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Vorrichtung zur stereophonischen Aufnahme von Schallschwingungen
Bei der stereophonischen Aufnahme von Schall- schwingungen mittels zweier Mikrophone, die in einiger Entfernung voneinander angeordnet sind, muss bekanntlich dieser Abstand für ver- schiedene Schallwellen verschieden sein. Bei der Wiedergabe eines ganzen Orchesters wird dieser Abstand nämlich grösser sein als bei der
Wiedergabe eines einzigen Sprechers, z. B. eines Schauspielers, wenn eine möglichst natur- getreue Wiedergabe gewünscht wird.
Falls zwei Mikrophone unabhängig von- einander angeordnet sind, bereitet dies wenig
Schwierigkeiten ; es wird aber schwieriger bei
Verwendung eines sogenannten Kunstkopfes", d. h. eines zweckmässig kugeligen Körpers, der ein der menschlichen Kopfform angenähert gleichwertiges akustisches Hindernis für die
Schallschwingungen bildet und zwei auf gegen- überliegenden Seiten angeordnete Mikrophone trägt. In diesem Fall sind mehrere Kunstköpfe verschiedenen Durchmessers erforderlich, was nicht nur umständlich) sondern auch ziemlich kostspielig ist.
Im Zusammenhang hiemit ist bereits vor- geschlagen worden, einen derartigen Kunstkopf mit vier Mikrophonen, zwei auf jeder Seite, auszustatten, die derart elektrisch miteinander gekoppelt sind, dass der scheinbare Abstand zwischen den beiden Mikrophon1 : ombinationen veränderlich ist.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich eben- falls auf eine Vorrichtung mit einem Kunstkopf und bezweckt eine Lösung, die gleich wirksam wie das vorerwähnte Verfahren, aber viel wirt- schaftlicher ist.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass der verwendete Kunstkopf als akustisches Hindernis zwischen den beiden
Mikrophonen veränderlich ist.
Der Vorzug einer Vorrichtung nach der
Erfindung besteht darin, dass man mit möglichst wenig Mikrophonen, vorzugsweise mit zweien, auskommt und dass weiter keine zusätzlichen elektnschen Schaltungen erforderlich sind, so daR das Ganze beträchtlich billiger als die be- kannten Vorrichtungen wird.
Nach einer möglichen Ausführungsform dieser Vorrichtung besteht der Kunstkopf aus zwei Teilen, die gegeneinander drehbar sind und je ein Mikrophon tragen.
Für eine richtige Wiedergabe ist es erwünscht, dass sich die beiden Mikrophone stets in einer waagerechten Ebene befinden. Dies ist z. B. dadurch erzielbar, dass man die Drehachse der beiden Kopfteile kippen kann.
Dies wird beispielsweise an Hand der Figuren der beiden Zeichnungen näher erläutert. Fig. l zeigt eine Vorrichtung nach der Erfindung.
Fig. 2 zeigt die gleiche Vorrichtung, bei der die drei Teile auseinander genommen sind.
In den Figuren sind Halbkugeln, an denen die Mikrophone 3 und 4 befestigt sind, mit 1 und 2 bezeichnet. Das Ganze ruht auf einem Fuss 5. In Fig. 1 ist der Kunstkopf durch Drehung der Teile 1 und 2 in bezug aufeinander derart eingestellt, dass der Abstand zwischen den beiden
Mikrophonen gering ist und also z. B. zur Aufnahme eines Redners verwendet werden kann.
Der gesamte Fmstkopf ist überdies derart auf dem Fuss angeordnet, dass die Mikrophone in einer waagerechten Ebene liegen.
Aus Fig. 2 ist ersichtlich, wie die Halbkugel 2 mit einem Stift 6 versehen ist, der in einc Öff- nung 7 der Halbkugel 1 hineinpasst, so dass die
Halbkugeln gegeneinander drehbar sind. Im
Fusse 5 ist eine Aussparung 8 vorgesehen, in der die untere Kugelhälfte ruhen kann. Infolge- dessen ist durch Drehung der Kugeln im Fusse in sämtlichen vorkommenden Fällen erzielbar, dass die beiden Mikrophone in einer waage- rechten Ebene liegen.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die vorgenannten Ausführungsformen be- schränkt, sondern der Erfindungsgedanke umfasst jegliche Vorrichtung, bei der die Mikrophone auf dem Kunstkopf gegeneinander verstellbar und dazu z. B. beweglich auf dem Kunst- kopf angeordnet sind. Eine andere Möglichkeit besteht in einer Form-oder Volumenänderung des Kunstkopfes selbst. Auch braucht der
Kunstkopf nicht kugelig zu sein, denn es können unter Umständen andere Formen günstiger sein.