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Fahrdrahtkreuzung Bekannt ist eine Kreuzung zwischen einer Oberleitungsomnibusfahrleitung
und einer Straßenbahnfahrleitung für Bügelbetrieb, bei der die beiden Obusfahrdrähte
ohne Unterbrechung durch die Kreuzung geführt sind, während der Straßenbahnfahrdraht
vor und hinter der Kreuzung abgeschnitten ist. Die beiden Enden des * Straßenbahnfahrdrahtes
sind durch Tempergußbügel verbunden, die die Obusfahrdrähte überbrücken und gleichzeitig
zu deren isolierter Aufhängung dienen. Diese Bügel müssen demnach die ganze
Zugspanfiung des Straßenbahnfahrdrahtes übertragen. Die elektrische Verbindung der
Enden des Straßenbahnfahrdrahtes wird durch besondere Leituiigen hergestellt. Das
Befahren der Kreuzung mit dem Bügelstromabnehmer der #Straßenbahn ohne Stromunterbrechung
wird durch Beidrähte ermöglicht, die sowohl an der Straßenbahn- als auch an der
Obusfahrleitung angebracht sind. Die Beidrähte sind selbstverständlich gegen die
Obusfahrleitung isoliert. Wegen der abgeschnittenen Fahrdrähte ist eine Verschiebung
der Kreuzung nach erfolgtem Einbau nur schwer möglich. Außerdem sind besondere Abspannstücke,
Aufhängebügel und Isolierzwischenstücke erforderlich, die für die Übertragung der
Fahr-,drahtzugspannung der Straßenbahnfahrleitung bemessen sein müssen. Für die
Anbrin-,gung der an :den Obusfahrdrähten entlang , ei
geführten Beidrähte
werden zahlreiche isolierteAufhäng.ungen benötigt. Dieabgeschnittenen Straßenbahnfahrdrähte
müssen. durch besondere Leitungen elektrisch miteinander -verbunden werden. Abgesehen
von den durc4
die vielen Einzelteile bedingten hohen M
' aterialkosten ist auch der Einbau solcher Kreuzungen äußerst zeitraubend
und damit kost-Spielig' Die gleichen Nachteile haften einer anderen bekannten Kreuzungsausführung
an, bei der der Straßenbalinfalirdralit ungeschnittell durchgeführt ist, die beiden
Obusfahrdrähte dagegen vor und hinter der Kreuzung ab-ZD lb 23 geschnitten sind.
Außerdem ist bei dieser 1-,'auart eine Stroinunterbrechun- beiln Befah-ZD ren der
Obusleitung vorhanden, so daß die bekannten Zerstörti ii,-en durch die Abreißfunken
zu erwarten sind.
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Weiter sind Kreuzungen zwischen Obus-und Straßenbahilfahrleitungen
bekannt, bei Z>
denen sämtliche Fahrdrälite uilgeschnitteil durch die Kreuzung
geführt sind, wobei aber Z> ZD beim Befahren der Kreuzung eine Stromunterbrechung
in der Straßenbahnfahrleitung eintritt. Wenn auch bei diesen Ausführun-eil ZD die
-Nachteile der Kreuzungen mit geschnitte-Z> g
lien Fahrdräliten vermieden
sind, so weisen sie doch den großen Nachteil auf, daß bei Befahren der stroniunterbrochenen
Fahrleitung Z>
mit eingeschaltetem Motor die bekanntell und höchst unerwünschten
Stronistöße in den Motorwicklungen und Abreißfunken an der Fahrleitung auftreten.
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Gegenstand der Erfindun- ist null eine I,#reuzung zwischen einer Fahrleitung
für Rollen- oder Schleifschuhstromabnahme, insbesondere einer gleislosen Bahn, und
einer Fahrleitun 'g für Bügelstrornabnahme, insbesondere einer Schienenbahn,
bei der beliebige von einem rechten Winkel abweichende Krenzwinkel der Fahrleitungen
einstellbar lnd. Erfiiidiiii-s-eiii-ti werden die Nachteile jer bekannten #l'#reuzuiigen
dadurch beseitigt, daß sowohl sämtliche Fahrdrälite ungeschnitten durchlaufen als
auch beim Befa hren der Kreuzungsstelle in keinem Falle eine Stromunterbrechulig
eintritt.
