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Geschoßhülle
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Die Erfitldung betrifft eine ;eschoßhülle, bestehend aus einem Hohlkörper
zur Aufnahme einer Sprengladung, dessen Wand mit einem Metallgestell versehen ist.
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Ein Geschoß mit einer derartigen Geschoßhülle ist beispielsweise aus
der DE-PS 310 061 bekannt, wobei dort ausdrücklich darauf hingewiesen ist, daß die
Geschoßhülle aus einem nicht metallischen Material, wie z. B. Zement, Beton oder
Kunststein, bestehen soll, um einerseits, offenbar bedingt durch Kriegszeiten, die
Eisenindustrie zu entlasten und andererseits für eine gleichzeitige Ankurbelung
der Produktion bei Zement- und Kunststeinfabriken zu sorgen. Außerdem soll dort
bei den einzelnen Geschossen durch das verwendete Material eine Gewichtseinsparung
bei Aufrechterhaltung der
Masschwirkung erziell werden, so daß Flugzeuge
größere Mengen derartiger Geschoss@ transportieren können. Die Ge-Geschoßhülle selbst
besteht dort aus einem Gemisch aus Zement, Kies, Sand, Eis@pschrott, Basalt oder
Schlackenstücken, wobei gegerenenfalls ein Metallgestell in die Geschoßhülle aus
nicht metallischem Material eingegossen wird.
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Mit einem derartigen Metallgestell soll dort erreicht werden, daß
das Geschoß bei der Detonation in entsprechend qroße oder kleine Stücke zerfällt.
Dieser Zweck wird mit einer solchen Anordnung jedoch kaum erreicht, da die Einsatzmöglichkeiten
solcher Geschosse sehr begrenzt sind.
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Dies liegt im wesentlichen an der geringen Biegefestigkeit und Belastbarkeit-
der dort im wesentlichen verwendeten Materialien Zement und Beton, insbesondere
besteht dort bei der hohen Belastung beim Abschuß die Gefahr, daß die Geschoßhülle
vorzeitig zerspringt und damit nicht nur ihren Zweck nicht erfüllt, sondern unter
Umständen- auch qefährliche Situationen in der Nähe der Gescbütze selbst schafft.
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Ein weiteres Geschoß dieser Art ist aus der DE-PS 703 481 bekannt,
bei dem die Geschoßhülle ebenfalls aus einem Betonmantel besteht, der mit einer
speziellen Eisenarmierung versehen ist. Die Armierung besteht dort aus zwei Drahtwendeln
mit sie verbindenden axialen Stangen, die den Windungsabstand der einzelnen Drahtwendeln
festlegen und gegebenenfalls miteinander verbunden sind. Damit soll dort eine leichte
Herstellbarkeit solcher Eisenbetongeschosse erreicht werden, die ohne jegliche Vorkenntnisse
angefertigt werden können, weil lediglich eine die Armierung enthaltende Form mit
Beton ausgegossen zu werden braucht.
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Dabei soll dort ausgeschlossen sein, daß die Armierungen voneinander
abweichen oder etwa den vorgeschriebenen statischen Bedingungen nicht genügen. Es
ist einsichtig, daß derartige Eisenbetongeschosse zwar gewisse Vereinfachungen
bei
der Hers@@llung bisten möqen, jedoch sind solche Geschoßzüllen, wie bereits erwähnt,
aufgrung ihrer geringen Bieqefestigkeit und Belastbarkeit der Abschußbelastung in
der praxis kaum gewachsen.
