DE202004005810U1 - Kugelflächenmikrofon - Google Patents

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Abstract

Kugelflächenmikrofon mit einem im wesentlichen kugelförmigen Gehäuse (1), an dessen Oberfläche (100) in zwei diametral gegenüberliegenden und auf einer horizontalen Ebene (E) liegenden Positionen jeweils ein Mikrofon (M1, M2) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß es zwei weitere und auf der gleichen horizontalen Ebene (E) liegende Mikrofone (M3, M4) umfaßt, die an diametral gegenüberliegenden Positionen an der Oberfläche (100) des Gehäuses (1) angeordnet sind, wobei alle Mikrofone (M 1, M2, M3, M4) in der Ebene (E) jeweils um 90° zueinander versetzt ausgerichtet angeordnet sind.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Kugelflächenmikrofon zur räumlichen Aufzeichnung einer Schallquelle.
  • Kugelflächenmikrofone sind bereits seit vielen Jahren bekannt und im Einsatz und bestehen aus einem im wesentlichen kugelförmigen Gehäuse, an dessen Oberfläche in zwei diametral gegenüberliegenden und auf einer horizontalen Ebene liegenden Positionen Mikrofone angeordnet sind, die auch als Druckempfänger bezeichnet werden. Ein Vorteil dieser Kugelflächenmikrofone liegt darin, daß sie nicht in unmittelbarer Nähe eines aufzunehmenden Tonsignals plaziert werden müssen. Sie bieten die Möglichkeit des plastischen oder räumlichen Hörens, vergleichbar mit der Fähigkeit des menschlichen Gehörs, Richtungen feststellen und störende Geräusche unterdrücken zu können.
  • Der Aufstellungsort der bekannten Kugelflächenmikrofone kann jedoch bedingt durch das Umfeld und die räumlichen Gegebenheiten sehr kritisch sein und zu unterschiedlichen Klangeindrücken führen. Beispielsweise bei der Übertragung von Veranstaltungen mit Bild und Ton aus Räumen, bei denen eine möglichst exakte Übertragung der akustischen Atmosphäre aus dem Raum gewünscht ist, spielt die Raumausstattung eine große und häufig Schwierigkeiten bereitende Rolle. So finden sich Fenster mit und ohne Vorhänge, variierende Deckenhöhen, Verkleidungen der Decken mit schalldämmenden Platten oder auch harte Betondecken, unterschiedliche Anordnungen von Bestuhlungen und dergleichen mehr. Die Veranstaltung selber kann mit sehr dezenter Geräuschentwicklung oder sehr lauter Geräuschentwicklung verbunden sein und selbst die Kleidung der im Raum anwesenden Personen, beispielsweise im Sommer oder Winter, beeinflußt das akustische Umfeld und die möglichst originalgetreue Übertragung der Raumatmosphäre.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die bekannten Kugelflächenmikrofone dahingehend weiterzuentwickeln, daß auch unter wechselnden oder erschwerten Bedingungen eine möglichst originalgetreue Aufzeichnung der akustischen Atmosphäre eines Raumes ermöglicht wird.
  • Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird erfindungsgemäß die Ausbildung eines Kugelflächenmikrofons gemäß den Merkmalen des Schutzanspruches 1 vorgeschlagen.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, ein Kugelflächenmikrofon mit zwei weiteren und auf der gleichen horizontalen Ebene liegenden Mikrofonen auszustatten, die an diametral gegenüberliegenden Positionen an der Oberfläche des Gehäuses angeordnet sind, wobei alle Mikrofone in der Ebene jeweils um 90° zueinander versetzt angeordnet sind. Durch diese Ausbildung des erfindungsgemäßen Kugelflächenmikrofons mit insgesamt vier jeweils um 90° zueinander versetzt in einer gemeinsamen horizontalen Ebene angeordneten Mikrofonen wird eine exakte Reproduktion der akustischen Gegebenheiten eines Raumes möglich.
