DE338986C - Verfahren zum Schweissen von gerissenen Kesselblechen - Google Patents

Verfahren zum Schweissen von gerissenen Kesselblechen

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DE338986C
DE338986C DE1920338986D DE338986DD DE338986C DE 338986 C DE338986 C DE 338986C DE 1920338986 D DE1920338986 D DE 1920338986D DE 338986D D DE338986D D DE 338986DD DE 338986 C DE338986 C DE 338986C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B23MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B23KSOLDERING OR UNSOLDERING; WELDING; CLADDING OR PLATING BY SOLDERING OR WELDING; CUTTING BY APPLYING HEAT LOCALLY, e.g. FLAME CUTTING; WORKING BY LASER BEAM
    • B23K31/00Processes relevant to this subclass, specially adapted for particular articles or purposes, but not covered by only one of the preceding main groups
    • B23K31/02Processes relevant to this subclass, specially adapted for particular articles or purposes, but not covered by only one of the preceding main groups relating to soldering or welding

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Straightening Metal Sheet-Like Bodies (AREA)

Description

Wird ein in einem Kesselblech entstandener Riß unter Einfügen von Verbindungseisen unmittelbar zugeschweißt, so entstehen beim Erkalten an der Schweißstelle durch das Schwinden des Eisens quer zur Schweißnaht gerichtete Zugspannungen. Ist das Eisen der Umgebung der Schweißstelle hinsichtlich der Dehnung des Blechmaterials ebenso gut wie das= Verbindungseisen, so können die Zugspannungen durch das Material aufgenommen werden; hat aber das Material des Kesselbleches eine erheblich kleinere Dehnung als das Verbindungseisen, so führen die Zugspannungen häufig zur Zerstörung der Schweißstelle,
)5 oder es entsteht neben dieser ein neuer Riß.
Insbesondere krankes Eisen hat eine geringere
Dehnung als das für das Verbindungsmaterial gewählte Eisen. Die Krankheit kann das Eisen bekanntlich schon bei seiner Herstellung erhalten haben, indem es Stellen zu geringer Dehnung aufweist (Nesterbildung) oder bei der Bearbeitung z. B. beim Bördeln zu stark be-. anspracht wurde. Auch kann· das Material übermüdet sein, indem es seine Dehnung durch eine langandauernde, unzulässige Erwärmung verloren hat, z. B. eine Kesselwand, die auf einer Seite unmittelbar durch die Feuergase beheizt wird und sich an gewissen Stellen, an denen zu hoher Kesselstein liegt, nicht genügend abkühlen kann.
Man hat bereits vorgeschlagen, die Dehnung des Blechmaterials dadurch zu erhöhen, daß man die nächste Umgebung des Risses vor dem Schweißen erwärmt und die Erwärmung unterbricht, wenn die erwärmten Stellen ihre Anziehungskraft auf einen angehaltenen Magneten verloren haben. Dem Material wird hierdurch seine Dehnung zwar in gewissem Grade wiedergegeben, es hat sich aber herausgestellt, daß trotz der Anwendung dieses Verbesserungs-Verfahrens nach erfolgtem Schweißen des Risses dann und wann an der Schweißstelle neue Risse entstehen.
Dies ist nach der Erfindung dadurch vermieden, daß vor dem Schweißen des Risses dessen Umgebung so oft Wärme zugeführt und nach Erkaltenlassen der erwärmten Stellen das entstandene Schwinden des Blechmaterials gemessen wird, bis ein nennenswertes Schwinden nicht mehr eintritt. Erst dann ist in allen Fällen der Krankheit des Blechmaterials die Gewähr gegeben, daß auch das Material der kranken Stellen so veredelt ist, daß es eine Dehnung hat, bei der nach erfolgtem Einfügen des Verbindungseisens keine unzulässigen Spannungen mehr auftreten können.
Hierzu bedurfte es der Erkenntnis, daß bei kranken Eisen das Schwinden nach einmaliger Sättigung mit Wärme und Erkaltenlassen noch nicht beendigt ist, vielmehr bei wiederholter Anwendung dieses Verbesserungsverfahrens sich fortsetzt, das Maß des Schwindens aber abnimmt, bis schließlich das Schwinden zum Stehen kommt.
Zur Durchführung des Verfahrens wird die Breite des Risses z. B. mittels eines mit einem Nonius versehenen Maßstabes gemessen und auf einer Tabelle vermerkt. Darauf wird der Umgebung des Risses mit Hilfe des Schweiß- brenners Wärme zugeführt, bis das Eisen mit Wärme gesättigt ist. Dies kann mit Hilfe eines Magneten festgestellt werden, der an die
erwärmten Stellen gehalten wird. Haben diese Stellen ihren Magnetismus verloren, üben sie also keine Anziehungskraft auf den Magneten mehr aus, so ist die Glühtemperatur von etwa 7600 C: erreicht, bei de,r die Dehnung des Eisens wesentlich erhöht ist, aber noch keine Überhitzung des 'Eisens stattgefunden hat. Die Erwärmung wird dann unterbrochen, und man läßt die erwärmten Stellen erkalten. Das ίο dann eingetretene Schwinden des Eisens wird durch Messung der Breite des nunmehr etwas erweiterten Risses festgestellt und vermerkt.
Dieses Verfahren wird wiederholt, bis aus
den Aufzeichnungen zu ersehen ist, daß ein nennenswertes Schwinden nicht mehr eintritt.
Hierbei kann sich beispielsweise ein Haarriß auf eine Breite von ro bis r.2 mm erweitern.
Alsdann kann die Schweißung vorgenommen werden, indem zweckmäßig das Verbindungseisen nur in den teigartigen Zustand gebracht und mit den ebenfalls in diesem Zustand übergeführten Schweißflächen durch Hammerschläge vereinigt wird.
Als Meßgeräte werden vorteilhaft, insbesondere bei Haarrissen, Kaliber benutzt, die in den Riß eingeführt werden und deren Stärke mittels einer Mikrometerschraube gemessen wird. Auf diese Weise ist eine sehr genaue Feststellung der Größe des Schwindens bis auf Vio mm ermöglicht.
Ergibt sich, daß auch nach häufiger Wiederholung des Verbesserungsverfahrens das Schwinden nicht zum Stehen zu bringen ist, so ist eine Heilung der Krankheit des Eisens auf diesem Wege nicht möglich, Es muß dann das ganze kranke, den Riß umgebende Feld, in dessen Beschaffenheit die Aufzeichnungen bei der Messung des Schwundes einen Einblick verschafft haben, mittels eines Schneidbrenners herausgeschnitten und durch ein Einsatzstück aus gesundem Material ersetzt werden.

Claims (2)

Patent-Ansprüche :
1. Verfahren zum Schweißen von gerissenen Kesselblechen, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Schweißen des Risses dessen Umgebung so oft Wärme zugeführt und nach Erkaltenlassen der erwärmten Stellen das entstandene Schwinden des Blechmaterials gemessen wird, bis ein nennenswertes Schwinden nicht mehr eintritt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei fortschreitendem Schwinden des Blechmaterials auch nach mehrfacher Erwärmung der Umgebung des Risses das den Riß umgebende kranke Feld des Kesselbleches herausgeschnitten und durch ein Einsatzstück aus gesundem Material ersetzt wird.
DE1920338986D 1920-04-02 1920-04-02 Verfahren zum Schweissen von gerissenen Kesselblechen Expired DE338986C (de)

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