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Verfahren zur Darstellung von C-C-Cyc1oheptenylalkyl- oder -alkenyl-barbitursäuren und ihren Salzen
Es wurde gefunden, dass man durch Darstellung von Barbitursäurederivaten, die in 5-Stellung einen
Cycloheptenylrest neben einem Alkyl-oder Alkenylradikal enthalten und eventuell auch an einem Stickstoff eine Alkylgruppe tragen, zu neuen Verbindungen gelangt, die starke hypnotische und narkotische Eigenschaften besitzen.
Die neuen Verbindungen haben vor den bisher bekannten mit einem Cyclohexen oder-pentenradikal den Vorzug geringerer Giftigkeit und besseren Geschmacks und grosser therapeutischer Breite. Auch erfolgt das Erwecken aus gleich tiefer Narkose bedeutend rascher als bei den niedrigeren Ringhomologen.
Zur Darstellung der neuen Verbindungen geht man zweckmässig vom Cycloheptenyl-cyanessigsäure-ester, z. B. dem Methylester aus, der durch Kondensation von Suberon mit Cyanessigester bei Gegenwart geringer Mengen Piperidin als farblose Flüssigkeit vom Kp. 174 bei 18 mm gewonnen wird. Nach Einführung einer Alkyl-oder Alkenylgruppe nach bekanntem Verfahren kondensiert man die so entstehenden Ester in an sich bekannter Weise mit Harnstoff oder Monoalkylhamstoff zu den entsprechenden Barbitursäurederivaten.
Statt des Harnstoffs oder der Monoalkylharnstoffe kann man für die Kondensation auch andere Harnstoffabkömmlinge verwenden, wie z. B. Guanidine, Thioharnstoffe, Dicyandiamid und andere und die so erhältlichen Zwischenprodukte in die Endprodukte überführen. Ebenso kann man in Cycloheptenylbarbitursäure die fehlenden Substituenten nachträglich einführen. An Stelle der Cyanessigsäurederivate kann man auch die entsprechenden Malonsäurederivate für die Synthese der neuen Barbitursäuren verwenden, ebenso kann man an Stelle der Ester Nitrile, Amide, Chloride u. dgl. verwenden. Durch Neutralisation dieser Barbitursäuren mit Basen anorganischen oder organischen Charakters werden die entsprechenden Salze gewonnen.
Beispiel 1 : 20. 7 g Cyc1o-heptenyl-methyl- cyanessigsäuremethylester gibt man zu einer Lösung von 4-6 Natrium in 100 cm3 absolutem Äthylalkohol, fügt 12g Harnstoff hinzu und erwärmt diese Lösung zirka 8 Stunden lang auf zirka 80 . Hierauf destilliert man den Alkohol im Vakuum ab, löst den Rückstand in kaltem Wasser, neutralisiert mit verdünnter Salzsäure und saugt den entstandenen Niederschlag ab.
Nach dem Umlösen aus verdünntem Alkohol erhält man die C-C-Cycloheptenylmethylbarbitursäure in Form farbloser Nadeln von schwach bitterem Geschmack, die bei 2150 schmelzen.
Beispiel 2 : Bei Verwenung der äquivalenten Menge Cycloheptenyläthylcyanessigsäureäthylester erhält man die C-C-Cycloheptenyläthylbarbitursäure in farblosen Kristallen vom F. 174 . Durch Auflösen von 2. 5 g dieser Barbitursäure in einer Lösung von 0. 23 g Natrium in 20 cm3 Alkohol erhält man nach dem Abdestillieren des Alkohols das Natriumsalz als farbloses wasserlösliches Pulver.
Beispiel 3 : 23-3g Cycloheptenyl-allylcyanessigsäuremethylester erwärmt man mit einer Auflösung von 4-6 g Natrium in 100 cm3 Methanol
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auf dem Wasserbade und kocht den Rückstand 6 Stunden lang mit der achtfachen Menge 25% iger Schwefelsäure. Nach dem Erkalten saugt man den Niederschlag ab und löst ihn aus Essigester um. Die C-C-Cycloheptenyl-allylbarbitursäure bildet farblose Nadeln vom F. 157 .
Beispiel 4 : 20. 7 g Cycloheptenyl-methylcyanessigsäuremethylester erhitzt man mit einer Lösung von 4. 6 g Natrium in 100 cm3 Methanol unter Zugabe von 9 Dicyandiamid 8 Stunden auf zirka 70 o. Nach dem Erkalten fügt man tropfenweise 24 Dimethylsulfat hinzu, wobei man dafür Sorge trägt, dass die Temperatur nicht über 50 steigt.
Hierauf verjagt man das Methanol im Wasserbade und verkocht den Rückstand mit der zehnfachen Menge 25% iger Schwefelsäure. Die sich abscheidende C-C-Cycloheptenyl-methyl-Nmethyl-barbitursäure bildet nach dem Umlösen aus 30% Alkohol farblose Prismen vom F. 124 .
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Beispiel 5 : 22-1 g Cycloheptenyl-äthyl- cyanessigsäuremethylester kondensiert man mit einer Lösung von 4, 6 g Natrium in 100 cm3 Methanol unter Zugabe von 8 Thioharnstoff.
Nach sechsstündigem Kochen destilliert man das Methanol ab und lässt den Rückstand in Wasser und fällt die entstandene C-C-Cycloheptenyl- äthyl-thiobarbitursäure durch Neutralisation mit verdünnter Essigsäure aus. Aus Alkohol umgelöst erhält man sie in farblosen Prismen vom F. 169 .
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Darstellung von C-C-Cycloheptenylalkyl-oder alkenyl-barbitursäuren und ihren Salzen, dadurch gekennzeichnet, dass man Cycloheptenyl-alkyl-oder alkenylcyanessigsäuren oder ihre Derivate mit Harnstoff oder monoalkylierten Harnstoffen nach an sich bekannten Methoden in C-C-Cycloheptenyl-alkyl-oder - alkeny1barbitursäuren bzw. in die entsprechenden N-alkylierten Barbitursäuren oder deren Salze überführt.