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Wasserstoff-Glilhverfabren.
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Entweichen des eingelassenen Wasserstoffes ohne weiteres möglich ist. Als Glühofen kann ein in Laboratoriumsbetrieben üblicher Ofen benutzt werden.
Das Verfahren ist in solchen Fällen anwendbar, in denen einzelne meist kleinere Gegenstände der Glühbehandlung unterworfen werden sollen, also vornehmlich im Laboratoriumsbetrieb. Diese werden einzeln oder zu mehreren in die Glühdose E gelegt. Dann wird diese mit dem lose aufsitzenden Deckel verschlossen und, während man bereits den Wasserstoffstrom in die Glühdose hineinleitet, einfach von Hand in den Glühofen hineingestellt, wo sich der Wasserstoff entzündet. Es ist jedoch empfehlenswert, den ausströmenden Wasserstoff schon vor dem Einbringen der Glühdose in den Glühofen zu entzünden, um auf jeden Fall der Bildung eines explosiblen Wasserstoff-Luft-Gemisches im Ofen vorzubeugen. Alsdann wird die Glühbehandlung durcl1geführt.
Nachdem diese beendigt ist, wird die Glühdose aus dem Glühofen entfernt und die Wasserstoffflamme erstickt, was zweckmässig und auf einfache Weise in einem bereitstehenden, mit Sand gefüllten Trog geschieht. Das Erkalten der behandelten Gegenstände erfolgt ebenfalls im Wasserstoffstrome, u. zw. bis herunter zu einer Temperatur, bei der eine schädliche Einwirkung der Luft auf die Gegenstände nicht mehr stattfindet. Bei Chromnickelstahllegierungen beträgt diese Temperatur etwa 1000 C. Hiebei ist es besonders empfehlenswert, auf die Aussenwände der Glühdose zur Beschleunigung des Abkühlungsvorganges in bekannter Weise einen Pressluftstrom einwirken zu lassen.
Das beschriebene Verfahren weist eine Reihe wesentlicher Vorzüge, insbesondere auch gegenüber dem aus der deutschen Patentschrift Nr. 487729 bekannten Verfahren auf : Zunächst lässt es sich in jedem Ofen durchführen. Das Glühgut wird lediglich in eine Glühdose eingelegt, das Schutzgas in diese Dose eingeleitet und verbrennt am Rande der Dose. Infolgedessen ist die Bildung explosiver Gasgemische im Ofen ausgeschlossen und es erübrigen sich alle Sicherheitsmassnahmen. Unmittelbar nach Abschluss der Glühung kann man den Ofen ohne Gefahr öffnen, die Dose entnehmen und den Ofen sofort mit neuem Glühgut beschicken.
Ausserdem sind insbesondere im Hinblick auf die Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens in zahntechnischen Laboratorien noch folgende Vorteile zu erwähnen :
1. Als Ausgangsmaterial für die Glühbehandlung lassen sich vielfach polierte Teile verwenden, ohne dass es erforderlich wäre, diese später zu beizen.
2. Beim Glühen einzelner, insbesondere kleiner Teile in einem Salzbad ist es erforderlich, die einzelnen Teile an Blechstreifen anzuschweissen, mit deren Hilfe sie in das Salzbad eingetaucht werden können. Nach dem Glühen müssen die Teile dann wieder von den Blechstreifen gelöst werden.
Diese Arbeit kommt bei dem erfindungsgemässen Verfahren in Fortfall.
3. Werden elektrisch geschweisste Teile geglüht, dann werden durch die Wasserstoffglühung die Schweisspunkte desoxydiert. Das tritt dadurch in die Erscheinung, dass die Verfärbungen in der
Schweisszone verschwinden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Für laboratoriumsmässige Betriebsweise, insbesondere zahntechnische Laboratorien bestimmtes Verfahren zur Glühbehandlung einzelner Gegenstände im Wasserstoffstrom, dadurch gekennzeichnet, dass der Wasserstoffstrom in ein als Glühdose dienendes Gefäss einfacher Bauart, z. B. eine handelsübliche Blechbüchse, die zur Aufnahme der zu behandelnden Gegenstände dient, eingeleitet und das Gefäss alsdann in einen einfachen Glühofen gleicher oder ähnlicher Bauart, wie sie für Öfen in Laboratoriumsbetrieben üblich ist, eingebracht wird.