-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Führen von Tieren mittels einer Leine, wie dies gattungsgemäß aus der
DE 101 43 318 A1 bekannt ist.
-
Werden Tiere, insbesondere Hunde, mittels einer Leine geführt, ergeben sich für den Benutzer der Leine oft Einschränkungen in seiner Bewegungsfreiheit. So sind bekannte Tierleinen, beispielsweise Hundeleinen, durch den Benutzer in der Hand zu halten. Dadurch ist einerseits die haltende Hand für andere Tätigkeiten blockiert, andererseits verursacht ein plötzliches Ziehen des Tieres an der Leine einen deutlichen Ruck am Körper des Benutzers. Wird die Leine in der Hand gehalten, greift dieser Ruck über das Schultergelenk weit außerhalb des Masseschwerpunkts des Körpers des Benutzers an. Gerade bei kräftigen Tieren entsteht dadurch eine Sturzgefahr des Benutzers. Außerdem wird bei der Benutzung herkömmlicher Vorrichtungen der Oberkörper des Benutzers nach vorne geneigt, was zu Verspannungen und Bandscheibenproblemen führen kann. Zudem ist es bei kräftigen Tieren mit erheblichen Anstrengungen verbunden, eine aufrechte Körperhaltung zu bewahren, wodurch es zu einer schnellen Ermüdung des Benutzers kommen kann. Schwächere Menschen sind oftmals auch körperlich nicht in der Lage, starke Tiere mit herkömmlichen Leinen zu halten.
-
Des Weiteren liegt der Nachteil vor, nur eine Hand zur freien Verfügung zu haben, wodurch das Ausüben von weiteren Tätigkeiten oder von Sportarten zumindest stark eingeschränkt wird.
-
In der Schrift
DE 101 43 318 A1 ist deshalb eine Vorrichtung zum Führen von Tieren mittels einer Leine offenbart, bei der ein Ruck an der Leine etwa im Masseschwerpunkt des Körpers angreift. Dies wird erreicht, indem eine Vorrichtung zum Anbinden einer Hundeleine vorgeschlagen wird, die mit einem doppelten Gurt um den Bauchbereich des Benutzers zu befestigen ist. Vorteilhaft an der vorgeschlagenen Vorrichtung ist außerdem, dass der Benutzer beide Hände frei hat, während er das Tier an der Leine führt.
-
Nachteilig an dieser Lösung ist, dass eine plötzliche Abstandsänderung zwischen Benutzer und Tier dazu führen kann, dass sich der Benutzer in der dann lose durchhängenden Leine verfangen kann und eine Sturzgefahr besteht.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Möglichkeit vorzuschlagen, mittels der ein Tier an einer Leine geführt werden kann, ohne dass dabei die Hände des Benutzers für andere Tätigkeiten blockiert sind und durch die eine Sturzgefahr reduziert ist.
-
Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Führen von Tieren mittels einer Leine gelöst, wobei die Leine über eine Kopplungseinrichtung an einem um die Hüfte eines Benutzers tragbaren Gurt befestigt ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Leine und dem Gurt ein Freigabe- und Aufrollmechanismus zur Freigabe der Leine bei Zugeinwirkung und zum selbsttätigen Aufrollen der freigegebenen Leine mittels Federkraft vorhanden ist. Dabei sind die Freigabe und das Aufrollen der Leine mittels eines Sperrmechanismus manuell begrenzbar.
-
Durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung ist vorteilhaft vermieden, dass sich die Leine bei einer Abstandsänderung zwischen Benutzer und Tier an Hindernissen oder an den Beinen des Benutzers verfangen kann. Zudem ist ein maximaler Abstand zwischen Benutzer und Tier mittels des Sperrmechanismus einstellbar.
-
In einer bevorzugten Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der Freigabe- und Aufrollmechanismus von einem Gehäuse umgeben, welches eine Grundplatte aufweist, auf der eine in das Gehäuse hineinragende Aufnahmeeinheit zur Aufnahme des Freigabe- und Aufrollmechanismus angeordnet ist.