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us der DE-OS 2 535 308 ist ein Splitterkörper für Splitterweschosse
bekannt, der insbesondere für großkalibrige Geschosse Verwendung finden soll. Bei
der dort beschricbenen Anordrung wird zunächst ein kreisringförmiger Hohlzylinder
vorgeformt. der aus viel@ach durchbrochenen Innen- und Außenwänden .nd eincr unteren
Abschlußkappe besteht und in den Kugelsplitzur gleichmäßig eingefüllt werden Der
so gebildete Splitter-@räger wird an seincr Oberseite mit einer Abschlußkappe verschlossen
und dann in einer Gußform mit einer Splitterhülle aus Aluminium oder einer anderen
Leichtmetallegierung mit Aufmaß umgossen. Daraufhin erfolgt eine spanabhebende Bearbei--ung
der Splitterhülle auf Sollrnaß, damit sie mit den anderen seiden Geschoßteilen verbunden
werden kann, die in Form einer Geschoßogive bzw. eines topfförmi.gen GeschoBbodens
an der Vor-@erseite und an der Rückseite aufgeschraubt werden. Wie die vorstehenden
Ausführungen zeigen, ist die Herstellung eines derartigen Geschosses aufwendig und
kompliziert, da eine Vielzahl von Arbeitsgängen zu seiner Herstellung erforderlich
sind.
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')ie gewünschte Splitterwirkung selbst wird dort dadurch erreicht,
daß man vorgeformte Splitter in regelmäßiger Anordnung um die Geschoßachse in das
Geschoß einbaut.
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Schließlich ist aus der US-PS 3 799 054 ein Geschoß mit einer als
Hohlzylinder ausgebildeten, metallischen Geschoßhülle bekannt, die die Sprengladung
enthält. Auf der Außenoberfläche oder der Innenoberfläche der Geschoßhülle werden
Metallstreifen aus einem Material angebracht, das in jedem Falle eine größere Dichte
aufweisen soll als die Geschoßhülle und das eine gesteuerte Splitterbildung hervorrufen
soll. Die Metallstreifen oder Drähte werden dort in keinem Falle an die Geschoßhülle
geschweißt, sondern auf diese aufgeklebt, gegebenenfalls
unter
Zwischenschaltung einer die Streifen tragenden Papier- oder Kunststofflage, welche
rückseitig mit einem Klebemittel versehen ist.
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Es @@@@@@@@@ @@@@@@@@i@ daß die dort vorgeschene nachträg@ liche Umrüstung
von Geschossen einen zusätzlichen Aufwand mit sich bringt, wenn die fertigen Geschosse
einzeln mit Metallstreifen bzw. mit den sie tragenden klebenden Schichten an dr
Außenoberfläche versehen werden. Hinzu kommt, daß die Wirkung derartiger Metaildrähte
an der Außenoberfläche nur begtenzt. sein kann, weil sich bei der Detonation die
Bruchstücke von der :Lnneno'uerfläche der Geschoßhülle ausgehend bilden. Abgesehen
davon, daß die dort ebenfalls vorgesehene Anbringung von Metalldrähten oder -streifen
an der Innenoberfläche der Geschoßhülle Schwierigkeiten mit sich bringen dürfte,
warzen die Metallstreifen dann im Falle der Detonation praktisch wirkungslos, da
die Sprengwirkung nach außen geht und die Größe der Splitt:erbildung somit nicht
von den Metallstreifen beeinflußt wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es ddlier, eine Geschoßhülle der angegebenen
Art dahingehend zu verbessern, daß sie bei der Detonation eine wirksame und kontrollierte
Splitterbildung gewährleistet.
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Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß die Geschoßhülle aus
einem ersten Metall besteht und daß in das Innere der Wand der Geschoßhülle, ihrer
Krümmung folgend, ein Drahtnetz mit vorgegebenem Raster aus einem zweiten Metall
eingearbeitet ist, das eine höhere Schmelz- und Fließtemperatur als die Geschoßhülle
selbst aufweist.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Geschoßhülle aus Stahlguß oder
geschmiedetem Stahl und das Drahtnetz aus einem hochwarmfesten Material, z. B. einer
Chrom-Nickel-Legierung, einer Wolfram-Legierung oder aus Titan besteht.
