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Österreichische PATENTSCHRIFT ? 15872 JOSEPH VOGT IN NIEDERDRUCK BEI MASMÜNSTEK (OBER-ELSA SZ).
Becherwerk für Tiefbrunnen.
Die Erfindung betrifft ein Becherwerk für Tiefbrunnen mit zu einer endlosen Kette scharnierartig zusammengelenkten Bechern, bei dem die Becher sowohl im aufsteigenden als auch im absteigenden Kettenstrang durch zwei getrennte, nebeinander liegende Rohre
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geben, so dass sie möglichst nahe aneinander gerückt und auch in einen engen Rohrbrunnen eingebaut werden können, ohne dass ein gegenseitiges Zusammenschlagen derselben zu befürchten oder ein erhöhter Kraftaufwand zur Bewegung nötig wäre, beides Nachteile, die sonst bei der grossen Tiefe, bis zu welcher mit dem vorliegenden Becherwerk gearbeitet werden soll, unausbleiblich wären.
Fig. 1 der Zeichnung zeigt die Gesamtanordnung eines solchen Becherwerke ; die
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zwei Ausführungsformen.
Eine Anzahl Becher a sind miteinander durch Bolzen b scharnierartig zu einer endlosen, gelenkigen Kette verbunden. Jeder der beiden Stränge dieser Kette ist für sich in
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bekannter Weise um ein Rad geschlungen (Fig. 1). das entweder durch eine Kurbel unmittelbar von Hand oder durch die Rädervorgelege vermittels Maschinenkraft in Um- drehung versetzt wird. Die beiden Rohre c, d sind möglichst nahe aneinander gerückt und an ihrem unteren Ende zweckmässig durch ein durchlochtes Fangstück e miteinander verbunden, das den Zweck hat, bei allenfalls vorkommenden Kettenbrüche das abgerissene Stück aufzufangen.
In diesem Fangstück ist auf einem Bolzen f eine Rolle g drehbar angeordnet, die der sich hier kehrenden Kette als Führung dienen kann. Die Rohre c sind innen etwas weiter als die grössten Durchmesser der Becher a, so dass die letzteren an den Rohrwänden nicht reiben und dadurch der zum Bewegen der Kette nötige Kraft. aufwand vermindert wird, was für grosse Tiefen, für die dieses Becherwerk bestimmt ist, von wesentlicher Bedeutung ist. Diese Rohre bilden somit nur schützende Ummantelungen für die mit den Bechern versehenen Kettenstränge. Durch Drehung des Rades wird in bekannter Weise derjenige Kettenstrang, in dem die Öffnungen der Becher nach oben ge- richtet sind, im Brunnen in die Höhe gezogen.
Hiebei füllen sich die Becher unten mit der zu hebenden Flüssigkeit, die zutage gefördert, dort ausgeschüttet und durch Leitungen abgeführt wird. Da die Becher durch Bolzen b miteinander verbunden sind, so ist es leicht möglich, durch Einfügung oder Wegnahme von Bechern die Kette je nach Bedarf zu verlängern oder zu verkürzen.
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der Becherketto die geförderte Flussigkeit teilweise aus den Bechern tiberlaufen und In die Tiefe zurückfliessen, was die Leistung des Becherwerkes oder der Pumpe verkleinern würde. Um diesem Obolstande vorzubeugen, können, wie dies die Fig. 2 und 8 zeigen, in
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von diesen passondlaufonden Bechern kolbenartig in die Höhe gehoben und so die Leistung der Pumpe wesentlich erhöht.
Dadurch, dass nicht sämtliche Becher passend ausgeführt werden, wird die Reibung in den Rohren nicht so gross und der Kraftverbrauch verringert.
Die Reibung kann ferner auch noch dadurch verkleinert werden, dass das Rohr, in dem die Kette in die Tiefe geht, einen inneren Durchmesser erhält, der grösser ist als jener der Manschettenko ! ben oder Becher, so dass diese nur im Steigrohr berühren, im anderen Rohre aber frei durchgeben.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Becherwerk für Tiefbrunnen mit zu einer endlosen Kette zusammengelenkten Bechern, dadurch gekennzeichnet, dass diese Becher (a) im auf-und absteigenden Strang der Kette durch zwei im Durchmesser etwas weitere, nebeneinander liegende lotrechte Rohre (c, d) bezw. Rohrkammern (i, i) hindurchgehen, 80 dass bei der Tiefe, für welche dieses Becherwerk bestimmt ist, ein Zusammenschlagen der Becher der beiden Kettenstränge ausgeschlossen ist.