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Geschoß, insbesondere Handgranate, Mine o. dgl. Es sind bereits Geschosse
bekannt, deren Körper aus einem nichtmetallischen Baustoff, z. B. aus Glas, Beton,
Zement, Ton, Stein.gut, Porzellan o. dgl. besteht. Die bisher bekannten Geschosse
dieser Art besitzen nur eine geringe Festigkeit und bedürfen zur Erhöhung dieser
an sich geringen Körperfestigkeit komplizierter Armierungen und Versteifungen, die
die Herstellungsweise des Geschosses erschweren und auch keine nennenswerte Festigkeitssteigerung
zur Folge haben. Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, ein Geschoß wie Handgranate,
Mine o. dgl. zu schaffen, das die vorangeführten Nachteile beseitigt. Der Erfindung
gemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Geschoßkörper aus zwei oder mehreren Schichten
aus gegen Feuchtigkeit und Säure widerstandsfähigen, nichtmetallischen Baustoffen
von zweckmäßig verschiedenen Härtegraden hergestellt wird, wovon mindestens eine
Schicht den eigentlichen Körper und die äußere Schicht die Hülle bildet. Durch diese
Geschoßausgestaltung wird eine ungemein große Festigkeit gewährleistet, und insbesondere
auch beim Bersten des Geschosses gute Wirkung damit erzielt, daß das Geschoß in
besonders viele Teile zerfällt.
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In der Zeichnung zeigen die Abb. i bis io verschiedene Ausführungsbeispiele
des Geschosses in Längsschnitten oder Ansichten.
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Bei sämtlichen Ausführungsbeispielen stellt i den Geschoßkörper dar,
der der Erfindung gemäß aus mehreren Schichten aus gegen Feuchtigkeit und Säure
widerstandsfähigen, nicht metallischen Baustoffen von zweckmäßig verschiedenen Härtegraden
hergestellt ist. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Abb. i besteht der Geschoßkörper
aus zwei Schichten 2, 3. Besonders zweckmäßig ist es, die äußere Schicht 2 aus hartem
Material und die innere Schicht 3 aus weicherem Material herzustellen.
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Der vorstehende, aus zwei oder mehreren Schichten bestehende Geschoßkörper
kann vorteilhaft auch mit an sich bekannten Armierungen versehen sein. Die Armierungen
können hierbei entweder im Innern des Geschoßkörpers, auf der Außenseite des Geschoßkörpers
oder aber auch nur an bestimmten Teilen des Gcschoßkörpers vorgesehen sein.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Abb.2 sind die aus Draht bestehenden
Armierungen im Innern des Geschoßkörpers angeordnet. Sie bestehen zweckmäßig aus
einem Drahtkorb; er kann entweder zwischen den Schichten des Geschoßkörpers i oder
aber in der einen oder anderen Schicht vorgesehen sein.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Abb. j sind die Armierungen auf
der Oberfläche des Geschoßkörpers angeordnet und bestehen gleichfalls aus einem
Drahtkorb 5. Die Befestigung des Drahtkorbes 5 auf dem Geschoßkörper. i erfolgt
durch Rillen 6, die in die äußere Schicht des Geschoßkörpers eingearbeitet sind.
In die Rillen 6 greifen einspringende Verstärkungen 7 ein, z. B. die Augen für die
Spanndrähte B.
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Das in Abb. q. dargestellte Geschoß weist gleichfalls einen mehrschichtigen
Geschoßkörper i auf, der zudem auf der Außenseite mit einem Metallboden to armiert
ist. Der metallische Boden kann in irgendeiner Weise mit dem nichtmetallischen Geschoßkörper
verbunden oder auf demselben befes'igt sein. Bei vorliegendem Ausführungsbeispiel
besteht die Befestigung aus einer schwalbenschwanzartigen Rille ii, in die Teile
der Außenschicht des Geschoßkörpers eingreifen. Der Geschoßboden kann aus einem
Guß- oder Schmiedestück oder aus gepreßtem Blech u. dgl. bestehen oder zweckmäßig
schließlich auch durch Aufspritzen flüssigen Metalls oder auf galvanischem Wege
hergestellt werden.
