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Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung nahtloser Schläuche aus Zelluloselösungen, insbesondere Viskose
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung nahtloser Schläu- che aus Zelluloselösungen, insbesondere Viskose, bei dem die Viskose in waagrechter, vorzugsweise schräg aufwärts verlaufender Richtung aus einer
Ringdüse in das Fällbad austritt und Fällflüssigkeit auch in das Schlauchinnere zu-und aus diesem abgeleitet wird. Nach dem waagrechten Spinnverfahren war es bisher nicht möglich, Schläuche mit gleichmässigem Durchmesser herzustellen, da der auf das weiche Viskosegebilde ausgeübte Auftriebsdruck deformierend wirkt.
In diesem Zusammenhang ist darauf hingewiesen worden, dass auch die Einführung der Fällflüssigkeit in das Schlauchinnere derart, dass die Fällflüssigkeit über eine kurze Strecke auf die Schlauchwand einwirkt, diesen Nachteil nicht beseitigen kann.
Nach einem bekannten Verfahren dieser Art tritt der schräg aufwärts geführte Schlauch nach kurzem Wege aus dem Koagulierbad aus und wird sodann auf einem langen Wege der Einwirkung einer Verfestigungsflüssigkeit unterworfen, die aufgesprüht wird, hierauf durch Besprühen mit Wasser gewaschen und allenfalls einer Nachbehandlung unterworfen. In den Schlauch wird durch eine Leitung, welche eine mittlere Öffnung der Ringdüse durchsetzt und über dem Spiegel des Koagulierbades endigt, Luft eingeblasen, um ihn auf seinem Wege während der Behandlung im aufgeblähten Zustand zu halten.
Um der Einwirkung der vom äusseren Fällbad auf den Schlauch ausgeübten Druckkräfte, die zu Deformationen und ungleicher Schlauchwandstärke führen, zu begegnen, wird der Schlauch nach diesem bekannten Verfahren bald hinter der Düse aus dem Koagulierbad herausgeführt. Es müssen aber dann umfangreiche Sprühvorrichtungen zur Weiterbehandlung vorgesehen werden, die keine so wirkungsvolle und gleichförmige Behandlung wie in einem Fällbad und überdies nur eine Koagulation von aussen ermöglichen.
Nach einem anderen bekannten Verfahren werden nahtlose Schläuche hoher Querfestigkeit hergestellt, indem in die nicht völlig koagulierten Schläuche Flüssigkeiten oder Gase unter Druck eingeführt werden. Fallweise erfolgt das Spinnen dieser Schläuche in tiefen Behältern und es werden die in geeignete Stücklängen geschnittenen, nicht völlig koagulierten Schläuche durch Einblasen von Luft gedehnt und fertigkoaguliert.
Alle diese bekannten Verfahren nehmen darauf keine Rücksicht, dass zur Erzielung von Schläuchen hoher Festigkeit die Koagulation langsam in milde wirkenden Bädern erfolgen muss. Dies aber bedingt naturgemäss lange Fällbadstrecken, die beim üblichen senkrechten Spinnen wegen der dann erforderlichen grossen Badtiefen praktisch nur schwer anwendbar sind.
Die Erfindung zielt darauf ab, diese Schwierigkeiten der bekannten Verfahren zu beseitigen und ein waagrechtes Spinnen zu ermöglichen. Sie besteht im Wesen darin, dass in dem auf langen Fällbadstrecken von z. B. 2 bis 10 m durch ein milde wirkendes Fällbad geführten Schlauch die innere Fällbadflüssigkeit unter einem konstanten Druck von solcher Höhe gehalten wird, dass der Druck den auf den Schlauch im Fällbad einwirkenden Aussendruck kompensiert oder eine Dehnung des Schlauchgebildes in Richtung seines Umfanges, beispielsweise um 10%, bewirkt. Durch die Dehnung des Schlauches in Richtung seines Umfanges wird die Querreissfestigkeit des fertigen Schlauches verbessert. Es ist wohl bekannt, nicht völlig koagulierte Schläuche durch Einführen von Flüssigkeiten oder Gasen in der Querrichtung zu dehnen.
