<Desc/Clms Page number 1>
Österreichische PATENTSCHRIFT Nr. 17422.
NECKER & Co. iN BERLIN.
Maschine zum Benähen kreisrunder Gegenstände mittels Überwendlichnaht.
EMI1.1
werden soll.
Fig. 1 zeigt die Nähmaschine im Grundriss mit einem Horizontalschnitt durch das Maschinengehäuse, Fig. 2 den oberen Teil der Maschine von der Schnittlinie A-B der Fig. 1 aus gesehen. Der Greifer ist hiebei in einer der Fig. 9 entsprechenden Stellung gezeichnet. Fig. 3 ist ein Vertikalschnitt in der Längsrichtung der Maschine, wobei ein Teil derselben abgebrochen gezeichnet ist, Fig. 4 zeigt die Bowegungsvorrichtung für den Greifer in der Seitenansicht ; Fig. f) ist eine Vorderansicht der Schaltvorrichtung für die Stoffprosse, Fig. ( ; eine Einzeldarstellung dazu und die Fig. 7-10 veranschaulichen die Art und Weise der Stichbildung.
Die Grundplatte 11 trägt das Maschinengehäuse 12, welches die Bewegungsvorrichtungen für die einzelnen Elemente der Nähmaschine aufnimmt. Vor dem Gehäuse 12 ist in einem Lager 13 (Fig. 1, 2 und 3) eine Scheibe 14 leicht drehbar angeordnet. Dieser Scheibe gegenüber stellt eine zweite Scheibe 15, die mit einem Schlitten 16, auf welchem sie drehbar angeordnet ist, in achsialer Richtung gegen die Scheibe 14 hin verschoben werden kann, um in der vorgeschobenen Stellung mit der Platte 14 als Presse zum Halten des
EMI1.2
Handhebels 28 vor-und zurückgeschoben werden.
Die Scheibe 15, welche an dem einen Ende einer in von mit dem Schlitten 16 verbundenen Säulen getragenen Lagern 20 und 21 leicht drehbar gelagerten Welle ?.') sitzt, erhält eine schrittweise Drehbewegung mittelst einer geeigneten Schaltvorrichtung. Zu diesem Zwecke ist auf der in dem Gehäuse 12 gelagerten Welle 22 (Fig. 1 und H) ein Exzenter 2
EMI1.3
(Fig. 1, 5 und 6) in Tätigkeit setzt. Der Hebel 24 untergreift nämlich den Arm 25 des mit seinem Ende 26 sich an den Rand der Scheibe 27 in bekannter Weise festklemmenden Schalthebels 28.
Der mit einem Ende sich gegen den Anschlag 29 stützende und am anderen Ende mit einer den Rand der Scheibe 27 umfassenden Klemme (Fig. 6) versehene Hebel 30 dient zur Sicherung der Stellung der Welle 19 hezw. der Scheibe J5 nach erfolgter Schaltbewegung. Durch Verstellend es Drehpunktes 53 in dem Stelleison 54 lassen sich die Armlängen des lebels 24 zum Zwecke der Bestimmung der Stichlänge in entsprechender Weise verlängern.
Die Scheiben 14 und 15 können an ihrer Stirnseite geriffelt sein, damit sie den eingespannten Gegenstand fester halten ; auch können zu demselben Zwecke noch besondere Stifte in einer oder in beiden Scheiben vorgesehen sein (Fig. 1 und 2). Um den zu benähl'ndou Genstand zentrisch zu der gemeinsamen Achse der Scheiben 14 und 15 einspannen zu können, ist ferner eine besondere Zentriervorrichtung vorgesehen. Dieselbe besteht aus einem mit einem konischen Einführungskanal verschenen Ringe 45 (Fig. 1 und 3),
EMI1.4
<Desc/Clms Page number 2>
; at, weteher fdch ! n Lagern 47 am Maschinengehäuse verschieben lässt, wobei ein Anschlagstift 48 vorhanden sein kann, der die Vor- und Zurückbewegung des Schiebers begrenzt.
Die aus den Scheiben 14 und J6 gebadete Presse ist zu der Nadel 32 der Maschine derart angeordnet, duss die Nadel in den aus der Presse hervorragenden Rand dos zu benähenden Gegenstandes an einer vorbestimmten Stelle einsticht und bei der schrittweisen Drehbewegung der Presse die Stiche in einem Kreise bildet, dessen Grösse durch den Abstand dos Mittelpunktes der Presse von der Nadel gegeben ist. Die letztere erhält mit
EMI2.1
Nut einer Scheibe 42 tauft ; diese Nut ist derart geformt, dass der Greifer eine bestimmte seitliche Bewegung erhält. Endlich ist der Hebel 36 noch mit einer seitlichen Rolle 43 versehen, weiche auf der zu einem Exzenter ausgebildeten Nutenscheibo 42 läuft.
Das mit der Rolle 43 ausgestattete Ende des Hebels 36 schwingt demnach auf und ab und erteilt auch dem Greifer 35 eine auf und ab gehende Bewegung. Die am Maschinongchäuse angebrachte Blattfeder 44 sichert ein beständiges Anliegen der Rolle 43 an die exzentrische Nutenscheibe 42.
