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Österreichische PATENTSCHRIFT N 16379.
JOHANN KARL KÖHLER IN DRESDEN.
Geschoss für Handfeuerwaffen mit im Grundriss radial vorspringenden federnden
Drahtbügeln.
Gegentiber einem bekannten Kugolgeschoss mit aus der Geschossbasis schräg nach hinten und seitlich vorspringenden federnden Drähten, welche die Innehaltung der Flugbahn sichern und die Geschosswirkung durch Zerschneiden der Wundkanalwandungen erhöhen sollen, zeichnet sich das vorliegende Geschoss dadurch aus, dass aus dem vorderen Teil des Geschosskörpers radial hervortretende federnde Drahtbügel eine den hinteren Teil des Geschosskörpers umfassende Krone bilden, derart, dass die Hauptmasse des Geschosskörpers inmitten der Drahtkrono liegt und von dieser beim Durchlaufen des Gewehrlaufes freischwebend zentriert wird.
Neben grösserer Geschosswirkung und genauerer Innehaltung der Flugbahn (also auch gleicher Treffsicherheit auf grössere Entfernung) soll durch die vorliegende Erfindung eine gute, sichere Führung des Geschosses im Lauf bei möglichster Schonung der Seele erreicht werden. Insbesondere soll sich der Lauf nicht verbleien und nicht durch Ecken und Schlagen des Geschosses leiden.
Dieser Zweck lässt sich durch die vorliegende Erfindung, bei welcher der Schwerpunkt des Geschosses innerhalb der Federkrone liegt, besser erreichen als durch das ältere Geschoss, bei welchem der dem Geschoss nachfotgf'ndc und mit demselben wie in einem Gelenk zusammenhängende Federstern auf das Vorhatten der Goschossmasse einen nennenswerten Einfluss nicht ausüben kann.
Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung sind auf der zugehörigen Zeichnung dargestellt. Bei gleicher Weite der Federkrone stellen die Fig. 3 und 7 stärkere kegelförmige Geschosse, die Fig. l, 2, 4 und 8 schwächere zylindrische Geschosse mit halbkugeliger Spitze dar. Fig.-) entspricht als Grundriss den Fig. 1, 2 und 4, Fig. 6 als Grundriss der
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Es springen, zunächst in Fig. 1 und 2, aus dem Geschosskörper a unterhalb der Spitze die runden Rügel b aus dünnem, hartem, federndem Draht hervor, welche sich unterhalb der Geschossbasis in der verlängerten Geschossachse treffen und eine den grösseren Teil des Geschosskorpers federnd umfassende Krone bilden.
Die Zahl der die Krone bihlendcn Drähte ist gleichgiltig, doch wird drei die Mindestzahl sein, während man über vier hinauszugehen kaum Veranlassung hat. Der grösste Durchmesser der Federkrone sei etwas grösser als die Lichtweite des Laufes, so dass das Geschoss nur mit Zwang in den
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Abweichend von der in Fig. 1 und 2 gegebenen Darstellung sind die Bügel b nach Fig. 3 und 4 derart gestaltet, dass sie sich mit je zwei Stellen b'b2 an die Wandung der Laufbohrung anlegen. Dadurch wird die genaue achsiale Lage dos Geschosses auf seinem Weg durch den Lauf um so besser gesichert.
Während die Drähte in den bisherigen Fällen in der Vorderansicht parallel zur Geschossachse verliefen, verlaufen sie bei den weiteren Ausführungsformen schraubenartig. \ on dieser (lestaltung ist zu erwarten, dass das Geschoss. wie es sonst durch den Drall
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sie der Quere nach (oder wenigstens teilweise in diesem Sinne, vorliegend mit den dem Grundriss der anliegenden Strecken entsprechenden Zentriwinkeln M), Fig. 9) über die Laufwandung schleifen.
Hinter das Geschoss kommt natürlich in die Patrone ein Filzpfropfen zu liegen, der die Pulvergase gegen die Laufwandung abdichtet.
An den gezeichneten Ausführungsbeispielen kann hinsichtlich der Gestaltung der Drahtbügel ohne Abgehen vom Wesen der Erfindung manches geändert werden. Während z. B. bei den gezeichneten Formen der Druck des Filzpfropfens auf eine Erweiterung der Federkrone und folglich auf ein Anpressen der Drahtbügel an die Laufwandung hin wirkt, könnte die Krone auch so gestaltet werden, dass eine solche Einwirkung nicht stattfindet. Ferner könnte man die Krone auch derart ausbilden oder zwei Kronen derart übereinander anordnen, dass auch die Geschossspitze von der Krone bezw. der einen Krone umfasst wird.
Das beschriebene Geschoss kann ebensowohl aus zylindrich wie aus konisch gebohrten Läufen verschossen werden. Bei gleich guter Führung lassen sich, wenn nur die Weite der Federkrone dem Kaliber entspricht, aus demselben Lauf stärkere und schwächere Geschosse entsenden. Dabei können schwache Geschosse unter Beigabe von Schroten als sogenannte Postenkugeln verwendet werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Geschoss für Handfeuerwaffen mit im Grundriss radial vorspringenden federnden Drahtbügeln, dadurch gekennzeichnet, dass die aus dem vorderen Teil des Geschosses heraustretenden Drahtbügel eine den hinteren Teil des Geschosses umfassende Krone bilden.