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Chirurgisches Universalnähinstrument
Gegenstand der Erfindung bildet ein chirurgisches Universalnähinstrument, das sich leicht sowohl mit der linken als auch mit der rechten Hand benützen lässt und bei dem, gleichgültig, in welcher Hand das Instrument gehalten wird, die Arbeitsbedingungen sowie die Lage des mit dem Daumen auslösbaren Spulenhalters, relativ zum Daumen des Benützers, genau die gleichen sind.
Hinsichtlich der Verwendung eines chirurgischen Nähinstrumentes hat sich gezeigt, dass der eine Chirurg vorzieht, das Instrument mit seiner Hand so zu halten, dass beispielsweise der Daumen oben am Griff liegt, während der andere seine Hand annähernd 90 um den Griff dreht, so dass der Daumen neben dem Griff zu liegen kommt. Auch lassen es verschiedene Arbeitsbedingungen als wünschenswert erscheinen, die Nadel in mehrere vorbestimmte Winkellagen um die Achse ihres Schaftes verstellen zu können.
Alle diese gewünschten Merkmale werden bei einem chirurgischen Nähinstrument, mit einer verbesserten Betätigungsvorrichtung für die Nadelklemme und mit einer im Winkel ver- stellbaren Nadel dadurch erhalten, dass die durch den Daumen auslösbaren, die Spule haltenden
Mittel am Instrument derart montiert sind, dass sie in gleicher Weise für den Daumen der rechten oder linken Hand zugänglich sind. Der Spulen- halter und die Mittel zu seiner Sicherung sind erfindungsgemäss so konstruiert und montiert, dass eine gegenseitige Beeinträchtigung zwischen diesen und der die Nadelklemme betätigenden
Stange, die sich durch das Instrument der Länge nach erstreckt, vermieden wird. Die Nadelhalter- stange lässt sich dabei relativ zum Instrumenten- griff und 7um Spulenhalter in einer von vier
Winkellagen befestigen.
In den Zeichnungen ist Fig. l eine D : aufsicht des erfindungsgemässen, in der rechten Hand gehaltenen Instrumentes, wobei sich der mit dem
Daumen auslösbare Spulenhalter an der Seite des Instrumentes be. findet. Fig. 2 ist eine Ansicht ähnlich Fig. 1, jedoch mit relativ zum Nadelhalter
90 um die Instrumentenachse gedrehtem Griff, wodurch der Spulenhalter am instrument oben zu liegen kommt, wie dies von manchen Chirurgen bevorzugt wird. Die Fig. 3 und 4 entsprechen den Fig. 1 und 2, jedoch ist das Instrument in der linken Hand gehalten. Fig. 5 ist ein Längsschnitt nach der Linie 5-5 der Fig. 1 und Fig. 6 ein Längsschnitt nach der Linie 6-6 der Fig. 5 in vergrössertem Massstab, wobei Teile weggebrochen sind.
Fig. 7 ist ein Querschnitt längs der Linie 7-7 der Fig. 6, Fig. 8 ein Querschnitt nach der Linie 8-8 der Fig. 6, die Mittel zur Einstellung der Nadelhalterstange in einer der vier Lagen im Griff darstellend. Fig. 9 is ein Schnitt im wesentlichen längs der Linie 9-9 der Fig. 7, Fig. 10 eine Ansicht eines Teiles der Fig. 7 in vergrössertem Massstab, wobei die Sicherung der Fadenspule gegen Drehung im
Spulenhalter deutlicher gezeigt ist. Fig. 11 ist ein vergrösserter Schnitt nach der Linie 11-11 der Fig. 5, in welchem die Nadelklemme und die in dieser gehaltene Nadel deutlicher dargestellt sind. Fig. 12 ist eine perspektivische Ansicht der verschiedenen useinandergenommenen Instrumententeile, die anschliessend beschrieben werden.
Das erfindungsgemässe chirurgische Nähinstrument besteht aus einem Griff 1, einem spulenhaltenden Teil 2 mit einem becherartigen, die Spule aufnehmenden Teil 3 und mit sich entgegengesetzt erstreckenden rohrförmigen
Teilen 4 und 5, von denen der eine in einem
Ende einer Bohrung 6 im Griff 1 eingepasst und in diesem durch eine im Loch 4 a im Teil 4 ein- gesetzte Schraube 7 herausnehmbar gehalten wird ; der gegenüberliegende Teil 5 hat eine Bohrung 8, die das rückwärtige Ende einer hohlen, die Nadel haltenden Stange 9 aufnimmt. Das rückwärtige oder innnere Ende der Stange 9 weist vier Schlitze oder Einkerbungen a, b, c und d auf, die um je 90'auseinanderliegen und wahlweise einen vom Teil 5 getragenen Feststellbolzen 10 aufnehmen.
