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ETTORE BAUCO IN ROM.
Stromabnehmer für elektrisch betriebene Fahrzeuge,
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Stromabnehmer für elektrisch betriebene Fahrzeuge, welcher auf drei Fahrdrähten läuft, von welchen zwei in der gleichen horizontalen Ebene, der dritte oberhalb derselben in der Mitte der beiden unteren angeordnet ist. Der Stromabnehmer selbst besteht aus einem Wagen mit fünf Lauf-und Kontaktrollen, von denen vier paarweise auf den zwei unteren Fahrdrähten laufen, während die fünfte Rolle von unten gegen den dritten oberen Fahrdraht gedrückt wird.
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt u. zw. zeigt Fig. 1 die Fahrdrahtanordnung für den Stromabnehmer, Fig. 2,3 und 4 einen Grundriss, eine Seitenansicht und eine Vorderansicht des Stromabnehmers selbst, Fig. 5 einen Schnitt nach Linie A-B der Fig. 2 in grösserem Massstabe, Fig. 6 und 7 eine Seitenansicht und Hinteransicht eines elektrisch betriebenen, mit dem Stromabnehmer gemäss vorliegender Erfindung versehenen Fahrzeuges, welches auf einer gewöhnlichen Strasse ohne Gleis läuft, Fig. 8 die elastische Verbindung des Stromabnehmers mit dem Fahrzeuge ; Fig. 9 ist eine zweite Ausführungsform des Stromabnehmers und Fig. 10 ein Schnitt nach der Linie C-D der Fig. 9.
Die aus den drei Drähten 1, 2, 3 bestehende Fahrleitung (Fig. 1) kann sowohl für Gleich-als auch für Drehstrom benützt werden. Diese Drähte sind durch in geeigneten Abständen an Mauern, Masten oder dergl. angeordnete Träger gehalten. In der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform sind die auf dem Träger 4 befestigten Drähte ersichtlich, welche sowohl voneinander als auch von den äusseren Trägern durch die Isolatoren 5 isoliert sind. Diese Einrichtung ist für die Verwendung eines einzigen Stromabnehmers bestimmt, könnte aber durch entsprechende Abänderungen auch für die gleichzeitige Verwendung mehrerer Stromabnehmer eingerichtet werden.
Wollte man hingegen infolge grossen
Verkehrs oder aus andern Gründen zwei Fahrleitungen anlegen, so könnten die Kosten für die Anordnung der Träger dadurch vermindert werden, dass auf demselben Träger (i zwei Arme 7 und 8 befestigt werden, wovon der Arm 7 den Draht 2 der linken Leitung und der Arm 8 einen Draht der in der Zeichnung nicht dargestellten rechten Leitung trägt.
Selbstverständlich müssten diese Arme voneinander isoliert werden.
Der Stromabnehmer (Fig. 2,3, 4) ist mit fünf Lauf-und Kontaktrollen 9, 10, 11, 12, 13 versehen, von denen vier paarweise auf den unteren Drähten laufen, während die fünfte
Rolle von unten gegen den oberen Draht gedrückt wird. Die beiden auf dem einen Drahte laufenden Rollen sind von den auf dem gegenüberliegenden Drahte laufenden Rollen isoliert, ebenso ist die obere Rolle, wie nachher erklärt werden wird, von den unteren vier Rollen isoliert Die letzteren sind an einem viereckigen aus den zwei Stangen 14, den Armen 15 und den isolierten Achsen der Hülsen 16'zusammengesetzten Gestelle befestigt. Dieses Gestell trägt die vier Achsen der unteren Rollen 9, 10, 11, 12, welche etwas vom Gestell abstehen, um sich der Spannweite der Drähte anzupassen.
In der
Mitte der Bolzen, welche die beiden Hälften des Gestelles zusammenhalten, sind zwei isolierte, in vertikaler Ebene drehbare Gabeln 17, 18 angeordnet, welche mit den durch horizontal wirkende Spiralfedern 21 nach aufwärts gedrückten Armen 19, 20 verbunden sind (Fig. 3). Die vier freien Enden dieser Gabeln sind mit langen Schlitzen 22 versehen und, da die Gabel 17 etwas weiter ist als die Gabel 18, greifen sie derart ineinander, dass die Achse der oberen Rolle 13 getragen wird. Die beständig gespannten Spiralfedern 21 sichern den Wagen zwischen den drei Drähten und, da die Rollen mit tiefen Rillen ver- sehen sind, ist ein Abgleiten derselben von den Drähten vollständig ausgeschlossen.
Zwei von den den Strom zuführenden Leitern laufen von den auf jeder Seite des Gestelles angeordneten
Klemmen 23 bezw. 24 aus, während der dritte Leiter an der die bei den Spiralfedern 21 verbindenden Stange 25 befestigt ist. Von da aus laufen die Leiter über drei zwischen zwei
Spiralfedern 27 auf der Zugstange 28 aufgesteckte isolierende Rollen 26. Die Zugstange 28 ist vermittelst zweier steifer und vollständig isolierter Bügel 29 an den die verschiedenen Teile des Wagens zusammenhaltenden Stiften aufgehängt. Von den Rollen 26 gelangen die Strom- zuleitungen zum Motorwagen.
