AT16304U1 - Pistole mit einem Patronenauszieher - Google Patents

Abstract

Eine Pistole mit einem auf einem Gehäuse (1) in Längsrichtung geführten, einen Stoßboden (8) bildenden Verschlussteil (2), hat in diesem einen Auszieher (6) für Patronenhülsen (20), der eine vor den Stoßboden (8) ragende Kralle (15) bildet, soll die Patronenhülse (20) sicher und in einer vorbestimmten Richtung auswerfen. Dazu ist der Auszieher (6) in einer im Verschlussteil (2) hinter dem Stoßboden (8) angeordneten quer verlaufenden Sacköffnung (12) gegen die Kraft einer Druckfeder (7) in Querrichtung verschiebbar.

Description

Beschreibung

PISTOLE MIT EINEM PATRONENAUSZIEHER

[0001] Die Neuerung betrifft eine Pistole mit einem auf oder in einem Gehäuse in Längsrichtung geführten, einen Stoßboden bildenden Verschlussteil, welcher einen Auszieher für Patronenhülsen aufnimmt, der eine vor den Stoßboden ragende Kralle bildet. Es betrifft Pistolen und Maschinenpistolen, je nach Art und Bewegungsmuster des Verschlussteiles.

[0002] Der zuverlässige und gleichmäßige Auswurf der leeren Patronenhülse ist bei halbautomatischen Feuerwaffen ein wesentliches Funktionsmerkmal. Dabei spielt der gegen Federkraft bewegliche Auszieher eine wesentliche Rolle.

[0003] Aus der Praxis bekannte Auszieher sind zweiarmige um eine Achse schwenkbare Hebel, ein Arm bildet an seinem Ende die Kralle, der andere Arm ist von einer Druckfeder beaufschlagt, die entweder in Quer- oder in Längsrichtung angeordnet ist. Beide Anordnungen haben entscheidende Nachteile. Bei quer zur Schussrichtung eingesetzten Federn ist die Dimension und damit die Federkraft von der Breite der Pistole begrenzt. Bei in Längsrichtung montierten Federn wirken bei der Schussabgabe noch mehr Beschleunigungskräfte (in Längsrichtung) auf den Auswerfer, was dessen Funktion negativ beeinträchtigt. In beiden Fällen schwenkt die Kralle etwas nach außen und greift nicht mehr ausreichend in die Rille der Patronenhülse ein.

[0004] Fallweise kann diese ungewollte Bewegung durch Erhöhung der Federkraft verringert werden, doch erschwert das die Aufnahme der Patrone durch die Kralle. Wenn bei Pistolen eine schlanke Bauweise angestrebt wird, ist eine Erhöhung der Federkraft wesentlich eingeschränkt. Die beschriebene Problematik führt oft zu Ladehemmungen oder definiertem Auswurf der Patronenhülse; oft auf den Oberkörper oder in das Gesicht des Schützen.

[0005] Somit stellt sich die Aufgabe, diese Nachteile zu beheben. Der Auswurf der Hülse soll zuverlässig, definiert und immer seitlich vom Schützen erfolgen, und die Kraft soll minimiert werden. Neuerungsgemäß wird das dadurch erreicht, dass der Auszieher in einer im Verschlussteil hinter dem Stoßboden angeordneten quer verlaufenden Sacköffnung gegen die Kraft einer in der Sacköffnung liegenden Druckfeder in Querrichtung verschiebbar ist.

[0006] So wird ein Ausschwenken des Ausziehers in einem Winkel zur Schussrichtung vermieden. Dank der geradlinigen Bewegung in Querrichtung erfolgt der Auswurf in gleichbleibender Richtung.

[0007] Bei Anwendung der Neuerung auf eine Pistole, deren Verschlussteil ein auf dem Gehäuse in Längsrichtung verschiebbarer, den Stoßboden enthaltender Laufschlitten ist, wird eine bevorzugte Ausführungsform dadurch geschaffen, dass der Stoßboden an der Vorderseite eines in den Laufschlitten in Querrichtung eingeschobenen Blocks ausgebildet, und die Sacköffnung in diesem horizontal verläuft. Eine solche Bauart des Stoßbodens hat den Vorteil, dass man im Zusammenwirken mit der Neuerung einen weiteren Vorteil beim Zusammenbau des Schlittens erreicht. Der Auszieher und die Druckfeder werden in die Sacköffnung des Blocks eingeführt, und der Block in den Laufschlitten eingeschoben. Da der Laufschlittenden den Block zwischen seinen Seitenwänden aufnimmt, und die Sacköffnung horizontal verläuft, ist der Auszieher ohne weitere Teile in seiner Sacköffnung eingeschlossen.

[0008] In Weiterbildung der Neuerung ist der Auszieher ein in der Sacköffnung geführter kreisartig geformter Teil, der an seiner Außenseite eine Sackbohrung für die Aufnahme der Druckfeder und einen die Kralle bildenden Fortsatz hat. Der kreisartig geformte Teil bietet dem Auszieher eine präzise Führung in Querrichtung, und die in ihm untergebrachte Druckfeder nimmt keinen zusätzlichen Bauraum in Anspruch.

[0009] Die Sacköffnung im Stoßboden und im Auszieher können auch andere geometrische Konturen aufweisen. Fertigungstechnisch ist die kreisartige Form günstiger. In der Funktion besteht kein Unterschied. Ebenfalls an der äußeren Seite des kreisartigen Teils ragt die Kralle nach vorne in die Randzone des Stoßbodens, benötigt also auch keinen zusätzlichen Bauraum.

