<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung von vorgespannten Stahlbeton-Bauwerksteilen
Das bisher übliche Verfahren zur Herstellung von vorgespannten Stahlbeton-Bauwerksteilun mit verdrillter Drahtbewehrung besteht darin, dass die Drähte in der zur Herstellung des Bauteiles dienenden Schalung zuerst verdrillt und dann gespannt werden. Dieses Verfahren ist umständlich, da es die Anwendung einer Spannvorrichtung erfordert und weil Vorsorge getroffen werden muss, dass sich die zu einem Seil verdrillten Drähte während des Spannens nicht wieder aufdrehen.
Einem anderen Vorschlag entsprechend werden die Drähte mit einem Ende auf einer Spannbahn befestigt und an dem anderen Ende zu einem Drahtseil verdrillt. Auch dieses Verfahren erfordert die Anwendung einer der bedeutenden
EMI1.1
vor dem Verdrillen eine Spannung erteilt werden muss, damit eine ungleiche Beanspruchung der Drähte vermieden wird.
Demgegenüber besteht die Erfindung darin, dass das Verwinden der Drähte nicht durch verdrillen, sondern durch verrödeln vorgenommen wird, indem die Drähte mit beiden Enden an den Endwänden der Schalung in ungespanntem Zustand befestigt und hierauf mittels eines zwischen den beiden Enden angreifenden Werkzeuges bis zur Erzielung der erforderlichen Spannung verrödelt werden. Dieses Verfahren ist nicht nur bedeutend einfacher als die bisher bekannten und ist ohne Anwendung von Spannvorrichtungen ausführbar, sondern weist auch den Vorteil auf, dass es für alle Drahtlängen, also auch für sehr kleine, wirtschaftlich ist, während die eingangs erwähnten Verfahren nur für grosse Drahtlängen in Betracht kommen können.
Fig. 1 der Zeichnung zeigt beispielsweise eine Einrichtung zur Durchführung des erfindunggemässen Verfahrens. Die Endwände 1 der Schalung zur Herstellung des Werkstückes weisen Löcher auf, die in bezug auf Anzahl und Anordnung den zu verwendenden Drähten 2 entsprechen. Die Drähte werden durch die Löcher
EMI1.2
Drähten über einen Rund-oder Halbrund- eisenkloben 3 verwunden werden, was erfahrungs- gemäss volle Gewähr bietet, dass die Drähte auch bei den grösstmöglichen Spannungen unnachgiebig festgehalten werden. Das erforderliche Vor- spannen der aus hochwertigen Stahllegierungen bestehenden Drähte 2 wird in der Schalung durch Verrödeln von zwei oder mehr Drähten zu Drahtseilen 4 bewirkt.
Erfahrungsgemäss lässt sich unter gleichbleibenden Bedingungen in bezug auf Eigenschaften des Stahls, Abstand der Drähte von einander und Durchmesser der Drähte bei gleicher Anzahl der Verrödelungswindungen immer die vollkommen gleiche Spannkraft erzielen, deren Grösse durch Versuche ein für allemal festgelegt werden kann.
Die Sicherung gegen Ausgleiten aus dem Beton bzw. die Übertragung der Spannung als Druckkraft auf den Beton kann dadurch wesentlich verbessert werden, dass zwischen die zu Drahtseilen verrödelten Drähte in beliebigen, aber gleichen Abständen zweckmässig aus Stahl hergestellte Ringe oder Hülsen 6, Fig. 2, oder Plättchen 8, Fig. 4, eingelegt oder dass die Drähte durch Plättchen 7, Fig. 3, durchgezogen werden, wodurch ausserdem mit weniger Verrödelungswindungen das Auslangen gefunden wird.
Diese Einlagen bieten auch den grossen Vorteil, dass nicht nur eine zusätzliche Sicherung der Verankerung geschaffen wird, sondern auch die
Spannkraft der Drahtseile auf eine grössere Beton- fläche übertragen wird. Dadurch ergibt sich die
Möglichkeit, die Abstände der Drahtseile von- einander grösser zu halten und folglich auch Zu- schlagstoffe grosser Körnung zu verwenden.
Auch braucht der Beton nicht durch Giessen in die Schalung eingebracht zu werden, sondern das Verdichten des Betons kann auf normalen
Rütteltischen oder in Schleudergussformen er- folgen.
Die Möglichkeit der Verwendung von Zu- schlagstoffen mit einem Grosskornanteil und der
Verarbeitung einer Betonspeise mit geringstem
Wasserzementfaktor, sowie die Möglichkeit der
Betonverdichtung auf Rütteltischen oder im
Schleudergussverfahren bilden die Voraussetzung für die Erzeugung hochwertigen Betons mit geringstem Zementverbrauch auch bei vor- gespannten Betonbauwerksteilen. Während bei der bisherigen Herstellungsweise 500 kg Zement pro Kubikmeter Beton notwendig waren, kann durch Anwendung der Erfindung dieselbe Druck- festigkeit mit 300 kg Zement pro Kubikmeter
Beton erreicht werden.
<Desc/Clms Page number 2>
Die Neigung der Drahtseile, sich bei grosser Spannung, insbesondere bei nur wenig verrödelten Drähten, wieder aufzudrehen, kann hintangehalten werden, indem durch nebeneinander liegende Ringe oder Hülsen 6 oder durch die Zwischenräume 9 zwischen den Plättchen 7, 8 und den Drähten zweier oder mehrerer benachbarter Drahtseile Splinte 10 aus Stahl od. dgl. gesteckt werden, wodurch das Aufdrehen der Verrödelung wirksam verhindert und eine zusätzliche Verankerung der Stahlseile im Beton erzielt wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von vorgespannten Stahlbeton-Bauwerksteilen, dadurch gekennzeichnet, dass die Stahldrähte an beiden End- wänden der Schalung, zweckmässig durch Legen um Dorne oder Kloben, in ungespanntem Zustande befestigt und hierauf durch ein zwischen den beiden Enden der Drähte angreifendes Werkzeug bis zur Erreichung der erforderlichen Spannung verrödelt werden.