  • Vielfach findet man bei der Übertragung von Ereignissen oder Veranstaltungen aus einem Raum eine Hauptschallquelle vor, beispielsweise eine an einer bestimmten Stelle des Raumes angeordnete Bühne, ein Rednerpult oder auch nur einen Bereich, in dem sich eine hauptsächlich aufzuzeichnende Person üblicherweise befindet. Soll beispielsweise einem erkrankten und von daher nicht in einem Klassenzimmer anwesenden Schüler die Teilnahme am Unterricht ermöglicht werden, indem Bild- und Toninformationen möglichst realistischer Qualität aus dem Klassenzimmer über eine Datenleitung zu dem beispielsweise in einem Krankenhaus befindlichen Schüler übertragen werden, so liegt das Hauptaugenmerk und die hauptsächlich zu übertragende Schallquelle in dem Teil des Raumes, in welchem sich die Lehrperson üblicherweise aufhält, so daß die Hauptschallrichtung, die mit Hilfe des Kugelflächenmikrofons aufzuzeichnen ist, festliegt. Gleiches gilt beispielsweise auch bei der Übertragung von Tagungen oder dergleichen, wo sich die Bühne oder ein Rednerpult ebenfalls in einer festgelegten Position innerhalb des Raumes befindet.
  • In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kugelflächenmikrofons wird in einem solchen Falle mit einer festgelegten Hauptschallrichtung ein Mikrofon des erfindungsgemäßen Kugelflächenmikrofons als Prioritätsmikrofon mit einem dem gesamten hörbaren Frequenzbereich entsprechenden Übertragungsbereich ausgebildet und auf die Position der Hauptschallquelle ausgerichtet. Die übrigen Mikrofone werden hingegen als Atmosphärenmikrofone mit einem gegenüber dem gesamten hörbaren Frequenzbereich eingeschränkten Übertragungsbereich ausgebildet. Es hat sich im Rahmen der Erfindung gezeigt, daß durch diese Unterscheidung der insgesamt vier im erfindungsgemäßen Kugelflächenmikrofon angeordneten Mikrofone dahingehend, daß eines der vier Mikrofone als Prioritätsmikrofon mit einem großen Übertragungsbereich, nämlich entsprechend dem hörbaren Frequenzbereich ausgestattet wird, während die übrigen Mikrofone lediglich als Atmosphärenmikrofone mit eingeschränktem Übertragungsbereich ausgebildet werden, eine besonders realistische Aufzeichnung und Übertragung der akustischen Gegebenheiten und Atmosphäre eines Raumes ermöglicht wird. Mit anderen Worten besitzt das nach vorne zur Hauptschallquelle gerichtete Mikrofon, welches auch als Druckempfänger bezeichnet werden kann, Priorität, während die übrigen drei Mikrofone oder Druckempfänger, die aus Sicht der Hauptschallquelle seitlich rechts und links sowie nach hinten am erfindungsgemäßen Kugelflächenmikrofon angeordnet sind, gleichwertig, jedoch mit eingeschränktem Übertragungsbereich ausgebildet sind.
  • Der eingeschränkte Übertragungsbereich der als Atmosphärenmikrofone vorgesehenen Mikrofone kann z. B. mittels in den Signalweg der Mikrofone eingeschleiften Filtern oder Bandpässen erzielt werden.
  • Aufgrund der geringen Abmessungen, des äußerst geringen Gewichts und des guten Frequenzganges werden im Rahmen der Erfindung bevorzugt Kondensatormikrofone zur Ausbildung der in das erfindungsgemäße Kugelflächenmikrofon eingesetzten Mikrofone verwendet, jedoch können auch andere Bautypen von Mikrofonen zum Einsatz kommen.
  • Bevorzugt sind die Mikrofone bündig in die Oberfläche des Gehäuses eingesetzt, um störende Reflexionen an der Oberfläche des erfindungsgemäßen Kugelflächenmikrofons zu vermeiden. Derartige Gehäusereflexionen können im übrigen auch dadurch bekämpft werden, daß die Oberfläche des Gehäuses mit einer schallabsorbierenden Beschichtung ausgebildet ist.