-
Durch eine solche Gestaltung der Vorrichtung ist vorteilhaft erreicht, dass über die Leine auf die Vorrichtung wirkende Zugkräfte nicht auf das Gehäuse wirken, sondern über die Aufnahmeeinheit direkt auf die Grundplatte geleitet sind. Es ist ein wesentlicher Gedanke der Erfindung, auftretende Zugkräfte direkt auf die Grundplatte zu leiten, ohne dabei das Gehäuse durch Zugkräfte zu belasten.
-
An der dem Gehäuse abgewandten Seitenfläche der Grundplatte ist ein Rahmen mit mindestens je zwei sich gegenüberliegenden Stirnwänden, ersten Seitenwänden und zweiten Seitenwänden mit je einem Langloch vorhanden. Der Rahmen weist an den Stirnwänden schlitzförmige Öffnungen auf, die entlang einer ersten Richtung durch einen den Rahmen durchspannenden Kanal miteinander verbunden sind. Innerhalb des Kanals ist ein Klemmstift angeordnet, der senkrecht zur ersten Richtung angeordnet ist und der in den Langlöchern der zweiten Seitenwände so gelagert und geführt ist, dass er unter einem spitzen Winkel zur ersten Richtung verschiebbar ist, wobei der Klemmstift in schräger Richtung auf eine der Stirnseiten und eine der ersten Seitenwände zu verschiebbar ist und ein Abstand des Klemmstifts von der ersten Seitenwand einstellbar ist.
-
Die Öffnungen können so ausgeführt sein, dass sie lediglich durch die Stirnflächen der ersten und zweiten Seitenwände begrenzt sind. Diese Stirnflächen bilden dann die jeweilige Stirnwand.
-
Unter einem Kanal wird jede durchgehende Verbindung der Öffnungen verstanden. Ein Kanal im Sinne der Beschreibung ist auch dann gegeben, wenn in den Stirnwänden Öffnungen vorhanden sind und der Rahmen hohl gestaltet ist. Außerdem kann mindestens eine der ersten sowie zweiten Seitenwände einen oder mehrere Durchbrüche aufweisen.
-
Vorzugsweise ist ein Gurt durch eine der schlitzförmigen Öffnungen in den Rahmen und zwischen dem Klemmstift und der ersten Seitenwand durchführbar. Der Gurt ist durch ein Verschieben des Klemmstifts in Richtung auf die erste Seitenwand infolge einer Verringerung des Abstands zwischen Klemmstift und erster Seitenwand geklemmt. Diese Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung erlaubt eine schnelle und variable Anpassung der Länge des Gurtes an die Maße des Benutzers.
-
Es ist günstig, wenn der Kanal und die Öffnungen so dimensioniert sind, dass übliche Gurte oder Gürtel verwendbar sind. Vorzugsweise ist der Gurt für ein Tragen der Vorrichtung um die Hüfte eines Nutzers ausgelegt.
-
Zur Erhöhung seiner Rauhigkeit, kann die Oberfläche des Klemmstifts eine Strukturierung aufweisen. Dadurch ist der Halt des geklemmten Gurtes verbessert.
-
Eine auf die Grundplatte des Gehäuses geleitete Zugkraft wird in günstiger Weise über den Rahmen und den Gurt auf den Körper des Benutzers übertragen. Ist der Gurt im Hüftbereich des Benutzers befestigt, erfolgt die Übertragung der Zugkraft etwa auf den Masseschwerpunkt des Benutzers.
-
In einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist an dem Gehäuse ein Druckschalter zur Betätigung des Sperrmechanismus vorhanden.
