<Desc/Clms Page number 1>
Fruchtpresse
EMI1.1
fernung der Pressrückstände das in Tücher ge- schlagene Pressgut auf bestimmte Stellen der
Drehscheibe gebracht wurde. Um dies zu ermöglichen, besass einerseits die allenfalls in Form eines geschlossenen Troges ausgestattete Drehscheibe zwecks Aufnahme des Pressgutes eine doppelte Anzahl von Pressbetten, die als Pressen vorgesehen sind, andererseits mussten die einzelnen Pressen zwischen sich einen beträchtlichen Abstand besitzen, wobei die Drehscheibe nach jedem Pressvorgang eine der Teilung der Pressbetten entsprechende Teildrehung vollführte.
Da, wie bereits erwähnt, der eigentliche Pressvorgang, das Füllen der Pressbetten mit Pressgut und das Einschlagen desselben in Tücher sowie die Entnahme der Pressrückstände während des Stillstandes der Drehscheibe vorgenommen werden musste, brachte selbstverständlich auch dieser intermittierende Betrieb grosse Zeitverluste mit sich.
Es gibt auch ausser diesen Korb-und Packpressen eine sogenannte kontinuierliche Presse, bei welcher das Pressgut durch eine umlaufende Schnecke in einen Zylinder hineingepresst wird.
Der Zylinder hat einen siebartigen Mantel, aus welchem der Saft austreten kann. Das ausgepresste Pressgut wird dann vorn durch eine kleine Öffnung hinausgedrückt. Diese Pressen haben sich jedoch in keiner Weise bewährt, da sie keinen klaren Saft liefern und besonders bei Verarbeitung von Äpfeln und Birnen in keiner Weise befriedigen.
Den Gegenstand der Erfindung bildet nun eine Fruchtpresse, welche den Mängeln der voraufgezählten Fruchtpressen unter Vereinigung deren Vorteile dadurch aus dem Wege geht, dass längs einer in sich geschlossenen Pressrinne für das Pressgut, tunlichst unmittelbar nebeneinander liegend, eine Anzahl von Presskolben angeordnet sind, die samt der Rinne in dauernden Umlauf setzbar sind und während jedes Umlaufes aufeinanderfolgend, zweckmässig über einen Bereich von sieben Achtel der Umdrehung, auf das Pressgut zur Einwirkung gelangen.
Da weiters das Pressgut der Pressrinne im endlosen Strom inentsprechender Schichtendicke selbsttätig zugeführt wird und auch die Entnahme des Tresters fortlaufend erfolgt, wird das Pressgut ohne besondere Mitwirkung menschlicher Arbeitskräfte in einem kontinuierlich fortschreitenden Arbeitsgang bei ständigem Abfliessen des Saftes verarbeitet. Durch die Ver-
<Desc/Clms Page number 2>
meidung von Presseinlagen und Presstüchern ist der Pressvorgang in hygienischer Hinsicht voll- kommen.
Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Aus- führungsform des Erfindungsgegenstandes zur
Darstellung gebracht, u. zw. zeigt Fig. 1 die
Fruchtpresse in Draufsicht und Fig. 2 im aufrechten Längsschnitt. Die Fig. 3 veranschaulicht schematisch den Verlauf des Pressvorganges.
Die Fruchtpresse besteht aus einer nach einer Kreislinie oder einem Vielecke verlaufenden Pressrinne 1 (von etwa 3 m Durchmesser und ungefähr 50 cm Breite), die der gleichmässigen Aufnahme des Pressgutes (in einer Schichthöhe von etwa 5 cm) dient. In diese Rinne 1 arbeitet nun eine Vielzahl von Pressstempeln 2, u. zw. derart hinein, dass Stempel an Stempel zu liegen kommt und derart das Pressgut lückenlos erfasst wird. Um dies zu erreichen, sind längs des Innenrandes der Pressrinne 1 unmittelbar aneinanderschliessend Vertikalpressen (in Fig. 1 nur fünf dargestellt) mit ihren ausladenden Ständern 5 vorgesehen, die je in oberhalb der Pressrinne 1 befindlichen Vertikalzylindern 4 die durch ein geeignetes Treibmittel, z. B. Öl, betätigten Kolben 3 der Pressstempel 2 aufnehmen.
An Stelle einzelner Ständer 5 könnten die Zylinder 4 auch in einem einheitlichen, kreisförmig gestalteten Ständerblock untergebracht sein. Diese Ständer 5 sind mit der Pressrinne 1 in starre Verbindung gebracht und können sich gemeinsam mit ihr um eine aufrechte Mittelsäule 12 im Kreise drehen, zu welchem Behufe unterhalb der Ständer 5 bzw. Pressrinne 1 Räder 6 in einem der Übersichtlichkeit halber nicht veranschaulichten Trag-und Fahrgestell gelagert sind. Die Versorgung der umlaufenden Zylinder 4 mit dem Treibmittel kann beispielsweise von der Mittelsäule 12 aus erfolgen, indem auf der unmittelbar als Treibmittelbehälter ausgebildeten Mittelsäule 12 ein Verteilerring 13 drehbar sitzt, der einerseits mit dem Treibmittelbehälter in der Mittelsäule 12, andererseits über Leitungsstücke 8 mit den einzelnen Zylindern 4 in Verbindung gebracht ist.
