestört werde.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich, ist bei dieser Ausführungsform der Vorderteil des Rohres auf dem rückwärtigen Teile besonders aufgeschraubt. Zu diesem Zwecke ist der Vorderteil 1 hinten mit Muttergewinde versehen, welches auf Aussengewinde des Hinderteils passt.
Man kann daher den Vorderteil abschrauben, um ihn zu besichtigen oder zu reinigen.
Wie Fig. 4 zeigt, liegen die gegen die Seelenachse geneigten Kanäle 8 in durch die Seelenachse gelegt gedachten Längsebenen. Hiebei wird durch die Reaktion der nach hinten ausströmenden Pulvergase lediglich eine nach vorn gerichtete Schuhwirkung auf das Rohr erzielt, die dem Rückstosse entegenwlrkt. Ordnet man dagegen die Kanäle 12 geschränkt und geneigt an (Fig. 5), bo kann man dadurch in einem gewissen Grade dem Bestreben des Geschützrohres, unter der Wirkung der Züge beim Abfeuern sich zu drehen, entgegenwirken.
Wenn auch bei den dargestellten. Ausfuhrungsformen überall Kanäle in Verbindung mit Widerstandsnächen dargestellt sind. so sei bemerkt, dass von der vorliegenden Erfindung auch insoferne vorteilhaft Gebrauch gemacht werden kann, wenn Widerstandsflächen und Kanäto voneinander getrennt angeordnet sind oder, wenn nur Kanäle oder nur Widerstands- fachen angewendet werden. Werden Kanäle ohne Nuten mit Widerstandsflächen verwendet, so erhalten sie ihre Stelle hinter dem Teile, der die Nuten enthält.
Dadurch ermöglichen sie die Energie der Pulvergase nutzbar zu machen, bevor diese den Teil des Rohres erreichen, an welchem die Widerstandafächen der Nuten ihre Wirkung ausüben. Überdies bieten auch hinter den Widerstandsflächen der Nuten liegende Kanäle einen gewissen Widerstand gegen die nach vorn gerichtete Strömung der Pulvergase ;
auch erzielen sie Vorteile durch das Ablenken, Umkehren eines Teiles der Strömung und die Herabminderung der Hauptströmung. Die zu wählende Lange des mit Widerstandsnächen und Kanälen zu versehenden Rohrteiles richtet sich darnach, wie lange eine Einwirkung der Pulvergase
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(Fig. 1 j, als von Schraubengangnuten mit solchen Flächen (Fig. 3) empfiehlt es sich, die Kanäle den Zügen folgend und dicht an den Aufschlagflächen anzuordnen, wie dies auch aus den Fig. 1 und 3 ersichtlich ist.
Die Kanä) a brauchen nicht, wie dargestellt, rings um das Rohr verteilt, angeordnet werden. In gewissen Flillen kann sich die Anordnung dieser Kanäle z. B. auf die rechte und linke Seite des Rohres beschränken : überhaupt kann diese Verteilung ganz ver-
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