<Desc/Clms Page number 1>
Österreichische PATENTSCHRIFT Ni. 17677. SINGER Co. NÄHMASCHINEN ACT. GES. m HAMBURG.
Dornartiger Saumfäden-Teiler für Hohlsaum-Nähmaschinen.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Einrichtung an HohlsaumNähmaschinen, um die Hohlsaumfäden in die einzelnen Fadenbündel zu zerlegen, welche, durch Hohlräume voneinander getrennt, den Hohlsaum bilden.
Ein Hohlsaum wird bekanntlich entlang eines Gewebestreifens erzeugt, welcher während der Webung des betreffenden Stoffes ohne Schussfäden gelassen worden ist (Fig. 8 bis 10).
Es sind nun allerdings schon Einrichtungen an Nähmaschinen getroffen worden, um die links und rechts von der Saummitte liegenden Stofflängsfäden zu Bündeln zusammenzubinden ; der sonst gebräuchliche Bau der Nähmaschinen hat jedoch dabei wesentliche Abänderungen erfahren müssen, so dass es sehr schwierig oder gar nicht möglich ist, diese Einrichtungen an schon vorhandenen Nähmaschinen anzubringen.
Der Grund, weshalb die bisherigen Einrichtungen wesentliche Umgestaltungen der Nähmaschinen bedingen, dürfte der sein, dass es Schwierigkeiten macht, die Bindung der Fadenbündel an den beiden Kanten eines Saumes gleichmässig herzustellen, d. b. an der einen Saumkante genau dieselben und ebensoviele Fäden in jedem Bündel zusammenzu- binden, wie an der anderen Saumkante. Es wird vielmehr leicht vorkommen, dass an der einen Saumkante andere, Fäden, wie an der gegenüberliegenden Saumkante zusammengeschnürt werden, so dass einige von den auf der einen Saumkante zu einem Bündel vereinigten Fäden in ein benachbartes Bündel auf der anderen Saumkante hineingenommen werden, wie os Fig. 11 veranschaulicht..
Um diesen Übelstand zu vermeiden und dabei im Gegensatz zu den bisherigen Einrichtungen eine Vorkehrung zu besitzen, welche ohne besondere Umstände an jeder bestehenden Nähmaschine anzubringen ist, wird nach vorliegender Erfindung ein dornartiger Fädenteiler a benutzt, welcher kurz vor jedem Nadelstich von unten zwischen die beiden benachbarten Fäden zweier Fadenbündel eintritt und diese voneinander drängt, so dass die Nadel nicht anders als in den geschaffenen Hohlraum eintreten kann, wenn sie zwecks Fadenschlingenbildung abwärts bewegt wird.
Um die geeigneten, auf und nieder gehenden Bewegungen des Dornes a zu erhalten, ist derselbe mit einem Schwanzstück b versehen, welches mittels eines Scharniers, etwa eines Federscharniers c, unterhalb der Nähmaschinenplatte befestigt ist. Dieses Feder- scharnier ist bestrebt, die Spitze des Dornes, welcher in die für die Nadel und den Stoff- rüclier vorhandene Ofinung der Maschinenplatte hineinragt, unterhall) der Oberfläche der
Maschinenplatte zu erhalten (Fig. 1 und 2). Ein unter dem Schwanzstück des Dornes liegender Hebel d dagegen drückt den Dorn zwischen zwei Fadenbündel hoch, wenn die
Lagerwelle e des Hebels von einer Maschinenwelle f aus verdreht wird, welch letztere mittels eines Exzenters 9 auf einen Daumen bezw. Hebel h der Hebelwelle e einwirkt.
Hört diese Wirkung auf, so wird der Druckhebel d mittelst einer Feder i wieder nach unten gezogen und das Federscharnier c drückt den Dorn a wieder hinab. Der Druck- hobel d kann mittels einer Schraube dl unter das Schwanzstück b fassen und die Hub- zeiten des Dornes lassen sich durch Verstellung der Schraube dl regeln.
Die vorbeschriebenen Bewegungen sind den Bewegungen der Nähnadel, des Stoff- rückers und der übrigen Maschinenteile derart angepasst, dass, wie bereits erwähnt, der
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
nahe der anderen Saum kante um so viel voneinander, dass er sich bereits einen sicheren Weg entlang der anderen Saumkante vorgezeichnet hat. Ausserdem dringt seine obere Spitze nicht dicht an den Saumkapten entlang zwischen die Fäden durch, sondern mehr in der Mitte des Saumes, etwa bei Punkt a ; (Fig. 10), so dass der Dorn, während er auf der zweiten Sanm- kante teilt, auf alle Fälle in die durch die erste Saumkantenvernähung entstandenen Höhlungen eintreten muss.
Die Nadel dagegen muss wegen der Fadenschlingenbildungen dicht an jeder Saumkanto entlang zwischen die Fäden (bei ,, Fig. 10) eintreten, nnd sie behält deshalb ohne Hilfe des Dornes immer die Neigung bei, entlang der zweiten Saumkante zwischen unrichtige Fäden einzustechen, wenn auch an der ersten Saumkante die Fadenbündel schon vernäht sind.
Sind die Fäden an der einen Saumkante zu Bündeln vernäht (Fig. 8 und 9), so wird
EMI2.2
(Fig. 10), wobei nur auf ein richtiges erstmaliges Eindringen des Dornes zwischen die Saumfäden acht zu geben ist.
Der dornartige Fädenteiler gemäss vorliegender Erfindung ist derartig unabhängig von der Maschinennadel, dass er für sich allein jedesmal kurz vor einem Nadelsaumstich eine Teilung der Fäden vornimmt, so dass die Nadel und deren Bewegungseinrichtung die gebräuchlichen bleiben können, während bei älteren Vorrichtungen auch die Nadel oder sogar mehrere Nadeln unmittelbar mit zur Fadenteilung benutzt werden und daher ihre Bewegungsverhältnisse ganz besonders beschaffen sein müssen.