Die sich aus der Drehung des Verteilerringes 13 um die Mittelsäule 12 ergebende Relativbewegung zwischen diesen beiden Teilen kann in einfacher Weise zur Steuerung der Kolben3 ausgenützt werden, wenn im Mantel der Mittelsäule 12 entsprechend bemessene Schlitze für die Zuführung des Treibmittels zu den einzelnen Zylindern 4 bzw. zum Abfluss des Treibmittels aus ihnen derart angeordnet werden, dass die Kolben 3 der Pressstempel 2 bei der Drehung der Pressanlage im Pfeilsinn sich vor Erreichen einer Zuführungsrinne 9 für das Pressgut heben, hinter derselben jedoch wieder abgesenkt werden.
Das Pressgut fliesst daher der Fruchtpresse im ununterbrochenen Strome mit Hilfe der geeigneten Einfüllrinne 9 zu, die an derjenigen Stelle der Fruchtpresse ortsfest angebracht ist, an welcher die Kolben 3 der bei ihrer Drehung vorbeiwandernden Vertikalpressen vollständig angehoben sind. Damit beim Einfüllen selbsttätig eine gleichmässige Ausbreitung des Pressgutes stattfindet, ist das vordere Stirnende der Einfüllrinne 9 schräg abgeschnitten. Selbstverständlich könnte die Einfüllrinne 9 auch durch ein endloses Förderband ersetzt, sein. Für den Abfluss des ausgequetschten Fruchtsaftes steht eine unterhalb der Pressrinne 1 befindliche, ebenfalls ortsfeste Auffangrinne 10 zur Verfügung, wobei gleichmässig verteilte Öffnungen 11 im Boden der Pressrinne 1 das Abfliessen des Saftes in die Auffangrinne 10 ermöglichen.
Durch eine weitere knapp vor der Zuführungsrinne 9 vorgesehene Abführrinne (nicht dargestellt) wird der Trester aus der Pressrinne 1 entfernt.
Die Wirkungsweise der Fruchtpresse ist folgende :
Das laufende Nachfüllen der auszupressenden Früchte wird durch die Einfüllrinne 9, u. zw. dort bewerkstelligt, wo die mit der Pressrinne 1 an der Einfüllrinne 9 im Gegenuhrzeigersinn vorbeibewegenden Kolben 3 bzw. Pressstempel 2 sich in ihrer Höchstlage befinden (Stellung a) und daher für die Einfüllrinne 9 kein Hindernis darstellen. Jeder Kolben 3, sobald er die Einfüllrinne 9 passiert hat, beginnt sich unmittelbar hinter derselben abzusenken, um etwa in der Stellung b auf die Fruchtschicht zur Einwirkung zu gelangen. Mit anfänglicher Verstärkung dauert sodann der Kolbendruck bis zur Stellung c an, um dort erst infolge des sich wieder zurückziehenden Kolbens 3 aufzuhören.
Etwa im Bereiche d hat sich der Kolben 3 soweit von der Pressrinne 1 entfernt, dass die Abfuhr der Pressrückstände aus der Pressrinne 1 an dieser Stelle laufend erfolgen kann. Da sich der nur für einen Kolben 3 bzw. Pressstempel 2 durchbesprochene Pressvorgang für die anderen Kolben3 bzw. Pressstempel 2 in vollkommen übereinstimmender Weise abspielt, werden im Bereiche b bis c eine Anzahl von Pressstempeln 2 gleichzeitig und gleichmässig auf das Pressgut wirksam sein, wodurch ein seitliches Ausweichen des Saftes verhindert und somit ein restloses Auspressen der Früchte gewährleistet wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Presse zum Auspressen von Fruchtsaft im stetigen Betrieb, dadurch gekennzeichnet, dass längs einer in sich geschlossenen Pressrinne für das Pressgut eine Anzahl von Presskolben, tunlichst unmittelbar nebeneinanderliegend, angeordnet sind, die samt der Rinne in dauernden Umlauf setzbar sind und während jedes Umlaufes aufeinanderfolgend, zweckmässig über einen Bereich von sieben Achtel der Umdrehung, auf das Pressgut zur Einwirkung gelangen, wobei die Zubringung des Pressgutes in die Pressrinne und die Entnahme des Rückstandes aus ihr in einem ununterbrochenen Strome, u. zw. an derjenigen Stelle erfolgt, an welcher die Kolben beim Umlauf angehoben sind.