In Fig. 12 sind die Teile aus der Lage in Fig. 5 um 180 um die Instrumentenlängsachse gedreht dargestellt.
Das äussere oder freie Ende der Nadelstange 9 ist erweitert und bildet einen Kopf 11 mit in Abstand voneinÅander liegenden Seitenteilen 12 und 13, zwischen welchen eine V-förmige, die Nadel haltende Nut 14 ausgebildet ist. Ein gleich- - zeitig als Nadelanschlag und rechte und linke Fadenführung dienender Teil 15 erstreckt sich oberhalb des Kopfes 11 von einem zum anderen
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Seitenteil. Die Wände der V-förmigen Nut 14 bilden die feststehende Backe einer Nadelklemme, während die bewegliche Klemmbacke aus der äusseren halbkreisförmigen Wand einer Öffnung 16 besteht, die in einem an dem einen Ende einer die Nadelklemme betätigenden Stange 18 ausgebildeten Kopf 17 ausgebohrt ist. Der Kopf 17 ist gleitend zwischen den Seitenteilen 12 und 13 montiert.
Die Stange 18 erstreckt sich durch Bohrungen in der Nadelstange 9 und im spulenhaltenden Teil 2 und durch den hohlen Griff 1 unmittelbar bis zu dessen freiem Ende, wo sie in einer die Klemme betätigenden Mutter 19 verschraubt ist, die einen gerändelten, dem freien Griffende anliegenden Teil aufweist. Die Stange 18 ist innerhalb des hohlen Griffes von einer Schraubenfeder 20 umgeben, die an einem Ende gegen eine Schulter im Griff und am andern Ende gegen die Mutter 19 abgestützt ist. Diese Feder hält die beiden Backen der Nadelklemme normalerweise in nachgiebiger Berührung mit dem achteckigen Schaft 22 der Nadel n, wobei die Nadel um die Achse ihres Schaftes in der Klemme gedreht werden kann, ohne aus letzterer herauszufallen.
Durch Drehung der Mutter 19 in einer Richtung wird der Druck der Backen auf den Nadelschaft vergrössert'und die Nadel in bestimmten Winkelstellungen festgehalten. Der Zug der Nadelklemmenstange 18 hält die Nadelstange im Teil 5 des Spulenhalterteiles 2 und verhindert, dass der Bolzen 10 zufällig von dem Schlitz a, b, c oder d in der Nadelstange getrennt wird. Die Nadelstange 9 und die Klemmenstange 18 können jede gewünschte und verschiedene Länge haben. Soll die Nadelstange zum Zwecke der Reinigung oder Winkelverstellung herausgenommen werden, so schraubt man die Mutter 19 von der Stange 18 ab, worauf sich die
Stange 18 und die Nadelstange aus dem Teil 2 ziehen lassen.
Der Nähfaden t für die Nadel ist auf einer
Spule 23 aufgewickelt, die in dem becherförmigen
Spulengehäuse 3 des spulenhaltenden Teiles 2 zwischen der Nadelstange 9 und dem Griff 1 gehalten wird. Der Faden t läuft von der Spule durch einen Spalt 24 in der Seitenwand des Gehäuses 3, dann durch die Fadenführung 15 und schliesslich zu dem oder den Öhren der Nadel.
Die Spule wird auf dem Teil 25 a eines Spulen- haltezapfens oder-stange 25 gegen einen auf letzterer gebildeten Bund 26 drehbar gehalten.
Das Spulengehäuse ist zum Schutz des Fadens und zur Reinhaltung desselben durch einen
Blechdeckel27 verschlossen, welcher am Zapfen 25 m das Spulengehäuse eingesetzt ist. Eine ge- rändelte, am Teil 25 b des Spulenzapfens ver- schraubte Mutter 28 hält die Kappe 27 in ihrer normalen, wirksamen Lage.
Der Spulenzapfen hat an der von dem die Spule tragenden Teil 25 a entfernten Seite des Bundes 26 einen vergrösserten Teil 25 c, der in einer Quer- bohrung 29 des Teiles 2 und in einem von letzterem vorragenden Ansatz 30 gleitend montiert ist.
Ei--te gleichzeitig als Daumenknopf dienende Mutter 31 ist am Ende 25 d des Spulenzapfens aufgeschraubt und dient dazu, den Zapfen in einer Richtung axial entgegen der Wirkung einer Schraubenfeder 32 verschieben zu können, welche den Ansatz 30 zwischen dem Teil 2 und der Mutter 31 umgibt.