  • Eine bevorzugte Bauform des erfindungsgemäßen Kugelflächenmikrofons sieht vor, daß das Gehäuse aus zwei entlang einer horizontalen Trennfuge aneinanderfügbaren Gehäusehälften gebildet ist, wobei in einer Gehäusehälfte ein Komponententräger oder eine Platine für die Aufnahme elektrischer und elektronischer Baugruppen für die Mikrofone, wie Vorverstärker, Stromversorgung und dergleichen befestigbar ist. Die Trennfuge liegt bevorzugt in der von den Mikrofonen aufgespannten Ebene.
  • Das Gehäuse kann beispielsweise auf Basis von geschäumtem Polystyrol, insbesondere EPS gebildet sein.
  • Um das erfindungsgemäße Kugelflächenmikrofon innerhalb eines Raumes zu befestigen, ist bevorzugt ein das Gehäuse und die Ebene senkrecht durchsetzender metallischer Hohlstab vorgesehen, durch welchen ferner Anschluß- und Signalleitungen für die Mikrofone in das Gehäuse führbar sind. Der metallische Hohlstab wird durch entsprechend ausgebildete Durchbrüche in den Gehäusehälften des erfindungsgemäßen Kugelflächenmikrofons geführt, wobei durch den metallischen Werkstoff eine zuverlässige Abschirmung der Anschluß- und Signalleitungen gegen Störstrahlungen bewirkt wird.
  • An dem dem Gehäuse abgewandten Ende des Hohlstabes ist bevorzugt eine Anschlußbox, z B. aus einem Kunststoff vorgesehen, in welcher die Anschlüsse zur Weiterführung der Tonsignale sowie der Anschluß zur Zuführung der Stromversorgung für die Mikrofone angeordnet werden können. An der Oberseite der Anschlußbox wird sodann das erfindungsgemäße Kugelflächenmikrofon mittels elastischer Halteelemente, beispielsweise Gummiriemen an einer Raumdecke befestigt, wobei durch die elastische Aufhängung mittels der Halteelemente eine trittschallgeschützte Aufhängung des erfindungsgemäßen Kugelflächenmikrofons bewirkt wird.
  • Zur Verstärkung der von den Mikrofonen des erfindungemäßen Kugelflächenmikrofons aufgenommenen Signale sind bevorzugt zwei in ihrer Verstärkerleistung einstellbare Vorverstärker für die Mikrofone vorgesehen, wobei ein Vorverstärker mit dem als Prioritätsmikrofon ausgebildeten Mikrofon sowie einem als Atmosphärenmikrofon ausgebildeten Mikrofon verbunden ist und der andere Vorverstärker mit den übrigen als Atmosphärenmikrofonen ausgebildeten Mikrofonen verbunden ist. Es hat sich im Rahmen der Erfindung gezeigt, daß Vorverstärker mit einer zwischen 0 und 100-fach stufenlos einstellbaren Verstärkerleistung besonders vorteilhaft eingesetzt werden können, wobei durch Variation der Verstärkerleistung eine schnelle und einfache Anpassung an akustische Gegebenheiten des jeweiligen Raumes, in welchem das erfindungsgemäße Kugelflächenmikrofon plaziert wird, vorgenommen werden kann.
  • An die Qualität der Versorgungsspannung der im Rahmen des erfindungsgemäßen Kugelflächenmikrofons eingesetzten Mikrofone und zugehörigen Vorverstärker werden besondere Anforderungen gestellt. Unmittelbar vor dem Stromanschluß der Vorverstärker ist von daher bevorzugt ein kurzschlußfester, temperaturkompensierender Festspannungsregler vorgesehen. Da die Stromversorgungsleitung zum erfindungsgemäßen Kugelflächenmikrofon je nach Raumgröße mehrere Meter betragen kann, wird durch Plazierung des Festspannungsreglers unmittelbar vor den Vorverstärkern verhindert, daß durch lange Zu leitungswege Störgeräusche eingefangen werden können. Darüber hinaus wird hierdurch eine relative Unabhängigkeit zum verwendeten Netzteil erzielt. Es können ferner an den Anschlüssen des Festspannungsreglers Kondensatoren z. B. von jeweils 100 of angelötet sein, um etwaige hochfrequente elektrische Störungen kurzzuschließen.
  • Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Kugelflächenmikrofons werden nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 in der Seitenansicht ein erfindungsgemäßes Kugelflächenmikrofon,
  • 2 das Kugelflächenmikrofon gemäß 1 in der Explosionsdarstellung,
  • 3 die Aufsicht auf die untere Gehäusehälfte des erfindungsgemäßen Kugelflächenmikrofons gemäß 1,
  • 4 ein Blockschaltbild des erfindungsgemäßen Kugelflächenmikrofons.
  • In der 1 ist in einer schematisierten Seitenansicht ein Kugelflächenmikrofon zur gleichzeitigen Aufzeichnung einer Hauptschallquelle, etwa einer sprechenden Person sowie weiteren, von der Raumakustik abhängenden Schallinformationen, wie Reflexionen und dergleichen, die die Klangatmosphäre eines Raumes bestimmen, dargestellt.
  • Das Kugelflächenmikrofon umfaßt ein im wesentlichen kugelförmiges Gehäuse 1, welches aus zwei entlang einer horizontalen Trennfuge 10 aneinandergefügten Gehäusehälften 11, 12 von kugelhalbschalenförmiger Gestalt gebildet ist, wobei das Gehäuse 1 mit seinen beiden Gehäusehälften 11, 12 z. B. aus geschäumtem Polystyrol, insbesondere EPS gebildet ist.
  • Wie sich in näheren Einzelheiten auch aus der schematisierten Aufsichtsdarstellung der unteren Gehäusehälfte 12 in der 3 ergibt, sind im Bereich der Trennfuge 10 insgesamt vier jeweils um 90° zueinander versetzt ausgerichtete und in einer gemeinsamen horizontalen Ebene E liegende Mikrofone M1, M2, M3, M4 angeordnet, wobei die Ebene E mit der Trennfuge 10 des Gehäuses 1 zusammenfällt und von daher die Mikrofone M1, M2, M3, M4 äquatorial auf dem kugelförmigen Gehäuse 1 angeordnet sind.
  • Zur Aufnahme der Mikrofone M1, M2, M3, M4 weisen die beiden Gehäusehälften 11, 12 an den jeweiligen Einbaupositionen der Mikrofone halbzylindrische Ausnehmungen 14 auf, siehe hierzu 2, die beim Zusammenfügen der beiden Gehäusehälften 11, 12 zum Gehäuse 1 zylindrische, auf der Ebene E liegende Bohrungen ergeben, in welchen die Mikrofone M1, M2, M3, M4 angeordnet werden können.
  • Die Mikrofone M1, M2, M3, M4 sind bevorzugt als Kondensatormikrofone ausgebildet und schließen bündig mit der Oberfläche 100 des Gehäuses 1 ab.
  • Zur Befestigung des Kugelflächenmikrofons innerhalb eines Raumes weisen die beiden Gehäusehälften 11, 12 ferner jeweils eine senkrecht zur Ebene E und der Trennfuge 10 verlaufende Ausnehmung 110, 120 auf, durch welche ein Hohlstab 5 aus einem metallischen Werkstoff hindurchgesteckt wird. An dem unterseitig aus der unteren Gehäusehälfte 12 aus der Ausnehmung 120 austretenden Ende des metallischen Hohlstabes 5 wird eine Endkappe 50 befestigt, während an dem aus der oberen Gehäusehälfte 11 austretenden Ende des metallischen Hohlstabes 5 eine Anschlußbox 6 beispielsweise aus einem Kunststoffmaterial befestigt ist, die ihrerseits über die Anschlußbox 6 durchdringende, z. B. 3 mm starke Gummiriemen als elastische Halteelemente 7 an einer Raumdecke 8 aufgehangen ist. Durch diese elastischen Halteelemente 7 wird somit eine trittschalldämmende Aufhängung des Kugelflächenmikrofons an der Raumdecke 8 gewährleistet.