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Die Befestigung des Zünders 15 im mehrteiligen Geschoßkörper i kann
auf die verschiedenartigste Weise bewerkstelligt werden. Bei dem in Abb. 5 veranschaulichten
Ausführungsbeispiel ist der Zünder 15 des Geschosses unmittelbar in den Geschoßkörper
i eingeschraubt. Zu diesem Zweck weist die innere Schicht des Geschoßkörpers i ein
Gewinde 16 auf, das aus dem gleichen Material besteht wie der Geschoßkörper i selbst.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 6 ist der Zünder 15 durch Bindemittel
18 in
dem mehrschichtigen Geschoßkörper i befestigt. Als Bindemittel
eignen sich mit besonderem Vorteil Kitt o. dgl.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Abb. ; erfolgt die Befestigung des
Zünders durch einen Ring 2o, der in dem mehrschichtigen Geschoßkörper i in irgendeiner
Weise befestigt ist. Der Ring 2o weist Innengewinde auf und ist zweckmäßig aus Metall
hergestellt. Die Befestigung des Ringes 2o erfolgt bei vorliegendem Ausführungsbeispiel
durch eine Bindemittelschicht 21 (z. B. Kitte).
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Das in Abb. 8 veranschaulichte Geschoß weist gleichfalls einen Ring
2o auf, der Außengewinde trägt. Der Ring 2o ° dient zur Befestigung des Zünders
15 auf dem Geschoßkörper i. Der Ring 2o weist einen abgesetzten, zylindrischen Teil
22 auf, der in einer ringförmigen Ausnehmung 23 des mehrschichtigen Geschoßkörpers
i sitzt. Die Teile 22, 23 sind derart bemessen, daß zwischen ihnen -ein Zwischenraum
zur Aufnahme von Bindemitteln, z. B. Kitte, verbleibt. Erforderlichenfalls kann
der Ring 2o auch in eine der Schichten des Geschoßkörpers i eingeschraubt oder auf
andere Weise in dem GeschoßkörFer befestigt sein.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Abb.9 weist der Geschoßkörper i
einen Ring 26 auf, der Innengewinde für den Zünder 15 besitzt und nicht aus Metall
besteht. Als Baustoffe für den Ring 26 eignen sich besonders solche, die leicht
bearbeitbar sind. Die Befestigung des Ringes 26 erfolgt entweder durch Einkitten
oder, wie Abb. 9 zeit, mittels schwalbenschwanzförmiger Erhöhungen 27.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Abb. io weist der Geschößkörper
i eine äußere Hülle 31
auf, die aus Metall besteht. Die Hülle 31
bildet
einerseits den Mantel des Geschoßkör pers, anderseits den Geschoßboden. Besonders
zweckmäßig hat es sich erwiesen, die Metallhülle auf galvanischem Wege oder durch
Aufspritzen von flüssigem Metall herzustellen.
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Bei einigen der vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele bestehen
die zu bearbeitenden Teile, insbesondere die Paßteile des Geschosses (z. B. Gewindeteile,
Ausnehmungen zum Einsetzen metallener Gewinde o. dgl.), aus dem gleichen Baustoff
wie eine der Schichten des Geschoßkörpc rs i oder aus einem anderen nichtmetallischen
Baustoff (Abb. 9). Bei diesen Geschossen ist es vorteilhaft, die zu bearbeitenden
Teile durch Behandlungsprozesse, z. B. Brenn- oder Härteprozesse, derart vorzurichten,
daß eine Bearbeitung dieser Teile öder Paßstellen möglich ist. Zwecks Erhöhung der
Festigkeit des Geschosses oder Teile desselben sowie zwecks Erleichterung der Bearbeitung
von Geschoßteilen, insbesondere der Paßteile, können die Baustoffe dieser Teile
oder die fertigen Teile auch Imprägnierungen unterworfen werden. Auch können die
Paßstellcn des Geschosses aus Papierstoff o. dgl. bestehen.
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Das vorstehend beschriebeneGeschoß zeichnet sich durch Billigkeit
seiner Baustoffe und seiner Herstellung sowie durch große Widerstandsfähigkeit gegen
Feuchtigkeit und Säuren aus. Mit besonderem Vorteil können die Geschosse der vorliegenden
Erfindung mit flüssigen Gasen gefüllt werden.