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Österreichische PATENTSCHRIFT ? 18498. FRANZ BENNO LASKA IN BRÜX (BÖHMEN).
Tierfalle.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Tierfalle, welche sich zum Fange aller Haarraubtiere und Nager eignet und unterirdisch, d. h. in gedeckter Stellung angeordnet ist. Zu derselben führen von der Erdoberfläche kanal-oder rohrförmige Eingänge, welche oberhalb der ; n der Falle benndlichen, bekannten Falltüren münden.
Diese Tiertalle hat vor den bekannten Fallen und sonstigen Fangvorrichtungen wesentliche Vorteile und kann in vielen Modifikationen verwendet werden, so z. D. in hohlen Bäumen, in Kanälen, Durchlässen, in Mauernischen u. dgl.
Bei der Konstruktion der Falle ist man von dem Gedanken ausgegangen, dass die meisten Raubtiere, welche hier in Betracht kommen, Höhlenbewohner sind, oder doch gerne in Höhlen hineingehen, sei os, um zu ruhen und zu verdauen, um Schutz vor ungünstiger Witterung zu suchen, oder sei es ans Neugierde oder infolge Witterung von Ködern Beim Einschlupfen in Höhlen und Gänge sind die meisten Tiere auch vertrautet'und sorgloser, da ihnen bisher in solchen keine Gefahr drohte und die ererbte Vorsicht nur gegen Fallen und Fangeisen auf der Erde gerichtet ist. Ausserdem sind die Höhlen dunkel, die Tiere lassen sich infolgedessen leichter täuschen, wenn auch das Innere der Fallen nicht ganz natürlich hergerichtet ist.
Die Fallen können so gross gemacht werden, dass man mehrere Tiere darin fangen kann und da die bereits gefangenen Tiere den sich der Falle nähernden Tieren nicht sichtbar sind, werden letztere nicht abgeschreckt, gleichfalls in die Falle zu gehen.
Den gefangenen Tieren werden keine oder nur geringfügige Verletzungen zugefügt und können dieselben nachher in schneller Weise getötet werden, während bei den bekannten Fallen die Tiere oft langwährenden Qualen ausgesetzt waren. Bei Anwendung vorliegender Falle kann es nicht vorkommen, dass gefangene Tiere durch Selbstverstümmelung (sog. Ausschneiden des Fuchses) sich frei machen oder die Falle verschleppen. Ferner kann vorliegende Falle durch Wittorungseinnüsso in ihrer Funktion nicht gestört werden, da einerseits Regen und Schnee nicht in die Falle selbst eindringen können, andererseits keine Teile vorhanden sind. welche fostfrieren bezw. zwischen denen sich Eisstückchen etc. festsetzen können.
Eine einmal hergerichtet Falle kann lange Jahre ohne irgendwelche Reparaturen Dienste tun und je länger eine solche Falle steht, desto natürlicher wird ihre Umgebung und desto harmlosar für die Tiere der Eingang zu derselben erscheinen. Menschen und Haustiere können durch diese Falle nicht beschädigt worden ; auch kann dieselbe nicht gestohlen werden,
Sehr gut ist'diese Falle auch zum Fang von Pelztieren geeignet. Die Falle kann während der Zeit, in welcher der Pelz dieser Tiere von geringerem Werte ist (also im Sommer) festgestellt werden ; die Tiere gewöhnen sich an dieselbe sogar als Aufenthaltsort und gehen ganz harmlos zur gewünschten Zeit hinein, wenn sie zum Fang vorbereitet wurde. Durch das Fangen wird der Pelz durchaus nicht beschädigt.
In der Zeichnung ist eine diesen Erfordernissen Rechnung tragende Falle dargestellt, und zwar zeigt : Fig. 1 einen Schnitt nach der Linie B- B in Fig. 3 ; Fig. 2 einen Schnitt
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In einem zum Zwecke der unterirdischen Anordnung der Falle ausgehobenen Erdloch wird ein Kasten aufgemauert oder ein aus Schamotte, Zement, Blech oder Holz hergestellter Kasten X versenkt. Dieser Karten erhält einen mit Ösen oder Handgriffen ver- sehenen, geeigneten Deckel 2 aus demselben Material. Der Kasten 1 hat Eingangsöffnungen, welche mit Stutzen versehen sind, an welche passende Röhren 3 gesteckt worden.
