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Herstellung von Mauerwerk, Decken und Belägen aus verdübelten Hohlsteinen
Die Herstellung von Mauerwerk, freitragenden Decken, Bodenbelägen od. dgl. durch verdübelte Hohlsteine ist bekannt. Steine mit an diesen festhaftenden dübelförmigen Erhebungen wurden ebenfalls bereits verwendet. Hiebei erfüllen derartige Dübel lediglich die Aufgabe, ein Abgleiten der Steine an den Lagerflächen zu verhindern.
Eine ausreichend feste Verbindung zwischen den neben-und übereinanderliegenden Steinen kann jedoch selbst bei keilförmiger Ausbildung derartiger Dübel nicht erreicht werden. Aus diesem Grunde ist die Herstellung von solchem Mauerwerk, ohne Vermörtelung der Lagerflächen, nur bei entsprechend belasteten Mauerteilen möglich, weil durch die nur locker passenden Dübel allein, die verkittende Wirkung des Mauermörtels nicht erreicht werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist die Herstellung von Mauerwerk, freitragenden Decken, Bodenbelägen od. dgl. durch verdübelte Hohlsteine, dadurch gekennzeichnet, dass in Steine aus gebranntem Ton, gehärteter Kalksandsteinmasse, sowie aus allen mit Zement oder ähnlichen Mitteln gebundenen Baustoffen wie Sand-, Kies-und Ziegelbruchgemischen, Schlacken, Natur-oder Kunstbims, Poren-, Schaumbeton od. dgl., mit besonders verteilten Hohlräumen, runde, kegelförmige Kunststeindübel eingemörtelt werden, welche beim Verlegen der Steine durch einen Schlag auf den Dübelkopf so verschoben werden, dass durch Keilwirkung eine ausreichend feste und innige Verbindung auch zwischen Steinen verschiedener Steinlagen herbeigeführt wird. Die Übertragung des Schlages erfolgt durch einen handlichen Stiel, welcher in die Hohlräume der Steine eingeführt wird.
Die Steine werden in Rechteckform in zwei Grössen hergestellt. Der ganze Stein erhält in zwei Reihen je drei Hohlräume mit Verdübelung, der halbe Stein in einer Reihe drei Hohlräume mit Verdübelung und zwei Spaltschlitze. Beim ganzen Stein sind in der Mitte desselben noch zwei Hohlräume angeordnet, welche nicht verdübelt werden, lediglich nur zur besseren Wärmedämmung dienen und fünfseitig geschlossen sind. Durch Spaltung der halben Steine lassen sich Steine mit einem oder zwei verdübelten Hohlräumen leicht herstellen. Der Abstand der Hohlraumachsen ist grundsätzlich immer gleich gross, auch jener zu den Nachbarsteinen.
Die ganzen Steine erhalten an den Stossflächen je zwei, an den Sichtfläche je drei Nuten, die halben Steine je eine Nut an den Stossflächen und drei an den Sichtfläche, welche im Mauerverband zur Dichtung der Fugen mit Mörtel od. dgl. bzw. trockenen Stoffen wie Sand, Schlacke, gesiebten Bauschutt oder ähnlichen Stoffen gefüllt werden.
Die Anordnung von Nuten an den Sichtfläche kann auch unterbleiben.
Beim Verlegen der ganzen Steine mit den längeren Steinseiten als Stossflächen wird ein stärkeres Mauerwerk erzielt, wie auch bei verschiedenen Kombinationen der ganzen mit den halben Steinen grössere Mauerstärken, Pfeiler-und Eckausbildungen im regelrechten Verband, ohne Spezialsteine möglich sind. Dabei werden immer alle Steine durch die beschriebenen Dübel in jeder Richtung waagrecht und senkrecht wirksam verbunden. Ebenso lassen sich durch derartige Kombinationen, insbesondere mit den halben Steinen, Hohlmauem grösserer Stärke herstellen, bei welchen die grossen Hohlräume mit Beton, Schlacke, Bauschutt od. dgl. gefüllt werden können. Bei diesen Wänden erübrigt sich die Herstellung separater Holzschalungen.