  • Für den elektrischen Anschluß der Mikrofone M1, M2, M3, M4, d. h. für die Zuleitungen der benötigten Versorgungsspannung sowie die Abführung der Signalleitungen werden in nicht näher dargestellter Weise Anschlüsse innerhalb der Anschlußbox 6 vorgesehen und die entsprechenden Strom- und Signalleitungen innerhalb des metallischen Hohlstabes 5 in das Gehäuse 1 geleitet, von wo aus sie über eine Durchbrechung im Hohlstab 5 zu den einzelnen Mikrofonen M1, M2, M3, M4 innerhalb des Gehäuses 1 geführt werden.
  • Der Darstellung gemäß 2 ist darüber hinaus entnehmbar, daß die beiden Gehäusehälften 11, 12 jeweils einen inneren Hohlraum 13a, 13b umgrenzen, so daß genügend Freiraum für die Führung der Anschluß- und Signalleitungen vorhanden ist. Überdies kann beispielsweise in den Hohlraum 13b der unteren Gehäusehälfte 12 ein Komponententräger 2 oder eine Platine eingesetzt werden, auf welcher weitere benötigte elektrische und elektronische Baugruppen, wie eine Spannungsversorgung 4 sowie Vorverstärker 3a, 3b für die Mikrofone M1, M2, M3, M4 angeordnet sein können.
  • Wesentliches Merkmal des in den Figuren dargestellten Kugelflächenmikrofons ist es, daß eines der vier in der gemeinsamen Ebene E angeordneten Mikrofone, beispielsweise das Mikrofon M4 als sogenanntes Prioritätsmikrofon ausgebildet ist, während die verbleibenden Mikrofone M1, M2, M3 als sogenannte Atmosphärenmikrofone ausgebildet sind. Das Prioritätsmikrofon M4 unterscheidet sich von den Atmosphärenmikrofonen M1, M2, M3 hinsichtlich seines Übertragungsbereiches für das aufzuzeichnende Frequenzspektrum der Schallquelle. Während des Prioritätsmikrofon M4 nämlich mit einem dem gesamten hörbaren Frequenzbereich entsprechenden Übertragungsbereich ausgestattet ist, weisen die als Atmosphärenmikrofone dienenden weiteren Mikrofone M1, M2, M3 lediglich einen gegenüber dem gesamten hörbaren Frequenzbereich eingeschränkten Übertragungsbereich auf.
  • Demzufolge wird das als Prioritätsmikrofon ausgebildete Mikrofon M4 unmittelbar auf die aufzuzeichnende Hauptschallquelle, beispielsweise eine sprechende Person ausgerichtet, d. h. es zeigt in diese Hauptschallrichtung, während in Hauptschallrichtung betrachtet die übrigen Atmosphärenmikrofone von der Hauptschallquelle abgewandt sind, nämlich in der Darstellung gemäß 1 das Atmosphärenmikrofon M1 seitlich nach links, das Atmosphärenmikrofon M2 seitlich nach rechts und das lediglich aus der Darstellung gemäß 3 ersichtliche weitere Atmosphärenmikrofon M3 nach hinten. Durch diese Charakteristik der vier im Kugelflächenmikrofon vorgesehenen Mikrofone M1, M2, M3, M4 wird eine außergewöhnlich naturgetreue Reproduktion der Schallquelle einschließlich der akustischen Atmosphäre des Raumes, in welchem sich das Kugelflächenmikrofon befindet, gewährleistet.
  • Aus dem in der 4 wiedergegebenen Blockschaltbild des Kugelflächenmikrofons wird ersichtlich, wie die einzelnen Mikrofone M1, M2, M3, M4 geschaltet sind und wie die Unterscheidung in ein Prioritätsmikrofon M4 sowie drei in ihrem Übertragungsbereich eingeschränkten Atmosphärenmikrofone M1, M2, M3 gewährleistet wird.
  • Mit Bezugszeichen 3a, 3b sind zwei Vorverstärker bezeichnet, die eine von 0 bis zu 100-fach einstellbare Verstärkerleistung aufweisen. An den ersten Vorverstärker 3a ist das mit einem dem gesamten hörbaren Frequenzbereich entsprechenden Übertragungsbereich ausgestattete Prioritätsmikrofon M4 unmittelbar angeschlossen, ferner auch das als Atmosphärenmikrofon mit einem eingeschränkten Übertragungsbereich ausgebildete Mikrofon M3. Der eingeschränkte Übertragungsbereich wird durch einen in den Signalweg des Atmosphärenmikrofons M3 eingeschleiften Filter 30 hergestellt, welcher den Übertragungsbereich des Mikrofons M4 in der gewünschten Weise beschneidet.