Zu diesen Röhren 3 können Drainageröhren verwendet worden, welche an der unteren Hälfte zweckmässig mit Abflussöffnungen 4 versehen werden, damit das eindringende Regenwasser in den Erdboden sickert und nicht in die Falle gelangt. Ebenso kann der Boden des Kastens 1 mit Ab6usslöchern 4 versehen werden. Die Zugangsröhren 8 können, wie aus Fig. 6 er- sichtlicb, verzweigt sein, so dass man von den verschiedensten Stellen aus Zugänge zur Falle schaffen kann.
In den Kasten 1 wird die eigentliche Falle eingesetzt. Dieselbe besteht aus zwei starken zweckmässig hölzernen Seitenwänden 5, die mit Bandeisen beschlagen sind und oben Ösen 6 zum Anbringen der Taue einer Hebevorrichtung haben. In ihrem mittleren Teile sind die Seitenwände 5 durch Bretter 7 miteinander verbunden und am unteren Teile befinden sich zwischen den Seitenwänden 5 Gitter 8, um in den Kasten hineinsehen zu können. Der so gebildete Kasten wird unten durch einen herausziehbaren Boden 9 abgeschlossen. Am untersten Ende dieses Kastens sind Haken 10 zum Befestigen eines mit einer geeigneten Zuschnüreinrichtung versehenen Sackes 11 angebracht.
Am oberen Teile des Kastens befinden sich zwischen den Seitenwänden 5 zweckmässig gegen die Mitte des
Kastens geneigte oder horizontale Verbtendbrotter 12, welche in der Mitte zwischen sich eine Öffnung frei lassen, in welcher der Köder an einem Haken 13 hängt. Diese Verblend- bretter sind zweckmässig an einem Scharnier oder an einer Wolle beweglich so angebracht, dass sie aufklappbar sind, damit man zu den Trittbrettern und Falltüren gelangen kann.
An ihren Enden mhon sie auf kurzen Holzleisten oder durchgesteckten Stiften und sind so befestigt, dass die Tiere sie nicht bewegen können. Genau in der Höhe der Eintritts- öffnungen des Kastens sind zwischen den Seitenwänden 5 Trittbretter 14 (Fig, I, 4 und 5) fest oder aber in seitlichen Führungen verschiebbar angeordnet, damit man sie soweit nach aussen schieben kann, dass zwischen ihnen und den Eintrittsöffnungen keine Spalte verbleibt. Unterhalb der Trittbretter 14 befinden sich Brettchen 15, welche diese
Räume zwischen den Trittbrettern 14 und den darunter befindlichen, bekannten Falltüren 16 abschliessen und den Ausschlag der letzteren nach oben begrenzen.
Die Vorbtondbretter- und die Trittbretter 11 bilden zusammon die Fortsetzung der Eingänge bezw. einen all- mählichen Übergang zwischen diesen und dem Kasteninnern, welcher Umstand wesentlich zum leichten Fangen der Tiere beiträgt. Überdies haben Verblend- und Trittbretter einen besonderen Zweck, der später erläutert werden wird.
Die Falltüren. 16,. von denen zwei vorhanden sind, sind an Wellen 17 angebracht, die ihre Lagerung in den Seitenwänden 5 finden. Die Falltüren stossen in der Mitte möglichst dicht zusammen und sind nahe den Kastenwänden mit Gegengewichten 18 beschwert, welche so gewählt werden, dass das auf die Falltüren springende Tier sofort in die Tiefe fällt und die Falltüren sogleich wieder nach oben gehen.
Unterhalb der Falltüren 16 sind noch wagrechte oder schiefe Brettchen 19 angeordnet, welche verhindern, dass das Tier an die Gewichtsenden der Falltüren kommen kann und welche auch zur Begrenzung des Ausschlages der Falltüren 16 nach unten dienen können.
Zur Erzielung eines sicheren Verschlusses der Falltüren nach erfolgter Betätigung können Schliessfedern angeordnet werden. In den Fig. 4 und 5 sind zu diesem Behufe an dem Trittbrett ; M bezw. an dem Brette 15 Federn 20 bezw. Federpuffer 21 angeordnet.
