<Desc/Clms Page number 1>
Induktionsofen
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein
Induktionsofen jener bekannten Art, bei welcher eine Tiegelform von einer Spule umgeben ist, so dass das im Tiegel eingebrachte Gut durch die induktiven Ströme im Tiegelgut nieder- geschmolzen wird.
Es sind bereits zahlreiche Ausführungsarten derartiger Induktionsöfen bekannt geworden, die sich in der Regel mit der besonderen Aus- gestaltung von Sicherungsmassnahmen gegen das gefährliche Durchschmelzen der Tiegelwandung befassen.
Dieses Durchschmelzen kann praktisch nicht mit Sicherheit verhindert werden, weil, durch verschiedene Umstände bedingt, der Abbrand der Wand und deren Erweichung durch die Schmelze nicht absolut messbar und verhinderbar ist.
Es sind daher an solchen Induktionsöfen Einrichtungen geschaffen worden, welche verhindern sollen, dass die Schmelze bei Wanddurchbrechungen an die meist wassergekühlte Spule herankommt und diese zerstört. In der Hauptsache hat man zur Abwendung dieses Nachteiles einen Zylinder-Ringspalt zwischen der Aussenwand der Tiegelform und der Innenwand der Windung (Spule) vorgesehen und diesen Ringspalt dadurch abgestützt, dass der eine Teil der beiden Wände, u. zw. entweder die Aussenbegrenzung des Tiegels oder die Innenbegrenzung der keramischen Bettung der Spule, mit Noppen oder Erhöhungen, über die Gesamtfläche verteilt, versehen sind.
Die Herstellung einer derartigen
Abstützung zwischen den Wänden des Ringspaltes ist ziemlich schwierig, weil die Formkörper ausser der Formung für ihren eigentlichen Zweck auch noch mit den Ansätzen versehen werden müssen. Überdies aber ergeben diese Ansätze nicht eine durchlaufende Abstützung der Wände gegeneinander.
Bei der einen Art dieser Abstützungselemente ergibt sich aber noch als weiterer Nachteil, dass die Noppen an den Wänden auch noch in Form hohler Näpfe ausgebildet sind, also aus dem Hohlraum zur Abführung der Schmelze bei Durchbruch der Tiegelwand Wege zu der Lagerung der Spule öffnen, was absolut zu vermeiden ist.
Bei dem Gegenstand der Erfindung handelt es sich um eine wesentliche Verbesserung einer
Einrichtung zur Verhinderung der Zerstörung der Spule durch ausbrechende Schmelze bei
Bruch der Tiegelwandung, wobei das wesentliche
Kennzeichen der Erfindung darin besteht, dass der Sicherungsspaltraum von einem nichtleitenden, nicht magnetischen und möglichst druckfesten Material ausgefüllt ist, das auch leicht herzustellen und leicht erhältlich ist. Dieses Material kann nun Glas in Stäben oder, zweckmässig, dickwandigen Glasröhren sein, oder auch ein anderes Material, das dem erwünschten Zweck dient. Ausserdem ist der Sicherungsspaltraum von zwei Isolierzylindern begrenzt, die z. B. aus Glasfilz, Asbest oder Bakelit od. dgl. bestehen können.
Nur bei der Anwendung von Bakelit ist der innere Zylinder der beiden Zylinder als Begrenzung der Glasstäbe oder Röhren mit kleinen Ausnehmungen zur Durchschleusung der Gase von der Tiegelwand her versehen.
Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Aus- führungsform des Gegenstandes der Erfindung, u. zw. stellt die Fig. 1 einen Schnitt im Aufriss und die Fig. 2 einen Querschnitt dar, während die Fig. 3,4 und 5 in vergrössertem Massstab
Einzelheiten der Erfindung veranschaulichen.