Nicht bekannt dagegen ist, diese Dehnung der Schläuche in den Fällbädern selbst vorzunehmen. Im Zusammenhang mit dem sogenannten senkrechten Spinnverfahren ist es bekannt, den im Bad aufsteigenden Schlauch durch eine innere Flüssigkeitssäule zu stützen, die im Gleichstrom mit dem Schlauch aufsteigt und dann aus dem Inneren des Schlauches durch ein Rohr wieder abgeführt wird oder umgekehrt durch das Rohr zugeführt und im Gegenstrom zur Schlauchbewegung abgeleitet wird. Beim senkrechten Spinnverfahren wirkt im Gegensatz zum waagrechten Spinnverfahren der Auftrieb nicht deformierend, sondern wird zum selbsttätigen Abziehen und Straffhalten des bildenden Schlauches nutzbar gemacht.
Das senkrechte Spinnverfahren hat aber gegenüber dem waagrechten Spinnverfahren grundsätzliche Nachteile, wie kurze Fällbad-
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strecken, Schwierigkeiten durch Umlenkungen im Fällbad, erschwertes Anspinnen, mangelhafte Überwachung des Spinnverfahrens. Die beim waagrechten Spinnverfahren auftretende deformierende Auftriebswirkung wird erfindungsgemäss durch die Anwendung eines entsprechenden konstanten Innendruckes im Fällbad kompensiert.
Das Schlauchgebilde wird erfindungsgemäss möglichst unmittelbar nach demAblauf von den im Fällbad angeordneten Führungsorganen von einer Abzugsvorrichtung aufgenommen, um eine gleichmässige Abzugsbewegung zu sichern und Überdehnungen des Schlauches zu vermeiden. Die Abzugsvorrichtung soll mindestens 5 Walzen aufweisen, die aus einem Material bestehen, an dem der frisch gesponnene Viskoseschlauch genügend Haftung hat. Die Neigung der Düse mit dem Rücklaufrohr für das innere Fällbad beträgt z. B.
8 , kann aber bei starker Gasung beispielsweise auf 33'erhöht werden, wobei immer noch die Vorteile des waagrechten Spinnverfahrens, insbesondere der langen Fällbadstrecke, gegenüber dem senkrechten Spinnverfahren erreicht werden.
Ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens ist in der Zeichnung schematisch dargestellt :
Im Trog 1 mit dem äusseren Fällbad 2 ist die Spinndüse 3 gelagert, in der ein Zuleitungsrohr 4 und ein Ableitungsrohr 5 für das Innenfällbad 6 angebracht sind. Die Viskose wird der Spinndüse durch die Leitung 7 zugeführt und tritt an den Spinnlippen zur Bildung des Schlauches 8 aus. Der Schlauch wird auf langer Fällbadstrecke durch den Trog geführt, wobei sowohl die äussere als auch die innere Fällbadflüssigkeit auf ihn einwirken, damit die Koagulation und Fixierung des Schlauches im wesentlichen im Fällbadtrog selbst erfolgt.
Die innere Fällbadflüssigkeit wird unter Druck gesetzt, der den auf den Schlauch im Fällbad einwirkenden Aussendruck kompensiert oder wie dargestellt, wird das Niveau der Fällbadflüssigkeit gegenüber dem des äusseren Fällbades um 10 mm höher eingestellt, um eine Dehnung des Schlauchgebildes zu bewirken. Entwickelte Gase werden aus dem Schlauch durch das Rohr 9 abgeführt, das mit der Atmosphäre in Verbindung steht. Der Schlauch wird unmittelbar nach dem Austritt aus dem Fällbadtrog von der Abzugswalze 10 aufgenommen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung nahtloser Schläuche aus Zelluloselösungen, insbesondere Viskose, bei dem die Viskose in waagrechter, vorzugsweise schräg aufwärts verlaufender Richtung aus einer Ringdüse in das Fällbad austritt und die Fällbadflüssigkeit auch in das Schlauchinnere zu-und aus diesem abgeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, dass in dem auf langen Fällbadstrecken von z. B. 2 bis 10 m durch ein milde wirkendes Fällbad geführten Schlauch die innere Fällbadflüssigkait unter einem konstanten Druck gehalten wird, der den auf den Schlauch im Fällbad einwirkenden Aussendruck kompensiert, oder eine Dehnung des Schlauchgebildes in Richtung seines Umfanges, beispielsweise um 10%, bewirkt.