-
Der Sperrmechanismus umfasst in einer bevorzugten Ausführung der Vorrichtung eine um ihre Mittelachse drehbar angeordnete Lochscheibe. Die Lochscheibe weist auf einem Kreisring angeordnete Löcher auf und ist starr mit einer Leinenspule verbunden, auf welche die Leine ab- und aufrollbar ist. Weiterhin ist ein Verriegelungsstift vorhanden, der durch die Betätigung des Druckschalters einem der Löcher der Lochscheibe zustellbar ist. Im montierten Zustand der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die Mittelachsen der Lochscheibe und der Achse vereinfachend als zusammenfallend angesehen und im Weiteren nur von einer Mittelachse gesprochen.
-
Unter einer Zustellung des Verriegelungsstifts zu einem Loch der Lochscheibe wird ein Eingreifen des Verriegelungsstifts in das betreffende Loch der Lochscheibe verstanden (Zustellposition). Der Verriegelungsstift ist auch einer Ruheposition zustellbar, in welcher der Verriegelungsstift nicht in ein Loch eingreift. Die Lochscheibe ist durch einen Verriegelungsstift, der sich in Zustellposition befindet, an einer Drehung um die Mittelachse gehindert. Eine Drehung ist dagegen möglich, wenn sich der Verriegelungsstift in der Ruheposition befindet. Eine solche Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung hat den Vorteil, dass durch den Verriegelungsstift hohe Haltekräfte trotz geringer Abmaße des Sperrmechanismus erzielbar sind. Aus dem Stand der Technik bekannte Brems- und Sperrmechanismen greifen am Umfang der Leinenspule an, wodurch großdimensionierte Bauweisen der Vorrichtung erforderlich sind.
-
Der Verriegelungsstift ist vorzugsweise mittels eines Zustellmechanismus abwechselnd einer Zustellposition und einer Ruheposition zustellbar. Der Zustellmechanismus umfasst beispielsweise ein Rohr mit einer Innenverzahnung, eine Druckhülse mit einer Außenverzahnung, einer Vorschubhülse mit einer Außenverzahnung sowie eine Druckfeder. Nach jeder Betätigung des Druckschalters ist der Verriegelungsstift in seiner jeweiligen Zustell- oder Ruheposition arretiert, bis der Druckschalter erneut betätigt ist, wobei in der Zustellposition die Lochscheibe durch einen Eingriff des Verriegelungsstifts in eines der Löcher der Lochscheibe gegen eine Drehung gesichert ist und in der Ruheposition der Verriegelungsstift außerhalb der Lochscheibe positioniert ist, so dass die Lochscheibe frei um die Mittelachse drehbar ist.
-
Das Gehäuse kann aus der Grundplatte sowie aus mit der Grundplatte verbundenen Wänden bestehen. Durch die Wände kann eine Abdeckung der Grundplatte gebildet sein, in der auch die Aufnahmeeinheit, der Freigabe- und Aufrollmechanismus und der Sperrmechanismus eingehaust sind. Das Gehäuse weist vorzugsweise gegenüber der Grundplatte eine Durchführungsöffnung zur Durchführung der Leine auf. Die Durchführungsöffnung kann von einem Ring umgeben sein, durch den die Reibung zwischen der Leine und dem Gehäuse verringert ist.
-
Durch die Einleitung auftretender Zugkräfte auf die Aufnahmeeinheit und über diese auf die Grundplatte ist vorteilhaft erreicht, dass an den Wänden des Gehäuses keine Zugkräfte der Leine aufgenommen werden müssen. Dadurch ist es möglich die Wände des Gehäuses aus einem leichten Material, zum Beispiel Kunststoff, herzustellen und die Wandstärken gering zu halten.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und Abbildungen näher erläutert. Dabei zeigen:
-
1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung als eine Seitenansicht eines Medianschnitts durch die erfindungsgemäße Vorrichtung;
-
2 eine Detailansicht von Aufnahmeeinheit, Grundplatte und Rahmen des Ausführungsbeispiels in Seitenansicht und
-
3 Elemente des Sperrmechanismus des Ausführungsbeispiels nach 1.
-
In 1 sind als wesentliche Elemente des Ausführungsbeispiels ein Gehäuse 1, ein Rahmen 2, eine auf einer Grundplatte 1.1 angeordnete Aufnahmeeinheit 5 sowie eine Leinenspule 6.4 mit einer daran befestigten Leine 7 gezeigt.