[0010] Im Folgenden wird die Neuerung anhand von Zeichnungen der bevorzugten Ausführungsform beschrieben und erläutert. Es stellen dar: [0011] Fig. 1: eine Seitenansicht einer Pistole, [0012] Fig. 2: Detail A in Fig. 1, [0013] Fig. 3: Einen Teil der Fig. 1, axonometrisch und explodiert, [0014] Fig. 4: Wie Fig. 3, jedoch von unten gesehen, [0015] Fig. 5: Einen Schnitt nach V-V in Fig. 1 in einer ersten Stellung, [0016] Fig. 6: Wie Fig. 5 in einer zweiten Stellung.

[0017] In Fig. 1 ist das Gehäuse der Pistole mit 1 und der Laufschlitten mit 2 bezeichnet. Er hat eine Auswurföffnung 3. Der summarisch mit 6 bezeichnete Auszieher ist von der rechten Seitenwand 4 des Laufschlittens verdeckt. Er ist in Fig. 2 vergrößert bei nur mehr angedeuteter Seitenwand 4 zu sehen, ebenso eine Druckfeder 7 und ein einen Stoßboden 8 bildender Block 9.

[0018] In Fig. 3 und Fig. 4 ist der Laufschlitten 2 mit seiner rechten Seitenwand 4 und seiner linken Seitenwand 5 einmal von schräg oben und einmal von schräg unten dargestellt. Der Block 9 passt in die Führungen 10 in den beiden Seitenwänden 4,5. Er hat einen Kopfteil 11, der in ähnliche Führungen im Laufschlitten 2 eingreift, eine seitliche Sacköffnung 12 und eine seitliche Ausnehmung 13 am Übergang zum Stoßboden 8.

[0019] Der Auszieher 6 ist ein in der Sacköffnung 12 geführter kreisartiger Teil 14 mit einer kurzen Kralle 15, die durch die Ausnehmung 13 in den Stoßboden 8 reicht. Der kreisartige Teil 14 hat eine nach der linken Seitenwand zu offene Sackbohrung 16, die die Druckfeder 7 aufnimmt. Zur Orientierung ist noch eine Patronenhülse 20 und ein Lauf 21 zu sehen.

[0020] Fig. 5 zeigt die Ruhestellung des Ausziehers 6; es ist keine Patrone im Lauf. Die Druckfeder 7 drückt den Auszieher 6 ganz in die Sacköffnung 12. Die Sacköffnung 12 ist kreisartig dargestellt, kann wie bereits ausgeführt auch eine andere Form aufweisen. Zwischen der Außenseite des Ausziehers 6 und der rechten Seitenwand 4 besteht ein Abstand 22, welcher der maximalen Auslenkung des Ausziehers 6 entspricht.

[0021] Fig. 6 zeigt die Stellung, mit der Patronenhülse 20, wobei sich das Geschoss bereits vom Lauf entfernt hat und das System noch verriegelt ist. Die Kralle 15 greift in die Rille 23 der Patrone 20 ein. Der Abstand 22* ist kleiner, aber noch vorhanden. Wenn sich nach Schussauslösung der Laufschlitten 2 rückwärts bewegt, wird ein nicht dargestellter gehäusefester Ausstoßer die Patronenhülse 20 um die Kralle 15 kippen und durch die Auswurföffnung 3 schleudern. Dank der geradlinigen Führung des Auswerfers 6 und dem von ihm gebotenen sicheren Halt in der Rille 23 wird das stets in der vorbestimmten Richtung erfolgen.

BEZUGSZEICHEN 1 Gehäuse 2 Laufschlitten 3 Auswurffenster 4 rechte Seitenwand von 2 5 linke Seitenwand von 2 6 Auszieher 7 Druckfeder 8 Stoßboden 9 Block zu 8 10 11 Kopfteil von 9 12 Sacköffnung in 9 13 Ausnehmung in 9 14 kreisartiger Teil von 6 15 Kralle von 6 16 Sackbohrung in 6 17 18 19 20 Patronenhülse 21 Lauf 22 Abstand zw 6 und 4 23 Rille von 20

Claims (3)

1. Ansprüche

   1. Pistole mit einem auf oder in einem Gehäuse (1) in Längsrichtung geführten, einen Stoßboden (8) bildenden Verschlussteil (2), welcher einen Auszieher (6) für Patronenhülsen (20) trägt, der eine vor den Stoßboden (8) ragende Kralle (15) bildet, dadurch gekennzeichnet, dass der Auszieher (6) in einer im Verschlussteil (2) hinter dem Stoßboden (8) angeordneten quer verlaufenden Sacköffnung (12) gegen die Kraft einer Druckfeder (7) in Querrichtung verschiebbar ist.
2. 2. Pistole nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stoßboden (8) an der Vorderseite eines in den Laufschlitten (2) in Querrichtung eingeschobenen Blockes (9) ausgebildet, und die Sacköffnung (12) in diesem horizontal verläuft.
3. 3. Pistole nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Auszieher (6) ein in der Sacköffnung (12) geführter kreisartiger Teil (14) ist, der eine an seiner Außenseite offene Sackbohrung (16) für die Aufnahme der Druckfeder (7) und an seiner Außenseite einen die Kralle (15) bildenden Fortsatz aufweist. Hierzu 3 Blatt Zeichnungen