Unterhalb und oberhalb der Falltüren 16. befinden sich in den Seitenwänden 5 Öffnungen 28 (Fig. 1-5), welche zur Aufnahme eines Vorstockers 29 behufs Feststellung der Falltüren nach oben oder unten oder nach beiden Drehrichtungen dienen. Befindet sich der Vorstecker 29 oberhalb der Falltüren, so verhindert er das Öffnen derselben nach oben, so dass gefangene Tiere, auch wenn sie gegen die Falltüren springen, dieselben nicht aufstossen können. Befindet sich der Vorstecker 29 unterhalb der Falltüren 16, so können dieselben nicht fallen. Die Falle ist sodann nicht auf Fang gestellt, wie es sich bei Fallen für den Fang von Pelztieren im Sommer empfiehlt.
Die Falltüren 16 können ferner mit einer Vorrichtung-versehen sein, welche von aussen erkennen lässt, ob sich dieselben bewegt haben, d. h. ob sich ein Tier gefangen hat oder nicht.
Es soll bemerkt werden, dass bei Fallen, welche zum Fange von wilden Kaninchen dienen sollen, das Trittbrett 14 in Wegfall kommt und die Falltüren 16 in der Höhe der Eingangsöffnungen angebracht werden müssen, da diese Tiere nicht gerne springen. Damit die gefangenen Tiere verhindert worden, nach der Mitte der Falltüren 16 hinaufzuspringen, kann nahe dem Boden 9 ein Brett mit Stacheln 33 angebracht sein, welches gegebenenfalls an eienr Welle 34 berweglich angeordnet ist.
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Um die in Fig. 1 dargestellte Falle aus dem Schamottekasten J herausnehmen zu können, wird über der Grube ein Hebezeug 39, 40 aufgestellt. Damit dasselbe für jede Entnahme der gefangenen Tiere ohne weiteres au den richtigen Platz gebracht werden kann, werden neben den Stellen, auf welchen die Stangen 89 in den Boden gesteckt werden sollen, Pflöcke 41 in die Erde getrieben. Nachdem die Steine oder Reisig, Laub u. dgl., weiche die Falle maskieren, entfernt sind, hebt man den Deckel 2 hoch, und zieht sodann die eigentliche Falle in die Höhe, befestigt den Sack 1. 1 an den Haken 10 und zieht den Boden 9 heraus. Sodann fallen die gefangenen Tiere in den Sack, welchen man zuschnürt und abnimmt, worauf man die Falle wieder versenkt.
Sehr wichtig ist es, der Falle selbst und der Umgebung ein möglichst harmloses Aussehen zu geben. Man kann die Eingangsröhren 3 innen rauh machen, so dass sie dem Erdboden gleichen oder mit geruchlosem Klebstoff Sand und Steinchen darin befestigen. Die Verblendbrotter 12 können auf der Unterseite mit Baumrinde oder dgl. verkleidet werden. Ferner lässt man die Eingangsröhren 3 nicht frei im Erdboden ausmünden, sondern verkleidet sie mit Erde, Steinen oder dgl. und sorgt, dass Gras und Unkraut den Eingang bew1i. cltst.
Die Grösse der Fallen muss der Grösse der zu fangenden Tiere angepasst werden, besonders in bezug auf die Eingänge, auf die Höhe der Verblendbretter 12, auf die Entfernung der Trittbretter 14 von den Falltüren und auf die Gewichtsverhättnisso der letzteren.
Die Eingänge sind im allgemeinen so gross zu wählen, dass die Tiere, für welche die Falle bestimmt ist, sich darin nicht umdrehen können. Die Verblendbrotter 12 müssen die
Tiere verhindern, den Köder zu ergreifen und nach dem gegenüberliegenden Trittbrett 14 zu springen. Endlich müssen die Falltüren 16 so tief unter den Trittbrettern 14 liegen, dass die Tiere die Falltüren 16 nicht mit den Pfoten erreichen können, sondern auf die Falltilren springon müssen. Das Tier sucht nämlich auf die Falltüren zu gelangen, um von dort aus den Köder zu erreichen, sinkt aber in die. Tiefe, wie es die Falltüren berührt.
Die Fallen können auch einen runden mehreckigen oder beliebig anderen Querschnitt haben. Man kann auch die in die Falle gelangton Tiere sogleich töten, indem man sie ins Wasser fallen lässt.
PATENT-ANSPRÜCBE :
EMI3.1
in die Falle münden.