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Lot-oder Schweissmittel
Es sind Lötmittel bekannt, die eine beim Lötvorgang schmelzende Umhüllung aufweisen, innerhalb welcher sich das Lotmetall befindet, das beispielsweise in faseriger Form mit einem Flussmittel konglomeriert ist. Bei diesen bekannten Ausfuhrungen von Lötmitteln besteht die Umhüllung
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sam sein kann. Durch die Metallumhüllung wird zwar ein Ausbröckeln der Lotmetall-bzw.
Flussmittelfüllung vermieden und damit auch eine scharfbegrenzte Unterteilung dieser durch die Umhüllung umgrenzten Teile des Lötmittels ermöglicht, doch ist ein wesentlicher Nachteil dadurch gegeben, dass während des Lötvorganges in der Regel zuerst die aus Lotmetall bestehende former haltende Umhüllung schmilzt und sodann erst das eingeschlossene Flussmittel samt den in dasselbe eingelagerten Lotmetallfasem in Fluss gerät, so dass das geschmolzene Metall der Um- hüllung auf vom Flussmittel noch nicht besetzte Teile des Werkstückes überfliesst, wodurch bekanntlich das Zustandekommen einer einwandfreien Verlötung wesentlich beeinträchtigt ist.
Für das Verschliessen von Konservengefässen sind auch Lotanordnungen bekannt geworden, bei welchen eine beispielsweise aus Zinn bestehende, der Form des Gefässverschlussknopfes entsprechende kapselförmige Abdeckung Verwendung findet, die das zwischen ihr und dem beim Lötvorgang nicht schmelzenden Gefässver- schlussknopf eingeschlossene Flussmittel nach oben hin umschliesst. Auch bei diesen Anordnungen ist die Gtanr gegeben, dass der dünne Lotmetall- überzug beim Bestreichen mit der Lotfiamme früher als das durch ihr überdeckte Flussmittel in Fluss gerät.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, cm Lot-oder Schweissmittel zu schaffen, das die erwähnten Nachteile vermeidet und das erforder- liche Benetzen der Lötstellen durch das Fluss- mittel vor dem Einfüessen des Lotmetalles sicher- stellt. Erfindungsgemäss wird dies insbesondere dadurch erreicht, dass die Lötmittelstückum- hullung, die in an sich bekannter Weise das zur
Verbindung der Werkstückteile dienende Lot- metall ganz oder teilweise umschliesst, aus einem
Flussmittel, gegebenenfalls unter Beigabe von zusätzlichem Lotmetall, gebildet ist.
Für die
Gestaltung der Umhüllung eignet sich hiebei insbesondere ein im geschmolzenen Zustand als Flussmittel wirksamer, von Luftfeuchtigkeit und sonstigen atmosphärischen Einflüssen unbeein- trächtigter Baustoff, vorzugsweise leicht schmelzendes Natronglas mit geringem Gehalt an Alkalimetall, welcher Baustoff auch die erforderliche Formbeständigkeit der mit dem Lotmetall und einer etwa zusätzlich erforderlichen Menge von Flussmittel versehenen Umhüllung gewährleistet.
Zweckmässig weist die Umhüllung kapsel-oder napfförmige Gestaltung auf, so dass das Lotmetall mit dem allfälligen weiteren Flussmittelzusatz in die Form leicht eingefügt bzw. eingeschmolzen werden kann.
Auch bei Verwendung emes Flussmittels nut höherer Benetzungsfähigkeit zeigt sich erfahrungsgemäss häufig, dass das geschmolzene Lotmetall auf dem aufzulotenden Plättchen m Tropfenform liegen bleibt, ohne über die Ränder an die stehenden Seitenflächen und in die tiefer liegende eigentliche Lötfläche gelangen zu konnen. Eine einwandfreie Lötung kann m solchen Fällen nicht zustande kommen.
Um nun das geschmolzene Lotmetall aus seiner
Tropfenform zu bringen und ihm einen Abfluss über die scharfe Begrenzung der oberen Fläche des aufzulotenden Plättchens aufzuzwmgen, kann von der Umhüllung ein ; ib-, streifen-oder drahtförmiges Fuhrungsmltlel fur das Flussmittel und das Lotmetall ausgehen. Dieses Fuhrungs- mittel ist aus formbeständigem Baustoff, zweck- mässig Metall, gebildet und seiner Länge nach so bemessen, dass es an einer oder mehreren Stellen die Kanten des aufzulötenden Plättchens überragt.
Je geringer der Abstand dieses Führungsmittels von der oberen Fläche des aufzulötenden Plätt- chens ist, desto wirkungsvoller ist es, da es sodann zusammen mit der Plänchenobcrfläche eine ent- sprechend kräftige Kapillarwirkung auf das Fluss- mittel und das geschmolzene Lot ausübt und diese
Bestandteile des Lötmittels zu den Lötflächen weiterleitet.