Die Spule lässt sich gegen Drehung sichern, falls Nähfaden von ihr nicht abgezogen werden soll. Zu diesem Zweck hat jeder Flansch der Spule 23 eine Reihe von Öffnungen 23 a, in welche der Kopf einer Schraube 33, die im Spulengehäuse 3 angeordnet ist, eintreten kann, so dass eine Drehung der Spule verhindert wird. Die Schraube 33 dient auch dazu, im Gehäuse eine schwache C-förmige und flache Friktionsfeder 34 zu halten, welche gegen den inneren Spulenflansch drückt und den Ablauf der Spule bremst, wenn diese von der Schraube 33, wie anschliessend beschrieben, freigegeben wird.
Soll die Spule von der Schraube 33 freigegeben werden, so dass sie sich frei drehen und Nähfaden von der Spule abgezogen werden kann, drückt man auf den Daumenknopf 31, wodurch der Zapfen 25 und mit ihm die Spule axial von der Schraube 33 weg verschoben werden, wie dies in Fig. 10 strichliert gezeigt ist. Wird der Druck auf die Daumenmutter aufgehoben, so schiebt die Feder 32 die Teile in entgegengesetzter Richtung und bringt eines der Löcher 23 a in der Spule 23 zwecks Sperrung der letzteren wieder mit dem Kopf der Schraube 33 in Berührung.
Wie angeführt, befinden sich die Fadenspule sowie die Mittel zu ihrer Sperrung und Freigabe an der Längsachse des Instrumentes und sind in gleicher Weise mit dem Daumen jeder Hand bedienbar. Bei dieser Anordnung schneidet die Achse des Spulenzapfens 25 diejenige der Klemmenstange 18. Zu diesem Zweck und damit sich Spulenzapfen und Klemmenstange gegenseitig nicht beeinträchtigen, sind die Teile so ausgebildet, dass der eine den andern quer durch- setzt. Vorzugsweise hat der Teil 25 c des Spulenzapfens 25 eine Öffnung 25 e ausreichender Breite,
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ist auch genügend lang, so dass der Spulenzapfen durch Daumendruck auf den Knopf 31 durch die Feder 32 in Längsrichtung verschiebbar ist und damit die Spule, wie oben beschrieben, durch die Schraube 33 freigegeben oder gesichert wird.
Damit sich beim Zurückziehen der Stange 18 der Spulenzapfen im Teil 2 nicht dreht, hat der Bund 26 eine bogenförmige Nut 26 a, welche auf einen entsprechend abgerundeten Teil 34a der Feder 34 passt, wie dies am besten in den Fig. 9 und 10 zu sehen ist.
In Fig. 1 sieht man das Instrument in der rechten Hand des Benützers gehalten, wobei sich der die Spule freigebende Daumenknopf 31 an der Seite des Instrumentes befindet. Bei dieser Lage der Teile ist die nadelhaltende Stange 9 in den Teil 2, entsprechend den Fig. 5 und 8, eingesetzt, u. zw. derart, dass der Feststellbolzen 10
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im Schlitz a im inneren Ende der Nadelstange sitzt.
Werden die Teile des Instrumentes so zusammengesetzt, dass sich der Knopf 31 gemäss Fig. 2 am Instrument oben befindet, so dreht man die Nadelstange 9 von der Lage in den Fig. l und 8 90 um ihre Achse, so dass der Schlitz b im freien Ende der Stange mit dem Bolzen 10 in Eingriff steht und damit der Griff mit dem Spulenhalter aus der in Fig. 1 gezeigten Lage in Richtung des Pfeiles x um 900 gedreht wurden.
Fig. 3 zeigt das Instrument in der linken Hand gehalten, wobei sich die Teile relativ zu dieser Hand in der gleichen Lage befinden, wie in Fig. 1 für die rechte Hand. Um diese Stellung der Teile zu erhalten, dreht man das ganze Instrument der Länge nach um, setzt die Nadelstange in den Teil 2 derart ein, dass die Nut c mit dem Bolzen 10 in Eingriff steht, worauf die Nadel 180 um die Achse ihres Schaftes von der Stellung e, Fig. 1, in die Stellung i, Fig. 3, gedreht wird.
Fig. 4 zeigt den Griff in Richtung des Pfeiles y,
Fig. 3, um 900 relativ zur Nadelstange und Nadel aus der Stellung der Fig. 3 gedreht. Dies wird dadurch bewirkt, dass die Nadelstange in den
Teil 2 so eingesetzt wird, dass der Bolzen 10 mil der Nut d in Eingriff steht.
Infolge des achteckigen Querschnittes des
Nadelschaftes und der Konstruktion der Nadel- tdemme lässt sich dit Nadel, wie in den Fig. 1 und 3 gezeigt, für die verschiedenen Näh- bedingungen auch in jeder der anderen Winkel- stellungen f, g, h, j und I oder in die Sicher- stellung k drehen, in welcher die Nadel unterhalb der Nadelstange liegt.
PATENTANSPRÜCHE :
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