Im vorliegenden Falle wird angenommen, dass sich zwei
Leiter in einem einzigen Drahte 30 vereinigen, während der andere Draht 31 allein weiter
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und von der Hülse 16 isoliert, da die Stangenenden von der Hülse 16 und der metallenen Achse 43 durch die isolierenden Scheiben 41 und den isolierenden Zylinder 42 getrennt
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sind. Dasselbe gilt auch für die Leitrollen 11 und 12. Die Rolle 18 und der Draht 3 stehen beide mit der Hülse-M und der Stange 25 in Verbindung, doch sind sie von den anderen oben erwähnten Teilen isoliert.
Die Leitungsdrähte, welche den Stromabnehmer mit dem Motorwagen verbinden, dienen gleichzeitig dazu, den Stromabnehmer vorwärts zu bewegen und dem Motor des Fahrzeuges Strom zuzuführen. Um die Stabilität des Stromabnehmers und die gute Erhaltung der Leitung nicht zu gefährden, ist es unbedingt nötig, dass die Verbindung möglichst biegsam, dehnbar und elastisch hergestellt wird.
Zu diesem Zwecke muss der Draht 31 und nötigenfalls auch der Draht 30, durch welche der Stromabnehmer gezogen wird (Fig. 6 und 7) mit Schraubenfedern 32 (Fig. 8) ausgerüstet sein, die sich bis zu einer gewissen Grenze unter der ausgeübten Zugkraft ausdehnen können. An diesen Schraubenfedern sind die lose hängenden, biegsamen und isolierten Leiter 33 befestigt, welche etwas länger als die erwähnten Schraubenfedern sind, wenn sie sich im Normalzustand befinden (Fig. 8). Jeder einzelne Draht führt mit seinem entsprechenden Leiter den elektrischen Strom vom
Stromabnehmer 34 aus an die oberen Enden der hohlen, isolierten Stangen 35 und 37, von wo der Strom die genannten Stangen durchlaufend zum Elektromotor des Fahrzeuges gelangt.
Die zwei Stangen 35 und 37 können mit Leichtigkeit aufgestellt, abgenommen oder um- gestellt werden.
Aus dem Vorhergesagten geht klar hervor, dass das fahrende Fahrzeug einen gewissen Zug ausüben muss, welcher vermittelst der sich ausdehnenden Federn 32 auf den Stromabnehmer 34 übertragen wird.
Der oben beschriebene Stromabnehmer besteht aus einem mit fünf Laufrollen ver- sehenen Wägelchen, doch ist es selbstverständlich, dass die Laufrollen auch durch Gleit- schuhe 44 ersetzt werden können, etwa wie die in den Fig. 9 und 10 dargestellte Aus- führungsform zeigt. Die Gleitschuhe gleiten auf den Fahrdrähten und bieten den Vorzug, dass ein sicherer Schluss des Stromkreises erzielt wird. Den Gleitschuhen sind kleine seitliche
Verschiebungen auf ihren Achsen gestattet, um sich den unvermeidlichen Unterschieden der Abstände zwischen den Fahrdrähten besser anpassen zu können. Über den Gleitschuhen sind kleine dachförmige Deckplatten 45 angeordnet, welche auf den Stangen 14 gestützt und breit genug sind, um die Gleitsclmhe, auch wenn dieselben seitlich verschoben werden, immer zu überdecken.
Die Deckplatten verhindern auch, indem sie die Schwingungen der
Gleitschuhe um ihre Achsen beschränken, dass die Gleitschuhe sich umlegen. Der obere
Gleitschuh hat keine Deckplatte, denn seine Schwingungen werden durch den Widerstand der Federn 21, welche denselben stets in seine normale Stellung zurückführen, verhindert.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Stromabnehmer für elektrisch betriebene Fahrzeuge, welcher auf drei Fahrdrähten läuft, von welchen zwei in der gleichen horizontalen Ebene, der dritte oberhalb derselben in der Mitto der beiden unteren angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Strom- abnehmer mit fünf Lauf-und Kontaktrollen(9-13) versehen ist, von denen vier (9-12) paarweise auf den unteren Fahrdrähten (1 und 2), laufen, während die fünfte, von sich kreuzenden Stangen (17 und 18) getragene Rolle (13) durch an diese Stangen vermittelst
Hebeln (19) angreifende Federn (21) von unten gegen den oberen Fahrdraht (3) gedrückt wird, wobei sämtliche Rotten vermittelst Leitungsdräbten (30 und 31),
die an auf dem
Fahrzeuge aufgepflanzten Stangen (35 und 37) befestigt sind, mit dem Elektromotor des
Fahrzeuges in Verbindung stehen.