Die Unebenheiten der Lagerflächen können in bekannter Art anstatt mit Mörtel auch mit trockenen Stoffen wie Feinsand, Asche, gesiebten Bauschutt od. dgl. ausgeglichen werden, wobei jedoch diesen Stoffen, welche nur ganz dünn, 1-2 mm hoch aufgestreut zu werden brauchen, nicht die Aufgabe einer ausgleichenden Druckverteilung zukommt. Die Stossfugen werden mit den gleichen Stoffen gefüllt.
Bei allfälliger Verwendung von Mauermörtel oder ähnlichen Bindemitteln genügt auch hier nur ein dünner Auftrag von einigen Millimetern.
Unter gewissen Voraussetzungen, bei provisorischen und kleineren Bauten, kann Mauerwerk aus den oben beschriebenen Steinen auch so hergestellt werden, dass die Dübel nicht eingeschlagen zu werden brauchen.
Die Zeichnung veranschaulicht in Fig. 1 im Querschnitt das Aussehen und die Wirkungsweise des Dübels a, welcher mit dem breiteren Teil in einer Ausnehmung c durch einen Mörtelverguss festgehalten wird. Durch einen Schlag in der Richtung des eingezeichneten Pfeiles wird der Dübel nach unten in den Hohlraum des Steines d verschoben, verkeilt sich hier fest und
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presst sich gleichzeitig durch den Vergussmörtel an die Leibungen der Hohlräume des Steines b.
Fig. 2 stellt die Übertragung eines Hammerschlages durch den Stiel e dar. Zur Fixierung einer stets gleichbleibenden Schlagtiefe des Stieles erhält dieser einen festen Auffangring f.
Das Heben und Verlegen der Steine erfolgt unter Zuhilfenahme von Flacheisenschlüsseln mit griffigen Handhaben gemäss Fig. 3, welche durch zwei Ausnehmungen g in der Hohlraum-
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werden die Steine an dieser Einschnürung erfasst, halten somit nicht wie bereits bekannt durch Hebelwirkung oder Verklemmung.
Die Fig. 4 und 5 zeigen das Aussehen der beiden Steine in der Draufsicht und die besondere Verteilung der Hohlräume und damit der Dübel bei einem ganzen und einem teilbaren halben Stein, wobei sowohl an den Stoss-, als auch den Sichtfläche Nuten angeordnet sind.
Wesentlich ist der immer gleich grosse Abstand i der Hohlraumachsen untereinander und i/2 vom Steinrand. Die beiden Hohlräume j sind fünfseitig geschlossen und erhalten keine Dübel.
Die Fig. 6 und 7 stellen Mauerverbände mit ganzen und halben Steinen dar, während Fig. 8 ein stärkeres Mauerwerk ausschliesslich aus ganzen Steinen veranschaulicht. Die. Fig. 9 und 10 zeigen stärkeres Mauerwerk bei Verwendung ganzer und halber Steine. Die grossen Hohlräume k in Fig. 10 können nach Bedarf mit Beton, Sand, Schlacke, Bauschutt od. dgl. gefüllt werden.
Die Herstellung von freitragenden Decken, Bodenbelägen od. dgl. mit verdübelten Hohlsteinen erfolgt sinngemäss wie beim Mauerwerk.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Herstellung von Mauerwerk, freitragenden Decken, Bodenbelägen od. dgl. durch verdübelte Hohlsteine aus gebranntem Ton, gehärteter Kalksandsteinmasse, so wie aus allen mit Zement oder anderen Mitteln gebundenen Baustoffen wie Sand-, Kies-und Ziegelbruchgemischen, Natur-oder Kunstbims, Schlacken, Poren-bzw.
Schaumbeton oder ähnlichen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, dass durch Schlag runde, kegelförmige Kunststeindübel (a), welche in den
Hohlräumen der Steine eingemörtelt sind, so verschoben werden, dass sie sich mit ihrem breiteren Teil infolge Keilwirkung an die Hohlraumwandungen pressen und sich gleichzeitig mit ihrem schmäleren Teil in den Hohlräumen der anderen Steinlage verkeilen, wobei diese Hohlräume so angeordnet sind, dass beim ganzen Stein in zwei Reihen je drei und beim halben
Stein in einer Reihe drei und zwei Spaltschlitze liegen,
dass die Hohlraumachsen untereinander stets den gleichen Abstand (i) und vom Steinrand den halben Abstand '/ aufweisen und sowohl an den Stoss-, als auch an den Sichtfläche Nuten angeordnet sein können.