  • An den zweiten Vorverstärker 3b mit ebenfalls bis zu 100-fach einstellbarer Verstärkerleistung sind die beiden übrigen als Atmosphärenmikrofone dienende Mikrofone M1, M2 angeschlossen, welche beide ebenso wie das Mikrofon M3 über einen in den Signalweg eingeschleiften Filter 30 verfügen, der den Übertragungsbereich der Mikrofone M1, M2 entsprechend dem Mikrofon M3 beschneidet.
  • Von den beiden Vorverstärkern 3a, 3b gehen sodann Signalleitungen 31a, 31b zur Übertragung der aufgezeichneten Signale und zur Weiterverarbeitung ab.
  • Anstelle von Filtern 30 können auch Bandpässe oder andere geeignete Schaltungen vorgesehen werden.
  • Zur Stromversorgung der Vorverstärker ist ausgehend von einer von einem externen Netzteil kommenden Stromzuführung 41 unmittelbar am Stromanschluß der beiden Vorverstärker 3a, 3b ein kurzschlußfester, temperaturkompensierender Festspannungsregler 40 vorgesehen, der die beiden Vorverstärker 3a, 3b mit ihrer Betriebsspannung versorgt. Hier können auch nicht dargestellte Kondensatoren eingeschaltet sein, um etwaige hochfrequente elektrische Störungen kurzzuschließen und damit auszuschalten.
  • Sämtliche im Blockschaltbild gemäß 4 dargestellte elektrische und elektronische Baugruppen, nämlich Spannungsregler 40, Vorverstärker 3a, 3b, Filter 30 und gegebenenfalls auch die Mikrofone M1, M2, M3, M4 können auf einer gemeinsamen Platine oder einem Komponententräger 2 angeordnet und z. B. in der unteren Gehäusehälfte 12 des Gehäuses 1 gemäß Darstellung in der 2 befestigt werden.
  • Das Kugelflächenmikrofon ermöglicht aufgrund seiner Charakteristik mit insgesamt vier in einer gemeinsamen horizontalen Ebene angeordneten und um 90° zueinander versetzten Mikrofonen, von denen eines als Prioritätsmikrofon mit einem dem hörbaren Frequenzbereich entsprechenden Übertragungsbereich und die drei übrigen Mikrofone als Atmosphärenmikrofone mit einem gegenüber dem hörbaren Frequenzbereich eingeschränkten Übertragungsbereich ausgestattet sind, eine bis dahin unerreicht realistische Abbildung einer Raumakustik, die in vielen Anwendungsfällen von besonderem Vorteil ist.
  • Beispielsweise ermöglicht das vorangehend erläuterte Kugelflächenmikrofon Kindern, die an Krebs erkrankt sind, von Zuhause oder vom Krankenzimmer mit Bildübertragung einer Kamera sowie Tonübertragung über das vorangehend erläuterte Kugelflächenmikrofon live weiterhin an ihrem Unterricht teilzunehmen. Dabei wird die gewohnte Atmosphäre aus dem Klassenzimmer weitgehendst abgebildet, was durch die vorangehend erläuterte technische Besonderheit des Kugelflächenmikrofons gewährleistet wird.
  • Selbstverständlich eignet sich das vorangehend erläuterte Kugelflächenmikrofon auch für vielfältige andere Aufgaben, beispielsweise bei der Aufzeichnung von Veranstaltungen, Musikdarbietungen und dergleichen mehr.

