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Österreichische PATENTSCHRIFT Nr. 18484. THE STENOTYPER (1902) LIMITED IN LONDON.
Schreibmaschine.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf Schreibmaschinen, bei welchen der Druckmechanismus so angeordnet ist, dass eine Zeilenschaltung und Zuruckfilirung des Schlittens nicht erforderlich ist. Der Schreiber hat deshalb nicht nötig, irgendenien bestimmten Mechanismus nach Vollendung der Zeile zur Hervorbringung des Zeilenabstandes oder Zurückbringen des Schlittens in Tätigkeit zu setzen.
Auf beiliegenden Zeichnungen ist eine Maschine der neuen Art dargestellt, u. zw. ist als Ausführungsbeispiel eine Stenographiermaschine beschrieben, die nur wenige Tasten besitzt.
Die Maschine besitzt eine Anzahl Typenträger B und Typenhebel C ; diese Typenträger und Hebel bestehen aus Metallblech, dessen hinterer Teil nach aufwärts gebogen
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jede beliebige Type tragen. In der in den Zeichnungen dargestellten Maschine sollen sie nur Punkte und Striche drucken (Fig. 10), deshalb bestehen ihre Druckknöpfe einfach aus Spitzen und Schneiden (Fig. 6). Hei der dargestellten Maschine sind sechs Typenhebel vorgesehen, welche in zwei (Truppen angeordnet sind, wobei die zu jeder Gruppe gehörenden Zinken in einem solchen Winkel umgebogen sind, dass die von ihnen hervorgebrachten Zeichen auf dem Papier in einer Linie erscheinen (Fig. 5).
Die Typenhebel ('sind an ihren vorderen Enden mit Tasten c versehen (Fig. 1), welche bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform durch flache Verlängerungen an dem äusseren Ende der Metallbleche gebildet sind (Fig. 8). Jeder dieser Typenhebel ist auf einer Wolle < gelagert und sein hinterer Teil ist so breit, wie ungefähr die ganze Länge der Druckstange beträgt, während der vordere Teil als Taste ausgebildet ist.
Über den Typenstnngen ist eine Ambosswelle D gelagert, welche eine Reihe von einzelnen Ambossen d trägt (Fig. 5, 6 und 9) ; diese sind schraubengangförmig in gleicher Steigung über einen Umfang der Welle verteilt und stehen in solcher Beziehung zu den Typenstangen, dass ein Zinkeu jeder angeschlagenen Typonstange gegen jenen Amboss treffen fluss, der gerade in der Drucklinio steht (in Fig. 5 der schraffierte). Die Bewegungvorrichtung der Ambosswelle ist so angeordnet, dass, sobald eine Taste angeschlagen wird, die Welle genügend gedreht wird, um den folgenden Amboss in Arheitsstollung. d. h. in die Drucklinie zu bringen. Sämtliche Ambosse treten auf diese Weise einzeln und aufeinander folgend während einer vollständigen Umdrehung der Welle in Tätigkeit.
Unter Universalstange soll die Stange E verstanden werden, welche beim Anschlag jedes einzelnen Typenhebels bewegt wird. Von der Bewegung dieser Universalstange wird bisher bekanntlich ausser dem Farbband die Bewegung des Schaltwerkes abgeleitet, welches den Schlitten um eine Typenbreite weitergehen lässt.
Diese Schlittenbewegung findet bei vorliegender Maschine nicht statt, sondern die Universalstange dreht die Papierwalze beim Anschlag jeder einzelnen Taste um. einen ganz geringen Betrag, so dass die Zeilen schräg verlaufen und heim Anschlag der letzten Type einer Zeile das Papier soweit weiter geschoben ist, dass beim Anschlagen der ersten Type der folgenden Zeile diese Type einen Zeilenabstand tiefer auf dem Papier erscheint als die erste Type der vorhergehenden Zeile.
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wird die Amboiwelle auf folgende Weise um eine Teilung des Schaltrades gedreht.
Unter Vermittlung der an jedem Typenhebel vorgesehenen Vorsprünge F wird die bereits erwähnte Universalstange E bei jedem Anschlag einer Taste gehoben. Diese Stange E ist an einem Hebel EI befestigt (Fig. 16), von welchem sie seitlich hervorragt ; dieser Hebel ist im Innern der Maschine an einer der Seitenplatten A1 drehbar gelagert (Fig. 4). Das nach vorn geführte Ende dieses Hebels ist mit einer Taste e ausgestattet. (Fig. 1), welche links von den Tasten c liegt und die Spatientaste bildet ; beim Aufdrücken auf diese Taste wird das Papier vorwärtsgeführt, ohne dass ein Buchstabe auf demselben erzeugt wird, während gleichzeitig die Ambosswelle um eine Teilung gedreht wird.