-
Der Rahmen 2 ist in seiner Grundform ein Quader und besteht aus je zwei sich gegenüber liegenden ersten Seitenwänden 2.1, zwei zweiten Seitenwänden 2.2 und zwei Stirnwänden 2.3. Eine der ersten Seitenwände 2.1 ist durch eine Seite der Grundplatte 1.1 gebildet.
-
In den Stirnwänden 2.3 ist jeweils eine schlitzförmige Öffnung 2.7 vorhanden, durch die ein, den Rahmen 2 entlang einer ersten Richtung 2.5 durchspannender, Kanal 2.4 in der ersten Richtung 2.5 begrenzt ist. Der Kanal 2.4 ist so dimensioniert, dass ein Gurt 4 durch eine der Öffnungen in den Kanal 2.4 einsteckbar ist. Die von der Grundplatte 1.1 abgewandt liegende erste Seitenwand 2.1 ist durchbrochen ausgeführt, so dass der in den Kanal 2.4 eingesteckte Gurt 4 manuell um einen mittig des Kanals 2.4 angeordneten Klemmstift 3 und wieder zu der Öffnung 2.7 zurückführbar ist. Der Klemmstift 3 ist an jedem seiner distalen Bereiche in einem Langloch 2.6 gelagert, von denen je eines in den zweiten Seitenwänden 2.2 vorhanden ist. Die zueinander deckungsgleich liegenden Langlöcher 2.6 sind zur ersten Richtung 2.5 geneigt in den zweiten Seitenwänden 2.2 vorhanden und laufen unter einem spitzen Winkel auf die ersten Seitenflächen 2.1 zu. Der Klemmstift 3 ist entlang der Langlöcher 2.6 verschiebbar, so dass ein Abstand zwischen dem Klemmstift 3 und den ersten Seitenwänden 2.1 veränderbar ist. Dabei sind die Langlöcher 2.6 so ausgeführt, dass der Abstand zu der durch die Grundplatte 1.1 gebildeten ersten Seitenwand 2.1 so gering sein kann, dass ein üblicher Gurt 4 von mindestens 0,5 mm Dicke zwischen Klemmstift 3 und erster Seitenwand 2.1 klemmbar ist. Ist ein Gurt 4 um den Klemmstift 3 geschlungen und wirkt über den Gurt 4 eine Zugkraft in der ersten Richtung auf diejenige Stirnwand 2.3 zu, durch die das um den Klemmstift 3 geschlungen Ende des Gurts 4 eingesteckt ist, wird der Klemmstift 3 entlang der Langlöcher 2.6 schräg auf diejenige erste Seitenwand 2.1, die durch die Grundplatte 1.1 gebildet ist, gezogen, bis der Gurt 4 geklemmt ist (nicht gezeigt). Ein anderes Ende des Gurts 4 ist mit einer Öse 4.1 versehen, die an einen in dem Rahmen 2 angeordneten Haken 4.2 einhängbar ist.
-
Die Langlöcher 2.6 können in weiteren Ausführungen auch anders gestaltet sein. So können auch abgewinkelt ausgebildet sein.
-
Der Klemmstift 3 ist auf seiner Oberfläche mit rautenförmigen Strukturen (nicht gezeigt) versehen, durch die eine Rauhigkeit der Oberfläche erhöht wird. In weiteren Ausführungen der Erfindung können die Strukturen auch anders, beispielsweise als Noppen, Rillen, Spitzen oder aus Kombinationen daraus gebildet sein.
-
Die Grundplatte 1.1 ist fest mit dem Rahmen 2 verbunden. Im Ausführungsbeispiel ist der Rahmen 2 an der Grundplatte 1.1 angeformt. Er kann in weiteren Ausführungen auch kraft-, form- und/oder stoffschlüssig mit der Grundplatte 1.1 verbunden sein.