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Zweckmäßigerweise ist das Drahtnetz axialsymmetrisch in der Mitte
der. Wand der Geschoßhülle angeordnet.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung weist die Geschoßhülle ei@@@@@@@@s
Draht@ tz @uß, das pa@allel zum ersten Drahtnetz angeordnet ist iind die gleichen
Eigenschaften wie das erste Drahtnetz besitzt.
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Schließlich kann es zweckmäßig sein, die die Drahtnetze bildenden
Drähte an ihren jeweiligen Kreuzungspunkten fest miteinander zu verbinden.
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Mit der erfindungsgemäßen Anordnung steht in vorteilhafter Weise eine
Geschoßhülle zur Verfügung, die in einfacher Weise, beispielsweise durch Gießen,
herstellbar ist und die durch die spezielle Konstruktion in ihrem Inneren eine definiete
Schwächung besitzt, welche durch das Raster des Drahtnetzes, gegebenenfalls unter
Verwendung von zwei Drahtnetzen, einstellbar ist Die Erfindung wird nacftstehend
anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die bei
liegende Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in Fig. 1 eine schematische
Darstellung im Längsschnitt einer erfindungsgemäßen Geschoßhülle; Fig. 2 und 3 zwei
beispielsweise Ausführungsformen von Drahtnetzen für eine Geschoßhülle nach Fig.
1; und in Fig. 4 und 5 Querschnitte der Geschoßhülle nach Fig. 1 längs der Ebene
A-B zur Erläuterung von zwei möglichen Ausführungsformen der Geschoßhülle.
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Der durch die Achse X-X twi.ndurchgehende Längsschnitt nach Fig. 1
läßt ciic eine Hältte einer Geschoßhülle 10 erkennen, die eine Außenwand 13 und
eine Innenwand 14 aufweist, welche einen Hobl@@@ 11 begren@l, der eine nicht dargestellte
Sprengladung aufnimmt. An der Oberseite der Geschoßhülle 10 ist mit 16 ein Zünder
angedeutet, während der Boden der Geschoßhülle -,) mit 15 bezeichnet ist An der
Außenwand 13 erkennt man werner ein Lührungsband 17 für das Geschoß.
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In das Innere der aus einem ersten Metall bestehenden und die Geschoßhülle
10 bildenden Wand ist ein aus einem zweiten Metall bestehendes Drahtnetz eingelassen,
das ein vorgegebenes Raster aufweist und der Krümmung der Geschoßhülle 10 folgt,
wie es in den Fig. 1, 4 und 5 angedeutet ist. Der Begriff Metall ist in diesem Zusammenhang
allgemein zu verstehen und umfaßt auch Metallverbindungen und Metallegierungen.
Von Bedeutung ist hierbei, daß das Drahtnetz 12 aus einem Material besteht, das
eine höhere Schmelz- und Fließtemperatur als die Geschoßhülle 10 selbst aufweist.
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Die Geschoßhülle 10 wird in der Praxis beispielsweise aus Stahlguß
oder geschmiedetem Stahl bestehen, während für das Drahtnetz 12 ein hochwarmfestes
Material, z.B. eine Chrom-Nickel-Legierung, eine Wolfram-Legierung- oder Titan verwendet
wird. Auf diese Weise wird erreicht, daß das eingearbeitete Drahtnetz 12 sich nicht
mit dem Werkstoff der Geschoßhülle 10 verbindet, so daß in der Wandstärke der Geschoßhülle
10 eine definierte Schwächung der Geschoßhülle 10 erreicht wird, welche bei Detonation
zu einer kontrollier-ten Splitterbildung führt. Damit diese Splitterbildung gleichmäßig
ist, erweist es sich als zweckmäßig, das Drahtnetz 12 axialsymmetrisch etwa in der
Mitte der Wand der Geschoßhülle 10 anzuordnen, wie es in Fig. 1 und 4 angedeutet
ist.