Die Universalstange E liegt wagerecht, ungefähr in der Mitte zwischen der obersten und untersten Typenstange. Die Vorsprünge F der oberen Typenhebel ragen nach unten und besitzen Haken, welche sich unter die Stange E legen (Fig. 4 und 15). Die ent- sprechenden Vorsprünge F auf dem untersten Typenhebel sind nach aufwärts gerichtet und legen sich mit ihren Enden gegen die untere Fläche der Stange E (rechts Fig. 8). Der Hebel EI wird durch eine Feder E2 beständig in seiner untersten Hubgrenze gehalten.
Die Spannung der Feder kann dadurch nach Belieben verändert werden, dass ihr oberer Arm in eine der Lücken der gezahnten Stange ES eingelegt wird (Fig. 6). An dem hinteren Ende des Hebels EI ist auf dem Zapfen el eine Klinke gelagert, welche in die Zähne des Schaltrades D'der Ambosswelle D eingreift und letztere somit bei jedem Anschlag einer Taste um eine Teilung dreht. Um die Bewegung der Tastenhebel beim Anschlagen zu begrenzen, ist eine wagerechte Anschlagstange Eö vorgesehen (Fig. 5 und 6), gegen welche die Typenhebel mit entsprechenden Vorsprüngen F2 anschlagen (Fig. 8 links).
Diese Vorsprünge müssen für die unteren Tastenhebel hakenförmig sein.
Aus den, vorher Gesagten geht hervor, dass beim Anschlagen einer Taste der zugehörende Typenträger gegen die Ambosswelle schlagen muss und dass somit, obgleich der Typenträger eine ganze Reihe Typen trägt, doch nur diejenige einen Druck erzeugen wird, welche gerade gegen den in der Drucklinie stehenden Amboss trifft. Da diese aber, wie beschrieben, aufeinander folgend in der Zeile fortschreitend in die Drucklinie gebracht werden, so muss jede gedruckte Type in der Zeile hinter der vorher gedruckten erscheinen.
Der Papierschlitten macht also keine schrittweise Bewegung und braucht nicht am Ende der Zeile in seine Anfangsstellung gebracht zu werden. Um nun aber auch die bei den bisherigen Maschinen mit dem Zurückbringen des Schlittens verbundene Zeilen schaltung zu vermeiden, wird das Papier mit jedem Anschlag einer Taste um einen ganz geringen Betrag weiter geschaltet. Durch die Verwendung einer solchen Papierzuführungsvorrichtung in Verbindung mit Ambossen, welche so bewegt werden, dass sie aufeinander folgend in die Druckstellung gebracht werden, müssen die Zeilen des Druckes einander parallel erscheinen und quer über das Papier in etwas schiefer Richtung und nicht rechtwinkelig zu den Seitenrändern desselben gehen (Fig. 10).
Die erwähnte Bewegung wird dem Papier wie folgt mitgeteilt :
Hinter der Ambosswelle D liegen die beiden auf den Wellen 9 und 1 befestigten
Zuführungswalzen G und B (Fig. 5), zwischen denen das Papier hindurchgeht und welche in den Seitenplatten Al so gelagert sind, dass die Walze G leicht herausgenommen werden kann. Die untere Walze 1I wird angetrieben, während die obere Walze G leer läuft und gegen die untere durch Federn 91 angepresst wird. Die Welle H trägt ausserhalb der einen
Seitenwandung ein grösseres Zahnrad Bl, ein kleines Zahnrad 112 und ein gerändertes Rädchen H3 (Fig. 2). Das Zahnrad Hl greift in das Zahnrad D2 ein, welches sich auf dem Ende der Ambosswelle D befindet.
Da die Ambosswelle durch die Tätigkeit der Typen- hebel, wie bereits erwähnt, zeitweise rotiert, so folgt daraus, dass den Zuführungswatzen bei jedem Anschlag einer Taste eine Teildrehung gegeben wird, welche somit das Papier um einen ganz geringen Betrag in seiner Längsrichtung weiter bewegt. Da das Zahnrad bedeutend grösser ist als das Zahnrad D2, so muss die Strecke, um welche sich das Papier bei jedem Anschlag einer Taste vorwärts bewegt, verhältnismässig sehr gering sein, so dass der Vorwärtsgang des Papiers während des Schreibens einer Zeile nur so gross ist, wie der Abstand zweier Zeilen betragen soll. Unter Vermittlung des geränderten Rädcbens B kann die Walze H um beliebige Beträge gedreht und somit das Papier nach Wunsch vorwärts oder rückwärts bewegt werden.