In der Zeichnung sind beispielsweise Aus- führungsformen des erfindungsgemässen Lot-oder
Schweissmittels sowie verschiedene Anwendungs- arten desselben veranschaulicht.
So zeigen die Fig. l-4 Beispiele verschiedener ; aus Flussmitteln, gegebenenfalls unter Beigabe von Lotmetall gebildeter kapselförmiger Um- hüllungen 1 des Lötmittels mit dem tinge- schmolzenen Lotmetall bzw. Flussmittelzusatz 2.
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Verbindung mit einem gleichzeitig als Fühnungsmittel für das Flussmittel und Lotmetau wirksamen Klemmdraht dar. Dieser besitzt an den, Über- gangsstellen zu seinen abgebogenen, klemmenden Schenkeln 6 augen-oder ösenartige Ausbiegungen 5. Die kapselförmige Umhüllung weist hiebei zwei gegenüberliegende Ausnehmungen 4 auf, die zum losen Aufsetzen der Kapsel auf den Führungs-bzw. Klemmdraht 3 dienen.
Die Um- hüllung samt ihrem Inhalt 2 kann sonach durch Verschieben entlang des Führungsdrahtes 3 seitlich im erforderlichen Ausmass verstellt werden, wobei die Justiermöglichkeit lediglich durch die augenförmigen Ausbiegungen begrenzt ist. Fig. 6 zeigt eine Ausgestaltung, bei welcher der im Wesen wieder U-förmige Führungs-oder Klemmdraht 3 scharfkantig abgebogene Schenkel 6 besitzt, wobei sein Mittelstück nach beiden Seiten schräg geneigt ist, während die Umhüllung 1 nächst dem Rande zwei gegenüberliegende Löcher 7 aufweist, in die der Führungs-bzw. Klemmdraht vor seiner Formgebung hindurchgesteckt wird.
Bei dieser Ausführung ist demnach eine ständige Verbindung zwischen Umhüllung 1 und Draht 3 bei leichter Seitenverschiebbarkeit der ersteren gegeben.
Gemäss Fig. 7 weist der mit Klemmschenkeln 6 versehene Führungs- und Klemmdraht 3 im Be- reich des unteren Randes der kapselförmigen
Umhüllung 1 befindliche, flach liegende Augen oder Biegungen 5'auf, wobei die mit Randaus- nehmungen oder Kerben 4 auf den Draht aufgesetzte kapselförmige Umhüllung 1 durch einen sie umgreifenden, die Augen 5'des Drahtes 3 durchsetzenden Haltebügel 8 mit dem Draht ständig verbunden ist. Die Fig. 8 und 9 zeigen Beispiele der Anbringung und Befestigung des erfindungsgemässen Löt-oder Schweissmittels auf einem Werkzeugschaft W bzw. Hartmetallplattchen H, wobei ein Klemmdraht 9 und zusatzhch ein Führungsdraht K für das Flussmittel und Lotmetall vorgesehen ist.
Der Führungsdraht K 1st mit dem Klemmdraht 9 etwa durch Verschweissung, Verschlingung mit oder ohne Verpressung (eine solche ist in Fig. 10 veranschaulicht) verbunden. Die kapselförmige Um- hüllung sitzt mit Paaren von Ausnehmungen oder Kerben 4 auf den Drähten 9 und K auf und ist dadurch unverrückbar.
Bei der Ausbildung gemäss Fig. 11 ist der
Fuhrungsdraht K gleichzeitig Klemmdraht, indem seine Schenkelenden zurückgebogen sind und durch Anliegen an zwei Seitenflächen der kapsel- t ormigen U mhuliung deren Verstellung in der einen Richtung hintanhalten, während die Kerben 4 eine Verstellung senkrecht hiezu verhindern.
Bei kapselfönniger Gestaltung der Umhüllung ist deren Öffnung selbstverständlich stets nach unten gerichtet, um das Auslaufen des Lotmetalles bzw. zusätzlichen Flussmittels bei Beginn des Schmelzflusses ohne weiteres zuzulassen. Falls es zweckmässig erscheinen sollte, können die aufgesetzten Kapselränder zusätzliche Auslaufkerben erhalten.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Lot-oder Schweissmittel, insbesondere für die Hartauflötung von Hartmetalt-oder SchneU- stahlschneiden auf Werkzeugkörper odeur-schaft mit einer das zur Verbindung der Werkstückteile dienende Lotmetall gänzlich oder teilweise umschliessenden, beim Lötvorgang schmelzenden Ummantelung, dadurch gekennzeichnet, dass die Umhüllung aus einem Flussmittel, gegebenenfalls unter Beigabe zusätzlichen Lotmetalls, besteht.