-
Auf der Grundplatte 1.1 ist die Aufnahmeeinheit 5 angeordnet. Diese weist ein erstes Lager 5.31 und ein zweites Lager 5.32 auf. Entlang einer Mittelachse 5.2 ist zwischen den beiden Lagern 5.31, 5.32 eine Achse 5.4 vorhanden, die parallel zur Grundplatte 1.1 verläuft und von dieser beabstandet ist. Die Achse 5.4 besitzt an einem ihrer Enden einen die Achse 5.4 durchdringenden Aufnahmeschlitz 5.1.
-
Auf der Achse 5.4 ist ein Freigabe- und Aufrollmechanismus 6 aufgesteckt. Der Freigabe- und Aufrollmechanismus 6 umfasst eine Leinenspule 6.4 zur Aufnahme der Leine 7. An dem Ende der Leinenspule 6.4, das dem zweiten Lager 5.32 zugewandt ist, ist ein Federgehäuse 6.1 an der Leinenspule 6.4 vorhanden. In dem Federgehäuse 6.1 ist eine Spiralfeder 6.3 vorhanden, deren Ende in den Aufnahmeschlitz 5.1 eingreift und deren anderes Ende in dem Federgehäuse 6.1 gelagert ist. Das Federgehäuse 6.1 ist in Richtung auf das zweite Lager 5.32 durch einen Gehäusedeckel 6.2 verschlossen, wobei mittig des Gehäusedeckels 6.2 ein Loch zur Durchführung der Achse 5.4 vorhanden ist.
-
Das zweite Lager 5.32 ist lösbar mit der Grundplatte 1.1 verbunden. Bei der Montage des Freigabe- und Aufrollmechanismus 6 auf die Aufnahmeeinheit 5 ist das zweite Lager 5.32 entfernt und der Freigabe- und Aufrollmechanismus 6 auf die Achse 5.4 aufgeschoben und ein Ende der Spiralfeder 6.3 in den Aufnahmeschlitz 5.1 eingesteckt. Anschließend wird das zweite Lager 5.32 montiert.
-
Wirkt über die Leine 7 eine Zugkraft auf die Leinenspule 6.4, die größer als eine Rückstellkraft der Spiralfeder 6.3 ist, wird die Leinenspule 6.4 um die Mittelachse 5.2 gedreht und die Leine 7 von der Leinenspule 6.4 abgerollt. Fällt die Zugkraft unter die Rückstellkraft der Spiralfeder 6.3 ab, wird die Leinenspule 6.4 durch Wirkung der Spiralfeder 6.3 um die Mittelachse 5.2 zurückgedreht, wobei die Leine 7 wieder auf die Leinenspule 6.4 aufgerollt ist.
-
An der dem ersten Lager 5.31 zugewandten Ende der Leinenspule 6.4 ist eine Lochscheibe 8.1 mit Löchern 8.2 vorhanden, die auf einer konzentrisch um die Mittelachse 5.2 verlaufenden Kreisbahn 8.3 (angedeutet) in die Lochscheibe 8.1 eingebracht sind.
-
In dem ersten Lager 5.31 ist eine horizontal gerichtete Durchgangsbohrung 8.10 vorhanden, deren Bohrungsachse 8.11 (nur angedeutet gezeigt) die Kreisbahn 8.3 in einem Punkt schneidet. In die Durchgangsbohrung 8.10 ist konzentrisch ein Rohr mit Innenverzahnung 8.4 eingesetzt. Entlang der Bohrungsachse 8.11 sind eine Druckhülse mit Außenverzahnung 8.5, eine Vorschubhülse mit Außenverzahnung 8.6 (Druck- und Vorschubhülse sind vereinfachend als ein Element gezeigt), ein Verriegelungsstift 8.7 und eine Druckfeder 8.8 angeordnet. Zusammen mit einem Druckschalter 8.9, der über die Druckhülse mit Außenverzahnung 8.5 auf die anderen aufgezählten Komponenten entlang der Bohrungsachse 8.11 wirkt, ist ein Mechanismus nach einem Prinzip gebildet, wie dies allgemein aus Kugelschreibern mit ein- und ausziehbarer Mine bekannt ist.