Mit 1 ist der eigentliche Tiegel bezeichnet, welcher unter Bedachtnahme auf die folgenden Ausführungen mit einer Schutzeinrichtung umgeben ist. Die Spule 2 ist in bekannter Weise in eine hochfeuerfeste Masse (Isoliermasse) eingebettet und dadurch allseits dicht umschlossen, im Gegensatz zu bekannten Ausführungen, bei welchen die Spule lediglich in eine Bettung porösen Pulvers eingeschichtet ist, das dem allenfalls ausbrechenden Stahl keinen Widerstand entgegensetzt. Diese gebrannte Masse reicht bei 4 noch etwas nach innen. An diese hochfeuerfeste Masse gesinterten Materiales schliesst sich, in an sich bekannter Weise, ein dünnwandiger Isolierzylinder 5 an, der nun den Sicherungsraum 6 nach aussen abschliesst.
Der Sicherungsspaltraum 6 ist weiters nach innen zu, in ebenfalls an sich bekannter Weise, durch einen zweiten isolierenden Zylinder 7 begrenzt, wobei der gesamte Hohlraum 6 nach unten zu an eine Ringrinne 9 anschliesst ; der äussere Zylinder 5 reicht dabei tiefer als der innere Zylinder 7. Diese Ringrinne wird einerseits von dem Grundstein 10, auf welchem der Tiegel ruht, und anderseits von einem Deckstein 11
<Desc/Clms Page number 2>
gebildet, über welchem noch eine Pufferschicht vorgesehen ist.
Wie nun aus den Fig. 3 unà 4 ersichtlich, ist der Sicherungsspaltraum erfindungsgemäss mit einem möglichst druckfesten Material ausgefüllt, als welches z. B. Glasstäbe 14 oder dickwandige Glasröhren dienen. Es kann aber auch ein anderes, den gleichen Zweck erfüllendes Material verwendet werden. Die genannten Glasstäbe sind Mann an Mann aneinandergereiht und sollen den Ringraum ausfüllen, im Durchbruchsfalle aber niedergeschmolzen werden und eine rasche Abfuhr des Stahles nach unten ermöglichen.
In der genannten Ringrinne 9 ist nun in bekannter Weise ein Drahtring 15 vorgesehen, welcher an eine Alarmvorrichtung 16, z. B. eine Sirene od. dgl., anschliesst, die bei Durchbruch der Tiegelwand und Abfliessen des Tiegelinhaltes durch den Sicherungsspaltraum unter Durchschmelzen des inneren Zylinders 7 und des Füllmateriales an der Durchbruchsstelle und Einfliessen in die Ringrinne 9 durch Berühren der Drähte infolge Kurzschliessens zum Ertönen gebracht wird. Anderseits lässt sich diese Einrichtung noch dahingehend ausgestalten, dass z. B. ein Zylindermantelteil der Ringrinne mit einem elektrisch leitenden Belag versehen ist, wodurch der einfliessende Stahl eine leitende Verbindung zwischen dem Draht und diesem Belag herstellt, so dass die genannte Alarmvorrichtung ertönt oder ein optisches Zeichen aufleuchtet.
In der Fig. 5 ist ferner eine Einzelheit dargestellt, wobei ein Teil des Zylinders 7 dargestellt ist, der mit Ausnehmungen 17 versehen ist, die dem eingangs genannten Zweck dienen.
Ergänzend zur Darstellung der Fig. 1 und 2 sei noch erwähnt, dass oben an dem Tiegel die bekannte Abflussschnauze 18 vorgesehen ist, während an einer beliebigen Stelle der Ringrinne 9 ein Ausguss 19 für das Ausfliessen des durchgebrochenen Stahles vorgesehen ist. An dieser Stelle wird'auch der Doppeldraht für die Alarmvorrichtung aus der Rinne heraus- geführt. - ;
Es sei ferner noch erwähnt, dass bei Verwendung von Glasröhren zur Ausfüllung des Sicherungsspaltraumes diese oben geschlossen sein können.
PATENT ANSPRÜCHE :
1. Induktionsofen mit einem ringförmigen Sicherungsspaltraum (6) zwischen der Tiegelaussenwand und der Spule (2) oder deren Bettung zur Sicherung der Spule gegen Zerstörung bei Bruch der Tiegelwandung, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherungsspaltraum von einem nichtleitenden, nichtmagnetischen und möglichst druckfesten Material erfüllt ist.