Die Arbeitsweise der Maschine ist folgende : Soll das Zusammennähen zweier kreisförmig gestalteter Stoffscheiben 49 und 50 (Fig. 3,7 bis 10) erfolgen, so wird der Ring 45 soweit zurückgeschoben, bis er sich nahezu mit der Scheibe 14 deckt. Darauf werden die miteinander zu vorhindenden Stoffscheiben von vorne in den Ring 45 eingelegt, gegebenen Falles unter Zuhilfenahme einer Pinzette, wenn es sich nämlich um Scheiben geringen Durchmessers handelt. Hierauf wird die Scheibe 15 vermittelst des Handhebels 18 durch den Ring 45 hindurch gegen die Scheibe 14 gepresst.
Die Scheibe 15 nimmt dabei die in den Ring 45 eingeführten Stoffscheiben mit, welche zufolge der konischen Gestaltung des Einführungskanals im Ring 45 konzentrisch gegen die Scheibe 14 anlegen. Der Ring 45 wird sodann zurückgeschoben, wie in Fig. 3 punktiert angegeben ist, während die Scheibe 15 dauernd gegen die Scheibe 14 gepresst bleibt, indem die linke Hand der die Maschine bedienenden Person don Hebel 18 festhält. Mit Hilfe des Handrades 51 wird nun die Nähvorrichtung in Betrieb gesetzt und vollzieht sich in bekannter Weise die Bildung der Überwendlichstiche.
Zum besseren Verständnis sind die Hauptabschnitte der Stichbildung in den Fig. 7-10 dargestellt. In Fig. 7 befindet sich die Nadel in der rückwärtigen Stellung, der Greifer 35
EMI2.2
über die Scheibe 14 hinweggehoben. Der Greifer nimmt dabei eine solche Stellung ein, dass die Nadel 32 bei ihrem nächsten Vorgang in die von dem Greifer gehaltene Schlinge eintritt und beim weiteren Vorgang auch durch die beiden Stoffscheiben 49 und 50 hindurch- sticht (Fig. 8). Nunmehr schwingt der Greifer 35 seitwärts und nach vorne, um sich bis seitlich unterhalb der Nadel 32 zu senken (Fig. 2 und 9).
Die Nadel beginnt alsdann ihre
Rückbewegung, so dass dem Greifer 35 eine neue Fadensch1inge gegenübersteht (Fig. 9), welche er untergreift (Fig. 10) und im Bogen um die Nadel herum sowie über die Scheiben. 14 und 15 bzw. tuber die Stoffscheilien 49 und 50 hinweg in die in Fig. 7 gezeichnete Stellung führt. Gleichzeitig hat sich die Scheibe 15 vermittelst der mit ihr verbundenen Schaltvorrichtung um ein der Stichlänge entsprechendes Stück gedreht und hiebei die beiden Stoffscheiben, sowie die Scheibe 14 mitgenommen, worauf sich der eben beschriebene Stichbildungs- vorgang wiederholt.
Die Fadenschlingen würden an den Stoffscheiben 49 und 50 haften bleiben und sich unregelmässig am Umfang dieser Scheiben ablegen. Um dies zu verhüten, ist oberhalb der
Scheibe 14 eine Abgleitschiene 52 angeordnet, welche am Maschinengehäuse 12 angeschraubt ist. Wie sich aus den Fig. 7-10 ergibt, werden die Fadenschlingen vermittelst des Greifers über diese Schiene 52 gelegt. Sobald nun die Nadel den gebildeten Stich anzieht, gleitet die Fadcnschteife an der schrägen Fläche der Schiene 52 ab und legt sich neben derselben nieder.
Auf diese Weise wird ein vollkommen gleichmässiges und dichtes Nebeneinander- legen der F8denchleifcn herbeigeführt.
EMI2.3
<Desc/Clms Page number 3>
Rander def Scheiben J4 und 15 hinausragt, so muss die Nadel 32 dicht an dem Rand der Scheiben 14, 15 vorübergehen. Um in diesem Falle ein Einklemmen des Nähfadens zwischen den Scheibenrändern und der Nadel zu verhüten, muss die Presse derart zu der Nadel M angeordnet worden, dass das Nadelöhr nicht radial, sondern tangential zu den Scheibenrändern liegt.
Nachdem der Rand der Stoffscheiben vollständig benäht ist, wird die Scheibe J ! 5 mittelst des Handhebels 18 wieder zurückgezogen und dadurch die Presse geöffnet, so dass die Stoffscheiben freiligen und abgenommen werden können.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Eine Maschine zum Benähen kreisrunder Gegenstände mittelst Überwendlichnaht, gekennzeichnet durch eine den zu benähenden Gegenstand zwischen sich aufnehmende, aus zwei Scheiben (14, 15) gebildete, sich schrittweise um ihre Achse drehende Presse, welche zu den die Stiche bildenden Werkzeugen, d. i. zu der Nadel (32) und dem Greifer (35) derart angeordnet ist, dass die Nadel bei ihrer Hill- und Herbewegung den über die Presse vorstehenden Rand des zu benähenden Gegenstandes durchsticht, wodurch ein Kreis von mehr oder weniger voneinander entfernten Stichen entsteht, dessen Grösse durch den Abstand des Mittelpunktes der Presse von der Nadel gegeben ist.