-
Durch einen Druck auf den Druckschalter 8.9 ist der in einer Ruheposition 9 befindliche Verriegelungsstift 8.7 in eine Zustellposition 10 bewegbar und in der Zustellposition 10 arretiert. Die Zustellposition 10 ist so gewählt, dass der Verriegelungsstift 8.7 mit einem seiner Enden in ein mit der Zustellposition 10 korrespondierendes Loch 8.2 eingreift, wodurch die Lochscheibe 8.1, und mit ihr auch die Leinenspule 6.4 sowie das Federgehäuse 6.1 mit Gehäusedeckel 6.2, ebenfalls arretiert und an einer Drehung um die Mittelachse 5.2 gehindert sind. Durch ein erneutes Betätigen des Druckschalters 8.9 wird die Arretierung des Verriegelungsstifts 8.7 aufgehoben und der Verriegelungsstift 8.7 durch Wirkung der Druckfeder 8.8 in die gezeigte Ruheposition 9 bewegt und dort gehalten. Der Freigabe- und Aufrollmechanismus 6 ist wieder um die Mittelachse 5.2 drehbar.
-
Auf der Grundplatte 1.1 ist das Gehäuse 1 aufgeschraubt. Gegenüber der Grundplatte 1.1 ist in dem in Form einer auf einen Quader aufgesetzten Pyramide gestaltetem Gehäuse 1 eine Durchführungsöffnung 1.2 zur Durchführung der Leine 7 vorhanden. Die Ränder der Durchführungsöffnung 1.2 sind abgerundet, so dass ein, die Reibung zwischen Leine 7 und Gehäuse 1 vermindernder, Ring (angedeutet gezeigt) gebildet ist. Außer eventueller Biegebelastungen, die durch ein Ablaufen der Leine 7 über den Rand der Durchführungsöffnung 1.2 auf das Gehäuse 1 übertragbar sind, sind keine auf die Leine 7 wirkenden Zugkräfte durch das Gehäuse 1 aufzunehmen.
-
Bei einem Gebrauch der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird ein Ende eines Gurts 4 durch eine Öffnung 2.7 gesteckt und mittels der Öse 4.1 an dem Haken 4.2 befestigt, während das andere Ende des Gurts 4 durch die andere Öffnung 2.7 gesteckt, um den Klemmstift 3 geführt und wieder durch die Öffnung 2.7 aus dem Rahmen geschoben wird. Durch Anziehen des Gurts 4 wird dieser zwischen Klemmstift 3 und erster Seitenwand 2.1 geklemmt. Eine gewünschte Länge des Gurts 4 ist damit in einfacher Weise an die Körpermaße eines Benutzers der Vorrichtung sowie an eventuell wechselnde Bekleidungsstücke anpassbar. Durch die Klemmung ist eine eingestellte Länge des Gurts 4 reversibel festgelegt.
-
Die Vorrichtung wird um den Hüft- und/oder Bauchbereich des Benutzers geschnallt und das zu führende Tier an die Leine 7 genommen. Dazu kann am freien Ende der Leine 7 ein geeigneter Verschluss, beispielsweise ein Karabiner-, Simplex- oder Zangenhaken, vorhanden sein. Eine Länge der von der Leinenspule 6.4 abrollbaren Leine 7 ist durch deren maximale Länge festgelegt und kann zudem durch Betätigung des Sperrmechanismus 8 per Druckschalter 8.9 manuell begrenzt werden. Die Vorrichtung kann auch ohne Benutzung des Sperrmechanismus 8 verwendet werden, wobei die Leine 7 je nach Zugeinwirkung des Tieres auf den Freigabe- und Aufrollmechanismus 6 in ihrer freigegebenen Länge variiert.