Claims (13)

  1. Kugelflächenmikrofon mit einem im wesentlichen kugelförmigen Gehäuse (1), an dessen Oberfläche (100) in zwei diametral gegenüberliegenden und auf einer horizontalen Ebene (E) liegenden Positionen jeweils ein Mikrofon (M1, M2) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß es zwei weitere und auf der gleichen horizontalen Ebene (E) liegende Mikrofone (M3, M4) umfaßt, die an diametral gegenüberliegenden Positionen an der Oberfläche (100) des Gehäuses (1) angeordnet sind, wobei alle Mikrofone (M 1, M2, M3, M4) in der Ebene (E) jeweils um 90° zueinander versetzt ausgerichtet angeordnet sind.
  2. Kugelflächenmikrofon nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Mikrofon (M4) als Prioritätsmikrofon mit einem dem gesamten hörbaren Frequenzbereich entsprechenden Übertragungsbereich ausgebildet ist und die übrigen Mikrofone (M1, M2, M3) als Atmosphärenmikrofone mit einem gegenüber dem gesamten hörbaren Frequenzbereich eingeschränkten Übertragungsbereich ausgebildet sind.
  3. Kugelflächenmikrofon nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der eingeschränkte Übertragungsbereich der als Atmosphärenmikrofone vorgesehenen Mikrofone (M1, M2, M3) mittels Filtern (30) oder Bandpässen an den Mikrofonen (M 1, M2, M3) bewirkt wird.
  4. Kugelflächenmikrofon nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikrofone (M1, M2, M3, M4) als Kondensatormikrofone ausgebildet sind.
  5. Kugelflächenmikrofon nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikrofone (M1, M2, M3, M4) bündig in die Oberfläche (100) des Gehäuses (1) eingesetzt sind.
  6. Kugelflächenmikrofon nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) aus zwei entlang einer horizontalen Trennfuge (10) aneinanderfügbaren Gehäusehälften (11, 12) gebildet ist, wobei in einer Gehäusehälfte (12) ein Komponententräger (2) für elektrische Baugruppen, wie Vorverstärker (3a, 3b) und eine Stromversorgung (4) für die Mikrofone (M1, M2, M3, M4) befestigbar ist.
  7. Kugelflächenmikrofon nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein das Gehäuse (1) und die Ebene (E) senkrecht durchsetzender metallischer Hohlstab (5) zur Aufhängung des Kugelflächenmikrofons vorgesehen ist, durch welchen Anschluß- und Signalleitungen für die Mikrofone (M1, M2, M3, M4) in das Gehäuse (1) führbar sind.
  8. Kugelflächenmikrofon nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß am dem Gehäuse (1) abgewandten Ende des Hohlstabes (5) eine Anschlußbox (6) für die Anschluß- und Signalleitungen vorgesehen ist und die Anschlußbox (6) mittels elastischer Halteelemente (7) an einer Raumdecke (8) befestigbar ist.
  9. Kugelflächenmikrofon nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwei in ihrer Verstärkerleistung einstellbare Vorverstärker (3a, 3b) für die Mikrofone (M1, M2, M3, M4) vorgesehen sind, wobei ein Vorverstärker (3a) mit dem als Prioritätsmikrofon ausgebildeten Mikrofon (M4) sowie einem als Atmosphärenmikrofon ausgebildeten Mikrofon (M3) verbunden ist und der andere Vorverstärker (3b) mit den übrigen als Atmosphärenmikrofone ausgebildeten Mikrofonen (M1, M2) verbunden ist.
  10. Kugelflächenmikrofon nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorverstärker (3a, 3b) eine zwischen 0 und 100-fach einstellbare Verstärkerleistung aufweisen.
  11. Kugelflächenmikrofon nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar vor dem Stromanschluß der Vorverstärker (3a, 3b) ein kurzschlußfester temperaturkompensierender Festspannungsregler (40) vorgesehen ist.
  12. Kugelflächenmikrofon nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) auf Basis von geschäumtem Polystryrol hergestellt ist.
  13. Kugelflächenmikrofon nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche (100) des Gehäuses (1) mit einer schallabsorbierenden Beschichtung versehen ist.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102010021157A1 (de) * 2010-05-21 2011-11-24 Daniela Manger 3D-Stereospaltmikrofon

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DE102010021157A1 (de) * 2010-05-21 2011-11-24 Daniela Manger 3D-Stereospaltmikrofon

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