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In der Zeichnung sind als Ausführungsbeispiele der Erfindung Kreuzun-en
zwischen einer eindrähtigen Straßenbahnfahrleitung ;iir BügelbetrIeb und ehier verschiedenpolibusfahrleitung
Schematisch dargestellt. Fig. i zeigt in der Draufsicht Bauforinen voll k rettzungen
ZD mit kleinen IZreuzungswinkeln, wie sie vorzugsweise für einen Obusbetrieb mit
Ein-stangensystein geeignet sind. In Fig. :" bis -[ ist eine Kreuzung mit
größerem Kreuzungswinkel für Obusbetrieb mit Zwei-Stall 'gensvstem gezeigt, wobei
eine dritte s-paiintin,#fülli7eiid"c Kuie zwischen den Obusiahrdr#iiten angeordnet
ist., die dem Stromabnelm . ierbii 'i:' el der Straßenbahn ein Befahren der
Kreuzung ollne Stromunterbrechung ermöglicht. Fig. 5 und 6 zeigen
Ansichten der in der 'Mitte der Kreuzung an-eordneten lsolieraufhängungen, ohne
und mit Mittelkufe.
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Der Straßenbahnfahrdraht a und die verschiedenpoligen Obusfahrdrähte
b, c sind ungeschnitten durch die Kreuzung geführt. An den
Überschneidungen der Fahrdrähte a, b
und a, c ist
je ein Isolierrohr d auf den Straßenbalinfahrdraht a aufgeschoben,
das als weitere Isolation für die mit Luftabstand als erster Isolation übereinanderliegenden
verschieden- und gleichpoligen Fahrdrähte dient. Die Einfügung der zweiten Isolation
an der Z,
Überschneidung der gleichpoligen Fahrdrähte stellt nur ihre Unabhängigkeit
in elektrischer Beziehung sicher und ist daher bei gleicher elektrischer Fahrdrahtspannung
für Obus und Straßenbahn nicht unbedingt erforderlich. Die Isolierrohre
(1 können aus einem Stück bestehen, wenn sich in der -Nähe der Kreuzung eine
Stoßstelle ini Straßenbahnfahrdraht befindet. Andernfalls müssen die Isolierrollre
d zweiteilig ausgeführt sein, um ein Aufbringen auf den 1,alirdralita zu
ermoglichen. Mit c sind Beidrähte zum Straßenbalinfalirdrarit a bezeichnet,
deren Enden sich überlappen.
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Das Befahren der Kreuzung sowohl durch die Straßenbahn als auch durch
die Obusse ohne Stromunterbrechung ist dadurch ermöglicht, daß innerhalb der Kreuzungsstelle
der Straßenbahnfahrdralit a, die beiden Obusfalirdrälite b, c
und die Beidräbte e in drei übereinanderliegenden waagerechten Ebenen geführt sind,
wie in Fig. 5 und 6 daräestellt. Der Bügelstromabnelimer der Straßenbahn
läuft nun vor der Kreuzung, je nach der Fahrtrichtung, auf einen der beiden
schräg nach unten führenden und all ihren Enden zu Auflaufkufen ausgebildeten, spannungsführenden
Beidrähte c auf. Dadurch, daß sich die Auflaufenden der beiden Beidrähte
e um einen bestimmten Betrag überlappen, läuft der Bügel auf den andern Beidraht
auf, ehe er von dein ersten ab elaufen ist, vorausgesetzt, daß der senkrecht zur
Richtung des Straßenbalinfahrdralites gemessene Abstand der beiden Beidrähte stets
kleiner ist als die nutzbare Bügelbreite. Infolgedessen tritt keine Stroinunterbrechung
beim Befahren der x reuzung durch die Straßenbahn ein. Die zwischen den Beidrähten,
jedoch in einer höheren Ebene als diese liegenden ungeschnittenen Obusfahrdrälite
0, c können von den Oberleitungsomnibusseli ohne weiteres, und zwar gleichfalls
ohne jede Stromunterbrechung, befahren werden. Zwischen den Obusfahrdrähten
b, c und in einer höheren waag erechten Ebene als diese liegt
der Straßenbahnfahrdraht a, der spannungführend und ungeschnitten, jedoch nicht
befahrbar, über die Kreuzung hinweggeführt ist.
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bl b -
- Bei der Kreuzung nach Fig.
i mit kleinem Kreuzungswinkel sind sämtliche Fahr- und Beidrä ' hte an einem
einzigen, in der Mitte der Kreuzung angeordneten Isolierrohr f aufgehängt
und dadurch elektrisch voneinander getrennt. Das Isolierrohr ist hier etwa senkzecht
zur Obusfahrleitung angeordnet. Falls, diese Isolation nicht ausreicht, -wie z.