-
In 2 sind einige Details der erfindungsgemäßen Vorrichtung hervorgehoben. Zu sehen sind die ersten Seitenwände 2.1, die dem Betrachter zugewandte zweite Seitenwand 2.2 sowie die Stirnwände 2.3 mit Öffnungen 2.7. An der Grundplatte 1.1 ist der Rahmen 2 angeformt. Der Kanal 2.4, ein Langloch 2.6 mit Klemmstift 3 sowie die erste Richtung 2.5 sind dargestellt. Letztere ist als eine beidseitige Richtungsangabe zu verstehen. In dem ersten Lager 5.31 ist die Durchgangsbohrung 8.10 entlang der Bohrungsachse 8.11 mit unterschiedlichen Durchmessern gezeigt. In dem Bereich des größeren Durchmessers ist das Rohr mit Innenverzahnung 8.4 (nicht gezeigt) einsetzbar. In weiteren Ausführungen der Vorrichtung kann die Innenverzahnung auch direkt an der Innenwand der Durchgangsbohrung 8.10 vorhanden sein. Durch den geringeren Durchmesser der Durchgangsbohrung 8.10 ist der Verriegelungsstift 8.7 (siehe 3) führbar. Der Übergang beider Durchmesser dient als Widerlager für die Druckfeder 8.8 (siehe 3).
-
An dem ersten Lager 5.31 ist horizontal die Achse 5.4 angesetzt. Die parallel zur Grundplatte 1.1 verlaufende Mittelachse 5.2, der Aufnahmeschlitz 5.1 sowie das zweite Lager 5.32 der Aufnahmeeinheit 5 sind in montiertem Zustand gezeigt. Ein Abstand zwischen der Achse 5.4 und der Grundplatte 1.1 ist so groß gewählt, dass ein montierter Freigabe- und Aufrollmechanismus 6 (nicht gezeigt) um die Mittelachse 5.2 drehbar ist.
-
In 3 sind einzelne Elemente des Sperrmechanismus 8 vereinfacht gezeigt. Der Druckschalter 8.9 ist auf die Druckhülse mit Außenverzahnung 8.5 aufsetzbar. In die Druckhülse mit Außenverzahnung 8.5 ist ein Fortsatz der Vorschubhülse mit Außenverzahnung 8.6 lose einsteckbar. Der Verriegelungsstift 8.7 weist eine scheibenförmige Verdickung seines Querschnitts auf, durch den ein Widerlager für die Druckfeder 8.8 gebildet ist.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Gehäuse
- 1.1
- Grundplatte
- 1.2
- Durchführungsöffnung
- 2
- Rahmen
- 2.1
- erste Seitenwand
- 2.2
- zweite Seitenwand
- 2.3
- Stirnwand
- 2.4
- Kanal
- 2.5
- erste Richtung
- 2.6
- Langloch
- 2.7
- Öffnung
- 3
- Klemmstift
- 4
- Gurt
- 4.1
- Öse
- 4.2
- Haken
- 5
- Aufnahmeeinheit
- 5.1
- Aufnahmeschlitz
- 5.2
- Mittelachse
- 5.31
- erstes Lager
- 5.32
- zweites Lager
- 5.4
- Achse
- 6
- Freigabe- und Aufrollmechanismus
- 6.1
- Federgehäuse
- 6.2
- Gehäusedeckel
- 6.3
- Spiralfeder
- 6.4
- Leinenspule
- 7
- Leine
- 8
- Sperrmechanismus
- 8.1
- Lochscheibe
- 8.2
- Loch
- 8.3
- Kreisring
- 8.4
- Rohr mit Innenverzahnung
- 8.5
- Druckhülse mit Außenverzahnung
- 8.6
- Vorschubhülse mit Außenverzahnung
- 8.7
- Verriegelungsstift
- 8.8
- Druckfeder
- 8.9
- Druckschalter
- 8.10
- Durchgangsbohrung
- 8.11
- Bohrungsachse
- 9
- Ruheposition
- 10
- Zustellposition