Die Maschine der auf den Zeichnungen. dargestellten Art gehört zu den Farbband- maschinen und das verwendete Farbband hat die Breite der Maschine und liegt zwischen der Druckflltche der Typenstangen und dem zu beschreibenden Papier. Das Farbband wird abwechselnd von der Wolle J auf die Welle (Fig. 5) und hierauf wieder umgekehrt von K auf J aufgewickelt. Hinter der Ambosswelle D liegt noch eine in der Druckebene
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der Ambosswelle gelagerte Führungsstange J2, tiber welche das Farbband so hinweggehe dass es das Papier an der Druckfläche berührt. Durch diese Anordnung geht bei Be-
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versehen (Fig. 2), u. zw. liegen-diese Zahnräder (Fig. 1) an der rechten Seite der Maschine.
Daselbst ist in dem Gestell ein Zahnrad M lose gelagert, welches einerseits in das Zahnrad 11 und andererseits in das Zahnrad Kl eingreift, so dass beide letztgenannten Zahnräder sich gleichsinnig und mit gleicher Geschwindigkeit drehen müssen. Diesen drei Zahnrädern wird unter Vermittlung eines kleinen Zahnrades H2, welches sich auf dem Ende der Welle i der unteren Papicrzuführungswatzo befindet und welches. n das Zahnrad. 11
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räder Jl und Kl bei jedem Niederdrücken einer Taste um einen geringen Betrag bewegt werden, wobei auch die Ambosswelle mit ihrem Zahnrad D2 und das daselbst eingreifende Zahnrad H1 in Drehung versetzt wird.
Die Zahnräder Jl und K1 sind nicht auf den zugehörigen Wellen J und K befestigt, sondern sie sind lose auf denselben in solcher Weise gelagert, dass sie leicht nach Wunsch mit ihren zugehörigen Wellen geluppelt und ent- kuppelt werden können und in letzterem Falle leer laufen müssen. Die Kupplungsvorrichtung geht aus Fig. 7 hervor.
Das Zahnrad K1 ist mit einer Nabe K2 versehen, welche über einen abgesetzten Teil K3 der Welle J passt. Das Ende dieses abgesetzten Teiles ist mit Schraubengewinde K3 und einer Keilnut K4 ausgestattet ; auf das Ende dieser Welle Ki) ist eine Unterlegscheibe 7 < aufgesetzt, die mit einem Zahn in besagte Keilnut eingreift, während auf das Schraubengewinde K3 eine geriffelte Mutter K6 aufgeschraubt wird. Wenn diese Mutter fest angezogen ist, so muss das Zahnrad K1 mit der Welle Je sich drohen ; lockert man jedoch die Mutter KO, so lituft das Rad K1 lose und unabhängig von der Welle K.
In ganz gleicher Weise ist auch das Zahnrad J* auf dem anderen Ende seiner zugehörigen Welle J unter Vermittlung einer sich auf der Welle nicht drehenden Unterlegscheibe und geriffelten Mutter gelagert.
Es ist wichtig, dass da"Auswechseln dos Farbbandes leicht bewerkstelligt werden kann und dass dasselbe, ohne Falten zu werden, beständig straff gespannt durch die Maschine hindurchgehen muss. Zu diesem Zwecke ist die in Fig. 11 dargestellte Band-
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ragen, und der so dick ist, dass er leicht durch den Schlitz 0 hindurchgeführt werden kann. Die Enden dieses Streifens P sind schräg abgeschnitten, so dass, nachdem die Stangen durch den Schlitz 0 hindurchgesteckt sind, die Enden mit den abgeschrägten Enden des Schlitzes in Eingriff kommen können, wie dies in Fig. 11 in punktierten Linien gezc ; chuet ist.
Das Papier R wird der Maschine in Gestalt eines endlosen Streifens zugeführt ;
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In Verbindung mit der Anschlagvorrichtung E5, welche die Abwärtsbewegung der Typenhobel begrenzt, kann noch ein trepponartig gestalteter Klotz W vorgesehen sein (Fig. 5). Jeder der verwendeten Typenhel) el besitzt in seiner Mitte eine kreisförmige Öffnung c4 (Fig. 8) und der Durchmesser dieser Öffnung entspricht dem Durchmesser des Klotzes an dieser Stelle : um den Anschlag zu dämpfen, liegt auf der betreffenden Anschlag- flua'ho des Klotzes ein Filzring.