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Die Fig. 2 und 3 zeiq@@ zwei beispielhafte Ausführungsformen für Drahtenetze
12, die bei derartigen Geschoßhüllen verwendet werden können. Bei der Anordnung
nach Fig. 2 sind die Dr@@@e 18 und @ @@ ung@@rdn@t, daß sie ein rechtwinkliges Raster
bilden, während bei der Anordnung nach Fig. 3 die Drähte 20 und 21 ei.n rautenförmiges
Muster bilden. Wie in Fig. 2. angedeutet, können die Drähte 18 und 19 an ihren jeweiligen
Kreuzungspunkten, etwa durch Schweißungen 22, fest mitrinander verbunden sein. Obwohl
in der Zeichnung nicht eigens dargestellt, ist selbstverständlich auch bei der Anordiiung
nach Fig. 3 eine deartige Verbindung im Bedarfsfall möglich. Gegebenenfalls kann
für das Drahtnetz 12 auch eine solche Ausführungs£orm verwendet werden, die aus
einem Geflecht der Drähte 18 und 19 bzw. 20 und 21 besteht.
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Eine weitere Ausführungsform der Geschoßhülle 10 ist in Fig. 5 angedeutet,
wo ein zweites Drahtnetz 12a vorgesehen ist, das parallel zum ersten Drahtnetz 12
angeordnet ist und die gleichen Eigenschaften wie das erste Drahtnetz 12 besitzt.
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Eine derartige Anordnung einer die beiden Drahtnetze 12 und 12a enthaltenden
Geschoßhülle 10 ist dann ebenfalls axialsymmetrisch ausgebildet. Was die Drahtform
der einzelnen Drahtnetze 12 bzw. 12a anbetrifft, so können diese einen dem jeweiligen
Verwendungszweck angepaßten Querschnitt besitzen und beispielsweise kreisförmigen,
dreieckigen, ovalen oder viereckigen Querschnitt aufweisen.
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Eine Geschoßhülle der oben beschriebenen Art läßt sich in einfacher
Weise herstellen, indem man ein Drahtnetz 12 aus einem geeigneten Material verwendet,
das in die Geschoßhülle 1( eingegossen wird. Wichtig ist hierbei, daß die Schmelz-
und Fließtemperatur des Drahtnetzmaterials so hoch ist, daß beim Gießen der Geschoßhülle
10 oder einem sich anschließenden Schmiedevorgang keine Verbindung mit dem Geschoßhüllenwerkstoff
erfolgt, damit in jedem Falle die definierte Schwächung der Geschoßhülle 10 aufrechterhalten
bleibt.
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Mit der erfindungsgemäßen Anordnung steht in vorteilhafter Weise eine
Cesch@ßhülle zur Verfüqung, bei der kein Risiko bei der Abschußbelastung auftritt.
Die Splittergröße läßt sich in eintacher Weist durch das Drahtraster des oder der
in die Geschoßhüiie eingegossenen Drahtnetze und/oder die gegen in@@@@@ @@ @@tztcn
Drähte der Drahtnetze vorgeben, wobei im Bedarsfall auch mehr als zwei Drahtnetze
eingegossen sein können, sofern die Festigkeit der Geschoßhülle dadurch nicht becinträchtigt
wird. Diese Drahtnetze, deren Material eine dentlich höhere Schmelz- und Fließtemperatur
als die Geschoßhülle selbst aufweist, gewährleisten definierte Schwächungslinien
im Inneren der Geschoßhülle, weil eine @@rbindung der beiden Materialien, unabhängig
von einer Nachbearbeitung der Geschoßhülle selbst durch Schmieden o.dgl ausgeschlossen
ist. Damit ist die Anordnung besonders vorteilhaft für die kontrollierte Bildung
kleiner Splitter.
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Bezagsz@ichenliste 10 Geschos@ül@e 11 Hohlraum 12, 12a Drahtnetz
13 Außenwand 14 Innenwand 15 Boden 16 Zünder 17 Führungsband 18, 19, 2(), 21 Drähte
22 Kreuzungspunkte