B. bei Obusanlagen mit Einstangensystem, bei denen die beiden Fahrdrähte nur geringen
Abstand voneinander haben, steht nichts im Wege, zwischen dem Isolierrohr
f und den Fahr-#tralitklemmen eine weitere Isolation einztifügen. Bei kleineren
Kreuzungswinkeln läßt sich die Ausführung nach Fig. i auch bei größerem Abstand
der Obusfahrdrähte, also für. Anlagen mit Zweistangensystem, verwenden.
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Bei größeren Kreuzungswinkeln dagegen müssen unter Umständen die Beidrähte
oder ihre Auflaufenden so weit über die Mitte der Kreuzung hinaus verlängert werden,
daß eine Befestil-ung des Beidrahtes nur an dem in der Mitte der Kreuzung senkrecht
zu den Obusfahrdrähten angeordneten Isolierrohr f
nicht mehr ausreicht. In
diesem Fall ist für jeden Beidraht eine -,veitere Abstützung an einem zweiten Isolierrohr
g zweckmäßig, wie in Fig. 2 gezeigt. Man kann jedoch auch hier mit nur einem
Isolierrohr f für die Aufhängung der Fahr- und Beidrähte auskommen, wenn
man dasselbe beispielsweise etwa senkrecht zur Richtung des Straßenbahnfahrdralites
anordnet, wie Fig. 3 zeigt.
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Bei Kreuzungen der- Fahrdrähte von Obusanla-en mit Zweistangenstromabnehmern
und Straßenbahnanlagen für Bügelbetrieb kann nun der Fall eintreten, daß bei größeren
.Krenzungswinkeln die Bü'gelbreite des Straßenb,ahnstromabnehmers nicht mehr ausreicht,
um die Beidrahtkufen zu überbrücken. Uin diesen Mangel zu beheben, wird daher gemäß
Fig. 4 und 6 zwischen den Obusfahrdräht-en b, c und
schräg zu diesen eine dritte spannungführende Beidrahtküfe li angeordnet, die einmal
an -dem in der Mitte der Kreuzung eingebauten Isolierrohr f und außerdem
an zwei parallel dazu und in gleicliern Abstand von diesem angeordneten -isolierrohren
i aufgehängt ist, Ist der Kriechweg zwischen einzelrien spannungführenden Teilen
zu klein, so daß diese Isolation nicht ausreicht, so kann durch Einfügen einer weiteren
Isolation indie Auf-
hängeteile selbst die elektrische Festigkeit der Anordnung
ohne Schwierigkeit vergrößert werden. Zur Erhöhung der mechanischen Festigkeit des
Isolierrohres können auch mit Isolierstoff umgebene Metallrohre verwendet werden,
die zum Schutz gegen Eindringen von Feuchtigkeit mit Abschlußkappen k versehen sind-
Endlich kann die,Iso-lation auch ,ganz in die Auf hängeteile gelegt und statt des
Isolierrohres ein Metallrohr benutzt werden. Durch die Verwendung von Regelklemmen
1
für die Beidrähte kann deren Höhenlage entsprechend der Bügelform und -lage
eingestellt ZD el und somit ein einwandfreier, ruhiger Lauf des Bügels erzielt werden.
Sämtliche Klemmen sind außerdem je nach dem Kreuzungswinkel einstellbar,
so daß die Kreuzung für die verschiedensten Fahrleitungsrichtungen verwendbar ist.
Dtirch Anordnung der Isolation in der beschriebenen Weise. können Leitungen verschiedener
elektrischer Spannung oder Polarität einwandfrei voneinander isoliert werden. Durch
Weglassen dieser Isolation kann die elektrische Zusammenschaltung beliebig vorgenommen
werden. An Stelle der isolierten oder leitenden Rohred, f, g, i
können natürlich auch anders geformte Bauteile Verwendung finden.
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Der besondere Vorteil der neuen Kreuzung besteht darin, daß der Aufbau
äußerst einfach ist und daher eine technisch und wirtschaftlich ausgezeichnete Lösung
darstellt. Die Kreuzung kannfür die verschiedensten von gö0/, abweichenden Kreuzungswinkel
verwendet werden, wobei die - Einzelteile immer dieselben sind. Die isolierten
oder spannun.-führenden Rohre können in handelsüblichen Längen bezogen und beim
Zusainmenbau der Kreuzung auf die erforderliche Länge abgeschnitten werden. Die
Auswechslung von'Einzelteilen ist jederzeit ohne weiteres möglich, da sie sämtlich
vom Fahrdrahtzug entlastet sind. Es besteht auch die Mög-
lichkeit, die Kreuzung
noch nach dem Einbau zu verschieben, da sämtliche Fahrdrähte ungeschnitten durch
die Kreuzung geführt sind. Durch die geringe Anzahl von Einzelteilen sind die Baustoffkosten
sehr gering.