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Zähnen D4 versehen, die auf der Wolle in ähnlicher Weise wie die Ambosse d angeordnet sind.
Diese Zähne werden bei der Drohung der Welle D nacheinander gegen eine Reihe von schwingenden Ambossen d4 gepresst, die auf einer Querstange d5 vorgesehen sind und oberhalb der Typenstangen herabhängen. Die Ambosse d4 entsprechen an Anzahl den Zähnen der Welle D ; diese schwingenden Ambosse sind mit kleinen Vorsprüngen d6 vorsehen, welche gewöhnlich mit der Oberfläche der Welle D unter dem Einfluss von Federn d7 in Berührung sind. Durch diese Anordnung wird bewirkt, dass ein angeschlagener Typen- hebel immer nur einen Amboss troffen kann, welch letztere hintereinander in Stellung über die Schlagfläche der Typenstangen B durch die Wirkung der Zähne D4 beim Drehen der Welle D gebracht werden.
Der Welle D wird auch in der oben beschriebenen Ausführung durch ein Sperrad Bewegung erteilt, welches auf dem Ende dieser Welle befestigt und in ähnlicher Weise wie vorher durch eine Klinke Schritt für Schritt bewegt wird.
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Achsen in bezug auf die Achse der Ambosswelle um-einen solchen Winkel versteUt sein dass die Schiefstellung der Zeilen ausgeglichen wird und dass somit die aufgedruckten Zeilen rechtwinklig zu dem Rand des Papierstreifens verlaufen.
Es sind, wie bereits erwähnt, sechs Typenhebel C vorgesehen und diese zerfallen ; in drei obere und drei untere ; die oberen drucken ihre Zeichen etwas höher als die unteren (Fig. 5 und 10), so dass die Schrift zweizeilig erscheint. Die Zinken b jeder Gruppe greifen so zwischeneinander, dass auch alle drei Hebel einer Gruppe gleichzeitig angeschlagen werden können. Man kann somit nach Belieben jede Anzahl Tasten, also in dem gezeichneten Beispiel sechs auf einmal anschlagen und somit, da jeder Taste eine ganz bestimmte Type entspricht, eine grosse Zusammenstellung von Zeichen hervorbringen, wobei als ein Zeichen das zu betrachten ist, was beim Anschlagen einer Taste auf der durch das Ambossfeld gebildeten Flache erscheint.
Die beiden unteren Hebel besitzen je nur eine Taste 1, 2. die drei folgenden Hebel dagegen besitzen je zwei Tasten 3,4 und 5.
Die Finger der Hände liegen heim Schreibon so, dass beide Daumen auf der Taste 1, beide Zeigefinger auf der Taste 2, je ein Mittelfinger auf der Taste 3, je ein Goldfinger
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gleichzeitig mit einer oder mehreren anderen Tasten angeschlagen, so erhält man ein ganz neues Zeichen. So erzeugt beispielsweise die Taste 1 einen Strich in der unteren Zeile und bedeutet r", schlägt man aber die Taste 1 und 6 gleichzeitig an, so erhält man zwei übereinander stehende Striche mit der Bedeutungc"; Taste 4 erzeugt einen Punkt obon
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gleichzeitig angeschlagen, erzeugen somit drei Punkte (einen oben und zwei darunter.) mit der Bedeutung n" Taste 4, 5 und 6 gleichzeitig angeschlagen erzeugen einen Strich oben und zwei Punkte unten mit der Bedeutung. T".
Die eigentliche Anordnung und Gestaltung der Typentaste 6 erreicht also dasselbe, was eine Maschine mit fünf Tasten und einer Spatientaste erreichen wurde, die Anzahl der möglichen Variationen aber ist verdoppelt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Eine Schreibmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Typenträger eine ganze Zeile Typen gleichen Charakters trägt und eine schrittweise Verlegung der Druckstelle in der Zeile bei jedem Anschlag der Taste dadurch erfolgt, dass immer eine neue An- schlagfläche sich neben die zuletzt als Widerlager dienende legt, während diese letztere gleichzeitig aus der Zeile heraustritt, so dass immer diejenige Type der Reihe gedruckt wird, welche beim Anschlagen der zu dieser Reihe gehörenden Taste gegen die gerade in
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dass der Papierschlitten in der Querrichtung der Maschine bewegt zu werden braucht.